Yoga für die Gesundheit Wie Yoga bei Krebs und anderen Krankheiten hilft

Seit tausenden von Jahren wird Yoga praktiziert und auch in unseren Breitengraden ist es seit Jahren beliebt. Und Yoga kann so einiges. Heilen kann es allerdings nicht. Aber Beschwerden von Therapien lindern. Am besten erforscht ist Yoga im Zusammenhang mit Brustkrebsbehandlungen.

Bei Yogaübungen werden Körper, Geist und Seele in Einklang gebracht. Atemübungen, Meditationen und Selbsterkenntnis spielen dabei eine grosse Rolle.

Die Schwierigkeiten mit Yogastudien

Studien zu Yoga gibt es viele, allerdings nicht viele seriöse. Die Resultate beruhen oft auf viel zu kleinen untersuchten Gruppen. Oder die Studien sind nicht unabhängig durchgeführt worden.

Schwierig ist auch die Unterscheidung zwischen Atmung, Meditation und körperlichen Übungen: Was hat nun gewirkt? Oder war es eine Kombination aus allen Elementen, die Yoga ausmachen? Zudem leben Menschen, die Yoga praktizieren, oft gesünder und bewusster als andere.

Yoga bei Brustkrebs

Martina Bühler ist diplomierte Physiotherapeutin und Yogalehrerin. Bei ihrem Yogakurs im Berner Engeriedspital sind alles Brustkrebsbetroffene, obwohl der Kurs für alle Krebsarten offen ist. Bei einigen liegt die Diagnose zehn oder mehr Jahre zurück, bei anderen erst ein paar wenige Jahre.

Seriöse Studien zu Brustkrebs und Yoga

«Brustkrebs gehört zu den am besten erforschten Krebsarten», sagt Bühler. Studien haben gezeigt , dass sich Nebenwirkungen der Behandlung wie Fatigue, Depressionen, Stress und Angst verringern können.

Eine Teilnehmerin trägt eine Mütze auf dem kahlen Kopf und zieht diese während der Yogalektion auch aus. Der Yogakurs für Krebsbetroffene bietet einen geschützten Rahmen – eine kleine Leidensgemeinschaft, alle haben eine herausfordernde Krebsbehandlung durchgemacht. Mit allen Höhen, Tiefen und Nebenwirkungen. In diesem Kurs kann man problemlos die Perücke oder den Turban ablegen, wenn man bei einer Übung ins Schwitzen kommt.

Yoga und Depressionen

Jüngste Forschungen haben gezeigt, dass Yoga auch bei Verstimmungen und leichten Depressionen helfen könnte. Erste Studienresultate sind vielversprechend, es muss aber noch weiter geforscht werden. Auch gegen Stress und Angstzustände könnte Yoga helfen.

Viniyoga auch am Krankenbett

Die Physiotherapeutin unterrichtet Viniyoga, eine den Patientinnen und Patienten angepasstes Yoga. Sie empfiehlt rekonvaleszenten Neueinsteigenden einen speziellen Onko-Yogakurs, welcher auf die individuellen Bedürfnisse der Krebsbetroffenen eingeht.

Martina Bühler praktiziert als Physiotherapeutin auch Viniyoga am Krankenbett. Eine Kollegin von ihr ist auf Yoga für Patienten mit Multipler Sklerose im Anfangsstadium spezialisiert.

Yoga und chronische Nackenschmerzen

Auch chronische Nackenschmerzen lassen sich durch Yoga lindern. Dies ist im Rahmen einer Dissertation an der Berliner Charité untersucht worden.

«Die Studienergebnisse zeigen, dass Iyengar Yoga Patienten mit chronischen Nackenschmerzen in Schmerzreduktion und verbundener Beeinträchtigung helfen kann und dabei auch einen positiven Einfluss auf Stimmung, Schmerzempfinden und Lebensqualität hat», so der Autor.

Alles in allem: Yoga kann nicht heilen, aber helfen – auf dem Weg zur Genesung.

Ratgeber, 24.10.2024, 11:08 Uhr

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