Wachstum der Weltbevölkerung UNO rechnet mit 10-Milliarden-Welt bis 2059

  • Die Weltbevölkerung wächst einer neuen Schätzung der Vereinten Nationen zufolge noch bis zum Jahr 2084.
  • Rund 10.3 Milliarden Menschen werden einer UNO-Weltbevölkerungsprognose zufolge dann auf der Erde leben – momentan sind es etwas mehr als acht Milliarden.
  • Die Erhebung, die von den Vereinten Nationen alle zwei Jahre veröffentlicht wird, deckt sich im Wesentlichen mit den Daten von 2022.

Das gegenwärtig noch relativ schnelle Wachstum von etwa 70 Millionen Menschen pro Jahr wird sich demnach ab dem Jahr 2050 deutlich verlangsamen. Die Zehn-Milliarden-Marke werde im Jahr 2059 geknackt, der Spitzenwert aber erst 2084 erreicht.

Danach fällt die Kurve langsam ab. Die Schätzungen der Vereinten Nationen basieren auf der gegenwärtigen Prognose von Geburten- und Sterberaten – sie dürften sich in kommenden Berichten weiter verändern und könnten von grossen Weltereignissen beeinflusst werden.

Menschenmenge bei einer Veranstaltung im Freien.
Legende: Immer mehr von uns: Bis 2059 sollen laut den Vereinten Nationen 10 Milliarden Menschen auf der Erde leben. KEYSTONE/Laurent Gillieron

Die meisten Kontinente verzeichnen den Daten zufolge bereits heute kein oder kaum Wachstum mehr. Europa mit momentan 745 Millionen Menschen dürfte demnach bis zum Jahr 2100 auf knapp 600 Millionen Einwohnerinnen und Einwohner schrumpfen.

Die Zukunft der Weltbevölkerung hängt wesentlich von der Entwicklung in Subsahara-Afrika ab.
Autor: Frank Swiaczny Bevölkerungsforscher

Die meisten Leute leben heute mit 4.8 Milliarden in Asien, dessen Bevölkerung noch 30 Jahre weiter wachsen soll, wenn auch nur leicht. Der grösste Zuwachs wird aber in Afrika erwartet: eine Veränderung von mehr als zwei Milliarden auf dann mehr als drei Milliarden Menschen im Jahr 2100, so die Prognose.

Eine Milliarde Menschen nach 1800

Experte Frank Swiaczny vom Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung sieht die Region südlich der Sahara als Schlüsselgebiet: «Die Zukunft der Weltbevölkerung hängt wesentlich von der Entwicklung in Subsahara-Afrika ab», erklärte er. Dort liege das Geburtenniveau momentan bei 4.3 Kindern pro Frau. Der Wandel des Kontinents dürfte deshalb den grössten Einfluss auf die Veränderung der Weltbevölkerung haben. 

Die Geschichte des modernen Menschen begann nach aktuellem Kenntnisstand vor etwa 300'000 Jahren mit dem Auftauchen des Homo sapiens. Wohl erst kurz nach dem Jahr 1800 lebte dann eine Milliarde Menschen auf der Erde. Von einer Weltbevölkerung von zwei Milliarden im Jahr 1928 bis zu den heutigen über acht Milliarden Menschen brauchte es keine 100 Jahre. Das Wachstum von sieben auf acht Milliarden dauerte gar nur elf Jahre.

SRF 4 News, 11.7.2024, 19:00 ; 

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