Live-Chat zum SRF-Energietag Ihre Fragen zum Thema Energie

Eine breit aufgestellte Fachrunde von 44 Expertinnen und Experten aus Wissenschaft, Wirtschaft und Politik hat am 16. November von 09:00 bis 23:30 Uhr Ihre Fragen beantwortet – live im Chat.

Chat-Protokoll

Guten Abend Bis vor zwei Jahren heizte ich meine Mietwohnung mit einzeln stehenden Gasöfen und rechnete somit meinen eigenen Verbrauch ab. Nach dem Umbau wird das Haus mit einer Wärmepumpe beheizt. Eine individuelle verbrauchsbezogene Abrechnung ist nicht möglich. Wie sehen dazu die gesetzlichen Vorschriften aus? Gibt es Kantone wo dies Pflicht ist? Vielen Dank für Ihre Einsichten.

Christian Zeyer: Sehr geehrte Fragesteller*in Die Regelung der Vorschriften für die individuelle Heizkostenabrechnung ist jeweils kantonal geregelt. Meist gelten die Vorschriften für Neubauten und für grössere Gebäude. Bei Altbauten und Umbauten wird darauf verzichtet, dies vorzuschreiben, weil Aufwand und Ertrag nicht in einem guten Verhältnis stehen. Auskunft gibt Ihnen Ihre lokale Energieberatungsstelle. Im Übrigen war die Lösung, welche sie vorher hatten, auch nur bedingt fair: bei Heizungen pro Wohnung profitieren vor allem Wohnungen im «Sandwich», während Wohnungen mit vielen Aussenflächen deutlich höhere Energieverbräuche aufweisen.

Schon vor ein paar Jahren habe ich gehört, dass es zur Gewinnung von Windenergie Windräder gäbe, die horizontal drehen statt vertikal. Es würden weniger Vögel reinfliegenund sterben. Stimmt das und gibt es diese? Sind sie gleich effizient? Bis heute habe ich noch nirgens welche gesehen.

Christian Zeyer: Sehr geehrte Fragesteller*in Diese Anlagen gibt es tatsächlich, allerdings sind sie noch nicht weit verbreitet. Sie können auch nicht so gross gebaut werden wie die aktuell wirkungsvollsten Windturbinen und können daher pro Anlage deutlich weniger Strom ernten. https://www.agilewindpower.com/de

Wie weit sind die Schweizer Entwicklungen für die private Wasserstoffproduktion in EFH zur Speicherung stochastischer Energiekapazitäten mit Solarenergie ? Macht das Sinn und Wie sehen die regulatorischen Vorgaben aus?

André Bardow: Die Wasserstoffproduktion ist sehr aufwändig, sodass Batterie-Lösungen oft einfacher und günstiger sind. Wasserstoff ist im Energiebereich als Langzeitspeicher attraktiv und dann vor allem in grossen Speichern.

Warum nutzen wir nicht die mögliche Überschuss-Energie von Wasser-, Wind, – Solar und Atomkraft um Wasserstoff zu produzieren? Wäre doch sinnvoll anstatt die Produktion von elektrischer Energie bei Minderbedarf zu reduzieren.

André Bardow: Weil es selten Überschuss-Energie gibt und sich die Investitionen in die Anlagen daher oft nicht rechnet.

Wie wird CO2 gemessen? Wie genau sind die CO2 Messungen ?

Peter Richner: CO2 wird an vielen Messstationen erfasst, auch in der Schweiz. Zudem gibt es ein globales Messnetz, so dass man den kontinuierlichen Anstieg der CO2-Konzentration sehr genau verfolgen kann.

Sind die Salzbatterien in Privathäusern einsetzbar? Da sie nicht brennbar sind und nicht explodieren können, wären sie gut geeignet den, auf dem Dach produzierten, Solarstrom für den Winter zu speichern.

Christian Zeyer: Sehr geehrte Fragesteller*in Möglichkeit zur Speicherung von Solarenergie in privaten Gebäuden. Es gibt verschiedene Anbieter. Fragen Sie Ihren Solarberater.

Die deutschen Autobauer haben lange auf Wasserstoff gesetzt. Die asiaten (wie auch Tesla USA) haben die viel einfachere Batterietechnologie vorangetrieben. Wasserstoff mit Brennstoffzelle ist doch viel nachhaltiger? Wählen wir nicht die falsche Technologie mit den Batterien in den Autos? Die Nachhaltigkeit ist doch langfristig am wichtigsten.

André Bardow: Ja, die Nachhaltigkeit ist langfristig am Wichtigsten! Nein, wir setzen nicht auf die falsche Technologie. Batterien sind energetisch effizienter. Eine Brennstoffzelle erfordert die Erzeugung von Wasserstoff – mit viel grösseren Verluste und muss diesen dann umsetzten – mit weiteren Verlusten. Die Herstellung von Batterien hat sich in den letzten Jahren rapide verbessert – auch im Hinblick auf Nachhaltigkeit. Hier müssen wir weitermachen, aber grundsätzlich ist die Batterie im Vorteil. Ich empfehle dieses Tool vom PSI: https://carculator.psi.ch/

Warum sind nicht schon lange die Lärmschutzwände der Autobahnen mit PV-Anlagen belegt?

Peter Richner: Weil wir bis anhin stark auf den Import von Energie gesetzt haben: knapp 70% der Endenergie in der Schweiz werden importiert (Oel, Gas, Kernbrennstäbe). Diese Energie war lange konkurrenzlos billig und andere Lösungen hatten keine Chancen.

Würden wir eine Solaranlage auf unser Dach montieren, wäre die Distanz Schlafbereich Panels kleiner als 1m. Sollen/müssen wir betreffend elektromagnetischer Strahlung etwas beachten (Elektrosensibilität).

Christian Zeyer: Sehr geehrte Fragesteller*in Aus technischer Sicht würde ich gerne darauf hinweisen, dass die Photovoltaikanlage in der Nacht keinen Strom produziert und daher ausgeschaltet ist. Ausserdem arbeitet eine Photovoltaikanlage mit Gleichstrom. Der Wechselrichter, der den Wechselstrom produziert, ist im Keller. Dieser ist in der Nacht ebenfalls ausgeschaltet. Ich würde mir daher keine Sorgen machen.

Ich lade mein Elektroauto hauptsächlich zuhause an einer normalen Steckdose (bin Mieterin und habe deshalb keine eigene Solaranlage). Ich bin mir nicht ganz im klaren, wann ich es am besten laden soll. Tagsüber, wenn die Sonne scheint? Besser am Wochenende oder in der Nacht, wenn die Industrie keinen Strom braucht? Oder fördere ich dann (Nacht) den Atomstrom statt die Erneuerbaren?

Peter Richner: Wenn Sie über eine normale Steckdose laden, dann müssen Sie das Auto wohl ziemlich lange am Netz halten, damit die Batterie geladen wird. Somit haben Sie wohl gar nicht so viel Spielraum. Wochenende ist sicher eine gute Variante, dann eher mehr Strom verfügbar ist.

Reden wir bei Solarkraftwerken von installierter Leistung oder gesicherter Leistung? Aus meiner Sicht hat man viel mehr veränderliche Wetterlagen im Winter und kürzere Tage, die eine entsprechende Energieausbeute der installierten Leistung verunmöglichen. Ohne Speicher sind Solarkraftwerke nur bedingt eine Lösung.

Peter Richner: Diese Unterscheidung muss man immer machen. Die installierte Leistung ist die maximale theoretisch mögliche Leistung. Diese wird wenn überhaupt nur selten erreicht. Die effektiv erzielbaren Werte variieren während des Tages und des Jahres und natürlich dem Anteil Sonnenschein.

Thema Abwaschmaschine: Meine Frau meint, es sei für den Stromverbrauch günstiger, die Maschine zu benutzen; ich ziehe aber den Handabwasch vor, mit sowenig Wasser wie möglich (ca. 35 Grad warm). Welche Abwaschform ist nun energiegünstiger?

André Bardow: Über diese Frage wird nicht nur bei Ihnen zuhause diskutiert. Antwort: Es kommt darauf an.... Fakt ist, dass moderne Geschirrspüler sehr effizient sind – aber manche Menschen auch :-) Zum Nachlesen: https://www.geo.de/natur/nachhaltigkeit/17996-rtkl-nachhaltiger-abwasch-wer-ist-sparsamer-geschirrspueler-oder-mensch

Bemerkung. Die Devise sollte nicht sein «möglichst viel selbst produzierten Solarstrom zu verbrauchen» Sondern möglichst wenig. Strom sparen ist wesentlich effizienter als Strom zu Produzieren.

Urs-Peter Menti: Das muss nicht immer richtig sein. Es gilt im Einzelfall abzuwägen, ob es günstiger ist, 1 kWh Strom zu sparen oder 1 kWh zusätzlichen Strom zu produzieren. Aber im Normalfall ist Effizienz der Königsweg.

Hallo Warum wird IMMER das Gründach MIT Solar vergessen??? Ist der Klimawandel im Thema Energie vergessen?? Es MUSS EnergieGründach mit Biface gefördert werden!! Denn es kann voll umfänglich die Evapotranspiration mit PV auf dem Flachdach kombiniert werden!! Projekt Mattenbach Winterthur, Autobahn Halbüberdachung Zofingen, Bergrestaurant Madrisa Klosters usw. Sie vergessen wichtigste Klimathemen! Hotspot Stadt usw BITTE BITTE die Kombination!! Warum wird nicht darüber berichtet??

Urs-Peter Menti: Danke für den Input. Ja, Gründächer haben ebenfalls einen (positiven) Einfluss auf den Energieverbrauch. Und sie lassen sich mit PV-Anlagen kombinieren.

Wie steht es um die Nachhaltigkeit von Fotovoltaikanlagen; Stichwort: Entsorgung?

Peter Richner: Die Energie, welche für die Produktion von PV Panels benötigt wird, kann in kurzer Zeit durch die Panels wieder erzeugt werden. Da die Panels vor allem aus China kommen, wo mit viel fossiler Energie produziert wird, ist der Strom aus PV Panels nicht frei von CO2-Emissionen, aktuell muss man mit 40-60 g CO2/kWh rechnen. Je mehr China auf erneuerbare Energie umschwenkt, umso besser wird dieser Wert. Für das Recycling und damit die Rückgewinnung der kostbaren Materialien gibt es schon gute Konzepte und die werden sicher bald industriell umgesetzt, da in den nächsten Jahren immer mehr von den ältesten PV Panels zurück kommen.

Um 1960 rum wurde in den usa an flüssigsalz reaktoren geforscht. Durchgesetzt hat sich die technologie aber nicht (unter andrem weil thorium überall auf der welt vorkommt und für eine brennstabindustrie kein platz da gewesen war um geld zu verdienen. Wie sieht der stand der forschung heute aus? Damals war diese technologie sehr interessant insbesondere, weil bezüglich endlagerung kaum radioaktiver abfall entsteht und kein risiko einer kernschmelze bestand. Wo stehen wir da heute?

Christian Zeyer: Sehr geehrte Fragesteller*in Salzschmelzen Reaktoren mit Thorium gehören zu den sogenannten Generation IV Reaktoren. Leider sind wir bei diesen Reaktoren noch nicht über den Versuchsstand hinaus. Alle bisherigen Entwicklungen scheiterten meines Wissens vor allem an Problemen mit Werkstoffen, da Salzschmelzen hoch kursiv und schwer zu behandeln sind. es wird berichtet, dass aktuell ein weitrer Versuchsreaktor in China in Betrieb gehen soll.

Kann die Schweiz sich s leisten. aus dem Atomstrom aus zu steigen? Das Volk hat wohl so entschieden. Aber für die Bandenergie werden wir auf diese Art Stromherstellung zurückgreifen müssen, wenn wir CO2-neutral bis 2040 sein wollen. Was meinen Fachleute dazu?

André Bardow: Ja, die Schweiz kann aus dem Atomstrom aussteigen. Hierzu liegen viele Berechnungen vor. Eine gute Übersicht bieten die Schweizer Akademien der Wissenschaften: https://scnat.ch/de/id/8XjDL?embed=4kUUB

Wir haben noch eine gasheizung in einem 6-Familien Haus. Wir könnten uns in zwei Jahren an ein fernwärmenetz anschliessen. Wir schauen auch wärmepumpen an, aber Sonde geht nicht und unsere Dächer sind nicht ideal für Solar. Einige Leute sind skeptisch wegen dem Lärm vom aussengerät. Was würden sie empfehlen?

Markus Amrein: Ich empfehle Ihnen eine kostenlose Impulsberatung durchzuführen. Die Möglichkeiten, Kosten, jahreskosten etc. werden da aufgezeigt. Ihren Impulsberater finden Sie unter: www.erneuerbarheizen.ch

Habe ein EFH im 2019 sarniert. Fassade und Fenster sind neu. Eine PV werde ich wahrscheinlich im 2023 installieren. Die Gasheizung ist 10 jährig und ich überlege diese ebenfalls zu ersetzen. Meine Frage ist: Erdsonde oder Luftwärme? Auf was muss ich hier achten bzw. wie kann ich diese über eine längere Laufzeit vergleichen. Vielen Dank

Peter Richner: Wichtig ist, dass Sie vor dem Wechsel des Energiesystems die Energieeffizienz zu verbessern. Den tieferen Bedarf können Sie dann mit erneuerbarer Energie decken. Wenn Sie eine Sonde bauen können, würde ich das bevorzugen, da der Wirkungsgrad höher ist als mit einer Luft/Wasser Wärmepumpe, insbesondere bei tiefen Temperaturen. Aber natürlich sind die Investitionskosten höher. Was sich über eine Laufzeit von 20-30 Jahre besser rechnet ist abhängig von den Strompreisen über diese Periode und die kenne ich nun wirklich nicht :-)

Solarenergie : Bei Schnee auf dem Dach oder überall wo der Schnee draufbleibt für eine gewisse Zeit. Funkzioniert die Stromerzeugung noch? Danke

Markus Amrein: Nein, wenn die PV-Anlagen mit Schnee bedeckt sind, oder auch in der Nacht wenn keine Sonne scheint, produzieren die PV-Anlagen leider keinen Strom.

Wir heizen schon ca. 40 Jahre mit einer Stromspeicherheizung. Das Ziel der Politik ist den ganzen Verkehr auf Strom umzustellen. Warum ist jetzt meine Heizung plötzlich nicht mehr Umweltfreundlich ???

Peter Richner: Es ist eine Frage der Effizienz. Wenn man Wärme mit einer Wärmepumpe erzeugt, so kann man aus 1 KWh Strom 3-4 kWh Wärme machen, d.h. man ist 3-4 mal effizienter als mit einer Stromspeicherheizung. Ähnliches gilt bei der Elektromobilität: Ein Elektroauto braucht ca. dreimal weniger Energie pro km.

Macht es Sinn, meine nur gerade 8jährige Gasheizung jetzt schon durch eine Heizung mit Erdwärme abzulösen? Oder wird man schon bald grössere Förderbeiträge dank bevorstehender neuer Bundesgesetze erhalten, die man abwarten sollte?

Urs-Peter Menti: Ja, das könnte unter Umständen durchaus Sinn machen. Ich gehe nicht davon aus, dass die Fördergelder für erneuerbare Heizungen weiter erhöht werden, vor allem nicht, wenn eine fossilfreie Heizung dereinst gesetzlich verboten wird.

Könnte mit Hilfe der Mineralölsteuer PV Anlagen an den Lärmschutz Wänden massiv ausgebaut werden. Wie kann man die regulatorischen Einschränkungen beseitigen? Fehlt es vor allem an der Finanzierung oder wer ist konkret dagegen?

Thomas Nordmann: Ich versuche das schon seit 1989. (PV an der Autobahn A13) Ein wichtiges Grund ist, wir haben verschiedene Behörden die zuständig sind für Verkehr und Energie.

Elektroautos könn(t)en als Energiespeicher genutzt werden. Doch noch sehr wenige Autos können aktuell meines wissens so genutzt werden. Sollte dies nicht stark gefördert oder vorgeschrieben werden für künftige Elektroautos? Ich finde es schade, dass dies nicht eine Standardfunktion von E-Autos ist.

Peter Richner: In der Tat haben E-Autos vergleichsweise grosse Batteriespeicher. Es ist zu erwarten, dass die Automobilhersteller das sogenannte bidirektionale Laden in der nahen Zukunft ermöglichen werden. Allerdings sind aktuell die Kosten für die Ladestationen noch sehr hoch, aber das wird sich mit der Masse auch regeln.

Warum überdacht man nicht Autobahnen und Rangierbahnhöfe mit Solaranlagen?

Michael Frank: Es gibt Projekte und das ASTRA ist dafür offen. Bestehende Infrastrukturen für PV zu nutzen macht absolut Sinn.

Schönen guten Tag Wir reden alle am Problem vorbei, Weshalb: Der Strom ist immer noch viel zu günstig der Preis sollte verdoppelt werden. Der Strom wird regelrecht verschwendet. Nur ein Beispiel von hundert tausenden Sparmöglichkeiten. In Spreitenbach beim Tivoli und Shoping Einkaufszentrum habe ich gesehen dass an gewissen stellen den ganzen Tag ca. 500 Lampen brennen draussen im Parkhaus Treppen Einfahrten sogar Hallogen Strahler die besonders viel Strom brauchen. Ich habe dies gemeldet vor einem halben Jahr, diese einige hundert Lampen brennen tagsüber immer noch für nichts. Die Begründung war, man könne diese nicht separat ablöschen das hange alles zusammen sie müssten dafür einen Schalter einbauen das wollen sie nicht darum lassen sie weiterhin tausende Lampen für nichts auch bei schönem Sonnenschein eingeschaltet. Ebenfalls bei Coop Dietikon brennen den ganzen Tag hunderte Lampen bei Sonnenschein weil sie nicht separat ausgeschaltet werden können weil ein Schalter fehlt also lässt man sie den ganzen Tag brennen auch bei Sonnenschein. Darum ist der Strom immer noch viel zu günstig.

André Bardow: Ja, Sie haben recht, dass die Preis-Signale häufig offensichtlich nicht ausreichen, dass wir uns Gedanken um den sinnvollen Einsatz von Strom machen. In der aktuellen Krise sehen wir, wie viel Einsparungen plötzlich möglich sind – häufig ohne Komfort-Einbussen. Die Preise müssten eigentlich alle externen Kosten (wie Umweltverschmutzung) abbilden und so das Verhalten steuern. Dabei müssen wir aber auf die soziale Verträglichkeit achten.

Guten Abend Bei uns im ländlichen Gebiet wollen viele Landwirtschaftliche Betriebe die ausserhalb der Zentren stehen eine grosse PV-Anlage aufs Dach bauen. Doch die PV-Anlage ist nicht das Problem sonder die Rückführung des Stroms ins Netzt die Trafostationen und die Leitungen sind nicht für ( kleine Kraftwerke ausgelegt ausserhalb der Bauzonen ) Wiso behaupten alle Fachexperten dass man in der Landwirtschaft sehr grosse Potential hat doch die Infrastruktur die es bräuchte ist gar nicht vorhanden um den Strom in die Zentren und zu den Industrien zu leiten ?

Michael Frank: Die Problematik stellt sich in ländlichem Gebiet in der Tat, das Verteilnetz ist nicht überall gleich leistungsfähig- Historisch wurden diese Leitungen nicht dazu gebaut und konzipiert. Deshalb ist es unumgänglich, bei sehr stark ausgebauter Produktion, dass die Netze entsprechend um- und ausgebaut werden. Das Stromnetz ist letztlich deshalb die halbe Miete, was wir immer weider gerne vergessen.

Ist nicht der ganze Schiff -Verkehr für den Wasserstoff geeignet?

André Bardow: Ja, grundsätzlich wäre Wasserstoff ein möglicher Treibstoff. Aufgrund der Speicher- und Transport-Problematik setzt die Schifffahrt noch stärker auf flüssige Kraftstoffe wie Methanol, das wiederum aus Wasserstoff hergestellt werden kann.

Energieverbrauch ist ja nicht nur Elektrizität. Unser Eigenheim wurde 2016 Kern saniert, top isoliert mit rundum 20 cm Aussenisolation, 3fach Fenster. wird mit einer modernen Ölheizung beheizt, verbraucht ca. 1700 l Erdöl (inkl.eines kleinen Gewerberaums), 5500 kWh Strom und wenn ich noch ca. 800 l Diesel fürs Auto dazu rechne, komme ich auf einen eigentlich erschreckend hohen Energieverbrauch von fast 30‘000 kWh. Ist dieser Verbrauch für einen 2 Personenhaushalt zu hoch, oder ist meine grobe Rechnung total falsch. Beste Dank

René Baggenstos: Ihre Berechnung stimmt ziemlich gut. Wie gut Sie dabei abschneiden, können Sie hier gut berechnen lassen: https://www.stadt-zuerich.ch/gud/de/index/umwelt_energie/2000-watt-gesellschaft/energierechner.html

Wieso liest man aktuell immer wieder, man solle Toaster oder Haartrockner ausstrecken? Die sind doch bei Abschaltung getrennt?!

René Baggenstos: Genau. Getrennt heisst, der Stromkreislauf ist unterbrochen und nichts wird mehr verbraucht.

Guten Abend SRF Wäre ein Durchlauferhitzer in einer zwei Personen Haushalt nicht effizienter als eine 300 Liter Warmwasser Boiler? Vielen Dank Mit freundlichen Grüssen M.Plateroti

Christian Zeyer: Diese Frage lässt sich leider nicht beantworten, ohne die Details zu kennen: insbesondere wäre es wichtig zu wissen, wie für Warmwasser dieser Haushalt tatsächlich verbraucht. Je weniger Wasser in diesem Haushalt verbraucht wird, umso eher wäre ein Durchlauferhitzer eine denkbare Lösung. Das Problem des Durchlauferhitzer ist aber viel weniger die verbrauchte Energie, als die Tatsache dass sehr grosse Energiemengen sehr schnell zur Verfügung gestellt werden müssen. Dies bedeutet: der Durchlauferhitzer braucht gerade für eine Dusche oder ein Bad sehr schnell sehr viel Strom. Das kann zu lokalen Belastungen führen. Besser ist es, wenn Leistungen planbar sind und auch nicht zu hoch ausgelegt werden. Das ist mit einem Boiler sehr viel besser zu realisieren als mit einem Durchlauferhitzer. Beides ist aber eine ziemlich ineffiziente Lösung. Die beste Lösung ist ein moderner Wärmepumpenboiler. Dieser kann zu rund zwei Dritteln mit Umweltwärme arbeiten. Dies ist auf jeden Fall die effizienteste Methode Warmwasser zu erhitzen.

Über den riesigen Energieverbrauch von Bitcoins redet niemand wieviel Energie benötigt die Herstellung und gibt es Sparmöglichkeiten

Christian Zeyer: Liebe Fragesteller*in die Herstellung von Bitcoin ist tatsächlich ein enormer Energiefresser. Hier eine Quelle aus dem Jahr 2021:  https://www.finanzen.ch/nachrichten/devisen/massiver-stromverbrauch-so-viel-energie-wird-beim-bitcoin-mining-verbraucht-1030218002

Leider ist der Energieverbrauch direkt mit der Art der Herstellung der Bitcoins gekoppelt. Ein Rechner muss in sogenannten Proof of Work energieintensive Rechnungen mit einem grossen Computer machen um Bitcoins zu authentifizieren.

Es gibt ein alternatives Modell für Kyrptowährungen namens Proof of Stake bei dem die Authentifizierung anders sichergestellt wird und welches deutlich weniger Energie braucht. Mehr dazu kann man beispielsweise hier nachlesen.  https://www.nbcnews.com/tech/tech-news/cryptocurrency-goes-green-proof-stake-offer-solution-energy-concerns-rcna1030

Meines Erachtens wäre es sinnvoll, dass Proof of Work Konzept zu verbieten. (persönliche Meinung).

Sehr geehrte Experten Macht es Sinn die Photovoltaik Panels als Indach-Dach zu erstellen, oder auf bestehende Ziegel zu montieren? Das Ziegeldach wurde 1964 erstellt. Bestem Dank für Ihre Antwort.

René Baggenstos: Sie müssen damit rechnen, dass Indach-Anlagen auch mit grösserer Förderung teurer sind als Aufbau-Anlagen. Sollen Sie Ihr Dach aber nach bald 60 Jahren sowieso sanieren wollen, können Sie bei einer Indach-Anlage auf die Investition in neue Ziegel verzichten, was das Ganze wieder attraktiv macht.

Guten Abend Wieviel kwh verbraucht ein 3 stöckiges 2 famielienhaus ca. Im jahr wenn mit erdsondenheizung geheizt wird? Und wievie %l davon könnte man im bestenfall mit einer solaranlage auf dem dach selber produzieren?

Christina Marchand: Es kommt darauf an, wie das Haus gebaut ist, Neu/ Alt/ Saniert .. aber im Schnitt kann man mal grob von 10'000 kWh ausgehen. Je nach Dachausrichtung und Grösse kann via PV so viel Strom erzeugt werden. Man muss es für ihren Fall konkret ausrechen. Das machen Anbieter dieser Technologien für Sie oder sie können einen der Rechner im Internet verwenden.

Grüssd euch alle, ich könnte mir vorstellen, dass sich in einem Einfamilienhaus das in Planung ist, die Garage für eine mit Solar Betriebe Stromproduzieren einen wurde, d.h. der Garageboden ist je nach Energieproduktion auf- und absekkbar.(Gewicht wäre vorhanden) mit Sonnenenergie aufziehen in der Nacht Energie Produzieren. Bedinging Rampe welche d äs Niveau ausgleicht, Vorteil, unsichtbar für Bewilligungen.

Christina Marchand: Verstehe ich Sie richtig, dass Sie einen Lagespeicher bauen wollen. Hier muss man einfach aufpassen, wie die graue Energie ist. Denn je weniger Beriebsenergie ein Gebäude braucht, desto wichtiger ist die Energie, die im Bau gebraucht wird. Und speziell Beton usw. ist sehr energieintensiv. Macht es überhaupt Sinn eine Garage zu bauen oder ein Auto zu besitzen wären für mich in dem Zusammenhang sinnvolle Fragen.

Könnten sie an diesem Abend allen Zuschauern klar machen, dass sie auch im Schlaf Energie verbrauchen die spätesten am nächsten Tag wieder aufzufüllen sind. Es gibt zu viele belanglose Fragen. Danke für Ihre Bearbeitung

Christina Marchand: Danke für Ihre Frage, jedes menschliche Wesen verbraucht Energie und erzeugt auch Wärme. Glücklicherweise können wir diese mit leckerem Essen erzeugen.

Guten Abend, Fragen zu der Politik, Strategie Energie von Bern: Die Politik will von der fossiler Energie zur elektrischer Energie umsteigen. Dies kann doch nur funktionieren wenn man eine Planung hat wie bis wann? Jetzt spricht man schon von zu wenig elektrischer Energie und dies wird nicht besser wenn mehr und mehr weg von der fossiler Energie gehen. Dann will nicht nur die CH umsteigen, somit bekommt man das Equipment kaum. Und wenn doch zu erhöhten Lieferzeiten und Preisen. Danach fehlt auch das Fachpersonal um dies alles zu installieren. Auch Unterstützt die reiche CH zu D und I sehr wenig. Somit wäre doch eine Gemeinde Lösung für die Eigentümer die beste und günstigste Lösung?. Dann würde nicht fast jeder Eigentümer dahin „Wursteln“ und viel Geld ausgeben. Auch wird der Energie Sparer nie gefördert. Denn umso mehr verbraucht wird, um so billiger sind die Tarife. Ist denn dies sinnvoll? Wäre um Erklärungen und antworten sehr dankbar, da mich alles sehr verunsichert. Freundliche Grüsse.

Christian Zeyer: Liebe Fragesteller*in ich kann ihre Verunsicherung nachvollziehen, denn das Thema ist sehr komplex. Ich bin mit Ihnen einig, dass dieser Ausstieg aus den fossilen Energien eine richtige Herausforderung ist. Aber ich bin gleichzeitig überzeugt, dass es möglich ist diesen Ausstieg zu schaffen. Ich habe in den neunziger Jahren begonnen mich mit dem Thema Fotovoltaik auseinander zu setzen. Damals war das ein absolut exotisches Thema und die Produktion von Strom mit Fotovoltaikanlagen war viel zu teuer. Kürzlich hat die Internationale Energieagentur in einer Publikation festgehalten: Strom mit Sonne herzustellen ist an vielen Orten die günstigste Möglichkeit, Strom zu produzieren. Nun werden Sie einwenden, dass die Sonne am Tag scheint und wir auch in der Nacht Strom brauchen und sie werden darauf hinweisen, dass im Winter die Sonne seltener scheint. Richtig. Die Solarenergie ist aber auch nur einer von vielen wichtigen Werkzeuge, die wir heute kennen um unsere Energie Zukunft zu sichern. Und das macht die Sache so kompliziert. Man muss also genau hinschauen und man muss die Rädchen richtig zusammensetzen, um eine Lösung zu finden. Wir haben gerade kürzlich eine grössere Anzahl von verschiedenen Strategien zur Energieversorgung der Schweiz miteinander vergleichen verglichen. Alle diese Wissenschaftler und Fachleute, die sich mit der Materie auseinandersetzen kommen zum gleichen Schluss: Es geht. Ihre Aussage, dass es eine Herausforderung werde, die notwendigen technischen Anlagen und Geräte zu beschaffen ist natürlich korrekt. Aber bitte erinnern Sie sich daran: als Carl Benz, der Gründer von Mercedes-Benz mit seinem ersten Motorwagen ins Nachbardorf fuhr liess er sich einen Kanister Benzin mit einem Viehwagen dorthin transportieren, damit er den Tank für die Rückfahrt wieder füllen konnte. Seine Zeitgenoss*innen zeigten ihm den Vogel und waren überzeugt, dass sich diese Technologie nie durchsetzen würde. Das ist das fantastische an der Marktwirtschaft: wo eine Nachfrage ist, da entwickelt sich auch ein Angebot. Und sowohl die Solarpanelproduktion wie auch die Produktion von neuen Windenergieanlagen ist in einem exponentiellen Wachstum begriffen. Mehr noch als das: in Zukunft wird dies sogar dazu führen, dass weniger Material bewegt werden muss. Beispielsweise erntet eine Windturbine in weniger als einem Jahr gleich viel Energie wie es braucht, um die Anlage zu bauen. Tonnen von Erdöl müssen daher nicht mehr aus dem Boden herausgeholt werden. Leider habe ich nicht mehr Platz Ihnen zu antworten, aber wie das alles zusammenspielt können Sie beispielsweise hier lesen: https://www.swisscleantech.ch/cleantech-energiestrategie-version-4-0/

Wo sind die grösten Potenziale zur Gewinnung und Speicherung von Energie

Christian Zeyer: Liebe Fragesteller*in mittlerweile ist relativ unbestritten, dass der grösste Potenzial zur Produktion von erneuerbarem Strom in der Fotovoltaik und in der Windenergie liegen. In einzelnen Regionen der Welt, nicht aber in der Schweiz hat, auch die Produktion von Strom mit Wasserkraft noch ein erhebliches Potenzial. In der Schweiz verbleibt für die Wasserkraft ein Restpotenzial von vielleicht etwa 5 % des aktuellen Stromverbrauchs während sowohl beim Solarenergie wie auch bei der Windenergie deutlich grössere Potenziale bestehen. Bei der Speicherung muss unterschieden werden zwischen der Kurzzeitspeicherung, für die Batterien unerlässlich sein werden und der saisonalen Speicherung. Für die saisonale Speicherung werden sich voraussichtlich chemische Speicher durchsetzen, die eine gewisse Ähnlichkeit mit Benzin oder Diesel haben. Auch Wasserstoff und Methan werden in jedem Fall eine wichtige Rolle spielen. Diese chemischen Energieträger werden auch für Transporte über grosse Distanzen wie auch in der Industrie gebraucht.

Von Elektrovelo die zum Vergnügen gefahren werden spricht niemand. Früher ging es auch ohne. Da könnt man sicher sehr viel Sparen?

Thomas Häusler: Sie haben recht, früher gab es keine Elektrovelos und damit auch keine Spassfahrten auf Elektrovelos. Eine Ausfahrt auf einem E-Velo verbraucht aber viel weniger Energie als eine Spritzfahrt mit dem Auto oder Motorrad. Es kommt in der Rechnung also sehr darauf an, ob die neuen E-Velofahrer vom Auto umgestiegen sind oder vom normalen Velo.

Warum kann man Hausverwaltungen mit grossen Siedlungen mit Flachdächer nicht verpflichten, diese Flächen den Stromkonzernen zur Verfügung zu stellen für die Stromproduktion? Warum kann man Hausverwaltung nicht verpflichten zum strohmsparen zum Beispiel Tumbler vom Strom zu nehmen wenn Trockenräume vorhanden sind und aber auch zu untersagen dass dort noch Lüfter laufen dürfen für die Wäsche zu trocknen weil es auch ohne geht? Oder das Licht im Treppenhaus ohne Bewegungssensoren die ganze Nacht und bei dunklen Tagen oder ohne Fenster den ganzen Tag brennen?

René Baggenstos: Solch eine Verpflichtung wäre ein massiver Eingriff in die Eigentumsrechte und nur schon deshalb abzulehnen. Im Rahmen von Betriebsoptimierungen sind Investitionen ins Massnahmen wie von Ihnen erwähnt nebenkostenfähig. Spricht sie dürfen den Nutzern (also den Mieternden) weiterverrechnet werden. Somit besteht kaum ein guter Grund, nicht zu investieren.

Beteiligt sich die Schweiz an der Forschung für Kernfusion?

Daniel Theis: Ja, die Schweiz ist via Euratom am Forschungsreaktor ITER in Südfankreich beteiligt.

Wieviel Energie (resp. Freisetzung von CO2) benötigt die Herstellung der 30 Tonnen-Blöcke zur Energiespeicherung? Würde in der Sendung gern etwas zum Thema Energieverbrauch durch Bauen hören.

Thomas Häusler: Guten Abend, Sie sprechen ein sehr wichtiges Thema an. Der Bau eines Hauses braucht viel Energie und verursacht einen hohen Ausstoss von CO2, vor allem die Herstellung der Baumaterialien wie Beton oder Backsteinen. Bei modernen Bauten ist dieser CO2-Ausstoss durch den Bau mittlerweile höher als der gesamte Ausstoss durch den Betrieb dieses Hauses (Heizung etc. über die ganze Lebensdauer). Dänemark ist ein Vorreiter in dieser Thematik und führt ab 2023 Grenzwerte für die CO2-Emissionen von Baumaterialien ein und diese Grenzwerte werden in der Zukunft schrittweise gesenkt. So wird die Produktion von klimafreundlicheren Baustoffen angeregt. Eine andere wichtige Möglichkeit ist, vermehrt Häuser zu sanieren anstatt sie abzureissen und neu zu bauen.

Guten Abend, wäre ein Solarfeld auf einem Grundstück von ca. 120’000 m2 am Zürichsee (Landwirtschaft) sinnvoll und könnten so ein Projekt Erfolg auf Realisierung haben (Unterstützung durch Gemeinden, Kanton und Bund)? Vielen Dank.

Christina Marchand: Es kommt hier sehr darauf an, ob die Solarzellen die Landwirtschaft verbessern, z.B. durch den Schutz von empfindlichen Pflanzen oder nur zur Energiegewinnung. Es gibt noch genug Flächen auf Parkplätzen, Dächern usw. die schon verbaut sind, die man nutzen kann, deshalb ist es nicht unbedingt sinnvoll, derzeit grosse Freiflächen zu nutzen. Gesetzlich ist das derzeit auch noch verboten. Aber in Kombination mit einem Zusatznutzen sollte es hoffentlich bald möglich sein.

Guten Tag, Wir planen für unser Neubau-Einfamilienhaus eine PV-Anlage. Wir möchten unseren Strombedarf weitestgehend dadurch abdecken. Wir haben (noch) kein E-Auto und geplant ist eine Erdsonde-Wärmepumpen-Heizung. Wir sind uns unsicher, welcher Speicher dafür geeignet ist. Ist die Speichertechnologie bereits so weit, dass sich die Investition lohnt? Uns wurde geraten zunächst nur ein kleines Speichermodul zu installieren und erst mal zu beobachten wie es sich verhält. Später könnten dann weitere Module angeschafft werden. Uns stellt sich die Frage, ob das sinnvoll ist bzw. ob man nicht günstiger fährt, von Anfang an einen grösseren Speicher anzuschaffen? Welche Speichertechnologie würden Sie empfehlen? Besten Dank.

Christina Marchand: Guten Tag, Ihre Überlegungen sind sehr sinnvoll. Alle Technologien entwickeln sich derzeit schnell weiter. Daher ist der Tipp mit dem nicht so grossen Speicher zu akzeptablen Preisen sinnvoll, denn wir haben ja mit unseren Wasserkraftwerken wunderbare günstige Speicher und durch die Einspeisung ins Netz ist das System sehr stabil . Eine Lösung bei der man selber recht autark ist, ist viel teurer und belastet schlussendlich die Umwelt auch mehr, da Batterien noch einen grossen Fussabdruck haben. Ausserdem kann es zukünftig auch sein, dass die Autobatterien eine grosse Rolle spielen, es kann sich also auch noch viel verändern. Zusätzlich schreitet die Klimakrise sehr schnell fort und auch hier könnte noch einiges auf uns zukommen.

Wieso werden Fernwärmeverbund nicht mit hausinternen Wärmepumpen kombiniert. Dann müssten die Wärmepumpen nur einen unteres Wärmedelta mit hohem Wirkungsgrad unterstützen und die Fernwärme könnte man das obere Wärmedelta abdecke und so Ressourcen schonen?

Peter Richner: Das von Ihnen beschriebene Prinzip nennt sich Anergienetz. Das ist ein Netz, das auf einem moderaten Temperaturniveau betrieben und die Nutzer können über eine Wärmepumpe Energie entnehmen oder über eine Kühlanlage auch Energie einspeisen. Es gibt bereits mehrere solcher Netze in der Schweiz, ich sehe da viel Potential.

Sehr geehrte Damen und Herren Wie kann ich Strom sparen bei meinem 450l Süsswasser-Aquarium? Die Wassertemperatur beträgt 26,5 Grad, könnte auf 24Grad reduziert werden.Die Heizung und der Filter laufen 24h, die LED- Beleuchtung ist auf 81/2h eingestellt. Gibt es Möglichkeiten? Ich bin gespannt und bedanke mich schon jetzt für ihre Antwort.

Peter Richner: Die Reduktion der Wassertemperatur würde ich umsetzen, sofern Sie keine Fische halten, die hohe Temperaturen brauchen. LED Leuchten sind schon mal gut. Falls Sie eine alte Filteranlage haben kann es sein, dass ein neues Modell die gleiche Filterleistung mit weniger Strom erbringen könnte.

Stimmt es, dass in der Schweiz ca 80% der installierten PV Anlagen gar nicht mehr funktionieren , wenn vom Netzbetriber bzw. Stromlieferant keine Energie mehr zum Haus mit der PV Anlage gelangt? Anders gesagt: 80% der PV Anlagen sind nicht Autarkie fähig und nicht Kaltstart fähig.

Thomas Nordmann: Die Herausforderung ist der Inverter. Die gesetzliche Vorschrift verlangt: Ein Inverter, welcher das Netz nicht mehr sehen kann, muss wegen Sicherheitsgründen ausschalten. Ein Inselbetrieb ist technisch möglich aber viel teurer als die heutige Anwendung.

Guten Abend Meine Frage ist, warum niemand von dem Stromfresser Kryptowährung spricht. Niemand braucht die zum Leben. Warum soll der kleine Bürger sich einschränken und die wirklichen Stromfresser werden nicht thematisiert?

René Baggenstos: Kryptomining ist in der Tat sehr energieintensiv. Ein Betrieb, der Kryptowährung schürft, ist mit Sicherheit Grossverbraucher und damit von einer möglichen Kontingentierung betroffen. Zudem machen die sehr hohen Strompreise das Schürfen sehr teuer.

Guten Abend In der Wirtschaft arbeitet man viel mit Bench. Man vergleicht sich mit Mitbewerbern und sieht so, wo man Potential hat. Beim Stromverbrauch wird einem das sehr schwierig gemacht. Man sollte den Haushalten möglichst jeden Monat den Verbrauch inkl. Durchschnittsverbrauch bekannt geben – auf Basis von Anzahl Personen im Haushalt etc.. Ich bin überzeugt, wenn die Leute sehen, dass sie überdurchschnittlich Strom verbrauchen, sie dann auch aktiv etwas dagegen tun. Ist etwas in diese Richtung geplant? Für mich persönlich ist mein Stromverbrauch eine Blackbox, ich weiss nicht, wo ich stehe.

Michael Frank: Das ist ein ausgezeichneter Punkt. Mit dem heutigem Messsystem ist das leider so nicht möglich. Bis alle Smart Meter haben, dauert es noch Jahre. Wir brauchen mehr uns bessere Daten für unseren Energiekonsum, nicht nur Strom, sondern auch Gas und Wärme. Die Verhaltensökonomie setzt stark auch solche Vergleiche, sogenannte Peer Vergleiche. Damit kann ich sehen, wie ich im Vergleich zur Nachbarschaft stehe.

Eine Antwort: Fast alle Beleuchtung kann mit LED ersetzt werden: Glühbirnen und Leutstoffröhren, Strassenbeleuchtung etc. bringt so 97% Energieeinsparung

André Bardow: Ja, unbedingt! LED sind einfacher, grosser Hebel zum Stromsparen! Aber bitte aufpassen: Gerade Beleuchtung ist ein Parade-Beispiel für den sogenannten Rebound-Effekt, wo wir mehr verbrauchen, weil es immer günstiger wird. Also: Beleuchtung durch LED ersetzen, nicht ausbauen :-)

Die Landesregierung ruft zum Stromsparen auf. Lichterlöschen ist angesagt und gezielte Regulierungen bei den Haushaltgeräten. Weniger heizen, weniger Duschen usw. Anderseits wird den Leuten in den sozialen Medien laufend und mit ziemlicher Konsequenz die stromintensive Elektromobilität suggeriert. Diese Rechnung kann nicht aufgehen. Die passende Formel muss offensichtlich noch erfunden werden. Weshalb ist es möglich, dass unter der drohenden Energieknappheit dem Kauf von Elektroautos so hohe Bedeutung zugemessen wird? Wäre es nicht eher ratsam, mit der stromfressenden Elektromobilität zuzuwarten, bis die Stromversorgung in unserem Land für die Allgemeinheit gesichert ist?

Thomas Häusler: Der Umstieg von Verbrennungsmotoren zur E-Mobilität ist nötig, um die Klima-Erwärmung zu stoppen. Man muss die längerfristige Perspektive sehen – diese besagt: der Umstieg auf die E-Mobilität ist nötig (und viel energiesparender als fossil betriebene Autos) und es braucht einen drastischen Ausbau der erneuerbaren Energien, vor allem PV. Beides ist möglich.

Wie sieht unsere Mobilität in Zukunft aus? Haben wir genügend Energie? Bringt das autonome Fahren etwas?

Nils Epprecht: Autonomes Fahren wird sicherlich dazu beitragen, dass so sparsam wie möglich gefahren wird. Ob wir genügend Energie haben hängt aber in erster Linie vom Mobilitätsverhalten ab. Bislang nimmt die Mobilität der Gesamtbevölkerung weiter zu, entsprechend auch der Energiebedarf. Elektromobilität ist jedoch viel effizienter als fossil betriebene Antriebe (rund viermal effizienter), so dass hier ein Teil der Energie eingespart werden kann. Die Potenziale für einen zu 100% erneuerbar betriebenen Verkehr sind grundsätzlich in der Schweiz vorhanden – wenn man einmal den Flugverkehr weglässt. Letzterer stellt bislang aus Sicht Klimaschutz die grösste Herausforderung dar.

Weshalb wird immer nur von Photovoltaik fördern und nicht von der Förderung von Solarthermie gesprochen? Diese hat einen viel höheren Wirkungsgrad und könnte so manchen stromfressenden Boiler in kalten Kellern ersetzen (oder auch Wärmepumpen fürs heizen). Der so gesparte Strom könnte somit anderweitig besser genutzt/eingesetzt werden, als um einzig Wasser aufzuheizen.

André Bardow: Der Wirkungsgrad ist an dieser Stelle mal ein schlechter Ratgeber, da die erzeugte Energie einen unterschiedlichen Wert hat: Strom ist energetisch viel wertvoller als Wärme. Grundsätzlich ist die Solarthermie aber auch eine sinnvolle Technologie. Sie hat aber den Nachteil, dass ich die Wärme lokal verbrauchen muss, während ich den Strom ins Netz einspeisen kann. Dazu kommen Nachteile wie die vielen beweglichen Teile und dadurch Verschleiss. Mit der hohen Effizienz modernen Wärmepumpen ist daher die Kombination mit Photovoltaik häufig günstiger und sie holen auch mehr Wärme pro Fläche raus.

Wieso sind die Förderungen zur Gebäudedämmung, für Solaranlagen und Heizungsersatz so niedrig? Wir haben nun 12 Jahre auf bessere Förderbedingungen z.B: wie in Deutschland gewartet und nichts ist passiert. O-Ton eines Förderungs-Berechners: Nur wegen der Förderung macht man keine Massnahme! Unterm Strich geht die Förderung für Planer, Fachspezialistin zur Berechnung und Begutachtung durch die Behörde drauf. Nun wird über grosse Anlagen in den Alpen diskutiert, aber für die einzelnen Wohn-Gebäude ändert sich nichts. Wieso?

Markus Amrein: Diese Aussage könnte von mir kommen mit dem Zusatz: «...aber es bezweckt das sie es besser machen als das Gesetz es verlangt und diese Mehrkosten finanziert werden.». Das Gesetz müssen Sie so oder so einhalten, machen sie es etwas besser dann wird es gefördert und Planer, Spezialisten braucht es damit das Geld auch Ihren Zweck erfüllt und die Massnahme korrekt umgesetzt wird. Grundsätzlich sind die Fördergelder in den letzten Jahren eher gestiegen als gesenkt worden. Die steuerersparnisse oder die Umsetzung der richtigen Massnahme zum richtigen Zeitpunkt machen aber emehr aus...

Wir stellen jeden Abend alle Thermostatventile der Radiatoren auf 0 und am Morgen ca. 08:00 wieder auf ca. 20 Grad. (In den Räumen die wir brauchen) Bringt das beim Energiesparen etwas?? Wir haben eine Absenkung zwischen 11:00 und 06:00 Uhr.

Michael Frank: Das bringt auf jeden Fall etwas, denn einfach laufen lassen ohne die Temperatur abzusenken, spart Energie, die sie in der Nacht nicht wirklich brauchen.

Nur einen Hinweis zum Thema Standby abstellen bei Fernseh-Geräten: Die neuen OLED-Fernsehgeräte muss man immer auf Standby halten, sonst gehen sie kaputt. Also hiermit kann man keine Energie sparen.

Markus Amrein: Guten Tag Herr baumann, korrekt, bei neuen Geräten ist der Standby Verlust sehr gering. Aber jede kwh zählt und in der Masse kommt schon etwas zusammen...

Wie will man in Zukunft Staudämme füllen, wenn seit der Industrialisierung 50 Prozent der Gletschermasse geschmolzen sind? Alleine im letzen Jahr waren es 6 Prozent ! Die Gletscher selbst sind, waren unsere Speicher ,!?

Cornelia Meyer: Das ist eine sehr gute Frage die erstens innovative technische Loesungen braucht oder noch besser wir sollten schauen die Erderwaermung unter 15 grad zu halten damit die Gletscher weniger schnell schmelzen -- das ist wohl ein frommer Wunsch.

Guten Abend Man könnte die Autobahn und oder den Güterbahnhof im Limmattal überdachen und mit Solarpannels ausstatten. Das würde immerhin fürs Limmattal Energie liefern.

Cornelia Meyer: Sehr gute Idee

Ist es sinnvoll eine Fotovoltaik Anlage auf ein EFH Dach zu bauen wenn das Haus im Winter sehr schlecht besonnt ist aufgrund der Lage.

Urs-Peter Menti: Siehe Solardachrechner auf www.swissolar.ch . Da können Sie standortspezifisch die Wirtschaftlichkeit einer Anlage berechnen.

Habe ein 6-Familienhaus das mit Oel beheizt wird. Kann ich mit Wasserstoff heizen und die bestehenden Leitungen und Radiatoren nutzen? Wieviel teurer wird diese Einrichtung gegenüber Wärmepumpen sein?.

Michael Frank: Technologisch wäre das theoretisch möglich, aber ökonomisch macht das keinen Sinn, Zudem ist – heute – nicht kaum genügenden grüner Wasserstoff erhältlich. Wärmepumpen oder Biogas sind die pragmatischeren Lösungen.

Heutige Haushaltsgeräte (Backofen, Steamer, Waschmaschine, etc.) verfügen fast standartmässig über ein WLAN-Modul (welches wir gar nicht brauchen) mit entsprechendem Stromverbrauch. Die Geräte in den Standby zu setzen würde Strom sparen. Das Problem ist bei Geräten mit Uhr, da man jedesmal die Uhr wieder einstellen muss um sie benützen zu können. Oder gibt es andere Möglichkeiten?

Cornelia Meyer: Sie haben recht. Aber wir sind schon unglaublich verwoehnt in diesem Land und haben mehr, mehr und noch mehr Haushaltgeraete. Vor 25 Jahren hatte noch niemand einen Steamer. Vielleicht muessten wir auch einmal lernen etwas kuerzer zu treten.

Nachfrage zur Tumbler-Frage von 20:07: Vom Frühjahr bis spät im Herbst hängen wir die Wäsche draussen an sen STEWI. Im Winter geht das meist nicht und die Luftfeuchtigkeit im Waschraum ist derart hoch, dass die Wäsche schlicht nicht trocken wird. Ist in diesem Fall Secomat oder Tumbler zu bevorzugen? Bauliche Massnahmen sind aufgrund Mietobjekt nicht möglich. Such in den übrigen Räumen ist die Luftfeuchtigkeit eher hoch, sodass ich dort nicht such noch Wäsche aufhängen möchte (Schimmelgefahr).

Christina Marchand: Am besten Sie messen das selber mit einem Strommessgerät. Einfach mal zwischen das Gerät und die Steckdose schalten und dann die Werte der beiden Geräte vergleichen. So sehen Sie schnell was besser für die Umwelt ist. Ich gehe davon aus, dass der Luftentfeuchter besser ist, aber ohne die genauen Geräte zu kennen ist das schwierig zu beantworten.

GEAK: Sind die Kosten für eine GEAK-Analyse mit Ausweis als LG-Aufwand den Steuern abzuziehen (Kanton BE)?

Christina Marchand: Normalerweise sind die GEAK Analysen selber stark gefördert und damit sehr günstig, z.B. in Zürich zahlt man rund 500 CHF für einen Service, der mind. das dreifache kostet. Deshalb gehe ich davon aus, dass es nicht von der Steuer abgezogen werden kann.

Muss der überschüssige Strom aus Steckersolaranlagen, der ins Netz eingespeist wird, vergütet werden? In der Schweiz sind nur 600 Watt für Steckersolaranlagen erlaubt. In Österreich sind 33Prozent mehr, also 800 Watt möglich. Was machen die Österreicher besser oder wie kommt es zu dieser Differenz?

Christina Marchand: Ob Sie weniger zahlen, hängt von ihrem Zähler ab, manche alte Zähler laufen rückwärts. Die Unterschiede zum Nachbarland sind beruhen nicht auf technischen Unterschieden, sondern die Schweiz nimmt vermutlich einfach etwas mehr Sicherheitsmarge an. Mit gemeldeten Solaranlagen können die Energieunternehmen besser planen.

Eine Tasse Milch in der Mikrowelle erhitzen braucht sicher weniger Strom als in der Pfanne auf dem Herd, oder? Heute habe ich sogar Geschwellti in 4 Minuten mit einem Gefrierbeutel gemacht, die waren lecker.

Christina Marchand: Sie haben Recht, die Mikrowelle ist sehr effizient und verbraucht weniger Strom, vor allem für kleine Mengen. Ausserdem muss man auch noch weniger Abwaschen, d.h. verbraucht weniger warmes Wasser.

Guten Abend Wie kann man die Bodenheizung optimal einstellen (Durchfluss / Thermostat) sodass die Temperatur im Raum ca. 20 Grad ist der Boden jedoch leicht warm ist. Sollte man den Durchfluss begrenzen, sodass ständig etwas warmes Wasser durchfliesst. Ich denke wenn der Boden nicht sehr kalt ist friert man weniger. Freundliche Grüsse

Urs-Peter Menti: Das Komfortempfinden eines Fussbodens hängt primär vom Material des Bodenbelags ab und weniger von der Vorlauftemperatur der Bodenheizung. Einen Steinboden werden Sie immer als kühl empfinden, auch wenn der Boden warm genug ist, um den Raum zu heizen. Ein Parkettboden fühlt sich schon angenehmer an, ein Teppich ist nochmals angenehmer, auch bei tiefer Vorlauftemperatur.

1. Wieviele kWh werden in der Schweiz pro ausgebaute kW pro Jahr mit Windkraftwerken produziert? 2. Wieviele kWh werden in der Nordsee pro ausgebaute kW pro Jahr mit Windkraftwerken produziert? 3. Wie teuer kommt in der Schweiz (ohne Beiträge) eine kWh, die mit Windkraftwerken produziert wird? 4. Wie teuer kommt in der Nordsee (ohne Beiträge) eine kWh, die mit Windkraftwerken produziert wird? 5. Wie gross ist der Übertragungsverlust in % von Strom, der in der Nordsee produziert wird, bis er beim Schweizer Verbraucher genutzt werden kann? 6. Wie gross ist der Übertragungsverlust in % von Strom, der in der Schweiz produziert wird, bis er beim Schweizer Verbraucher genutzt werden kann? 7. Verschiedene Schweizer Grossfirmen haben sich an Windkraftanlagen im Ausland beteiligt, da sie offenbar zu wesentlich idealeren Verhältnisssen betrieben werden können (viel geeignetere Windverhältnisse, Baukosten). Zu welchem Preis erhalten sie durchschnittlich eine kWh? 8. Wieviel graue Energie steckt in einer Windkraftanlage, die in der Schweiz installiert wird? Nach welcher Zeit kommt der point of break even?

Christina Marchand: Das sind sehr viele Fragen in einer, es tut mir leid, dass ich in diesen Details nicht beantworten kann. Aber ich kann ihnen sagen, dass in der Schweiz erst 3 % der bis 2030 möglichen Solarenergie hergestellt werden. Möglich wären bis dann 6 TWh und langfristig bis zu 30 TWh Wind in der Schweiz. Wir haben viele gute Standorte und 2/3 von dem Strom kommt im Winter. D.h. hier müssen wir vorwärts machen.

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Idee zum Energie sparen im Haus/Wohnung: Teppiche aus Wolle! Allein durch warme Farben fühlt es sich zwei Grad wärmer an. Langsamer Austausch von Luftfeuchtigkeit. Weicher auftreten = psychologisch kuschligeres Gefühl. Pflegeleicht= Ersparnis von Strom und Wasser. Auf Teppichen bleibt Feinstaub ruhiger im Raum, darum Entlastung unserer Lungen. Jeden Tag Freude und wohnliches Gefühl. Was wollen sie noch mehr?

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In Basel ist in den Trams das Licht im Innern tagsüber ausgeschaltet – warum kann das Zürich nicht (die Antwort war: «aus Sicherheitsgründen»!?) Ausnahmen natürlich bei Linien, die durch Tunels fahren müssen. In den Warenhäusern ist es viel zu warm! Man trägt Mäntel und die Verkäuferinnen hatten heute kurzärmlige Pullovers an. Bitte weniger heizen!

Urs-Peter Menti: Danke :-)! Die Überhitzung vieler Räume im öffentlichen Bereich ist in der Tat eine unnötige Verschwendung.

Wie ist dass mit den Elektroautos? wird da wirklich nur mit nachhaltigem Strom gefahren? wäre es hier nicht besser in der jetzigen Zeit mit Benzin zu fahren Danke für ein Feedback

Nils Epprecht: Es kommt sehr darauf an, welchen Strom Sie in Ihrem Elektroauto tanken. Empfehlenswert ist natürlich grüner Strom aus erneuerbaren Energien. Elektroautos sind aber unabhängig vom gewählten Strom in den meisten fällen ökologischer als Benziner, da sie viel effizienter sind. Ein Elektroauto verbraucht im Vergleich zu einem Verbrennungsmotor nur rund ein Viertel der Energie. Ausschlaggebend ist aber natürlich der absolute Energieverbrauch, wobei vor allem das Gewicht und die Motorgrösse einen starken Einfluss auf den Verbrauch haben. Und grosse Autos gibt es sowohl bei den Benzinern, als auch bei den Elektroautos.

Wie viel Energie verbrauchen das Cern in Genf und die Lauschanlage in Lenk. Woher kommt dieser Strom und wer profitiert davon?

Christina Marchand: Das CERN verbraucht extrem viel Strom – angeblich genau so viel, wie ein ganzer Kanton. Die Forschung hat grosse Sorgen, dass das viel zu teuer wird und Experimente nicht stattfinden können.

In Fitnesszentren wird durch die Trainierenden an den Geräten viel Energie produziert. Könnte man diese Energie nutzbar machen?

Peter Richner: Man darf die «Maschine» Mensch in ihrer Leistungsfähigkeit nicht überschätzen: Wenn Sie auf einem Ergometer eine Leistung von 200 W erbringen, was durchaus schon sportlich ist, dann müssen Sie diese Leistung für 5 h erbringen, um 1 kWh Strom zu produzieren, falls die Umwandlung einen Wirkungsgrad von 100% hätte. Was sich zumindest im Winter sicher lohnt, die Abwärme der Menschen in der Lüftungsanlage zurück zu gewinnen.

Warum werden nicht Funktionen die keine elektrische Energie verbrauchen gefördert und eingesetzt? So kreiert ein Luftbefeuchter Energie, die nur im Befeuchten der Firma Necono AG wirtschaftlich effizient genutzt wird. 100'000 Befeuchter wurden jeweils in der Schweiz verkauft. Verdunsten von Wasser verbraucht Wärme und kreiert schwerere Luft, doch die meisten Befeuchter Systeme verhindern den möglichen Schwung für die Luftumwälzung durch Wannen und Boxen und auch durch die Bodennähe. Anstelle dessen werden Ventilatoren eingesetzt, die natürlich Energie verbrauchen und einen schlechten Wirkungsgrad ergeben.

Christina Marchand: Leider gibt es in der Schweiz und auch Weltweit wenig Gesetze, die Energieverschwendung verhindern / verbieten. Mit einem griffigen CO2 Gesetz und höheren Kosten von CO2 würden ineffiziente Technologien teurer und damit unattraktiv werden.

Wir möchten gerne Solarpannels installieren und die 20 jährige Ölheizung durch eine Wärmepumpe ersetzen. Wir können aber nicht beides gleichzeitig machen. Gibt es eine Empfehlung, was zuerst gemacht werden sollte?

Urs-Peter Menti: Als erstes würde ich die Ölheizung ersetzen und die Wärmepumpe mit (Öko-)Strom vom Energieversorger betreiben. Und dann sobald wie möglich eine eigene PV-Anlage installieren.

In der ganzen Energiediskussion spricht niemand über den grossen Stromverbrauch des Internets. Ich beobachte täglich, wie viele Leute unterwegs Filme schauen, per Bildübertragung telefonieren und jedes noch so misslungene Foto in eine Plattform hochladen. Meine Hinweise, dass solche Verhaltensweisen hohe Rechen- und Übertragungsleistungen erfordern und dadurch zu einem hohen Stromverbrauch führen, werden nicht ernst genommen. Dieser Mentalität, dass alles mitgemacht wird was angeboten wird und nicht hinterfragt wird, was das für Auswirkungen auf den Energieverbrauch hat, sollte mit Information entgegengewirkt werden.

Cornelia Meyer: Das ist ein guter Punkt. Internet, Digitalisierung, Clouds, Krypto Waehrungen verschlingen Energie / Elektrizitaet. Aber gerade die Digitlisierung ist notwendig um die Energiewende zu erreichen und Arbeitsprozesse zu optimieren.

Was ist die effizienteste Art zu heizen im Eigenheim?

Urs-Peter Menti: Eine mit PV-Strom betriebene Wärmepumpe ist der Königsweg.

Da ich viel in der Schweiz unterwegs bin, sehe ich immer wieder sehr grosse Dächer von landwirtschaftlichen Gebäuden mit ausgezeichneter Ausrichtung nach Süden. Ich frage mich, ob man die Landwirte nicht motivieren / verpflichten könnte, diese Dächer für Fotovoltaik zur Verfügung zu stellen.

Peter Richner: Ja, das ist ein grosses Potential, das wir in den nächsten Jahren erschliessen müssen. Wenn wir faire Preise für die Einspeisung bezahlen, werden sich die Dächer automatisch mit Panels füllen, da es ein gutes Geschäft wird.

Wenn es im europäischen Netz zu einer Mangellage kommt, ist die Schweiz dann automatisch auch betroffen? Müssen die Schweizer Kraftwerke dann mehr Strom ins europäische Netz liefern, oder können wir zuerst unseren eigenen Bedarf decken. Danke für eine klärende Antwort.

Nils Epprecht: Die Schweiz ist sehr stark mit den Nachbarländern verknüpft. Insgesamt gibt es 41 Verbindungen mit den Nachbarländern, wovon die meisten Richtung Frankreich und Deutschland gehen. In der Tat sind die Strommärkte deshalb technisch kaum voneinander zu trennen. Im Fall eines – auch technisch bedingten – Blackouts in der Schweiz wären deshalb sehr schnell auch Süddeutschland, Westfrankreich – oder wie in der Vergangenheit vorgekommen – Norditalien betroffen. Bei einer Mangellage würde versucht werden, der Strom in einzelnen Gebieten rollierend abzuschalten und so den Stromverbrauch insgesamt zu senken. Mit einer solchen Massnahme würde genau versucht ein Blackout zu verhindern. Es wäre nicht zu verhindern, dass Strom, der in der Schweiz produziert wird, ins nahe Ausland abfliesst, das gilt aber auch umgekehrt.

Wie stehen die Chancen für die Kernfusion? ITER soll ja in den nächsten Jahren den Versuchsbetrieb aufnehmen

Peter Richner: Kernfusion ist eine sehr interessante Technologie, aber noch weit von einer praktischen Umsetzung entfernt. ITER plant in den 2030er Jahren erste Testversuche, bei denen hoffentlich mehr Energie rauskommt, als reingesteckt wird. Bis dann mal eine industrielle Anlage steht geht es wohl noch 40-50 Jahren.

Warum ist Energie aus Seewasser mittels Wärmepumpen kaum ein Thema?

Urs-Peter Menti: Für die zukünftige Energieversorgung der Schweiz ist das ein sehr zentrales Thema. In Zug oder in Luzern (um nur zwei Beispiele zu nennen) sind entsprechende Anlagen im Bau / im Betrieb. In Zürich wird schon lange Seewasser bzw. Limmatwasser mit einer grossen Wärmepumpe zum Heizen genutzt. Das Potenzial ist aber sicher noch nicht ausgeschöpft.

Wieso spricht man immer von erneuerbare Energie. ich kenne keine Energiequelle, die sich selber erneuert. Widerspricht das nicht der erste und zweite Hauptsatz der Thermodynamik? Wieso kann nicht von alternative Energie reden.

Peter Richner: Die Umgangssprache ist nicht immer sehr präzise, so auch im Bereich Energie. So kann man z.B. keine Energie herstellen oder verbrauchen ... Erneuerbare Energien meinen Energien, bei denen wir nicht einen Vorrat aufbrauchen, wie z.B. bei der Verbrennung von Oel oder Gas. Regen bringt immer wieder Wasser und ermöglicht so Wasserkraft, die Sonne scheint Tag für Tag etc. Deshalb werden diese «erneuerbar» genannt.

Ist es korrekt, dass Panels Solar Edge wirkungsvoller und auch in der Leistung bedeutend besser sind als «normale» Solarpanels? Danke für Feedback.

Markus Amrein: Beim Panel Solar Edge ist ein Leistungsoptimierer (optimizer) fix eingebaut. Ein solcher lässt sich aber auch bei jeden «normalen» Panels einsetzen. V.a. bei teilweise beschatteten Anlagen ist ein optimizer sinnvoll.

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Stromsparen. Wenn ich Backe stelle ich den Ofen aus und stelle eine Pfanne mit Wasser hinein und nutze es nach dem essen zum Abwaschen.

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An der Sendung wurde heute Abend gesagt, dass ein eingestecktes Handy-Kabel selbst dann Strom verbraucht, wenn kein Handy am Kabel hängt. Meine Fragen dazu: Gilt dies auch z.B. für 1. eine Steh-/Tischleuchte, deren Kabel stets in der Steckdose bleibt, auch wenn die Leuchte nicht gerade angeknipst ist? oder 2. den TV-Apparat, dessen Kabel zwar stets eingesteckt ist, dessen Kippschalter an der TV-Rückseite indes jeweils auf 'off' gestellt wird, sobald man nicht mehr fernsieht? oder 3. einen Haarföhn, dessen Kabel stets in der Steckdose steckt, auch wenn er nicht gerade benutzt wird? Vielen Dank für Ihre Antworten.

André Bardow: Das Problem ist der Transformator, der den Netzstrom für das Handy anpasst – und leider auch im Leerlauf Strom verbraucht. Das Problem kann es auch bei Lampen und anderen Verbrauchern geben. Häufig ist es an klobigen Steckern zu erkennen. Grundsätzlich sind Steckdosenleisten mit einem separaten Kippschalter zu empfehlen. Geräte wie einen Haarföhn sollte man niemals stecken lassen, da hier jederzeit ein technischer Defekt zu einem Kurzschluss oder einem Brand führen kann.

Ich habe im Juni eine Solaranlage von 320kwP auf meinen Stall montierte. Wegen einer unnützen Einsprache des Amtes für Denkmalschutz welche den Standort für die neue Trafostation verhindern wollte, (Standort neben einem 3x8m altem Schopf) verzögert sich die Einspeisung um 6 Monate. Wie wollen wir eine Wende schaffen, wenn sogar die kleinsten Ämter immer wieder Steine in den Weg legen...? (Die Solarpanels stauben fix fertig montiert mittlerweile vor sich hin

Peter Richner: Gute Frage und nein, ich habe keine Antwort – ich hoffe, dass die Einsprache wenigsten keinen Erfolg hatte und nicht noch weitergezogen wird

Wie beurteilen Sie die Effizientssteigerung der Photovoltaikpennels in den nächsten Jahren?

Thomas Nordmann: Am Markt sind heute die besten Module mit 25% Wirkungsgrad. Im Labor forscht man an der 30% Grenze. Vom Labor zum Markt dauert es 5 – 7 Jahre.

Guten Abend, Ich könnte mir vorstellen entweder auf meinem Einfamilienhaus oder auch in unserer Ueberbauung Solaranlagen zu bauen. Wie einfach/schwierig ist dies im Kanton Zürich – z.B. Baubewilligungen oder andere Hürden? Die 2. wichtige Frage, da der Bund dies als Strategie ja fördern will, mit welcher finanzieller Unterstützung kann ich von Seiten Kanton/Bund rechnen, gibt es da x% finanzielle Beteiligung, ein min/max Betrag oder nur ein Abzug als Ausbau meines Hauses in den Steuern? 3. Frage, kann man sagen, wie viele Jahre es ca. benötigt, mit den aktuellen Parametern, bis sich so ein Investment rechnet?

René Baggenstos: Sehr geehrter Herr Mitterrutzner Solaranlagen auf Dächern sind unter Einhaltung gewisser Bedingungen nur noch meldepflichtig und können Ihnen nicht mehr verboten werden. Der Bund fördert Solaranlagen mit einem Investitionsbeitrag von rund 30% der Investition. Den genauen Betrag können Sie auf der Webseite von Pronovo errechnen:  https://pronovo.ch/de/services/tarifrechner/  Bei den aktuellen Strompreisen rechnet sich eine PV-Anlage sicher unter 10 Jahren bei garantierter Lebensdauer von sicher 20 Jahren. In den nächsten 20 Jahren dürfen wir (hoffentlich) nicht mit den aktuellen sehr hohen Preisen rechnen.

Wieso wird eigentlich Fracking oder Geothermie so wenig angesprochen? Ist es laut Aussagen der anderen Lobbyisten eine zu grosse Konkurrenz? Diese Form von Energiegewinnung ist doch viel effizienter. Auch die Wasserstoffenergie wurde wegen der Öl Lobby abgewürgt. Nun jammern Alle. Die E-Mobilität bringt natürlich die mechanischen Werkstätte die Zulieferer in Bedrängnis denn es gibt beim Auto keine Getriebe/ Differenzial etc. nur noch ein Motor an jedem Rad. Die gute Forschung in der Schweiz wurde und wird immer noch mit finanziellen Mitteln abgewürgt. (schade) Danke für Ihre Sendung

Thomas Häusler: Guten Abend, Fracking ist keine Lösung, weil das damit geförderte Gas die CO2-Emissionen erhöht und damit das Klima schädigt. Zudem hat die Fracking-Technologie weitere Auswirkungen auf die Umwelt (hoher Wasserverbrauch z.B.). Geothermie hat ein Potential, in der Schweiz ist gegenwärtig aber offen, wie gross es ist. In den letzten Jahren mussten einige Projekte wegen Erdbeben oder anderen Gründen abgebrochen werden. Aber die Anstrengungen bei der Geothermie gehen werden, Projekt sind z.B. im Kanton Jura geplant, auch Genf arbeitet daran.

Guten Abend Grundsätzlich finde ich den ganzen PV Boom super und unterstütze das auch. Wir haben selbst eine grosse PV Anlage die jedoch vom Hagel schwer beschädigt wurde und nun erneuert werden muss. Nun stehen wir vor dem Problem dass wir seit knapp einem Jahr auf einige Teile, die wir ersetzen müssen, warten. Wo führt das hin?

Cornelia Meyer: Sie haben recht. Dank der Energiekrise ist die Nachfrage nach Solarpanels enorm gestiegen. Gleichzeitig hat die Null Covid Politik Chinas (groesster Solarzellen Hersteller der Welt.) zu Lieferketten Engpaessen / Verzoegerungen gefuehrt. Fuer Konsumenten die Solapanels ersetten installieren Wollen = der Perfekte Sturm.

Guten Tag. Zuerst einmal ein grosses Kompliment an alle für diese tolle Sendung! Bitte weiterleiten :) Meine Frage: Könnte nicht jeder von uns (theoretisch zumindest) zum Energieproduzenten mutieren, sei es auch nur mit tragbaren Solarpanels auf dem Balkon? Und dann die produzierte Energie entweder selbst verwenden oder, falls noch was übrig ist, ins Netz einspeisen?

Thomas Häusler: Guten Abend, Sie haben recht, es gibt viele Möglichkeiten, wie alle zu Stromproduzenten werden können. Für MieterInnen bieten die von Ihnen erwähnten Balkonanlagen dies, es gibt aber auch andere Varianten: ich kann mich z.B. an einer Solargenossenschaft beteiligen oder manche Stromversorger bieten PV-Projekte an, an denen man sich beteiligen kann so und Mitbesitzer werden.

Ist es auch möglich bei grosse kombinierte Abfallverbrennungsanlagen die kombiniert sind mit elektrische Kraftwerken, der CO2 aus den Abgasen zu filtrieren und in unsere Boden zu pressen?

Thomas Häusler: Ja, das ist möglich – und es ist mit Sicht aufs Klima auch unbedingt nötig. Die Kehrichtverwertungsanlagen in der Schweiz haben einen hohen Anteil an den CO2-Emissionen des Landes. Sollen die Klimaziele erreicht werden, muss dieses CO2 abgeschieden und im Boden gespeichert werden. So rasch wie möglich.

Guten Abend Meine Frage ist : Gibt es in der Schweiz einen Bauer der mit einer Biogasanlage/ Methan Strom liefert ? Herzlichen Dank

Daniel Theis: Dazu finden Sie Informationen beim Fachverband für Landwirtschaftliches Biogas:  https://oekostromschweiz.ch/oekostrom-vom-bauernhof/

Guten Tag Wir haben ein Einfamilienhaus und suche nach einer Alternative zu unserer Erdgasheizung. Dabei bin ich auf den Wärmepumpenboiler gestossen, laut einer erstem Auskunft sei es aber nicht möglich den Wärmepumpenboiler für den Heizkreislauf zu nutzen. Sehen Sie das auch so, wenn ja, was könnte der Grund sein? Könnte man das «Problem» durch zwei Wärmepumpenboiler lösen? Freundliche Grüsse und einen angenehmen Abend.

René Baggenstos: Wärmepumpenboiler entnehmen die benötigte Wärme aus der Raumwärme. Wenn Sie nun diese Raumwärme mit denselben WP-Boiler heizen möchten, entziehen Sie gleichzeitig Wärme um Wärme zu produzieren....sie heizen dann irgendwo rein elektrisch.

Den Strom abschalten bei einer Mangellage scheint mir noch in technischer Hinsicht machbar. Hochspannungsschalter ausschalten – wieder einschalten. Was geschieht jedoch wen das Gas ausgeht? Wie verhaltet sich die Gasleitungen bei einer Abschaltung?

René Baggenstos: Gasnetze wieder hochzufahren ist eine wochenlange Übung. Ein Problem dabei ist, dass Ventile bei zu grossen Druckdifferenzen einfrieren. Beim Strom wird das Problem sein, dass viele Geräte (IT etc.) nicht mehr richtig hochfahren würden.

Guten Abend, wir haben eine Photovoltaikanlage 3kw. Was würde uns eine Batterie zum Speichern bringen und wieviel kostet eine Batterie? Ist die Anschaffung einer Batterie finanziell überhaupt rentabel?

René Baggenstos: Leider nein. Batterien müssten rund die Hälfte kosten von dem was sie heute dafür bezahlen um diese rentabel einsetzen zu können.

Wo werden all die vielen Solarpanels die jetzt und in der nahen Zukunft gebraucht werden produziert ? Was ist mit der Schweizer- und Europäischen Industrie?

André Bardow: China dominiert derzeit den globalen Markt für Solarpanels. Zunehmend wird aber in Europa die Problematik einer solchen Abhängigkeit erkannt und an einer «Wiederbelebung» der europäischen Solar-Industrie gearbeitet. Die Europäische EU will z.B. mit der „Solar Photovoltaic Industry Alliance“ bis 2025 30 Gigawatt (GW) Produktionskapazität schaffen.

Guten Abend, unsere Heizung läuft moderat, wir wollen uns beteiligen beim Strom sparen. Da mutet die Bekleidung der Moderatorin mit T-Shirt etwas seltsam und unpassend an.

SRF: Wir danken Ihnen für diesen kritischen Input. Das SRF unternimmt viel, um Energie zu sparen. So wurden bei uns unter anderem die Heizungen runtergedreht, es sind weniger Kaffeemaschinen in Betrieb und auch das warme Wasser wurde abgestellt. Tatsächlich kommen aber unsere Moderatorinnen und Moderatoren ab und zu aber dennoch ins Schwitzen, denn unter den vielen Scheinwerfern kann es sehr warm werden. Als Zuschauerin zuhause bekommen Sie das (zum Glück) nicht mit. Gerne können Sie sich aber auch für einen Rundgang bei uns im Leutschenbach oder den Besuch einer Sendung, z.B. der «Arena» anmelden, dann erleben Sie das live.

Für 100 % EE: Speicherbedarf TWh, Kosten pro Kopf/Jahr, Realisierbarkeit, Ressourcen dazu. In verschiedenen Beanstandungen habe ich das kritisiert. BFE, UVEK, SRF beantworten das nicht.

Nils Epprecht: Eine genaue Antwort auf Ihre Frage wird Ihnen voraussichtlich niemand geben können. In den Energieperspektiven des Bundes finden Sie jedoch detaillierte Abschätzungen je nach Szenario:  https://www.bfe.admin.ch/bfe/de/home/politik/energieperspektiven-2050-plus.html#kw-104426.  Entscheidend wird sein, wie stark die Schweiz künftig in den europäischen Strommarkt integriert sein wird. Je besser und grösser der grenzüberschreitende Austausch, umso weniger Speicher brauchen wir im Inland, da wir sowohl kurzfristige als auch saisonal bedingte Produktionsbaissen durch Importe ausgleichen können. Umgekehrt ist ein vollständig autarkes Energiesystem natürlich am teuersten. Das gilt aber auch bei einem nicht 100 prozentig erneuerbaren Energiesystem, da Sie dann sehr viele Backup-Kapazitäten brauchen. Ein Teil des künftigen Speicherbedarfs wird sich künftig auch automatisch mit der Marktdurchdringung der Elektroautos erledigen.

Ich bin Stockwerk Eigentümer bei uns brennt die Treppenhaus und Aussebeleuchtung die ganze Nacht. Ich habe eine Offerte eingeholt Leuchtkörper mit Bewegungsmeldern 4 Innen und 3 aussenleuchten die Kosten sind für die neue Beleuchtung fr 1400.- die Stromkosten für das Kalenderjahr sind ca Fr 600.- im „2023 ist ein Strom Aufschlag 26=% mehr ich bin der Meinung dies rechnet sich was könnten wir an kosten sparen? Besten Dank für ihr Feedback Mit freundlichen Grüssen .

Cornelia Meyer: Es geht ja nicht nur darum Kosten zu sparen sondern auch das richtige zu tun. Je hoeher die -strompreise desto schneller rehnet sich das ganze.

Bei all den vorgeschlagenen Energiesparmassnahmen vermisse ich bisher Temperatur Vorgaben für leerstehende Zweitwohnungen... eine heilige Kuh? Vorab bei Wohnungen im Luxussegment Wohlhabender, wo die Wohnung ganzjährig bereitsteht zur jederzeitigen unangemeldeten Anreise.

René Baggenstos: In den Gas-Mangellage Verordnungen des Bundesrats wird erwähnt, dass nicht genutzte Liegenschaften nur auf Frostschutz beheizt werden dürfen.

Sehr geehrte Damen und Herren Wir haben seit Mai 2022 eine Solaranlage und seit August 2022 ein Elektroauto. Wir haben das ganze auch mit dem Gedanken angeschafft, damit wir den überschüssigen produzierten Strom im Auto speichern. Am abend möchten wir gerne via bidirektionalen Laden den Strom wieder ins Haus einspeisen. Somit müssten wir nicht extra eine Batterie kaufen, weil wir eine viel grössere im Auto haben. Technisch sei dies alles möglich, aber noch nicht freigegeben. Genau das ist für mich unverständlich. Wieso redet man seit mehr als einem Jahr davon, aber es geht irgendwie nicht weiter. Können sie mir hier weiter helfen, damit wir hier ans Ziel kommen? Vielen dank für Ihre Unterstützung.

Michael Frank: Lieber Herr Vaqué, das entsprechende Handbuch des VSE lässt Vehicle to Home zu und es ist möglich und es ist zudem eine sehr gute Idee. Die Frage stellt sich, ob das Fahrzeug, bidirektionales Laden zulässt. Wenn ja, sprechen sie mit ihrem Netzbetreiber oder Installateur.

Kaufen die KVA‘s Abfall aus dem Ausland ein?

Michael Frank: ja, es gibt KVA's, die Abfall importieren.

Wie sieht die Entsorgung einer Photovoltaik Anlage, am Ende der Lebensdauer aus? Entstehen dabei ähnlich wie bei Atomstrom Abfälle oder kann man alles recyceln?

André Bardow: Grundsätzlich lassen sich Photovoltaik-Anlagen recyceln. Die wesentlichen Bestandteile sind Glass und Aluminium. Für sie und Komponenten wie Kupfer-Kabel gibt es bereits etablierte Recycling-Anlagen. Im Inneren von PV-Anlagen stecken allerdings weitere Komponenten, die wie bei anderem «Elektroschrott» schwieriger zurückzugewinnen sind. Hieran wird aber gearbeitet, da klar ist, dass grosse Mengen an PV-Anlagen anfallen werden. Teilweise enthalten PV-Anlagen auch giftige Stoffe wie Blei oder Cadmium. Sie müssten daher ordnungsgemäss entsorgt werden. Eine Strahlungsproblematik wie bei Atommüll und ein Bedarf ein speziellen Endlagern bestehe aber nicht.

Guete Obig Seit 1.5 Jahren haben wir eine PV-Anlage auf dem Dach unseres Hauses. Mit Erstaunen haben wir nach dem ersten Betriebsjahr festgestellt, dass wir den Ertrag aus dem ins Netz eingespeisten Stroms als zusätzliches Einkommen versteuern müssen. Schlussendlich hätte die Politik die Instrumente, Investitionen in erneuerbare Energien soweit zu attraktiveren, dass diese in der Breite getätigt werden. Mir ist ein Rätsel, wieso zur erheblichen Investition einer PV-Anlage noch zusätzliche, steuerliche Hürden geschaffen werden. Warum tickt die Politik auch hier so falsch, obwohl Handlungsbedarf unbestritten ist? Ich wünsche Ihnen einen schönen Abend Freundliche Grüsse

René Baggenstos: Aus Sicht der Steuergerechtigkeit ist es wohl der richtige Ansatz, Erträge aus Investitionen zu besteuern – egal welche Investition es ist. Allerdings gebe ich Ihnen Recht, dass dieses Prinzip im Falle von PV-Anlagen störend ist. Bei einer vollständigen Marktöffnung könnte Ihnen ein Anbieter den Strom für 0 Rp/kWh abnehmen, zwischenspeichern und in der Nacht für zBsp 1Rp/kWh zurückverkaufen. Damit hätten Sie keine Erträge mehr zum Versteuern.

Macht ein Ecoflow für den Privathaushalt Sinn oder rentiert das nicht?

Christina Marchand: Hier geht es weniger um rentieren, als eine gewisse Sicherheit, dass man im Notfall Strom für Kleingeräte hat. Dafür muss man natürlich schauen, dass das Gerät immer geladen ist. Es ist aber auch praktisch, wenn man mal unterwegs Strom braucht, z.B. bei einer Party im Wald :)

Wir könnten tausende Tonnen CO2 und eingesparte fossile Energie einsparen mit generell max Grschwindigkeit auf allen Strassen auf 80 Kmh. Von 120 auf Autobahn macht das gut bis zu 4 Liter oder meh auf hundert Kilometer Fahrstrecke aus. Wäre sofort umsetzbar und wirkte sofort.

Cornelia Meyer: Das ist ein SEHR guter Vorschlag!

Guten Abend Warum wurde von Swissgrid das TRL Verbundsystem im 2020 aufgelöst? Viele Firmen hätten Notstromagregate im Keller die wegen Luftreinhalteverordnung nun herum stehen. Da könnten viele MW oder GW produziert werden im Notfall. Wahrscheinlich wie immer sparen am falschen Ort. Sonnige und windige sowie Regenreiche Grüsse

René Baggenstos: Die Preise im TRL (Tertiär Regelleistung) waren so tief gefallen, dass keine positiver Business Case möglich war. Aktuell wir für SRL (Sekundär Regelleistung, höhere Anforderungen als TRL) sehr viel vergütet. Moderne Notstromaggregate können auch im SRL vermarktet werden.

Was ist das Einsparpotential wenn man bei 3-fach Verglasung in der Nacht die Rollläden schliesst?

Christina Marchand: Guten Abend, Es bringt immer noch etwas, vor allem wenn es draussen sehr kalt ist. Bei Temperaturen über null lohnt es sich vermutlich nur wenig. Aber meist lässt man die Rolläden ja auch zum Sichtschutz runter.

Wie können die Blaulichtorganisationen erreicht werden bei Stromunterbruchvon 4 Std.

Christina Marchand: Laut meinen Kenntnissen ist es geplant, dass das Mobilfunknetz und auch die medizinischen Einrichtungen weiterhin Strom haben.

Warum sind Wämepumpe in der Schweiz so teuer im Vergleich zum Ausland, wo viel mehr subventioniert wird. Wir willen gern umsteigen aber Preise in der Schweiz sind extrem teuer

Nils Epprecht: Im Gegenvorschlag zur Gletscherinitiative, dem sogenannten Klimagesetzt, hat das Parlament letzten September umfangreiche finanzielle Unterstützung im Bereich Wärmepumpen beschlossen. Die SVP sammelt gegen diesen Beschluss jedoch gerade Unterschriften, so dass es im nächsten Sommer wohl zu einer Abstimmung kommen wird. Mit Ihrem Abstimmungsverhalten können Sie also direkt beeinflussen, ob Sie künftig mehr finanzielle Unterstützung erhalten werden.

Gibt es bereits ein App oder wird evtl. so eines entwickelt, wo ich live und einfach sehe, wie viel Strom ich in meinem Haushalt pro Tag verbraucht habe? Es wäre ein Erfolgserlebnis für jeden zu sehen, was ich durch mein Verhalten eingespart habe und wo, bzw. wann ich allenfalls mehr als normal Strom verbraucht habe. Dies kein direkter Spartipp doch vielleicht ein Anstoss mit der Energie vorsichtiger umzugehen. Eine Erweiterung wäre auch gleich die Umsetzung in CHF; was kostet mich die Energie pro Tag. Erst über das Portemonnaie lernt der Bürger schneller. Vielen Dank und einen schönen Abend

Christian Zeyer: Liebe Frau Schärli Leider ist es mit dem Installieren einer App nicht getan. Damit man die Verbraucher identifizieren kann, braucht es intelligente Messsysteme die vorher eingebaut sein müssen. Ob ein solcher smarter Mieter installiert ist weiss ihr Energieversorger. Setzen Sie sich doch mit ihm in Verbindung! Vielleicht bietet er eine solche Umrüstung an. Versuche mit solchen Systemen haben tatsächlich gezeigt, dass damit Energie gespart werden kann, wenn sie gut programmiert sind vor allem der Vergleich mit Nachbarn regt offensichtlich zum Energiesparen an ;-)

Grüezi, ich höre, was wir alles machen können/sollten um mit unserem Energiehaushalt effizienter zu sein. Meiner Meinung nach, kann/sollte man ebenfalls ein grosses Sparpotential in die unnötige Energieverlust-Bilanz suchen. Gehe ich am Abend durch die Stadt, aber auch auf dem Land und in den Agglomerationen, sehe ich wie Gebäude, Reklameplakate, Firmengebäude, öffentliche Bauten wie Kirchen, Museen, ja ganze Strassenzüge – und wer noch mehr hat, der bringe weitere Beispiele – mit unglaublichen Lichtintensität beinahe Taghell angeleuchtet und beleuchtet werden; und das ist nur ein Beispiel von vielen auch mit anderen Energieträger. Da stellt sich doch bei mir ernsthaft die Frage: warum muss ich (noch) mehr sparen? Um das Unnötige und der Überfluss zu ermöglichen? Bei den Strassenlaternen gilt das gleiche: hier könnte man mal ausprobieren, was es aus Sicherheits- und natürlich aus Energiegedanken ausmachen würde, wenn nur jede 2. Strassenlampe leuchten würde. Entlang des Abschnittes der Autobahn A1 auf Höhe Safenwil konnte man eine PV-Anlagen auf der Schallschutzmauer installieren. Warum nicht flächendecken in der ganzen Schweiz? Verzeihen Sie mir diese lange Frage und besten Dank für die sinnvolle und zukunftsgerichtete Antwort. Freundliche Grüsse

Michael Frank: Wo sie Recht haben, haben sie Recht! Es ist in der Tat so, dass noch viel Strom unnötigerweise verbraucht wird. Sie bringen da ein paar buchstäblich einleuchtende Beispiele .... und es gibt noch mehr. Doch das sollte uns nicht befreien, unser Sparbeitrag zu leisten. Deswegen nicht zu sparen ist kein Argument, ein Übel rechtfertigt das andere nicht.

Fotozellen auf‘s Dach – zu viel Strom wohin damit – speichern? Was kosten Speicher? Sind das grosse Batterien?

René Baggenstos: Ein 13.5 kWh Speicher von Tesla (Powerwall) kosten knapp unter 10'000CHF  https://www.meierelektro.swiss/product-page/tesla-powerwall-2?gclid=EAIaIQobChMIj9vx2tCz-wIVkeh3Ch0YdgRiEAYYASABEgJ46fD_BwE

Spartipp: Handy: mobile Daten ausschalten wenn nicht gebraucht Wohnen: pullover anziehen

Nils Epprecht: Genau. Danke!

In der Schweiz gibt es tausende von Starkstromleitungs- Masten. Wäre eine Nutzung dieser Masten für Windkraft technisch möglich. Ich denke da an vertikal drehende Räder im Masten oder auf der Spitze. Der Vorteil dabei, an diese Masten haben wir schon gewöhnt.

René Baggenstos: Ich befürchte, dass die statischen und dynamischen Belastungen einer (grösseren) Windkraftanlage auf einem Strommast, den Strommast gefährden würde.

Diesen Winter tragen in der Schweiz Wasserkraft ca. 50% und Kernkraftwerke ca. 40% zur Stromversorgung bei. Die restlichen 10% müssen importiert werden. Wie gross wäre wohl unsere Jahresteuerung ohne die Kernkraftwerke? Und wie riskant würde wohl dieses Jahr eine Strommangellage

René Baggenstos: Die wenigen Kernkraftwerke der Schweiz beeinflussen den europäischen Strompreis marginal. Dafür sind die produzierten Mengen zu klein. Jedes AKW, welches vom Netz ist, erhöht die Wahrscheinlichkeit einer Mangellage.

Guten Abend Ich habe ein Curved Bildschirm, welcher nur die Energieklasse G hat. Viele Kollegen verwenden jedoch 2 einzelne Bildschirme mit der Enegieeffizienz D oder E. Was ist nun besser bzgl. Stromverbauch? 2 einzelne Monitore mit besserer Energieeffizienz oder 1 Monitor mit Energieeffizienz G? Besten Dank und herzliche Grüsse

René Baggenstos: Pauschal kann dies nicht gesagt werden. Schauen Sie, ob Sie eine Verbrauchsangabe auf dem Bildschirm finden. Die Anschlussleistung (in Watt) dürfte schon reichen, da die Nutzungsdauer in beiden Fällen wohl gleich sein dürfte)

Welche Rolle wird das grüne Methanol haben bei der Energiewende?

André Bardow: Methanol ist ein vielseitiges Molekül, das als chemischer Energiespeicher Einsatz finden könnte und als Kraftstoff (in China bereits Praxis, leider meist kein grünes Methanol, sondern aus Kohle – ganz schlecht fürs Klima). Ein Vorteil ist dabei z.B., dass Methanol sauberer verbrennt als heutiger Kraftstoff. In all diesen Anwendungen hat Methanol aber Konkurrenz (z.B. Wasserstoff). Besonders aussichtsreich scheint die Verwendung von Methanol als Plattformchemikalie für die Chemie und Pharma-Industrie. Von grünem Methanol ausgehend, liesse sich die gesamte chemische Industrie klimaneutral umbauen. Ein solches Szenario finden Sie z.B. hier:  https://www.science.org/doi/10.1126/science.abg9853

grüezi, ich höre immer von weniger heizen, weniger warm duschen, den bachofen früher abstellen usw. ich bin so erzogen worden und mache dies schon immer! bei diesen vielen diskussionen, vermisse ich die reduktion der leuchtreklamen und ladenbeleuchtungen manchmal 24h. mein vorschlag um 23.00 lichterlöschen und leuchtreklamen schon früher… auch die tiere würden danke sagen-bei weniger lichtverschwendung!

Nils Epprecht: Guten Abend. In der Tat liesse sich auf viel Beleuchtung gerade in der Nacht verzichten. Ohne Vorgaben müssten dazu aber die Preise noch einmal deutlich höher werden, damit Leute, die vielleicht nicht gleich sensibilisiert aufgezogen wurden als Sie, zu handeln beginnen. Seitens der Schweizerischen Energie-Stiftung haben wir deshalb beispielsweise den Stadtrat in Zürich aufgefordert, auf die Anschaffung neuer Leuchtreklameschilder zu verzichten.

Vielen Dank für Ihr Angebot. In einer selten genutzten 1-Zimmer- Gästewohnung eines ca 500 j alten Hauses laufen zwei Heizungsrohre (übereinander, welche dann auch in die 2 oberen Stockwerke führen der Wand entlang durch den Raum (ca. 15-20m2 Fläche). (Öl- Heiztechnik)) Obwohl in diesem Raum ein Heizkörper vorhanden ist, muss er nicht angedreht werden, weil die Rohre bereits den ganzen Winter lang heizen. Nur wird der Raum jährlich ca. 5Wochen im Jahr genutzt. Im Winter vermutlich 2 Wochen Ist das nun ein Vorteil, dass er immer warm ist oder braucht es mehr öl- für nichts? Wenn ja- weshalb und was ist zu tun? Herzlichen Dank für Ihre Rückmeldung!

Urs-Peter Menti: Hier liegt vermutlich ein grosses Sparpotenzial brach. Am besten dämmen Sie die Heizungsrohre und schalten den Heizkörper so tief wie möglich ein, damit aber eine Raumtemperatur von ca. 15 Grad nicht unterschritten wird (sonst Gefahr der Schimmelpilzbildung).

Solar-Thermie, diese wird nie erwähnt. In Anbetracht dass die Warmasseraufbereitung ca. 36° % der Haushalte ausmacht sollte diese ergänzend Variante mehr propagiert werden. Warum ist diese sehr effiziente Lösung nie ein Thema?

Urs-Peter Menti: Meistens ist eine PV-Anlage mit Wärmepumpe günstiger und einfacher.

Wie soll man von fossilen Energieträgern (Benzin, Disel ect.) wegkommen, die Ölheizung durch Wärmepumpen und die Brnziner durch ein E-Autos ersetzen, wenn immer von einer Strommangellage gesprochen wird? Wir haben ja gar kein Strom um damit mobil zu sein und das Haus zu heizen...

Peter Richner: Man muss unterscheiden zwischen der aktuellen Situation und den langfristigen Zielen. Heute haben wir einen Versorgungsengpass im Strombereich weil ein fossiler Energieträger (Erdgas) nicht mehr in ausreichender Menge verfügbar ist. Dazu kommt noch dass 50% der KKW's in Frankreich nicht am Netz sind, weil man mit der Wartung wegen Covid im Rückstand ist und weil man zusätzlich noch auf Korrosionsprobleme gestossen ist. Von den fossilen Energieträgern müssen wir wegkommen, weil wir sonst das Klimaproblem nicht in den Griff bekommen. Dazu müssen wir auf erneuerbare Energie wechseln und gleichzeitig Gebäude (Wärme) und Mobilität elektrifizieren. Der Vorteil der Elektrifizierung liegt darin, dass die Effizienz viel höher ist, typischerweise brauchen wir für die gleiche Leistung etwas 3-4 mal weniger Energie.

Guten Abend Der Entscheid zum Ausstieg aus der Atomenergie war völlig verkehrt. Eine Katastrophe wie in Fukushima (Tsunami) ist in Europa und schon gar nicht in der Schweiz denkbar. Trotzdem hat man in der Schweiz und in Europa überhastet den Atomausstieg entschieden. Dieser aus meiner Sicht nicht fundierte und völlig übereilte Entscheid hat dazu geführt, dass in der Schweiz das Atomkraftwerk Mühleberg abgeschaltet. Aus meiner Sicht müssen Fragen zur Energieversorgung umfassend und wohl überlegt beurteilt werden. Für Massnahmen mit langfristigen und nachhaltigen Folgen, sollte man sich auch die nötige Zeit zum Überlegen nehmen – und nicht einfach rasch und unüberlegt handeln.

Peter Richner: Ja, man muss sich gut überlegen, wie man Entscheide fällt, die ihre Wirkung über Jahrzehnte entwickeln. Da bin ich völlig mit Ihnen einverstanden. Ob ein KKW-Unfall bei uns undenkbar ist, ist eine andere Frage. Ich hätte das von Japan auch nicht erwartet. Ich möchte nur daran erinnern, dass in Leibstadt mal Handwerker ein Loch durch die Primärhülle des Reaktors bohrten, damit sie einen Feuerlöscher montieren könnten – auch das hätte ich mir nie vorstellen können Dass Mühleberg ausgeschaltet wurde, hatte nichts mit dem politischen Entscheid zum Ausstieg aus der Kernenergie zu tun sondern damit, dass die Produktionskosten für den Strom höher waren, also den Preis den die BKW auf dem Markt erzielen konnte.

Guten Abend Ich und meine Partnerin sind uns uneinig, ob wir in der Heizperiode das Schlafzimmerfenster in der Nacht offen oder geschlossen halten sollen. Was sagt der Experte?

Markus Amrein: Durch das offene Fenster geht Energie verloren. Deshalb sagt der Experte «Fenster geschlossen halten». Falls für einen guten Schlaf aber frische Luft notwendig ist empfiehlt der Experte eine kontrollierte Lüftungsanlage oder eine Einzelraumwohnungslüftung mit Wärmerückgewinnung. So haben Sie im Schlafzimmer immer frische und gesunde Luft, die Pollen und Einbrecher bleiben draussen und die Wärme wird zurückgewonnen. Im Minimum sollte bei einem offenen Fenster im Schlafzimmer die Schlafzimmertüre geschlossen und die Heizung im Zimmer abgestellt bzw. stark reduziert werden.

Wir wohnen in einer Eigentumswohnung in einem MFH mit 10 Wohneinheiten. Wir haben eine grosse Dachfläche die Auf einer Seite hauptsächlich vom Morgen bis Abend praktisch Sonneneinstrahlung hat. Ich bin derzeit daran die anderen Eigentümer davon zu überzeugen in erneuerbare Energie zu investieren. ( wir hätten auch im Erneuerungsfond eine rechtes Kapital) . Ich möchte in der nächsten Eigentümerversammlung im März einen Antrag diesbezüglich stellen und möchte mich vorbereiten das ich auch schon Ideen und Offerten an der Sitzung vorstellen könnte. Wir haben derzeit eine 12 jährige Gasheizung. Meine Idee wäre Solarpenels aufs Dach und eine Heizung die mit dem Strom betrieben werden kann z.B. Wärmepumpe, Erdwärme usw. Könnten sie mir Tips geben wie ich am besten vorgehe damit man die Idee umsetzen könnte. Vielen Dank.

Urs-Peter Menti: Viele nützliche Informationen dazu finden Sie unter: www.erneuerbarheizen.ch und mit dem Solardachrechner bei  www.swissolar.ch

Guten Abend Wir besitzen ein relativ altes Haus aus dem Jahre 2023. Fenster wurden alle neu gemacht nach heutigem Standard. Die Aussenwände des Wohnbereichs sind aus Holz und sitzen auf dicken Betonmauern des Kellergeschosses. Macht es Sinn, eine solche Fassade zu isolieren? Falls ja, wie macht man das?

Markus Amrein: Ob es sinnvoll ist, was es kostet, wie man das umsetzen könnte und was das Haus sonst noch für Effizienzpotentiale lässt sich nur mit einer Besichtigung, Analyse der Situation vor Ort beantworten. Ein gutes Instrument scheint mir eine Energieberatung (GEAKPlus) zu sein. Ihren GEAK-Experten finden unter  www.geak.ch

guten abend die technologie für die produktion von energie mittels atomkraft, ist doch in den vergangenen jahrzehnten enorm fortgeschritten und die sicherheit für den betrieb dieser kraftwerke ebenfalls. interessant ist, dass immer wieder neue technologien für die energiegewinnung auf dem markt platziert werden möchten, aber eben für die nachhaltigkeit bzw. allfällige entorgungsprobleme kein plan vorhanden ist. dies war und ist beim atommüll leider auch so. aus fehlern sollte doch gelernt werden! ich bin der meinung, dass das entsorgungsproblem, das recycling und die nachhaltigkeit zuerst effizient geplant werden muss, bevor wieder neue technologien, welche bestimmt interessant scheinen in den verkauf gelangen um schlussendlich wieder und noch eine profitnische zu platzieren. gerne möchte ich wissen, ob dies heute so gelebt und mitentwickelt wird? danke im voraus für ein feedback!

Peter Richner: Zum Umbau unseres Energiesystems Richtung Nachhaltigkeit gehört auch die Implementierung der Prinzipien der Kreislaufwirtschaft. Sowohl bei PV als auch bei Batterien macht eine Umsetzung in der Breite nur Sinn, wenn am Schluss der Lebensdauer die Produkte wieder aufgearbeitet werden und die Materialien erneut für die Produktion von PV-Panels und Batterien eingesetzt werden können. Für beide Technologien gibt es erfolgsversprechende Ansätze. In den nächsten Jahren werden immer mehr alte PV-Panels zurückgebaut und daher muss das Recycling jetzt aufgebaut werden. Bei den Batterien gibt es bereits ein schönes Beispiel von der Firma Kyburz, die die elektrischen Dreiräder für die Post herstellt. Sie nehmen die Batterien zurück und bauen daraus wieder neue.

Guten Abend. Vor einigen Jahren las ich in technischen Magazinen einiges zu «Schwungradspeicher» als Energiespeicher. Die zugrundeliegende Technik scheint weiterhin sinnvoll und anwendbar und einige u.a. deutsche Firmen bieten Container Lösungen fuer Siedlungen. Warum taucht diese Speichertechnik bei uns in der Schweiz nicht (selten?) auf? Oder gibt es entsprechende Forschung/Installationen/Anbieter?

André Bardow: Als Maschinenbau-Ingenieur sage ich es ungern, aber die Energiedichte von Schwungradspeicher ist leider gering. Weiteres Problem ist die hohe Selbstentladung (3-20% pro Stunde). Für viele Anwendungen gibt es effizientere Lösungen wie Batterien. Schwungradspeicher finden meist Anwendung für kurzfristige Speicherung und Energierückgewinnung.

Wasserstoff: Wann kann man Autos kaufen in der Schweiz, die mit Wasserstoff betrieben werden ?

Peter Richner: Der Hyundai Nexo ist ein Wasserstoff-Auto und wird in der Schweiz angeboten. Es gibt auch Brennstoffzellen Autos von Mercedes, Toyota und Honda, ich weiss aber nicht, ob die auch alle in der Schweiz erhältlich sind

Eine Frage zu Gas. Heute wird viel von Flüssiggas gesprochen LPG (liquified Petroleum Gas). Dies ist aber ein Abfallprodukt der Petrochemie. Trägt also nicht zur CO2 Reduktion bei. Dann gibt es noch das Erdgas CNG (composed natural gas). Ist das vergleichbar mit Biogas ? Wie sieht es hier aus mit dem CO2 ? Kann man Erdgas und Biogas auch verflüssigen ? Energieaufwand ?

Cornelia Meyer: Das Fluessiggas von dem gegenwaertig gesprochen wird ist LNG. Gas wird verfluessigt auf Schiffe geladen und dann wider zu Gas gemacht. Ja es stoesst zwar CO2 aus aber gas ist unter den fossilen Brennstoffen der Energie-freundlichste. Der sogenannte Uebergangsenergietraeger auf dem weg zur entkarbonisierten Gesellschaft. Wir werden noch mit fossilen Brennstoffen vor allem Gas leben muessen um die Energie Verrsorgung sicher zu stellen bis wir Net Zero erreichen

Wie soll die Versorgung mit elektrischer Energie für die kommende, allseitig geförderte, E-Mobilität gewährleistet werden. Meiner Meinung nach benötigen wir dazu mindestens 3 zusätzliche Kernkraftwerke.

André Bardow: Die E-Mobilität ist primärenergetisch effizienter als die gegenwärtigen Verbrenner. D.h. wir müssen weniger Öl importieren. Die Versorgung der Schweiz wurde bereits vielfach im Lichte des Atomausstiegs analysiert und dabei gezeigt, dass die Energiewende ohne Kernkraftwerke möglich ist. Die Schweizer Akademien der Wissenschaften haben hierzu eine gute Übersicht erstellt:  https://scnat.ch/de/id/8XjDL?embed=4kUUB

Gibt es ein Messmodul, das man ein Jahr auf zwei Dachhälften setzten könnte, um anschliessend eine Entscheidungsgrundlage hätte, ob sich Solarzellen lohnen würde (relativ schattiger Standort, Mitte Nov. liegt der Westteil des Daches schon um 15 Uhr im Schatten?

Urs-Peter Menti: Mit dem Solardachrechner auf  www.swissolar.ch  können Sie standortspezifisch den möglichen Ertrag einer Solaranlage berechnen. Das ist etwas schneller und günstiger als ein Messmodul.

Warum werden nicht entlang der Autobahnen wo möglich Photovoltaikanlagen erstellt?

René Baggenstos: Das ist ein Projekt, das momentan vom ASTRA verfolgt wird soweit ich weiss.

Wieviel Energie benötigt ein E-Bike im Vergleich zu einem Auto (Benziner und Elektro) pro Kilometer? Wieviel Energie liesse sich in der Schweiz sparen, wenn alle Fahrten unter 8km mit einem E-Bike statt einem PKW erledigt würden?

René Baggenstos: Ein effizienter PKW verbraucht rund 600Wh pro km. Ein Elektrofahrzeug um die 180Wh pro km. Ein E-Bike schafft den Kilometer mit rund 7Wh. Die Rechnung mit den 8km kann ich nicht machen, da ich nicht weiss, wie viele km pro Jahr unter 8km gefahren werden.

Guten Abend Jedes Kilowatt zählt heisst es immer wieder. Leider verhindert der Heimatschutz mit nicht nachvollziebaren Argumenten meine Photovoltaik Anlage. Eine nicht direkte Sicht von der Kirche auf das Hausdach verhindert das. Ist es nicht lagsam an der Zeit das man daran etwas ändern sollte.

Christian Zeyer: Liebe Fragesteller*in Vielen Dank für die Frage. Sie ist heikel zu beantworten. Ich ärgere mich aktuell gerade darüber, dass ich mein Gebäude nicht isolieren kann, weil es offensichtlich einen grossen architektonischen Wert hat. Ich kann ihren Ärger also durchaus nachvollziehen. Aus einer übergeordnetenSicht bin ich aber der Meinung, dass wir dem Rechtsstaat Sorge tragen müssen. Wir haben gewisse Gesetze und Regeln verabschiedet und wir müssen diese Gesetze und Regeln nun in einem politischen Prozess wieder überarbeiten. Das dann vielleicht der Denkmalschutz einen weniger hohen Wert haben wird, das ist durchaus möglich. Auf der anderen Seite muss man auch akzeptieren: Es gibt sehr viele Gebäude bei denen es sogar zu einer architektonischen Qualitätsverbesserung kommen kann, wenn eine schöne Solaranlage aufs Dach montiert wird. Bei einigen Wenigen kann es jedoch angezeigt sein, den Wert des Denkmal zu schützen und zu verzichten. Bezüglich ihres spezifischen Falles: Da bewegt sich einiges: neu kommen Fotovoltaikmodule auf den Markt, die von Ziegeln fast nicht mehr zu unterscheiden sind.  https://megasol.ch/

Unser Stromlieferant gehört zum grossen Teil der öffentlichen Hand. Jetzt wird von ihm verlangt, Strom zu sparen, statt mit Stromverkauf Einnahmen zu generieren. Deshalb der Eindruck dem Stromlieferant fehlt die Motivation Strom zu sparen? Bei uns im Dorf wurde durch eine gültige Abstimmung beschlossen, nachts die Strassenlampen zu löschen. Das funktionierte, bis der Stromlieferant aus unerklärten Gründen plötzlich sämtliche Lampen brennen lässt. Jetzt heisst es, jede Lampe im fast ganzen Kanton Freiburg müsse einzeln programmiert werden, das soll enorm viel Zeit und Geld kosten. Ist das Glaubwürdig ?

Nils Epprecht: In der Tat ist das System in der Schweiz nicht darauf ausgerichtet, dass die Stromlieferanten Anreize haben, möglichst wenig Strom zu verkaufen. In Teilen der USA gibt es ein System, dass Stromlieferanten einen höheren Preis verlangen dürfen, wenn Sie weniger Strom verkaufen. So haben sie einen direkten Anreiz, wenn ihre Kunden Strom sparen. In der Fachsprache spricht man von Decoupling. Vielleicht wäre das etwas für Ihren Stromversorger?

Zur Analyse habe ich die Monatsverbräuche unseres EFH vom Stromlieferanten verlangt, aufgeteilt nach Hoch- und Niedertarif. Es fiel auf, dass der Jahresverbrauch Niedertarif plötzlich um 600 KWh/ Jahr zunahm und seither auf dem höheren Niveau verharrt. Die Monatsverbräuche Niedertarif schwanken +/- 100 KWh gegenüber dem Vorjahresmonat, Wir haben Fernheizung. Eigentlich verbraucht nur der Boiler Energie ausschliesslich im Niedertarif. Auch unser Elektriker hat keine Erklärung. Ich vermute, dass mir zu viel Strom verrechnet wird. Der Stromlieferant will nicht helfen und zum Bsp. den Zähler auswechseln. Was kann ich tun?

René Baggenstos: Falschmessungen kommen meiner Erfahrung nach immer wieder vor. Eine Möglichkeit wäre, mit einer Parallelmessung den Zähler des Stromlieferanten zu überprüfen und bei grossen Aweichungen, ihn zu konfrontieren. Idealerweise könnten Sie ja auch vereinbaren, dass er im Falle eines Fehlers Ihre Messkosten übernimmt....

Wieso kann ein Privathaushalt den Stromlieferanten nicht frei wählen z.B jährlich wie bei der Krankenkasse Grundvericherung?

Nils Epprecht: Der Markt in der Schweiz ist teilliberalisiert, d.h. nur Grossverbraucher mit einem Verbrauch ab 100'000 kWh können ihren Anbieter frei wählen. Falls Sie mit Ihrem Stromlieferant unzufrieden sind, haben Sie jedoch die Möglichkeit, direkt auf diesen einzuwirken. Da die meisten Lieferanten der öffentlichen Hand gehören, sollten Sie mit den Zuständigen oder Politiker:innen Ihrer Gemeinde oder Ihres Kantons sprechen.

Heute habe ich in der Zeitung gelesen, dass mit dem schweizweit in Güllegruben produzierten Metangas Energie im Umfang der Leistung von 5 AKW's «lagert». Genutzt wird dieser «Kraftstoff» in einer Pionieranlage. Was plant die CH-Energiepolitik um dieses grosse Potential so bald wie möglich zu nutzen?

Thomas Häusler: Es gibt in der Schweiz ein Potential an Biogas, dieses wird teilweise bereits genutzt, teilweise liegt es noch brach. Es ist sinnvoll, das ungenutzte Potential noch zu nutzen. Allerdings ist es gerade bei Gülle fraglich, wie viel davon in der Realität genutzt werden kann. Wenn die Bauernhöfe zu abgelegen sind und die Transportwege zu einer Biogasanlage zu gross, ist eine Nutzung weder ökonomisch noch ökologisch sinnvoll.

Guten Abend Wir haben eine PV-Anlage auf dem Dach, einen bidirektionalen Wechselrichter und eine kleine Batterieeinheit in der Garage. Wir würden gerne die Batterie unseres Autos (Tesla, Model 3) ebenfalls als Speicher nutzen. Bisher ist es nicht möglich, wieder Energie aus der Autobatterie zurück ins Haus zu leiten. Woran liegt das? Was fehlt noch, damit das möglich ist?

Michael Frank: Dieser Vorgang nennt sich Vehicle to Home. Das ist grundsätzlich möglich, das ist im entsprechenden Handbuch des VSE auch vorgesehen. Das setzt aber ein Auto voraus, das bidirektionale Technologie eingebaut hat. Das sind zurzeit noch die wenigsten Fahrzeuge, wird sich aber mit den Jahren ändern.

Guten Abend Die Förderung von energieautarken Gemeinden sollten vom Bund vermehrt gefördert werden (mittels PV und Windkraft)! Wieso wurde in den letzten Jahren vom UVEK diesbezüglich nichts unternommen?

Nils Epprecht: Guten Abend Herr Menzi. Energieautarkie ist ein teures Unterfangen, von dem ich abraten würde. Gerade bei erneuerbaren Energien, deren Produktionsprofil volatil ist, ist eine gute Vernetzung sowohl aus Sicht der Kosten, der Versorgungssicherheit aber auch der Umwelt sehr sinnvoll, da Sie insgesamt weniger Produktionsanlagen brauchen. Es ist aber in meinen Augen richtig, dass die dezentrale Produktion (Stichwort Quartierstrom) weiter gefördert werden sollte, so dass möglichst viel Strom in der näheren Umgebung verbraucht wird. Das entlastet am Schluss die Netze und den erforderlichen Netzausbau. Der Ständerat hat in der Herbstsession unter anderem beschlossen, grössere Energiegemeinschaften zuzulassen, was in diese Richtung geht. Der Entscheid muss nun aber noch vom Nationalrat bestätigt werden.

Guten Abend, Es wird nicht über die vielen Stauseen gesprochen? Und wieviel Strom produzieren diese. Und was ist mit den Beschneiungsanlagen?braucht viel Wasser u. Strom.

Peter Richner: Die Speicherkraftwerke tragen in der Schweiz ca. 35% zur gesamten Stromproduktion bei, Kernkraftwerke 29% und Laufwasserkraftwerke 26%. Die Stauseen spielen also eine sehr wichtige Rolle. Detaillierte Angaben zum Stromverbrauch von Schneekanonen habe ich nicht. Es gab mal eine Untersuchung, die aufzeigte, dass die Beschneiung eines mittleren Skigebietes etwa gleich viel Strom braucht, wie ein Hallenbad. Insgesamt brauchen die Skigebiete (Bahnen und Beschneiung) ca. 180 GWh, das entspricht dem Verbrauch von ca. 30'000 Haushalten. Richtig ist natürlich auch, dass die Beschneiungsanlagen viel Wasser verbrauchen. Umgekehrt ist auch klar, dass viele Skigebieten ohne künstliche Beschneiung nicht mehr existieren können mit allen Konsequenzen für die Arbeitsplätze vor Ort. Ob wir uns das leisten wollen, ist ein gesellschaftlicher Entscheid.

Guten Abend, Mich würde interessieren, was unsere Digitalisierung an Strom/ Energie verbraucht, sprich Rechenzentren, Serverräume, Handyantennen, etc. ? Solche Anlagen generieren viel Wärme, wie wird diese sinnvoll genutzt? Gibt es Erkenntnisse darüber? Besten Dank für Ihre Antwort.

André Bardow: Sie haben völlig recht: Der Energieverbrauch für Rechenzentren etc. steigt rasant. Grosse Rechenzentren haben Energieverbräuche im MW-Bereich. Daher wird versucht, die Abwärme zu nutzen. Hierzu wurde in den letzten Jahr die Chip-Kühlung so verändert, dass höhere Temperaturen möglich sind und auch durch Flüssigkeit gekühlt wird. Hierdurch ist die Abwärme besser nutzbar. An der ETH gibt es z.B. das Anergienetz, wo solche Abwärme genutzt werden können.

Wieviel Energie braucht eine einzige Google Anfrage?

Markus Amrein: Eine Google-Suchanfrage verbraucht 0,3 Wattstunden. 20mal gegoogelt, hat man in etwa soviel Energie verbraucht wie eine Energiesparlampe in einer Stunde. (Diese Antwort musste ich googeln, Quelle Stern). Doch selbst bei der Internetsuche kann man für die Umwelt sorgen: Die Suchmaschine Ecosia pflanzt beispielsweise Bäume – je mehr bei Ecosia gesucht wird, desto mehr Bäume gibt es. Im Schnitt braucht es ungefähr 45 Suchanfragen, bis ein Baum gepflanzt wird. Die Suchmaschine ist für den Nutzer kostenlos und benötigt nur eine Anmeldung. Sie nutzt die Suchmaschine Bing und eigene Algorithmen. Die Firma hat ihren Sitz in Berlin und wurde im Dezember 2009 eingeführt. Stand 2021 wurden schon 141 Millionen Bäume gepflanzt.

Guten Abend Unsere Wohnung, eine 3 1/2 Zimmer Wohnung im ersten Stock ist immer sehr warm obwohl die Heizkörper abgestellt sind. Wie kann das sein?

Peter Richner: Ohne die Details der Lage zu kennen, kann ich nur Vermutungen anstellen: 1. das Gebäude ist sehr gut isoliert und braucht daher wenig Heizenergie 2. Die Wohnung ist gut besonnt, vor allem im Winter und Sie haben daher grosse solare Gewinne. 3. Ihre Nachbarn oben, neben und unter Ihnen heizen relativ stark und über die Wände zwischen Ihrer Wohnung und den anderen Wohnung fliesst die Wärme zu Ihnen. 4. Sie haben viele elektrische Geräte im (Dauer-)Betrieb. Strom wird am Schluss immer zu Wärme. Ich hoffe für Sie, dass die erste und/oder zweite Hypothese bei Ihnen zutrifft.

Warum kein Fahrverbot für Elektroautos ? Die Herstellung der Akkus benötigt mehr Energie und verursacht mehr co2 als ein verbrenner in seiner Lebensdauer . Das entsorgen der Batterien reden wir gar nicht. Alles vertuschen der tatsachen.

André Bardow: Ihre Aussagen zur Lebenszyklusbilanz von Elektroautos sind längst überholt. Ich empfehle Ihnen den Carculator vom Paul-Scherrer-Institut:  https://carculator.psi.ch/

- Kann auf einem gewölbtem Dach (halbes Pultdach) auch eine Solaranlage angebracht werden? – Gibt es heutzutage auch Panels die keine Blendung verursachen?

Nils Epprecht: Solarzellen sind leider stark standardisiert. Wenn überhaupt, ginge es wohl nur mit sehr kleinen Modulen, die entsprechend teurer sind. Bezüglich Blendung sind hingegen mittlerweile viele Module erhältlich, die kaum mehr blenden. Lassen Sie aber für eine seriöse Einschätzung einen professionellen Energieberater oder eine Energieberaterin vorbeikommen, um Ihr Haus anschauen zu lassen.

Guten Abend Bisher konnte mir diese Frage nicht beantwortet werden. Wieviel Strom benötigt der Betrieb einer Gasheizung für ein 3 Familienhaus inkl. Boiler für Heisswasser pro Jahr? Merci für die Antwort. Lg

Nils Epprecht: Ich würde von 500 bis 1'000 kWh pro Jahr ausgehen.

Guten Abend Wir haben ein Einfamilienhaus mit Gasheizung. Wir möchten jetzt umstellen auf: Photovoltaik auf dem Dach Salzspeicher Wärmepumpen Wie viel Unterstützung bekomme ich vom Bund und Kanton in finanzieller hinsicht? Vielen Dank für das Feedback

Urs-Peter Menti: Am besten konsultieren Sie www.energiefranken.ch . Dort sehen sie für jeden Standort die individuellen, standortabhängigen Fördermöglichkeiten.

Guten Abend. Wir sind ein Vierpersonenhaushalt und wohnen in einem Einfamilienhaus. Wir heizen mit Geothermie, das Warmwasser wärmen wir mit einem Elektroboiler, haben eine Photovoltaikanlage auf dem Dach und haben ein Elektroauto. Wie können unseren Energieverbrauch, vorallem im Winter, noch effizienter gestalten? Besten Dank für ihre Antwort Freundliche Grüsse

Urs-Peter Menti: Der (einzige) «dunkle Fleck» in ihrem System ist wohl der Elektroboiler. Auch hier könnten Sie wie für die Raumheizung eine Wärmepumpe einsetzen (oder allenfalls eine thermische Solaranlage).

Guten Abend Die Gebäudehülle wird heute bereits sehr gut isoliert und ist dicht. Sehen Sie bezogen auf den Heizenergiebedarf zukünftig noch einsparpotential und ist das bauen so noch bezahlbar, wirtschaftlich? Besten Dank

Markus Amrein: Der Heizwärmebedarf bei Neubauten ist aufgrund der Energievorschriften tief. Dank der künftigen Technologie (bessere Wärmedämmungen etc) können hier noch zusätzliche Verbesserungen erzielt werden. Die Ch ist aber gebaut und besteht aus älteren Liegenschaften wo noch sehr grosse Einsparungen (und Komfortverbesserungen) generiert werden können.

Wieso wird nicht PV-Anlage auf Speicher-Stauseen forciert? Sind ja eh vorhanden, und meist voll Wird so gemacht, bspw. in Spanien/Portugal Denn Windkraft durch grosse Propeller ist ineffizient und verschandelt visuell die Umwelt.

Peter Richner: Romande Energie hat eine Demonstrationsanlage auf dem Lac des Toules gebaut. Ganz trivial ist das Ganze nicht. Der Pegel des Stausees verändert sich während des Jahres, man muss also darauf achten, dass die PV-Anlage nicht plötzlich strandet, sondern immer schwimmt. Dann stellt sich auch die Frage, wieviel Produktionsverluste es durch Schnee und Eis auf den PV.-Elementen gibt. Mit einer solchen Demonstrationsanlage kann man wichtige Erfahrungen gewinnen und dann weitere Anlagen bauen. Eine Alternative ist die Bestückung der Staumauern mit PV-Panels, sofern diese gut besonnt sind, auch das wird schon verbreitet gemacht.

1. Braucht es mehr Strom wenn man Lichtschalter an und ausstellt oder besser angestellt lassen 2. Beim grossen Haus, Zimmer werden nicht gross genutzt. Welche Temperatur macht Sinn bevor alles schimmlig wird

Urs-Peter Menti: 1. Ausschalten ist die bessere Alternative 2. Die Raumtemperatur sollte 14-15°C nicht unterschreiten, um Schimmelpilzbildung zu vermeiden. Dies gilt für typische Raumluftfeuchten (darum regelmässiges Lüften der Räume wichtig!)

Wieviel Strom exportiert die Schweiz gesamthaft pro Jahr und wieviel importiert die Schweiz im gleichen Zeitraum?

Peter Richner: 2021 hat die Schweiz gemäss der schweizerischen Elektrizitätsstatistik 29.1 Mrd. kWh exportiert und 31.5 Mrd. kWh importiert. Die Exporte erfolgen primär im Sommer, der Import fällt in das Winterhalbjahr. Über das ganze Jahr ergab das einen Importüberschuss von 2.4 Mrd kWh.

Warum baut man nicht mehr Staudämme, um mehr Strom produzieren zu können? Liebe Grüsse Simon, 11 Jahre

Peter Richner: Viele der geeigneten Täler wurden schon mit Staudämmen versehen. Neue zu bauen ist in der Bevölkerung stark umstritten. Mit dem Staudamm wird eine grosse Fläche überflutet, das ist also ein grosser Eingriff in das Ökosystem. Zudem verändert sich die Abflussmenge im Bach der aus dem Tal führt. Das kann für Fische und andere Lebewesen zu einem Problem sein. Man hat es also mit einem typischen Interessenkonflikt zu tun und wir tun uns sehr schwer mit dieser Art von Fragen umzugehen ...

Guten Abend Wieviel Strom kann man sparen,wenn man während der Nacht den Router vom Stromnetz trennt? Kompliment für diese interessante Sendung!

Jürg Nipkow: Je nach Leistungsaufnahme des Routers und Dauer der Abschaltung. Beispiel: 10 Watt, 6 Stunden/Tag –> 10x6x365 = 22 kWh/Jahr. Immerhin, aber bei einem typischen 2-Personenhaushalt mit 2200 kWh/Jahr nur 1%. doch jede kWh zählt!

In letzter Zeit hört man vie von Solar Anlagen die auf Balkonen oder Terrassen instaliert werden können. Wie sieht die Situation hier aus, lohnt sich eine solche Investition für einen 1 Perspnen Haushalt?l

André Bardow: Solche «Balkon-Kraftwerke» sind in der Grösse beschränkt: Sie dürfen maximal 600 Watt pro Zählerkreis liefern. So kleine Anlagen sind natürlich überproportional teuer. Es wird somit einige Jahre dauern, bis sich die Investition gerechnet hat, aber auf lange Sicht lohnt sich die Investition.

Warum wird die Abwärme von Atomkraftwerken nicht für Fernwärmenetzte genutzt?

Peter Richner: Die Abwärme des KKW Beznau wird im Fernwärmeverbund im unteren Aaretal genutzt (Refuna). Das funktioniert nur, wenn die KKW's nahe genug bei Abnehmern der Wärme ist, was nicht bei allen KKW's in der Schweiz gegeben ist. Eine alternative Kühlung (Flusswasser) braucht es natürlich trotzdem, da die KKW's auch laufen, wenn nicht geheizt werden muss.

Ab wann gibt es Batterien, welche ich meinen Strom lagern kann? Wie sieht die Entwicklung bei Wasserstoff aus, ab wann sind wir in der Lage dies zu nutzen?

Jürg Nipkow: Solche Batterien gibt es (Elektro- bzw. Solarunternehmen fragen), aber sie sind recht teuer, der gespeicherte Strom kostet dann etwa das Doppelte des Netzstroms. Die Batterien werdeen wohl npoch günstiger, sind aber auch punkto Rohstoffe und Grauer energie nicht problemlos. Wer eine grosse Solarstromanlage hat und einen zeitlich unpassenden (grossen) Verbrauch, kann es sich überlegen. Unbedingt eine Wirtschaftlichkeitsrechnung machen! Wasserstoff als Energiespeicher ist stark in Diskussion, Entwicklungen im Gange, aber der Gesamtwirkungsgrad zur Stromspeicherung ist tief.

Stromtipp: Warmwasser auch mit der Wärmepumpe heizen spart viel Strom.

Christian Zeyer: Liebe Fragesteller*in Danke für den Tipp. Diese Aussage ist natürlich korrekt! Über das ganze Jahr gesehen Verbrauch ein Wärmepumpenboiler 3-4 mal weniger Strom als ein Widerstandsspoiler, bei dem Strom direkt in Wärme umgewandelt wird.

Haben die Umweltverbände die Konsequenzen gezogen und stellen sich bei vernünftigen Projekten nicht mehr quer??

Christian Zeyer: Liebe Fragesteller*in Als Vertreter eines Wirtschaftsverbandes, der sich für die Energiewende stark engagiert, verstehe ich Ihren Ärger. Ich habe zuweilen auch Mühe den Widerstand einzelner Umweltverbände gegen einzelne Projekte nachzuvollziehen. Trotzdem bin ich überzeugt davon, dass es wichtig ist den Rechtsstaat aufrecht zu erhalten. Es ist ja umgekehrt sicher auch in Ihrem Interesse, wenn Ihre Rechte durch die Gerichte ebenfalls geschützt werden? Eine Güterabwägung beispielsweise bezüglich dem Schutz der Biodiversität macht auf jeden Fall Sinn, denn auch die Biodiversität ist in der Schweiz bedroht. Die Kosten für unsere Landwirtschaft könnten erheblich sein, wenn wir nicht auch der Biodiversität Sorge tragen. Aber wir müssen auch bereit sein, Kompromisse einzugehen. Wir verspüren dass diese Bereitschaft steigt. Der grösste Knoten liegt meines Erachtens aber darin, dass es uns nicht gelingt, diese Güterabwägungen schnell genug vorzunehmen. Wir haben deshalb verschiedentlich angemerkt, dass spezialisierte Gerichte für solche Prozesse sinnvoll wären. Denn: die Materie ist sehr komplex und muss sauber bearbeitet werden.

Im jetzigen System wird kein Anreitz zum Sparen gegeben. Wie wäre es, wenn alle Haushalte die einen gewissen Normverbrauch nichts für die Energie bezahlen müssten, alle anderen je nach Verbrauch progressiv mehr?

André Bardow: Es gibt eine Anreiz zum Sparen: Wenn Sie weniger verbrauchen, sinken auch Ihre Energiekosten :-) Ihr Vorschlag findet so ähnlich in Deutschland beim Gaspreisdeckel Anwendung: hier bekommen die Kunden einen Grundbedarf zu reduzierten Preisen und dann wird es teuer, um zum Sparen zu motivieren. Einen progressiven Tarif haben wir für den Energieverbrauch nicht; er wäre sicher denkbar, aber müsste politisch durchgesetzt werden...

Was ist sinnvoller? Das Büro nur auf 19 Grad heizen und dafür haben Mitarbeiter kleine Elektroheizgeräte unter dem Tisch, oder lieber das Büro auf 22 Grad heizen?

Christian Zeyer: Liebe Fragesteller*in ich höre da einen etwas ironischen Unterton und möchten ihn gerne ansprechen. Natürlich ist weder das eine noch das andere eine gute Lösung. Ich stelle mir schon die Frage, ob es in der aktuellen Situation richtig ist, mit dem T-Shirt im Büro zu sein? Wir könnten ja 2023 auch auf einen schönen Pulli setzen? Stilistisch hat man da mindestens so viele coole Möglichkeiten! Ausserdem ist die Wahrnehmung von Temperatur ja tatsächlich etwas Relatives. Einen Spätsommertag mit 20° finden wir ausgesprochen angenehm. Aber ein Büro mit 2o° im Winter ist uns zu kalt? Also möchte ich Sie bitten, ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu motivieren, in einen Pulli oder eine Strickjacke zu investieren! Vielen Dank für Ihre Unterstützung, damit wir bis am Ende des Winters alle warm behalten.

Guten Abend Ich frage mich schon seit Jahren, weshalb erneuerbare Energie so wenig gefördert wird. Sie ist gegenüber fossiler Energie langfristig kostengünstiger, macht unabhängig von Scheichs und Oligarchen, gibt einem Land ein positives modernes Image und ist nebenher noch umweltfreundlich. Eigentlich nur Vorteile. Trotzdem geht es kaum vorwärts. In den umliegenden Ländern dasselbe. Ist die Politik zu schwerfällig, ist dir Öllobby zu mächtig oder will man kein Geld ausgeben, dass erst in der Zukunft wieder reingeholt wird? Wir sind ja ein reiches Land – ich verstehe es nicht! Haben Sie eine Erklärung?

Markus Amrein: Wie hoch die Fördersummen sind ist ein politischer Entscheid. Einzelne Parteien möchten mehr Subventionen für erneuerbare Energien, andere Parteien möchten den Markt spielen lassen. Natürlich gibt es da auch kantonale Unterschiede. Aufgrund der von Ihnen genannten Vorteile wurden die Fördergelder für erneuerbare Energien sind in den letzten Jahren laufend ausgebaut. Neben kantonalen Fördergelder gibt es auch teilweise auch Unterstützung von Gemeinden und EVU's. Eine Übersicht über die versch. Fördertöpfe finden Sie hier; www.energiefranken.ch. Daneben können solche Investitionen auch von den Steuern abgezogen werden.

Macht es Sinn dass die Vergütungen für die Stromrücklieferung ab privaten PV Anlagen ins Stromnetz je nach Elektra zu 5Rp. oder 40Rp./kWh vergütet wird?

René Baggenstos: Nein, dies macht absolut keinen Sinn. Ich bin mir aber bewusst, dass es solche Versorger gibt. Stromrücklieferungen werden am Einfachsten und mit dem wenigsten Risiko auf dem Spotmarkt verkaufe. In den letzten Monaten waren die Erlöse dort deutlich höher, als 5 Rp. Das Gesetz verbietet es Ihnen nicht, die Rücklieferung einem anderen Abnehmer zu verkaufen, als dem lokalen EW.

Guten Abend, ich interessiere mich sehr für einige Themen: 1. Was ist der Status Quo der nationalen Energieversorgung in der Schweiz (Anteil fossiler Energie, Anteil erneuerbarer Energie)? 2. Wie viel Energie importieren wir vom Ausland (von welchen Ländern und mit wie hoch sind die Kosten)? 3. Wie sehen die Aussichten auf einen Umstieg auf erneuerbare Energien (Energiestrategie 2050) 4. Was ist das Potenzial zum Ausbau der bestehende Energieversorgung

Gabriela Hug: Heutzutage setzt sich die elektrische Energieerzeugung in der Schweiz zu rund 60% aus der Wasserkraft, 30% aus der Kernenergie, 4% aus thermischen Kraftwerken (hauptsächlich Kehrichtverbrennung => Wärmenutzung zur Stromerzeugung) und 6% aus erneuerbaren wie PV und Wind. Detaillierte Informationen dazu sind in der Schweizerischen Elektrizitätstatistik zu finden, die jedes Jahr veröffentlicht wird. Dort findet man auch die Zahlen bezüglich Import und Export. Übers Jahr gesehen, erzeugt die Schweiz in etwa gleich viel Energie wie verbraucht wird, aber wir haben eine Überschuss an Erzeugung im Sommer und eine «Lücke» im Winter. 2021 hat die Schweiz 5.7 TWh im ersten und vierten Quartal importiert. Die Energiestrategie nimmt mittlerweile Fahrt auf. Im letzten Jahr wurden fast 700 MW PV zugebaut, im Jahr davor waren es noch 500 MW und nochmals davor rund 330 MW. Das heisst das Tempo nimmt zu. Das ausschöpfbare Potential von PV in der Schweiz liegt für Dächer irgendwo zwischen 30 und 65 TWh und für Wind bei rund 30 TWh. Dazu kommen Fassaden PV, Alpen PV, etc.

Guten Abend SRF DANKE, dass wir die Möglichkeit erhalten unsere Fragen zu stellen. Meine Frage ist, weshalb wir unseren Energieverbrauch nicht steuerlich einsetzen können? Was ich damit konkret meine ist, je weniger Energie ein Haushalt/ Person pro Jahr verbraucht, je mehr ist ein Steuerabzug möglich. Besten Dank für ihre Rückmeldung.

Nils Epprecht: Guten Abend Herr Petković. Ihr Vorschlag geht in die Richtung der ökologischen Steuerreform, deren Grundidee darin liegt, Energie und nicht Einkommen oder Konsum zu besteuern. Eine entsprechende Initiative wurde vor einigen Jahren von der Grünliberalen Partei eingebracht, jedoch von der Schweizer Bevölkerung sehr deutlich verworfen. Dies lag auch daran, dass die Initiative im Gegenzug zur Einführung der Energiesteuer die Mehrwertsteuer abschaffen wollte. Kritiker monierten, dass damit die Einnahmen von Bund und Kantonen zu stark zurückgehen würden und diese ihren Aufgaben nicht mehr nachkommen könnten. Die Idee ist seither leider etwas in der Versenkung verschwunden. Es gäbe aber auch weniger radikale Umsetzungsideen. Vielleicht schlagen Sie das Thema einmal dem Nationalrat oder der Nationalrätin Ihrer Heimatregion vor?

Hallo zusammen, mini Frage an der Fachleute, ist es möglich, dass vorübergehende mobile micro/mini wasserkraft turbine instalieren. natürlich ohne die Umwelt oder Natur zu stören. es gibt viele kleine bach im berg regionen. ohne komplizierte bewelligung verfahren? Besten Dank im Vorus und Liebe Grüsse, Blue Planet

Nils Epprecht: Guten Abend. Die Installation von Wasserkraftwerken erfordert immer eine Bewilligung, egal wie klein sie sind, da sie das Wasser nutzen und im Gewässerraum zu stehen kommen. Auch im Hinblick auf Natur und Biodiversität besteht gerade bei kleineren Gewässern häufig ein Konflikt, da diese eher unverbaut sind und mit einem Kraftwerk die Fischgängigkeit oder der naturnahe Charakter stark beeinträchtigt würde, ohne dass deswegen viel zusätzlicher Strom produziert wird.

Sehr geehrte Damen und Herren Das Umrüsten von Halogen auf LED ist sehr teuer, da die ganzen Lampen ausgetauscht werden müssen und nicht nur die Birnen. Lohnt sich das überhaupt? Auch umwelttechnisch (Lampen ersetzen). Besten Dank für Ihre Antwort.

Nils Epprecht: Ja, das lohnt sich. Meine private Erfahrung ist, dass Sie praktisch für jede Halogenlampe auch eine LED-Leuchtmittel finden und kein Austausch der Lampen notwendig ist. Häufig finden Sie die LED-Leuchtmittel jedoch leider nur in grösseren Fachmärkten, Spezialgeschäften oder im online-Handel. Schauen Sie zuerst da nach, bevor Sie die Lampe ersetzen. Je nach Energieverbrauch kann es aber in der Tat sogar lohnenswert sein, eine Lampe ganz zu ersetzen. LED verbrauchen einen Zehntel oder zum Teil noch weniger Energie als entsprechend Halogenlampen. Das ist eine sehr grosse Energieeinsparung. Bringen Sie die alte Lampe auf den Recyclinghof, dann werden gewisse Materialien daraus wiederverwertet.

Wir schliessen gegen Abend die Storen und hoffen so den Wärmeverlust über die Fenster etwas zu reduzieren und damit etwas weniger Strom für die Wärmepumpe zu brauchen. Finden sie das hilfreich?

Urs-Peter Menti: Ja, auf jeden Fall. Das schliessen der Storen vermindert die Wärmeverluste über die Fenster merklich und ist eine einfache aber wirkungsvolle Massnahme.

Ich wohne in einem Neubau mit Wärmepumpe und Bodenheizung ich bin von 5.30 -17 Uhr nicht zu hause macht es Sinn die Bodenheizung am Tag abschalten? Selbst bei abgestellter Bodenheizung habe ich jetzt im November 19 Grad

Urs-Peter Menti: Eine Bodenheizung ist ein relativ träges System, das heisst es dauert relativ lange, wenn sie die Heizung ein- oder ausschalten, bis sie etwas davon im Raum spüren – insbesondere bei gut gedämmten Neubauten. Das zeigt ja auch ihre Erfahrung, dass sie trotz (zeitweise?) ausgeschalteter Heizung immer noch 19 Grad in der Wohnung haben. Aufgrund der Trägheit macht es insbesondere bei Neubauten wenig Sinn, die Heizung während Abwesenheiten auszuschalten.

Währen AKWs keine mögliche Alternative? Der einzige grosse Nachteil ist die Entsorgung der Atomabfälle (Endlager) welcher für die Menschen in der Umgebung keine Gefahr sein würde. Was für Gründe hat man dafür, dass man diese nicht jetzt wieder in Kraft nimmt oder wie lange würde das in Kraft nehmen dauern? Guess us Gersau

Cornelia Meyer: Atomkraftwerke sind auch enorm teuer und es braucht gut 30 Jahre bis sie den ersten Strom erzeugen bei den Bewilligungs-prozessen in Europa.

Ich bin der Meinung, dass Küchen- und Badventilatoren grosse Energievernichter sind. Nicht nur weil diese Strom verbrauchen, sondern diese die warme Wohnungsluft absaugen und kalte Luft durch Ritzen oder undichte Stellen von aussen angesogen wird. Liege ich richtig?

Jürg Nipkow: Das ist richtig. Der Stromverbrauch weniger als der Wärmeverlust. Heute sollten alle diese Lüftungen zeitlich und möglichst auch mengenmässig sinnvoll geregelt sein, so dass der Verbruach weniger ins Gewicht fällt. Dies ist z.B. bei kontrollierten Wohnunglüftungen der Fall (Minergie). In der Regel kann man sie auch ausschalten, ewnn man sie nicht braucht.

Kommt auf den Punkt. Wie muss unsere Energieversorgung aussehen. PV + Wind kann es nicht alleine sein. Denken sie es ist Nacht und windstill? Folglich wird eine Grundenergie die hält. Es kann also nur Kernenergie sein. (CO2). Weshalb kommuniziert man das nicht klar?

René Baggenstos: Es gibt Länder, welche die AKW Technologie aktiv fördern. So Frankreich, England, Finnland. Ich kann mir gut vorstellen, dass diese Thematik an Gewicht gewinnt, sollte die Mangellage-Situation noch länger anhalten oder verschärft werden.

Wie fördert der Bund die Betriebssicherheit von privaten Solaranlagen bei Stromausfall? Technisch und Finanziell gesehen.

René Baggenstos: Solaranlagen müssen technisch einwandfrei installiert werden und technisch abgenommen werden. Gefördert wird in diesem Sinne nicht via Bund.

In unserer Zweitwohng im Tessin (Leventina, 800m über Meer) erneuern wir die Heizung. Isolation wurde erneuert im Dachstock. Alle Nachbarn feuern entweder mit Holzöfen oder Pellets. Die Feinstaubemissionen sind beträchtlich und sehr störend. Anderseits sehen wir keine alternativen zu Holz/Pellets. Solar kommt bedingt in Frage, Wärmepumpe aufgrund der Lage und Nachbarn ebenfalls nicht. Vorher wurde überwiegend mit Strom geheizt. Wie beurteilen sie Heizen mit Holz/Pellets? Boiler wird selbstverständlich ebenfalls mit dem Pelletofen gewärmt. Gemäss unserem Heizungsexperten soll die Wohnung dauernd auf ca 15 Grad geheizt werden, auch wenn wir zwei Wochen nicht vor Ort sind. Das halte ich für nicht sinnvoll/notwendig. Besten Dank und liebe Grüsse,

Henrik Nordborg: Ich verstehe eigentlich nicht, was gegen die Wärmepumpe spricht. Moderne Wärmepumpen sind leise und effizient und das Geräusch wahrscheinlich weniger störend als die Feinstaubemissionen. Da früher mit Strom geheizt wurde, muss der Stromanschluss vorhanden sein. Aus meiner Sicht ist das Problem mit Holz/Pellets ist, dass es sich um eine sehr endliche Ressource handelt. Es hat nicht genug Wald für alle. Die 15°C empfohlen, um Probleme mit Feuchtigkeit zu vermeiden.

wir haben im August eine Fotovoltanikanlage bestellt. Unser Installateur meldete uns dass bis Oktober alles installiert ist. Die Zellen und Montage matrial sind angekommen. Leider wurde uns vertröstet , dass derWechselrichter erst auf Ende Jahr geliefert wird. Später heisst es wieder erst April oder Mai 2023. Ich verstehe das nicht weshalb das der Liefertermin x mal verschoben wurde. Warum gibt man die Produktion nicht an eine andere Firma zur Parllelproduktion. Ich bin nicht der einzige der mehr als ein halbes Jahr warten muss bis der Wechselrichter ausgeliefert wird. Ich glaube nicht , dass es an den Einzelnen Komponeten fehlt. Ob ev. die Wechselrichter i Produktionsland gebraucht werden und der Schweiz vorenthalten werden ist eher möglich. Man versucht dem Strommangel etwas mit zu helfen und wird dann ausgebremst. Schade

Peter Richner: Leider ist die Erfahrung, die Sie machen, sehr verbreitet. Die Wechselrichter sind aktuell absolute Mangelware. Es gibt nicht beliebig viele Firmen, die diese Produkte herstellen können und zudem leiden auch diese teilweise an der mangelnden Verfügbarkeit von elektronischen Bauteilen (Chips). Man würde erwarten, dass der Markt das in den Griff bekommt und die Produktion schnell hochgefahren wird, aber das geht alles nur sehr langsam.

Die wenigsten Leute kennen den Unterschied zwischen Energie und Leistung. Energie Watth , kWh, MWh, GWh Leistung kW, MW, GW, TW. Es ist möglich mit Solar die Leistung eines KKW zu generieren Doch die Energie beträgt nur 11%, da die Sonne nicht dauernd scheint

René Baggenstos: Dies stimmt :-)

Sollten Politik und Medien nicht deutlicher darauf hinweisen, dass die Leute mit Senden, Speichern (in Chats, Social Media Plattformen und Clouds) bzw Streamen von Videos (weniger -aber auch – mit Fotos) — meist ohne es zu ahnen oder zu bezahlen – in Summe sehr viel Strom verbrauchen? Bzw. das in Werbekampagnen aufnehmen ? (Falls ich da was verpasst haben sollte, lasse ich mich gern eines besseren belehren.)

Urs-Peter Menti: Es ist in der Tat so, dass insbesondere das Streaming, aber die Nutzung des Internets allgemein einen hohen Stromverbrauch versursacht. Ich gehe mit Ihnen einig, dass die Sensibilisierung diesbezüglich bei der Bevölkerung noch sehr gering ist. (Übrigens verursacht auch dieser Chat einen zusätzlichen Stromverbrauch :-)).

Guten Abend Wir sind am Überlegen, die Gasheizung durch eine Wärmepumpe zu ersetzen. Macht das jetzt aber übeehaupt Sinn wenn man Strom sparen sollte und ab wann rechnet sich die Investition wenn die Strompreise, wie bei uns um ca. 40% Steigen? Gibt es dazu eine Faustregel oder Formel wie viel Energie /Kosten gespart werden?

Urs-Peter Menti: Ich empfehle Ihnen www.erneuerbarheizen.ch . Da finden Sie viele wertvolle Informationen und können mit dem Heizkostenrechner auch verschiedene Systeme vergleichen.

Wie rechtfertigt sich das Verbot von modernen Elektro-Heizungen? (Infrarot Panels und andere)

Urs-Peter Menti: Elektroheizungen erzeugen aus Strom Wärme. Aus einer 1 kWh Strom wird 1 kWh Wärme erzeugt. Wenn ich mit 1 kWh Strom die Wärme mit einer Wärmepumpe erzeuge, kann ich daraus 3-10 kWh oder sogar noch mehr Wärme produzieren. Es ist also viel effizienter. Strom ist eine hochwertige Energie und sollte möglichst nie direkt in Wärme gewandelt werden. Vorteile einer Elektroheizung sind der geringe Platzbedarf und die einfache Regelbarkeit. Das macht die Nachteile aber bei weitem nicht wett und rechtfertigt das Verbot.

Wie gross ist in etwa der preisl. Unterschied für eine PV-Anlage, welche auch bei Netzausfall doch noch Strom liefert?

Thomas Nordmann: Die Module bleiben die gleichen. Der Inverter, heute etwas 6% der Investition wird etwa zwei mal so teuer. Für den Betrieb in der Nacht oder bei schlechten Wetter braucht es noch eine Batterie. Das ist heute noch teuer, aber der Elektromobilität macht die Batterien schnell günstiger.

Wir bauen im kommenden Jahr eine Photovoltaikanlage. Ich bin darüber erstaunt, wie die Gemeinde Spiez die Ausrichtung der Panels pingelig beurteilt. Man will uns in Richtung Baubewilligung drängen, nur weil wir die Panels um die Dachfenster herum ausrichten wollen, damit möglichst viel Energie gewonnen werden kann. Gibt es klare Regelungen, wie die Panels anzuordnen sind? Sind diese national geltend? Besten Dank und freundlicher Gruss

Peter Richner: Die Bauordnung wird in ihren letzten Details in der Schweiz auf Stufe Gemeinde geregelt. Dadurch ergeben sich schwer nachvollziehbare Unterschiede zwischen Gemeinden. Kommt noch dazu, dass es in bauhistorisch wertvollen Quartieren noch zusätzliche Auflagen. Dem kann man entgegenhalten, dass sich PV heute sehr gut ins Dach integrieren lassen, falls das notwendig ist. In Ihrem konkreten Fall hilft wohl nur das Gespräch mit den Behörden, allenfalls mit der Unterstützung Ihrer Nachbarn, die ja allenfalls betroffen wären.

Warum verpflichtet der Bund nicht die Gaswerke einen halben Jahresbedarf an Gas in der Schweiz zu speichern.

René Baggenstos: In der Schweiz gibt es keine nennenswerten Erdgasspeicher. Deswegen beschaffen die Gaswerke Speicher in den umliegenden Ländern, wo Speicher existieren. Mehr zu Erdgasspeicher finden Sie hier:  https://de.wikipedia.org/wiki/Erdgasspeicher

Absorptions-Kältemaschinen könnten mit Fernwärme betrieben werden. Leider wird dies nicht angewendet. Warum?

André Bardow: In der Regel ist es günstiger, Kompressionkältemaschinen mit Strom zu betreiben; günstiger sowohl im Geld als auch primär-energetisch. Absorptions-Kältemaschinen lohnen sich insbesondere, wenn Abfall-/Überschusswärme genutzt werden kann. Fernwärme muss in der Regel extra erzeugt werden.

guten abend wie können wir nach der energie kriese die menschen auf energie sparen halten?

Peter Richner: Die Energiepreise werden wohl noch länger auf einem hohen Niveau verharren und das alleine wird sparsames Verhalten fördern. Vielleicht werden wir ja als Gesellschaft mit den Erfahrungen, die wir aktuell machen, bereit sein, in die Versorgungssicherheit zu investieren: Energieeffizienz, mehr inländische Produktion, Diversifizieren der ausländischen Energielieferanten. Schliesslich wird es aber auch in gewissen Bereichen Vorschriften brauchen, das lässt sich leider nicht vermeiden.

Was unternimmt die Schweiz um V2h oder V2x endlich zu etablieren und Elektrofahrzeughersteller zu verpflichten die volle Akku Kapazität frei zu geben?

Christian Zeyer: Liebe Fragesteller*in Die Diskussionen dazu sind in der Schweiz erst relativ am Anfang. Aktuell wird ihm Mantelerlassfür Strom darüber diskutiert, ob das Netzentgelt für Batterien weggelassen werden soll oder nicht. In der aktuellen, vom Ständerat verabschiedeten Version wären Systeme wie Fahrzeug zu Netz (auch bidirektionale Laden) noch nicht vom Netzentgelt befreit. Solange dies so ist, ist eine Rückeinspeisung wirtschaftlich natürlich nicht attraktiv. Die Firma mobility zusammen mit dem Bundesamt für Energie und weiteren Firmen macht im Moment einen Grossversuch mit ihrer Flotte.  https://www.mobility.ch/en/v2x Ausserdem hat der Ständerat gerade eine Motion verabschiedet, welche vom Bundesrat verlangt, die notwendigen rechtlichen Grundlagen zu schaffen. Es bewegt sich also etwas, aber natürlich nicht so schnell wie wir das alle gerne möchten. So ist Politik. Das hat seine Vor- und seine Nachteile. Manchmal kann man sich auch zu schnell bewegen 😉. o. k., in der Schweiz nicht allzu oft der Fall.

Guten Abend Meine Frage. Könnte man die Bauernbetriebe mit geeignetem Standort mit Solarenergie ausstatten. Das würde ein Einkommen generieren und langfristig wäre es eventuell eine Subventionbremse. Zwei Fliegen auf einen Streich?

Thomas Häusler: Wenn Sie sich auf ihrer nächsten Wanderung umschauen, werden Sie vielleicht das eine oder andere Bauernhaus oder einen Stall mit einer PV-Anlage entdecken – manche Landwirte haben bereits PV-Anlagen montiert. Es gibt auch bereits Fördergelder dafür. Aber sicher ist: das zusätzliche Potential ist noch gross und wir müssen es nutzen. Gegenwärtig laufen im Parlament Arbeiten, um diese Anlagen für Investoren noch attraktiver zu machen.

Wieviel Energie steckt in einem Solarpanel von der Gewinnung der Rohstoffe bis die Panels montiert sind und Strom liefern. Wie ist das Verhältnis zu dem, was ein Panel über die Lebensdauer an Strom liefert? Bei vielen Erneuerbaren ist dieses Verhältnis viel enger als bei Gas und Erdöl. Heisst dies, dass die Energiewirtschaft am gesamten Anteil einen grösseren Anteil an der gesamten Wirtschaftsleistung einnehmen wird, so wie wir es in den letzten Jahrzehnte mit dem Gesundheitswesen erlebt haben?

André Bardow: Sie fragen nach dem sog. «Ernefaktor» oder englisch: energy return on investment (EROI). Die Erntefaktoren heutiger Solarpanels ist hoch (> 10); bei den fossilen Technologien werden häufig Raffinerie und Transport vernachlässigt. Leider halten sich hartnäckig «urban legends» über die Erneuerbaren. Der Energieaufwand für die Herstellung fällt natürlich am Produktionsort an. Wichtig ist: Die zunehmende Elektrifizierung erhöht zwar den Stromverbrauch steigert aber die Energieeffizienz: ein Elektroauto ist primärenergetisch viel effizienter als ein Verbrenner; eine Wärmepumpe ist viel effizienten als eine fossile Heizung.

Ich habe für 70'000 Franken eine Fotovoltaikanlge erstellen lassen und etwas für die Umwelt getan. Den eingespeisten Strom muss ich nun als Einkommen versteuern! Ist das nicht contraproduktiv??

Peter Richner: Auf den ersten Blick ist das natürlich unschön. Aber Sie sind nun mal unter die Stromproduzenten gegangen und wie jeder andere Hersteller von Gütern, die er auf dem Markt verkauft, werden Sie damit steuerpflichtig. Zudem sollte der zusätzliche Betrag, den Sie als Steuern abführen müssen, nicht allzu hoch sein.

Möchte in unserem Block Eigentumswohnungen im Treppenhaus Strom sparen. Wir haben auf den Etagen mit je 2 Wohnungen 3 Neon Röhren im Treppenhaus! Mit den 3 Röhren 175 LUX. Habe profisorisch die mittlere Röhre vom Strom genommen zum Test für die Eigentümer ! Mit den 2 Röhren ist genug Licht nach oben und unten aus meiner Sicht! Könnte mit LED weiss Tageslicht nur eine Röhre genügen pro Etage ! Danke für die Antwort

Thomas Häusler: Sie können versuchen, herauszufinden, wie viele Lumen die montierten Fluoreszenzröhren liefern und dies mit jenen von LED-Röhren vergleichen. Es gibt verschiedene Fabrikate mit unterschiedlichen Leistungen und Lichtstärken. Ich schlage vor, dass sie die Menge an Leuchten mit Ihren Nachbarn diskutieren, es gibt unterschiedliche Lichtbedürfnisse und Sehvermögen. Gerade im Treppenhaus ist das auch eine Frage der Sicherheit.

Guten Abend Können Sportvereine Unterstützung von Bund/Kanton beziehen, um die Belastung der hohen Strom- und Gaspreise abzufedern? Vielen Dank für Ihre Einschätzung.

René Baggenstos: Der Bundesrat hat erst kürzlich entschieden, dass noch keine solche Entschädigungen gesprochen werden können. Meine Einschätzung ist, dass hohe Energiepreise mal zu Kurzarbeit berechtigen könnten oder dass für besonders betroffene Fälle auch Kredite gewährt werden könnten.

Der Wechselrichter meiner Fotovoltaikanlage läuft nur mit „Fremdstrom“. Das würde bei Stromabschaltung bedeuten, dass die Anlage keinen Strom produzieren kann. Ist das sinvoll?

Christian Zeyer: Liebe Fragesteller*in Tatsächlich wurden bisher die meisten Fotovoltaikanlagen nicht so ausgelegt, dass sie auch als Insel funktionieren könnten. Der Grund dafür ist ein einfacher: wir gingen nicht davon aus und gehen auch im Moment nicht davon aus, dass der Strom tatsächlich abgestellt werden muss. Solange der Strom auf dem Netz vorhanden ist, ist es aber notwendig, dass der Wechselrichter sich mit dem Stromnetz sauber synchronisiert. Ausserdem müsste im Inselfall auch die Stabilität gewährleistet werden. Dazu ist mit Sicherheit gleichzeitig eine Batterie notwendig. Einigermassen bezahlbare Batterien sind aber erst seit relativ kurzer Zeit auf dem Markt. Von dem her gesehen wäre bei einer älteren Anlage eine unvernünftige Investition gewesen, hätte man sie so ausgelegt, dass sie auch als Insel funktionieren könnte. Inseln Lösungen lohnten sich nur auf abgelegenen Hüten. Das ändert sich aber gerade. Einerseits weil viele Leute sich nun auf den unwahrscheinlichen Fall vorbereiten möchten, andererseits auch, weil Systeme die auch als Insel funktionieren können, deutlich günstiger geworden sind. Gegenüber einer Anlage ohne Inselfunktion aber mit Batterie, sind solche Anlagen aber immer noch einiges teurer.

Ich habe 7000 Legehennen in einem Stall. Die brauchen frische Luft, Licht und Futter. Dies wird mit Ventilatoren, LED lampen und Motoren der Futterkette sicher gestellt. Alles mit Strom betrieben. Ein Ausfall von 1 Stunde ist verkraftbar. Mehr ist gefährlich fur die Tiere und entspricht nicht den Regeln des Tierschutzes. Wie soll ich mich absichern?

René Baggenstos: Sie könnte Verbrauchsrechte kaufen. Auf www.mangellage.ch ist es heute schon möglich, Verbrauchsrechte für Erdgas zukaufen. Dies erlaubt es den Käufern, mehr Gas zu verwenden, als ihnen aufgrund einer möglichen Kontingentierung zugestanden wird. Für Strom erwarte ich, dass diese Möglichkeit im Dezember ebenfalls aufgeschaltet werden darf (hängt von der Strom-Mangellagen-Verordnung des Bundes ab).

Thomas Bucheli hat es heute Abend wieder angekündigt, im Raum Genfer-/Bielersee wird es wieder viel Wind geben. Dieses Mal aus Südwest, aber natürlich gibt es auch viel Bise. Bei einer Velotour vergangenen Sommer in Region habe ich nicht ein Windrad gesehen, dass diesen Umstand ausnützen würde. Weshalb wird hier nichts unternommen bzw. weshalb geht der Ausbau so schleppend voran?

Gabriela Hug: Diverse Projekte für Windanlagen werden in der Schweiz bereits seit vielen Jahren blockiert. Das Problem ist, dass diese Verfahren in der Schweiz sehr langwierig sind. Eine neue Studie von Meteotest schätzt das Potential für Windenergie in der Schweiz auf fast 30 TWh und dies vor allem im Mittelland (17.5 TWh). Insgesamt ist das fast 8 mal so viel wie eine Studie in 2012. Der Hauptgrund dieses Anstiegs liegt in der Entwicklung der Technologie, d.h. einzelne Windkraftanlagen können grösser gebaut werden und mehr Energie kann produziert werden aus einer einzelnen Anlage. Da Windanlagen mehr Energie erzeugen im Winter als im Sommer wäre dies eine gute Möglichkeit wertvollen Winterstrom zu erzeugen. Neue Regulierungen sollten nun die Zeit die es benötigt, um solche Anlagen zu realisieren, reduzieren und dann sehen dann eventuell auf ihren Velotouren mehr Windräder.

Sind Kulturgüter wichtiger als zB. Kühllager für Lebensmittel oder die Industrie die 4 Std. Abschaltung nicht verkraften. Die Gewichtung mit dem Kleid von Frau Leuthart am Anfang der Sendung finde ich fragwürdig. Freundliche Grüsse

Christian Zeyer: Liebe Fragesteller*in ich habe mich da ehrlich gesagt auch ein bisschen gewundert. Vielleicht hat das Fernsehen da nicht die optimale Auswahl getroffen. Aus meiner Sicht als Vertreter eines Wirtschaftsverbandes kann ich Ihnen aber sagen: es gibt tatsächlich Petriebe bei denen wäre es ein grösseres Problem, wenn eine Abschaltung über 4 Stunden erfolgen würde. Beispielsweise in der Pharmaindustrie: diese Anlagen laufen meist 24 Stunden über sieben Tage. Oft müssten die Produktionsanlagen dann über eine ganze Phase mit zyklischen Netz Abschaltungen ausgeschaltet werden. Der wirtschaftliche Schaden wäre erheblich. Wir müssen also alles daransetzen, dass das nicht passiert. Vielen Dank für Ihr Engagement!

Ein Blackout sei wegen der Energiekrise unwahrscheinlich. Die Strommangellage, die von der Ukraine her rührt (Zerstörung der Energieanlagen) muss doch bestimmt auch von den westlichen Nachbarländer kompensiert werden?! Dadurch fehlt meiner Meinung nach Nord- und Osteuropa Strom, den sie selber brauchen (Überschuss) , anstatt ihn zu uns zu verkaufen. Da die CH schlecht aufgestellt ist im Winter, können wir umgekehrt diesen Ländern nur an milden und sonnigen Tagen aushelfen. Stimmt meine These in den Augen der Experten dass somit ein Blackout doch drohen kann, da wir vernetzt sein müssen?

René Baggenstos: Dadurch, dass in diesem furchtbaren Krieg nicht nur Produktionsanlagen in Mitleidenschaft gezogen werden, sondern auch deutlich weniger Verbraucht wird, hat die Zerstörung der Energieanlagen keinen allzu grossen Einfluss. Entscheidend für Europa ist die Verfügbarkeit der französischen AKWs. Diese sind aktuell zu 50% vom Netz und sollten eigentlich schon lange wieder eingeschaltet werden.

Ist der Beitrag über das nationale Sammelzenter allen Ernstes als glaubwürdiges, notwendiges Beispiel bei Strommangellage zu verstehen??? Da kann einfach nur den Kopf schütteln.

Christian Zeyer: Liebe Fragesteller*in ich habe mich da ehrlich gesagt auch ein bisschen gewundert. Vielleicht hat das Fernsehen da nicht die optimale Auswahl getroffen. Aus meiner Sicht als Vertreter eines Wirtschaftsverbandes kann ich Ihnen aber sagen: es gibt tatsächlich Betriebe bei denen wäre es ein grösseres Problem, wenn eine Abschaltung über 4 Stunden erfolgen würde. Beispielsweise in der Pharmaindustrie: diese Anlagen laufen meist 24 Stunden über sieben Tage. Oft müssten die Produktionsanlagen dann über eine ganze Phase mit zyklischen Netz Abschaltungen ausgeschaltet werden. Der wirtschaftliche Schaden wäre erheblich. Wir müssen also alles daransetzen, dass das nicht passiert. Vielen Dank für Ihr Engagement!

Umstellen ist so rasch nicht einfach. Braucht Material, Einrichtungen, Geld und die Einstellung und Kenntnis in der Bevökerung. Ich habe Offerte für Dach und Fotwoltike im März gem. Kann nicht ausgeführt werden. Rückvergütung ist z.Zt. -.40 sehr gut. Wieso in Ch so grosse Unterschiede? Bewilligungsverf. Z.Teil noch kompliziert?

Christian Zeyer: Lieber Hr. Lyner tatsächlich braucht es im Moment etwas Geduld, bis eine Solaranlage montiert wird. Die Wartefristen sind wegen Überlastung der Firmen etwas hoch. Das zeigt: Sie sind da voll im Trend! Aktuell sind die Vergütungen in jedem Teilnetz anders. Das kann dann von Stadt zu Stadt oder Dorf zu Dorf ändern. Das soll nun aber im Gesetz angepasst werden. Dann sind die Rückspeisetarife in der ganzen Schweiz gleich. Baubewilligungen sind ebenfalls auf der Gemeindeebene geregelt. In den meisten Gemeinden ist es heute aber einfach eine Solaranlage auf das Dach zu bauen. Viel Erfolg mit ihrem Projekt; lassen Sie sich nicht davon abbringen, es lohnt sich!

PV-Anlagen benötigen Netzstrom um den produzierten Strom einspeisen zu können. Was wird unternommen, damit im Notfall (Stromrationierung) die produzierte PV-Energie in betroffenen Gebieten nicht verloren geht?

Michael Frank: Dazu braucht es eine spezifische und zusätzliche technische Einrichtung am Wechselrichter, der bei einer Abschaltung die PV Anlage vom Netz trennt. Ihr PV Lierant kann ihnen diese Frage beantworten. Es ist aber denkbar, dass es auch hier Lieferengpässe gibt.

Kann ich meinen vermieter verpflichten, die treppenhausbeleuchtung, welche die ganze nacht brennt, mit einem bewegungsmelder oder 3-minuten-schaltung auszurüsten?

Michael Frank: Rechtlich werden sie ihn nicht verpflichten können, aber überzeugen, oder es zumindest versuchen, können sie. Jede Kilowattstunde zählt, auch im Treppenhaus.

Guten Abend Wie hoch ist der Erntefaktor einer Photovoltaik Anlage, welche auf einem durchschnittlichen Einfamilienhaus montiert ist? Und wie hoch ist die Lebenserwartung einer solchen Anlage? Besten Dank und freundliche Grüsse

Michael Frank: Die Stromgewinnung einer PV Anlage hängt von den Sonnenstunden ab. im Mittelland gibt es im Jahr schätzungsweise 900-1000 Sonnenstunden, in den Alpen über der Nebelgrenze etwas mehr. Die Sonneneinstrahlung resp der gewonnene Strom f$llt im Sommer zu ca 25% und im Winter zu 75% an, in den Alpen ist das Verhältnis ausgeglichener.

Solarstrom Wir haben eine grosse Scheune von unseren Eltern geerbt. Obwohl die Dachausrichtung ev. nicht die optimalste ist, könnte es für Photovoltaik interessant sein. Wir selbst können nicht selber ein solches Projekt stemmen. An wen sollten wir uns wenden? Ist so etwas für Stromfirmen attraktiv?

Michael Frank: Das kann für Dritte, zB für ein ÊW oder einen anderen Dritten durchaus interessant sein. Das muss jedoch für ihren Einzelfall abgeklärt werden. Fragen sie doch einmal bei ihrem EW nach. Sollte es keine Möglichkeit haben, kann es sie evtl weitervermitteln.

Gibt es nicht ein Problem, wenn mit nicht richtig abgetrocknetem Holz geheizt wird, betreffend starke Rauchentwicklung und unangenehme Abgasbildung gegenüber Anwohner?

Daniel Theis: Holzfeuer sind tatsächlich auch in Europa eine grosse Quelle von Feinstaub. Der Bund gibt deshalb auch Tipps zum möglichst Raucharm feuern mit Holz, sowie auch viele kantonale Stellen. https://www.bafu.admin.ch/bafu/de/home/themen/luft/dossiers/magazin2021-1-dossier/sauber-feuern-mit-holz-will-gelernt-sein.html

Guten Abend Warum rüstet die Schweiz nebst Sonne-, Wind- und Wasserenergie auf zusätzlich Biogas um? Das Biogas kann für Wärme und Strom auch gespeichert werden. Danke für Ihre Expertenansicht. Freundliche Grüsse

Nils Epprecht: Guten Abend Frau Vetsch. Biogas ist in der Tat eine spannende Technologie, da sie gespeichert und bedarfsorientiert eingesetzt werden kann. Die Potenziale sind jedoch sehr begrenzt, wenn man nicht in Konkurrenz zur Nahrungsmittelproduktion treten will. Insofern ist Biogas eine wichtige Ergänzung aber kein Hauptpfeiler der künftigen Energieversorgung.

Alle reden von Stromsparen! Wieso brennen immer noch Nächtelang quer durch die Schweiz die Leuchtwerbungen? Wieso brennen in grossen Wohnsiedlungen Nächtelang die Treppenhäuser? Wieso brennen immer noch in der ganzen Schweiz Nächtelang die Strassenlampen? Wieso werden in den Städten immer noch Die Trottinetts betrieben? Wieso wird die Stromkampagnen nicht in mehreren Sprachen publik gemacht? Wie verstehen unsere vielen Migranten die Kampagne Stomsparen? Ist alles nicht nur Angstmacherei?

Nils Epprecht: Das ist eine gute und berechtigte Frage. Meine Antwort wäre: Weil sich das Stromsparen nach wie vor nicht rechnet. Die Stromtarife werden in der Schweiz auf einer jährlichen Basis festgelegt. Das heisst vielerorts wird es erst auf den 1. Januar 2023 teurer. Und selbst da ist das Bild sehr heterogen, es gibt Gemeinden und Städte, da wird es kaum teurer, da sie genügend eigene Produktionswerke haben. Bislang gibt es ausser der Kampagne seitens des Bundes kein Instrument, mit dem Anreize fürs Stromsparen gesetzt würden. Und die Macht von Kampagnen ist nunmal naturgemäss begrenzt. Die Kampagne auch in anderen Sprachen als in den vier Landessprachen zu führen finde ich eine gute Idee, ich werde das bei den zuständigen Stellen einbringen. Ob es sich um Angstmacherei handelt oder nicht können wir leider erst im Nachhinein beurteilen. Der Bundesrat hat jedoch bereits kommuniziert, dass er für den anstehenden Winter grundsätzlich nicht von Engpässen ausgeht und eher bezüglich des Winter 23/24 besorgt ist. Ich gehe mit Ihnen einig, dass in den letzten Wochen und Monaten auch einiges aufgebauscht und die Sorgen bezüglich einer Energiemangellage hier und da auch instrumentalisiert wurden.

Wir haben ein 40jähriges Eternitdach. Darf man da eine Fotovoltaik-Anlage montieren?.

Nils Epprecht: Ich sehe nichts, was dagegen sprechen würde. Solange das Haus nicht geschützt ist oder in einer Zone mit schützenswerten Ansprüchen steht, existiert in vielen Fällen sogar nur eine Meldepflicht. Lassen Sie sich von einem Energieberater professionell beraten.

Hallo, Ich wohne in einer Eigentumswohnung mit Balkon. Ich möchte am Balkon 2 Solarpannels montieren à 300W was gesetzlich zulässig ist. Der Strom würde dann direkt via Steckdose eingespiesen. Lohnt sich eine solche Massnahme! Danke für Ihre Bemühungen!

Nils Epprecht: Das lohnt sich, ja. Die Panels werden dazu beitragen den ständigen Stromverbrauch von Geräten wie dem Kühlschrank oder ähnlichen zu decken. Damit können Sie Ihren Stromverbrauch und die Kosten etwas reduzieren und werden nach einiger Zeit auch die Anschaffungskosten der Panels amortisiert haben.

Grüezi weshalb sind diese Sanierungen so wahnsinnig teuer? Solar 65'000 / Wärmepumpe 70'000 / Isolation ca. 120'000..... Mein Haus ist Jahrgang 1966 und ich bin 60jährig, bis das alles amortisiert wird, bin ich 90ig... Halleluja....

Nils Epprecht: Bauen ist teuer in der Schweiz. Der Fachkräftemangel und die Inflation helfen da nicht. Sie müssen aber aufpassen, dass Sie hier nicht nur die Anfangsinvestition verschiedener Systeme miteinander vergleichen. Gerade mit einer Wärmepumpe müssen sie zwar anfangs mehr investieren, Sie werden jedoch auf Dauer viel günstiger fahren, da die Wärmepumpe viel effizienter ist als eine Gas- oder Ölheizung und sie entsprechend weniger Strom brauchen und Strom erst noch günstiger ist, als Gas und Öl. Dasselbe gilt bei der Isolation: Wenn Sie die Wärmedämmung Ihres Hauses verbessern, werden Sie massiv weniger Heizenergie verbrauchen, was Sie schnell im Portemonnaie merken werden. Gerade Häuser aus den 1960er-Jahren sind häufig sehr schlecht gedämmt und Sie werden einen grossen Rückgang bei der Heizenergie feststellen. Bei Solaranlagen sollten Sie für eine Einfamilienhausgrösse auch günstigere Angebote finden.

Ich bin COPD lungenkrank und bin auf Strom angewiesen. Mein regionaler Anbieter hat keine Lösung für mich. Die Antwort war dass es nur möglich ist ganze Quartiere vom Netz zu nehmen bei Stromknappheit. Ich selber habe eine 17,4 kw Solaranlage und verkaufe den überschüssigen Strom diesem Anbieter. Ich fühle mich etwas veräppelt. Welchen Ratschlag können sie mir geben.

Christina Marchand: Es gibt Akkus, die Strom für mehrere Stunden speichern können. Da es immer mal zu einem Stromausfall kommen könnte, würde ich Ihnen auf jeden Fall raten für den Notfall immer einen geladenen Akku zu Hause zu haben.

Wie ersetze ich herkömmliche Leuchtstoffröhren in der Wohnung durch LED Röhren? Bringt das nur etwas, wenn man das Vorschaltgerät entfernt? Wieviel ist das Sparpotentional?

Christina Marchand: Auf jeden Fall ersetzen, es lohnt sich. Und es gibt meines Wissens LED Röhren, die in die alten Fassungen passen.

Wieviel Strom könnten wir sparen, wenn wir im Winter unsere Kühlschränke abschalten und die Kühlprodukte auf dem Balkon lagern. In Kuba hat man in der grössten Krise (92/93) allein durch die Erneuerung der alten US-Kühlschränke (auf chinesische) ein Drittel Strom insgesamt eingespart. Hier liegt doch ein grosses Potentzial, vorallem beim Hausbau, wo Winterkühlnischen ein Thema wären.

Christina Marchand: Die Herstellung von Lebensmitteln ist sehr energieintensiv, d.h. wenn diese verderben, dann lohnt sich das Abschalten des Kühlschrankes nicht. Oft sind die Balkone ja nach Süden ausgerichtet und es wird dann auch im Winter warm. Oder die Vögel oder Mäuse entdecken die Lebensmittel. Natürlich kann man gewisse Lebensmittel draussen lagern ,ich tue das auch teilweise, aber dann sollte es gut im Schatten sein, darf auch nicht gefrieren und sollte vor Tieren geschützt sein.

Guten Abend Mich würde interessieren wie viel Strom verbraucht wird damit Benzin und Diesel an der Tankstelle bereitgestellt ist. Das heisst Transport, Raffinieren, Lagern, Verkaufen etc. die ganze Liefer- bzw. Herstellungskette. Besten Dank

Christina Marchand: Insgesamt kann man sicher sagen, dass wir von diesen Energieträgern los kommen müssen und dass der Transport ein kleiner Teil der Probleme darstellt. Der CO2 Ausstoss ist das Hauptproblem und daher am besten so wenig fossile Energieträger wie möglich verbrauchen.

Wo bekomme ich eine Secondlife Akku eines E-Autos zur Ergänzung meiner PV Anlage?

Christina Marchand: Es ist recht schnell im Internet zu finden und vermutlich gibt es auch andere Anbieter, ich bin auf jeden Fall schnell auf diesen Anbieter gestossen:  https://www.upvolt.ch/second-life-stromspeicher/

Wieso wird Wasserstoff nicht mehr gefördert?

Christina Marchand: Die Herstellung von Wasserstoff braucht sehr viel Energie und er ist schwierig zu handhaben, da er sehr explosiv ist. Deshalb macht die Anwendung nur in Spezialfällen Sinn. Für die normale Mobilität ist der Elektromotor sinnvoller.

Wie wird Energie erneuert? Würde mich sehr Interessieren

Christina Marchand: Erneuerbare Energien nennt man so, weil sie aus Wind, Sonne oder mit Wasser hergestellt werden und diese Quellen sich immer wieder erneuern. Das ist bei Öl, Gas, Kohle usw. nicht der Fall. Heutzutage kommt es aber auch auf eine CO2 – freie Produktion an und da haben die sogenannten Erneuerbaren auch die Nase vorn.

Wieviel Strom spare ich wenn ich den Kühlschrank statt 5 Grad nun auf 7 Grad einstelle?

Christina Marchand: Das hängt sehr vom Kühlschrank ab und kann nicht so pauschal beantwortet werden. Wenn der Kühlschrank alt ist und mehr Strom verbraucht, dann sparen Sie sicher mehr, als mit einem neuen Kühlschrank.

Wie steht die Schweiz zu Salzwasserreaktoren als Energieträger oder Blockheizkraftwerke im Eigenheim?

Nils Epprecht: Flüssigszalzreaktoren: Die Schweizer Stimmbevölkerung hat mit der Annahme der Energiestrategie 2050 im Jahr 2017 den grundsätzlichen Ausstieg aus der Atomenergie beschlossen. Entsprechend gibt es keine Pläne für Reaktoren unabhängig von der Technologie. Flüssigsalzreaktoren sind meines Wissens aber auch weltweit bislang keine in kommerziellem Einsatz. Der Atomausstieg beinhaltete hingegen kein Forschungsverbot. Das PSI forscht deshalb weiterhin an verschiedenen Reaktoren der so genannten Generation IV. Blockheizkraftwerke: In der Schweiz spricht man auch häufig von WKK-Anlagen (Wärme-Kraft-Kopplung). Diese haben den Nachteil, dass sie bislang noch immer mindestens teilweise fossil betrieben werden müssen, was in Widespruch mit dem Netto-Null-Ziel steht; denkbar ist aber künftig auch die Verwendung synthetischer Gase, die aus erneuerbarem Strom hergestellt werden. Die Schweiz fördert solche Anlagen aktuell höchstens im Bereich der Notfallreserve.

Welche Massnahmen sind geplant, um die Elektrizität Spezifikation zu steigern, wenn wir aus den fossilen Energieträger aussteigen wollen, die aktuell 60% unseres Energiebedarfs decken ?

Nils Epprecht: Die Elektrizitätsproduktion soll mit erneuerbaren Energien, insbesondere Photovoltaik auf Infrastrukturen und auf ausgewählten Flächen, aber auch neuen Wind- und Wasserkraftwerken gesteigert werden. Die Potenziale in der Schweiz sind dazu sehr gross. Darüber hinaus sind mit dem Umstieg von fossilen Treib- und Brennstoffen auf Strom grosse Effizienzgewinne verbunden. So braucht ein Elektroauto nur rund einen Viertel soviel Energie wie ein Verbrennerauto. Im Gebäudebereich, wenn es darum geht Gas und Heizöl zu ersetzen, sind die Effizienzgewinne gar im Bereich von 1:10 bis 1:15, weil dort viel «gratis» Umweltwärme verwendet werden kann.

Ich habe im Tessiner Ferienhaus auf dem Carport Anfang September 16 Solarpanels montieren lassen. Jetzt kommt kommt die Gemeinde und behauptet ich diese illegal gebaut. Der Bundesrat hat doch im Juni mit Wirkung ab 1. Juli beschlossen, die Bewilligungspflicht aufzuheben. Nun frage ich mich ob wir nun Energie produzieren sollen oder dann wieder doch nicht weil irgend ein Bauamt hinter dem Mond lebt.

Nils Epprecht: Guten Abend. Der Bund hat zwar in bestimmten Fällen die Bewilligungspflicht abgeschafft, jedoch nicht die Meldepflicht. Sie müssten also ihr Vorhaben vor Installation den entsprechenden Behörden melden. Das Prozedere ist dabei kantonal geregelt. Ich bin deshalb zuversichtlich, dass Ihre Panels noch legalisiert werden.

Sehr geehrte Damen und Herren Meine Frage ist warum fördert man Elektroautos die Strom brauchen und in der Batterien Herstellung ein Vermögen kosten und wertvolle lebenswichtige Ressourcen verbrauchen? Besten Dank für ihre Antwort

Michael Frank: Das grosse und langfristige Problem, das wir weltweit haben, ist das Klima. Wir müssen das Co2 aus der Atmosphäre rausbringen und dekarbonisieren. Die beste Möglichkeit dazu ist, die fossilen Anwendungen zu elektrifizieren. Eine andere Möglichkeit wäre, auf alle fossile Anwendungen, also zB Autofahren. komplett zu verzichten. Doch das wird kaum akzeptiert werden.

Solmate G ist ein Balkonsolarkraftwerk mit 1.4 KWh Speicher. Finanziell rechnet sich das erst nach über 10 Jahren. Sind solche Produkte ansonsten nachhaltig? Würde es Sinn machen, wenn viele Haushalte ein solches Produkt hätten?

Christina Marchand: Andere Dinge rechnen sich nie, ein Sofa, ein Auto usw. Hier fragt niemand, «wann ist es amortisiert». Eine Balkonsolaranlage macht Freude und nach 10 Jahren hat man den Strom gratis. Je nach Strompreis kann es sich auch schneller lohnen und zusammen mit dem kleinen Akku gibt es auch eine gewisse Sicherheit bei Stromausfällen, so kann man zumindest Computer und Handy noch laden.

Kann man ein EFH (mit Wärmepumpe und Solaranlage) auch von innen dämmen? Welche Teile bringen am meisten (z.B. Keller?) und ist eine Innendämmung günstiger als eine Aussendämmung?

Daniel Graf: Ja man kann Gebäude auch von innen dämmen. Bei beheizten Räumen ist dies jedoch nicht unproblematisch da Kondensat zwischen Dämmebene und Aussenwand entstehen kann und so zu Schäden führen könnte. Das Dämmen von z.B: Kellerdecken und Estrichböden ist jedoch sehr zu empfehlen und weist in der Regel ein hohes Kosten/Nutzen Verhältnis auf.

Wieso setzt die Schweiz nicht auf Flüssigsalz Reaktoren oder forscht intensiever an der Kernfusion

Daniel Theis: Die Schweiz ist via Euratom an der Forschung am Fusionsreaktor ITER in Südfrankreich beteiligt. An Forschung an der Flüssigsalz-Reaktortechnik ist die Schweiz meines Wissens nicht beteiligt.

Warum darf man zum Beispiel mit einem Balkonkraftwerk nur 600 Watt PV Leistung ohne „Bewilligung“ einspeisen. Bei 600 W fliessen bei 240V nicht einmal 3Amp…… obschon alle Leitungen in der Schweiz auf 13 oder 16 Amp ausgelegt sind. Hat das andere technische Gründe oder handelt es sich um eine unnötige Regulierung?

Christina Marchand: ich nehme an, es hat mit den elektrischen Anlagen im Haus zu tun hat und noch mit grosser Sicherheitsmarge. Denn grundsätzlich kann man ja deutlich mehr einspeisen, aber das muss man dann anmelden, vermutlich, damit die Energeiversorger besser planen können.

Graue Energie ist nicht in unserem Bewusstsein. Die grössten Energieverluste, in der Schweiz, stellen die Abbrüche und die darauf folgenden Ersatz-Neubauten dar. Kann man diese jährlichen Verluste quantifizieren im Verhältnis zur Betriebsenergie der Gebäude? Es wäre besser bestehende Bauten zu ergänzen!

René Baggenstos: Ich kann Ihnen Ihre angefragten Zahlen nicht liefern. Allerdings ist es wohl ebenso wichtig, die Materialien so weit wie möglich wieder zu verwenden. Die Baustoffindustrie in der Schweiz hat diesen Trend längst erkannt und investiert aktuell stark in Recycling-Anlagen.

Soll ich mein e-Auto besser während niederstrom laden oder laden mit PVA- Unterstützung, obwohl diese nur max. 2kw lädt. Soll ich dann den Ladestrom Strom reduzieren und auf wieviel? Danke

Michael Frank: Das eAuto via ihre PV Anlage zu laden ist die beste Lösung, sie verbrauchen damit nämlich ihre eigene Energie und das ist nicht nur nachhaltig, sondern auch die günstigste Lösung.

1000Tonnen schwere Schiffe werden vom Meer getragen. Warum kann man diese Auftriebskraft nicht auch zum Teil als Antriebskraft nutzen?

René Baggenstos: Gezeitenkraftwerke machen dies genau. Das Meerwasser stösst bei Flut einen «Kolben» noch oben und treibt so einen Generator an.

Guten Abend zusammen Wie abhängig sind die schweizer Speicherseen vom Schmelzwasser der Gletscher? Und was hat das für einen Einflauss auf die langfristige Energiestrategie der Schweiz?

René Baggenstos: Die höher gelegenen Speicherseen wurden gerade in diesem warmen Sommer durch Gletscherwasser gut befüllt. Mit der Klimaerwärmung müssen wir damit rechnen, dass die Gletscher verschwinden werden oder zumindest vernachlässigbar werden , was die Energieerzeugung betrifft.

Wie ist es möglich, dass der Bundesrat Angebote von Energielieferanten für Wasserrückhaltungen zur Stromproduktion in Stauseen bekommen hat und gleichzeitig angedroht wird, dass eine Mangellage droht? Entweder hat es Wasser zur Stromproduktion oder es hat keines. Wird hier auf Kosten der Steuerzahler gezockt?

Christian Zeyer: Liebe Fragesteller*in Der Bundesrat versucht damit grössere Sicherheiten zu schaffen. Es könnte sein, dass aufgrund der knappen Stromversorgung in Europa die Stauseen durch die Besitzer der Stauseen bereits im Februar gelehrt würden. Dann hätten wir keine Reserven mehr für März und April. Das will der Bundesrat verhindern. Darum machte er eine Notreserve damit wir auch in dieser Situation noch genügend Strom haben. Es ist wichtig genügend grosse Reserven zu haben um auch im schlimmsten Fall reagieren zu können. Wir hoffen alle dass es nicht nötig wird, diese Reserven auch anzuzapfen andernfalls könnten die Kosten deutlich höher sein als das was für diese Reserve jetzt bezahlt werden muss.

Auf unserem wohnblock wird nächstens entschieden eine Photovoltaik Anlage zu montieren. Nach Berechnungen 20% Eigennutz 80% ins Netz. Wir haben drei Monate keine Sonne... rentiert diese Anlage?

Christian Zeyer: Liebe Fragesteller*in Ohne konkrete Besichtigung der Unterlagen kann diese Frage nur schlecht beantwortet werden. Wenn sie schreiben, dass Sie drei Monaten keine Sonne haben: Bedeutet das das während drei Monaten keine Sonne auf Ihr Dach scheint? Wurde die Dimensionierung von einer ausgewiesenen Fachperson vorgenommen? Falls ja schliesse ich daraus, dass trotz der drei Monate ein Eigenverbrauch von 20 % möglich ist. Mit einem Eigenverbrauch von 20 % ist eine Rentabilität relativ knapp aber dennoch denkbar. Eigentlich müssten Sie von ihrer Fachperson eine Rentabilitätsrechnung bekommen haben. Zu dieser könnten sie bei einer Energieberatung eine Zweitmeinung einholen. Die Frage, die sie sich aber stellen sollten: ist mir die Rentabilität wirklich so wichtig oder möchte ich auch etwas zur Energiewende beitragen? Einen Teil des eigenen Stroms zu produzieren ist auch etwas was die Bewohner des Hauses sicher schätzen werden. Viel Erfolg mit ihrem Projekt!

Hallo Herr Baggenstos Ich arbeite in der Reservationsabteilung in einem Hotel. Es fragen vermehrt Leute nach wie, dass wir die Energiekrise handhaben werden. Meine Frage nun ist, wie wahrscheinlich ist es, dass der Strom in Privathaushalten oder in Hotels abgeschaltet wird. Freundliche Grüsse aus Gersau

René Baggenstos: Liebe Grüsse nach Gersau (und Hotel in Morschach ;-)) Ich gehe davon aus, dass es diesen Winter sehr unwahrscheinlich ist, dass Strom effektiv abgeschaltet wird. Sollte es zu einer Mangellage kommen, würden erst Verbraucheinschränkungen und Verbote gewisser Anwendungen erlassen (zBsp. Saunas in Hotels könnten unter Umständen verboten werden). Wenn dies nicht nützt, würden Grossverbraucher kontingentiert. Dies heisst, dass diese nur noch einen Teil des üblich benötigten Stroms verwenden dürften. Erst wenn auch dies nicht genügend hilft würden Netze abgeschaltet.

Guten Abend Wie sieht es um den Stromverbrauch bei passiven Elementen wie HueLampen oder Sonos Speakers aus, insbesondere wenn diese im Standby-Modus sind. Bzw wenn diese digital abgeschalten sind, aber jederzeit vom Smartphone wieder aktivierbar sind? Danke

Thomas Häusler: Guten Abend, eine sehr gute Frage. Wie hoch der Standby-Verbrauch bei den von Ihnen genannten Produkten sind, kann ich Ihnen konkret nicht sagen – es kann aber böse Überraschungen geben, das haben Messungen an manchen Geräten gezeigt. Dies betrifft jene Gerätekategorien, für die es keine Standby-Vorschriften gibt. Wenn Sie vor dem Kauf sicher gehen möchten, sehen sie in den Datenblättern des Produktes nach oder fragen Sie im Geschäft. Wenn Sie das Gerät bereits besitzen, können Sie den Verbrauch mit einem Messgerät messen. Solche Geräte sind im Handel erhältlich, man kann sie aber auch bei manchen Stromversorgern ausleihen.

Die Investition in eine PV-Anlage bei welcher mit einer Lebensdauer von 30 Jahren gerechnet wird sollte in dieser Zeit amortisiert werden. Dies hängt bei Produktion über den Eigenbedarf von der KEV des lokalen Versorgers ab. Aktuell schwankt die KEV im Kt. Bern je nach Versorger zwischen 40 Rp/kwh und 17 Rp. Wie soll angesichts dieser Abhängigkeit eine verlässliche Rentabilitätsrechnung gemacht werden? Die Speicherung des Überschüsse in einer Batterie ist aktuell noch unerschwinglich.

René Baggenstos: Das Gesetz verbietet es Ihnen nicht, den eingespeisten Strom einem anderen Energieversorger zu verkaufen. Eine Möglichkeit, mit einem langfristigen Ertrag rechnen zu können bilden sogenannte PPAs (Power Purchasing Agreements). Dort finden sich Produzent und Verbraucher und vereinbaren langjährige Abnahmen und Preise.

Wieviel energie braucht das fernsehen srf (im vergleich z.b. mit einem typischen haushalt) und was würde ein stromausfall/stromsparaufruf für das fernsehen resp. uns publikum bedeuten?

Urs-Peter Menti: Wenn ein typischer Fernseher 100 Watt Leistung bezieht und wenn wir annehmen, dass 500'000 Personen eine Sendung schauen, die eine Stunde dauert, entspricht das 50 MWh. Damit könnte ein durchschnittliches Elektroauto 250'000 km weit fahren (6x um die Erde).

Die Bevölkerung soll Strom sparen, finde Ich soweit gut. Warum können nicht auch Dörfer und Städte dazu bewegt werden in der Nacht nach Mitternacht bis am Morgen sämtliche Strassenlaternen abzuschalten, ausser an einigen wenigen neuralgischen Stellen ? Es gibt einige Ortschaften die das machen, ohne Probleme, warum wird wird da nicht mehr Druck gemacht?

Urs-Peter Menti: Primär wäre es wichtig, dass die Strassenlaternen mit effizienten Leuchtkörpern ausgerüstet werden. Weiter ist es heute möglich, die Strassenbeleuchtung zu steuern, damit sie nur brennt, wenn sich Fahrzeuge oder Personen im entsprechenden Bereich aufhalten. Ob dann eine komplette Abschaltung richtig ist, um den Zielkonflikt zwischen Sicherheit und Energie zu lösen, kann so nicht beantwortet werden.

Die Politik fordert die Bevölkerung zum Stromsparen auf. Das ist ja gut so und macht Sinn. Aber; Wiso setzt sich die Politik und die Umweltverbände nicht mehr ein um stromsparende E-Autos zu produzieren? Was seit Jahren bei Haushaltgeräten und Unterhaltungselektronik funkioniert (Vorgaben über den maximalen Stromverbrauch) funktioniert in der aufkommenden E-Mobilität nicht. Sprich: Ein Mittelklasse E-Auto verbraucht eine gewisse Strommenge. Die Autobranche überbietet sich aber schon jetzt mit Höchstleistungen im Premium Segment. Da werden von VW, BMW, Porsche und Konsorte E-Motoren von bis zu 1000 PS gebaut. Die verbrauchen bis zu vier mal mehr Strom als es eigentlicht brauchen würde um 100 km zurück zu legen. Diesem kapitalistischen Gigantismus muss die Weltgemeinschaft doch einhalt gebieten. Ansonsten frage ich mich schon, wieso ich jeden Tag ein paar huntert Watt sparen soll.

Thomas Häusler: Guten Abend, eine gute Frage. Zuerst gilt es zu sagen, dass Elektroautos viel effizienter sind als solche mit Verbrennungsmotoren (grob gerechnet 70% Wirkungsgrad vs. 25-35%). Aber ich teile Ihre Beobachtung: Gegenwärtig gibt es deutlich mehr schnelle und schwere Elektroautos als «Familienkutschen». Dies ändert sich langsam, es bleibt aber noch viel zu tun. Der Markt der Elektromobilität ist noch immer im Aufbau, möglich, dass es in Zukunft Effizienzvorschriften für E-Autos geben wird. Denn wir werden auch in Zukunft effizient mit Energie umgehen müssen.

Guten Abend, Mit dem Stern von Laufenburg, wird die Schweiz zur elektrischen Energiedrehscheibe. Strom wird von West nach Ost und Nord nach Süd und umgekehrt durch die Schweiz geleitet. Ab ca. gut 200 Entnahmestationen (Unterwerken) die an diesen Transitleitungen in der Schweiz hängen wird der Endverbraucher mit Energie versorgt. Für mich heisst das, dass bei einer schweren Mangellage, die Schweiz nicht einfach an der Grenze vom europäischen Stromnetz getrennt werden kann, sonst würde je nach dem Italien oder angrenzende Länder bzw. die Europäische Energieversorgung massiv noch mehr destabilisiert. Daraus folge ich, dass entweder im Worstcase alle unter gehen oder keiner. Vielleicht wird sich dann das eine oder andere Land welches für sich genug Energie produziert, sich Trennen um sich zu schützen. Vielleicht trennt sich dann die Schweiz vom Transit und startet damit den CH-Blackuot. Liege ich mit dieser recht komplexen Annahme richtig?

Gabriela Hug: Technisch wäre es möglich, die Schweiz vom Ausland abzukoppeln, im Sinne von man kann tatsächlich Leitungen öffnen. Aber das ist definitiv keine Lösung weder für die Schweiz noch für Europa. Die elektrischen Netze von verschiedenen Ländern sind miteinander verknüpft weil dies für alle (in der Regel) positiv ist. Man braucht insgesamt weniger Erzeugungskapazität weil nicht alle Länder die Spitze des Verbrauchs gleichzeitig erreichen. Ausserdem bildet dies Synergien, d.h. die Erzeugungsportfolios hängen von den Gegebenheiten in den bestimmten Ländern ab. Man kann einander in kritischen Situationen aushelfen, aber ein Zwischenfall in einem anderen Land kann natürlich auch Auswirkungen auf das eigene Land haben. Da die Schweiz sehr zentral ins Europäische Netz eingebunden ist, wäre eine Abtrennung insbesondere auch für Italien ein Problem. Eine Möglichkeit, damit nicht das ganze Netz «untergeht» wenn es zu einer Ausbreitung einer Störung kommt, gibt es auch die Möglichkeit die Netze zu teilen und abzuwerfen.

Guten Abend Chatpartner Was kann ich noch machen, wenn Ich Strom (8000 kWh) und Warmwasser mit Sonnenenergie für ein 2 Personen-Haushalts im EFH produziere, mit Holz heizen, ein E-Auto bewege (2000kWh) und den Arbeitsweg mit dem Velo zurücklege? Warum sind Kleinwindanlagen nicht mehr verbreitet?

Henrik Nordborg: Kleinwindanlagen sind ein schwieriges Thema. Das Problem ist, dass Windgeschwindigkeiten in Bodennähe oder in der Nähe von Gebäuden nicht besonders hoch sind und die Leistung einer Turbine proportional zur dritten Potenz der Windgeschwindigkeit ist. Wenn wir die Windgeschwindigkeit halbieren, sinkt die Leistung um ein Faktor 8. Somit gibt es wenig Standorte, wo das Aufstellen einer Kleinwindanlage sich wirklich lohnt. Wenn Sie es tun wollen, sollen Sie unbedingt die Windgeschwindigkeit am geplanten Standort zuerst über eine längere Zeit messen.

Guten Abend vielen Dank für die interessante Sendung und die Möglichkeit Fragen stellen zu können. Unsere Frage: wieviel kw Strom braucht ein Einfamilienhaus von 200 Quadratmeter Grösse und 4 Familienmitglieder und elektrischer Bodenheizung sowie 7 Elektroöfen in verschiedenen Räumen? Macht es Sinn diesen Strombedarf mit Solarpannels abzudecken, auch Wasser? Vielen Dank

Henrik Nordborg: Wenn ich Sie richtig verstehe, heizen Sie heute komplett mit Strom. Auch wenn das Haus sehr gut isoliert ist, werden Sie kaum den Eigenverbrauch mit PV decken können. Eine PV-Anlage würde sich sicher lohnen, da sie so einen Teil des Stromverbrauchs selbst decken könnten.

Guten Tag Wir haben eine Liegenschaft im Kreis 1 ZH. Gerne würden wir auf Solar und Wasserpumpen umstellen. Der Heimatschutz lässt leider kein Solaranlagen zu. Ist dies wirklich noch zeitgerecht, in gewissen Stadtteilen nicht von den Fossilen Rohstoffen weg zu kommen? Wo hin geht hier der Gedanken der gesamt Politik in Bezug auf den optischen Heimatschutz? Vielen Dank für Ihre Einschätzung

Urs-Peter Menti: Eine heikle Frage. Grundsätzlich gilt es immer die Interessen der Energie und die Interessen des Heimatschutzes bzw. des Denkmalschutzes gegeneinander abzuwägen – was letztendlich immer sehr subjektiv ist. Die aktuelle Situation wird sicher die Argumente der erneuerbaren Energieerzeugung etwas stärken.

Bei Wasserstoff Lecks. Was passiert mit dem Wasserstoff in der Atmosphäre geht er ins Weltall verloren oder bindet es sich chemisch und welche Einflüsse gäbe es für die Umwelt?

André Bardow: Schon heute gibt es Wasserstoff in der Atmosphäre (ca. 0.55 ppm = 1 Molekül von 2 Millionen). Der Wasserstoff wird hauptsächlich vom Erdreich aufgenommen oder reagiert mit OH-Radikalen. (Vermehrte) Leckagen in einer Wasserstoffindustrie würden die Menge Wasserstoff in der Atmosphäre erhöhen. Dadurch würde es zum Beispiel weniger OH-Radikale geben. Hierdurch würde wiederum Methan schlechter abgebaut, das sehr schädlich fürs Klima ist. Wasserstoff ist dadurch eine indirektes Treibhausgas. Es gibt noch weitere Effekte, sodass klar sein sollte: Wasserstoff-Leckagen sollten minimiert werden.

Guten Abend Mich interessiert, weshalb plant die Schweiz die Alpen mit Solar Panels zu verunstalten welches Kosten von mehreren Milliarden benötigt Könnte man dieses Geld nicht nutzen auf jedes Dach in der Schweiz Solar Anlagen zu bauen ? Also höhere Beiträge für Solar Anlagen bereit zu stellen = 50%+ ZB auch Dachschrägen anzupassen um jeder Zeit Energie zu generieren? Und zusätzliche Entschädigungen an schon Besitzer von Solar Anlagen zu tätigen um keine Benachteiligung zu bewirken? Besten Dank für ihre Antwort

Gabriela Hug: Der Vorteil der PV in den Alpen ist, dass die Verteilung der Erzeugung einer PV Anlage in diesen Regionen besser an die Situation in der Schweiz angepasst ist. Wir haben im Winter weniger Wasserkraft, da der Niederschlag in Form von Schnee und Eis gebunden ist und erst im Frühling schmilzt und in die Speicherseen fliesst. Auf der anderen Seite verbrauchen wir im Winter mehr elektrischen Energie als im Sommer. Bei den Anlagen in den Alpen ist der Prozentsatz der im Winter produziert wird sehr viel höher als im Falle von Dach PV im Mittelland. Es macht aber Sinn beides voran zu treiben. Ausserdem macht es aus ökonomischen Gründen Sinn, grossfläche PV Anlagen zu bauen. Pro kW Kapazität ist dies grundsätzlich günstiger bei grossen Anlagen.

Wir hätten in der Schweiz beste Voraussetzungen für die Herstellung von Wasserstoff. Warum wird das in der Schweiz nicht stark gefördert. Die Gefahren sind im Vergleich zur Atomkraft marginal.

Peter Richner: Die Wasserstoffproduktion über Elektrolyse macht nur Sinn, wenn Sinn, Strom zur Verfügung steht, der aktuell nicht gebraucht wird. Das ist in der Schweiz aktuell vor allem im Sommer zeitweise der Fall. Damit eine Elektrolyseanlage rentiert, braucht sie viele Betriebsstunden. Das ist heute noch nicht ausreichend gegeben und deshalb brauchen solche Anlagen noch eine zusätzliche finanzielle Unterstützung. Mit einer Zunahme von PV und Wind kann sich das aber in der Zukunft ändern. Realistischerweise muss man aber sagen, dass es bessere Gegenden auf der Welt gibt, um Wasserstoff im grossen Stil aus erneuerbarer Energie zu produzieren.

Warum ist die Einspeiseverguetung ab PV Anlage nicht kostendeckend waehrend uns Auslaendische Kohlen und Gaskraftwerke unseren Strompreis diktieren und die Stromkonzerne Miliardengewinne generieren und wir Verbraucher bezahlen den hohen Strompreis.

Peter Richner: Wir sehen in der Schweiz eine grosse Spanne in den Preisen für die Einspeisung von PV-Strom, das geht durchaus von 5 Rp bis zu mehr als 40 Rp/kWh. Wenn Sie das Glück haben, dass Ihr EVU hohe Preise vergütet, ist ihre Anlage sehr wohl kostendeckend. Es gibt Bestrebungen, die Preise über die ganze Schweiz anzugleichen. Zu beachten ist noch, dass Sie für Strom, den Sie vom Netz beziehen, immer höhere Preisbezahlen müssen, da Sie auch für das Übertragungsnetz bezahlen müssen und noch weitere Abgaben dazu kommen. Für den PV-STrom bekommen Sie nur den Preis für die reine Produktion.

Wieso pusht man nicht die Anwendungen von Wasserstoff? Es ist möglich durch Elekrtolyse Wasserstoff zu generieren und zu speichern.

André Bardow: Ja, Wasserstoff lässt sich durch Elektrolyse und somit mit Strom herstellen. Wenn dieser Strom einen niedrigen CO2-Fussabdruck hat (erneuerbare oder nuklear), gewinnt man mit Wasserstoff einen chemischen Energieträger, den man vielseitig nutzen kann. Allerdings sind Erzeugung und Nutzung von Wasserstoff durch Verluste gekennzeichnet. Daher gibt es für viele Anwendungen effizientere Möglichkeiten, auf Strom umzusteigen: Eine Wärmepumpe wandelt dieselbe Menge Strom in ein Vielfaches an Wärme; ein Elektrofahrzeug fahrt mit derselben Menge Strom ein Vielfaches weiter als ein Wasserstoff-Fahrzeug. Da (gerade sauberer) Strom ein knappes Gut ist, sollte Wasserstoff daher primär dort eingesetzt werden, wo er alternativlos ist, z.B. in der chemischen Industrie. Eine gute Übersicht bietet die «Wasserstoff-Leiter» von Michael Liebreich:  https://drive.google.com/file/d/1X-oH04NH1477eig_BmYjtD9mHyTcoiVc/view

Guten Abend Mich interessiert brennend die Frage; wieso sollen wir in der Schweiz 3x höhere Energiepreise bezahlen obwohl die Erzeugerpreise „nur“ um +/- 50% gestiegen sind!? Wer hat da verschlafen oder bereichert sich auf Kosten der Bürger? Ganz entscheidend war doch auch die Abstimmung vom 22. September 2002 als die Bürger zu einer Strommarktliberalisierung NEIN sagten und somit Ja zu einer Stromsicherheit. Wurde da nun wieder der Wille der Mehrheit von der Politik ignoriert!? Danke im Voraus für klärende Worte.

Peter Richner: Ich nehme mal an, dass Sie mit Energiepreisen den Strompreis meinen. Die Erzeugerpreise haben sich je nach Herstellungsart des Stroms ganz unterschiedlich verändert. Wasserstromproduktionskosten haben sich nicht verändert. Strom aus einem Gaskraftwerk ist massiv teurer geworden, da der Gaspreis sich vervielfacht hat. Im Weiteren ist es so, dass Strom von den Stromversorgern lang im Voraus an der Strombörse gekauft wird. Die Preise für Strom im 1. Quartal 2023 haben in diesem Jahr regelrecht verrückt gespielt. Es gab Steigerungen um einen Faktor 10. Hat nun ein Stromversorger in diesem Moment Strom eingekauft, muss er nun einen sehr hohen Preis an seine Kunden weiterverkaufen, obwohl der Preis aktuell wieder tiefer ist. Fazit: Stromversorgungsunternehmen mit hoher Eigeproduktion wie z.B. das EWZ der Stadt Zürich können die Preise fast unverändert lassen, andere, die den Strom vor allem über den Grosshandel beziehen, sind deutlich schlechter dran.

Ich stehe vor der Sanierung unseres Wohnhauses. Das Dach muss abgedeckt und neu aufgebaut werden. Eine PV-Anlage ist vorgesehen. Ich möchte die bestehenden Elektrospeicher durch eine neue Heizung ersetzen. Die Kosten einer Luft-Wärmepumpe sind nach den Offerten wenig geringer als eine Stückgut-Holzheizung. Was empfiehlt sich mehr? Mit welchen Unterstützungsbeiträgen kann ich rechnen?

Markus Amrein: Ohne das Objekt im Detail zu kennen ist eine pauschale Aussage schwierig. Aufgrund des geringeren Unterhalts- und Energiekosten fallen die Jahreskosten einer Wärmepumpe im Vergleich zur Holzheizung im Normalfall geringer aus. Ausserdem kann die PV-Anlage in Kombination mit einer Wärmepumpe dank des höheren Eigenverbrauchsanteil wirtschaftlicher betrieben werden. Die meisten Kantone und teilweise auch Gemeinden fördern den Einsatz von erneuerbaren Energien. Eine gute Übersicht finden sie unter:  www.energiefranken.ch.  Bei Unsicherheiten empfehlen wir eine kostenlose Impulsberatung durchzuführen. Ihren Impulsberater finden sie unter www.erneuerbarheizen.ch

Guten Tag Was überlegen sich unsere Politiker, wenn sie die Solaroffensive als Lösung für die zukünftigen Energiekriesen, wie die vermutete Ende des Winters 2023, bezeichnen? Solaranlagen liefern im Winter gerade mal 20% der deklarierten Strommenge (rated power). Schönen Abend

Patrick Dümmler: Für den aktuellen Winter bin ich vorsichtig optimistisch, dass wir keine Mangellage haben werden. Aber die kommenden Winter werden wohl schwieriger werden als der aktuelle: 1) Bis in den Sommer konnte in Europa russisches Gas eingespeichert werden, dies ist für den nächsten Winter kaum mehr möglich (Sanktionen und Sabotage an North Stream). 2) Ab 2025 wird die Schweiz nur noch beschränkt Strom importieren können (selbst wenn unsere Nachbarn etwas anzubieten hätten), da die grenzüberschreitenden Kapazitäten zu 70% für den Handel zwischen EU-Staaten reserviert sein müssen. Die Schweiz ist ein Drittland. 3) Die Solaroffensive mit den beiden Grosswerken im Wallis ist politisch tolle Werbung ("wir machen was"), doch was ist mit den Netzen? Durchschnittlich dauert es 15 Jahre, bis eine Stromleitung steht (Einsprachen...). Wir können noch so schnell im Wallis bauen, wenn der Strom dann nicht abtransportiert werden kann bringt es letztlich wenig.

Guten Abend Wie finde ich am einfachsten und schnellsten einen seriösen Energieberater in meiner Gegend? Besten Dank für Ihre Antwort.

Markus Amrein: Viele Kantone verfügen über eine Liste mit akkreditierten Energieberatern und fördern diese Beratungen zusätzlich (zB. AG, SO, Stadt ZH, Kanton ZH etc). Eine PLZ-Suche finden Sie hier:  www.energieschweiz.ch/beratung/energieberatung/  Ein guter Kanal ist ebenfalls die GEAK-Expertenliste. Da finden Sie Energieberater in Ihrer Region  www.geak.ch.  Ein CH-weites Beratungsangebot zum Heizungsersatz sind die Impulsberatungen (kostenlos). Die Impulsberater aus Ihrer Region finden sie unter  www.erneuerbarheizen.ch

Guten Abend Wenn wir Strom sparen müssen, warum wird dann vom Bund nicht entlich ein erlass zur Abschaltung der Werbereklamen und Schaufenster ausgesprochen ??

Henrik Nordborg: Das verstehe ich auch nicht. Das Abschalten der Werbung wäre doppelt wirksam, da so der Konsum auch sinken würde.

Guten Abend Vor einem guten Jahr haben wir eine PV-Anlage montiert zusammen mit einem Batterespeicher. Dies haben wir auch deshalb gemacht, weil doch nicht einfach immer mehr Strom für beispielsweise Elektrovelos und Elektroautos verbraucht werden kann, ohne dass man selbst einen Beitrag zur Stromproduktion leistet. Wir sind begeistert und würden nun gerne unseren Benziner durch ein Elektroauto ersetzen. Welche intelligenten Ladesysteme gibt es, die möglichst nur den selber produzierten Sonnenstrom nutzen zur Ladung?

Gabriela Hug: Da gibt es bereits Lösungen. Eine mir bekannte Lösung ist der Solarmanager.

Thema Nachtabsenkung: Bodenheizung Plattenboden, Gas, Baujahr 2001. Wasser auch mit Gas erwärmt. Bis jetzt haben wir die Heizung von 21:30 – 07:00 abgestellt. Neu lassen wir sie durchlaufen. Ohne Absenkung, dafür Temperatur etwas tiefer. Eingangsbereich und kleines WC daneben ganz abgestellt. Macht das Sinn – Vergleichszahlen haben wir natürlich noch nicht. Nächstes Jahr kommt WP und PV – gilt dann die gleiche Logik? Danke im Voraus!

Henrik Nordborg: Die Antwort hat mit der thermischen Trägheit des Hauses zu tun. Es wäre interessant zu wissen, wie weit die Temperatur während der Nacht tatsächlich abnimmt. Wenn Sie nur wenig sinkt, haben sie den thermischen Speicher des Hauses nur geleert und der Nutzen ist gering. Die Temperatur dauerhaft zu senken macht mehr Sinn, auch mit WP und PV.

Die Energiepreise steigen meines Wissens dieses Jahr je nach Energieart-Quelle um/bis zu 60%. Wie aber lässt sich der Anstieg bei den Pellets um über 120%, also mehr als das doppelte gegenüber 2021 erklären?

Peter Richner: Wir sind auch bei den Pellets nicht zu 100% Selbstversorger. Wenn nun in ganz Europa Energie knapp wird passieren zwei Dinge: Es gibt Hamsterkäufe, man will sicherstellen, dass man sein Lager voll hat. Dann nehmen die Neuinstallation für Pelletheizungen zu, weil man z.B. von Gas weg will, d.h. die Nachfrage steigt weiter. So sind in der Tat alle Energieträger miteinander verbunden und bewegen sich preislich immer in ähnlicher Richtung.

Sehr geehrte Damen und Herren Alle sprechen von der Digitalisierung. Was ist aber mit den Clouds? Der elektrische Bedarf läuft hier doch völlig aus dem Ruder! Wird in Ihrer Sendung der Energiebedarf von Handy‘s laden angesprochen, ist dies doch nur ein kleines Detail vom Gesamten. Dies führt doch zu nichts.

Cornelia Meyer: Sie haben recht die Digitalisierung ist ein grosse Stomverbraucher. Die Digitalisierung hilft aber auch Arbeitsprozesse zu optimieren. Clouds sind Stromverschlinger wie andere Dinge auch. z.B. Kryptowaerungen.......Was die Clouds angeht muessen woir unsere Daten sichern. Es solte jedoch auch dort Obtimierungsloesungen geben. Wenn das Problem erkannt wird, gibt es einen Anreiz Loesungen zu finden

Guten Abend, wir haben in unserer Eigentumswohnung eine Bodenheizung welche über 5 Danfoss geregelt werden kann. Ich bin interessiert die Danfoss mit Smart Radiator-Thermostate zu ersetzen um die Temperatur genauer einstellen zu können und ebenfalls die Regulierung über das Smartphone gemacht werden kann. Bringt diese Massnahme etwas?

Daniel Graf: Ja dies kann durchaus helfen Energie zu sparen. Damit kann man auch z.b die Absenkungen einfach regeln.

Ist es nicht so, dass wir mit der Umsetzung der momentan empfohlenen Stromsparmassnahmen grundsätzlich etwas für den Umweltschutz tun? Kann die Einsparung in diesem Sinne gemessen resp. bewertet werden? Aus meiner Sicht sollte nicht nur Energie gespart werden weil eine Mangellage eintreten könnte. Es sollte ständig Energie gespart werden. Bing gespannt auf Ihre Antwort – Danke!

Daniel Graf: Ja so kann und wird es auch bewertet. Energieeffizienz und Energieeinsparungen sind eine langfristige Strategie des Bundes.

Wieviel würden wir einsparen, wenn in der CH im Dezember auf die Weihnachtsbeleuchtung verzichtet würde?

Urs-Peter Menti: So pauschal kann das nicht beantwortet werden, ohne zu wissen, wie energieeffizient die einzelnen Beleuchtungen sind und wie viele es davon gibt. Alles in allem dürfte der Beitrag aber verhältnismässig gering sein. Vielmehr geht es bei diesem Thema aber um die Sensibilisierung der Bevölkerung, mit Energie haushälterisch umzugehen.

Was ist der Grund (Daseinsberechtigung), dass die Schweiz über 600 Energieunternehmen hat, obwohl das Stromnetz international vernetzt ist und somit nicht regional gesteuert werden kann?

Patrick Dümmler: Die über 600 Elektrizitätsversorgungsunternehmen sind historisch gewachsen – v.a. kommunale oder regionale Monopolversorger. Deutschland hat – trotz rund 10x mehr Einwohner als die Schweiz – beinahe gleich viele Versorger wie die Schweiz. Die Erklärung für den Unterscheid ist einfach: Deutschland hat den Markt vollständig liberalisiert, d.h. auch Kleinbezüger können ihren Versorger selbst auswählen. In der Schweiz ist dies – als letztem Land in Europa – nicht möglich. Eine Marktöffnung in der Schweiz würde zu Umstrukturierungen in der Branche führen, die Folge wäre weniger, dafür grössere Unternehmen, die aufgrund des Wettbewerbs innovativere Dienstleistungen anbieten würden – damit ein höherer Nutzen für die Konsumierenden.

Wieso gibt es nicht mehr Biomassenkrsftwerke?

Michel Müller: Biomassekraftwerke sind sehr sinnvoll, die Herausforderung liegt im begrenzten nachhaltigen Potenzial. Dieses ist in der Schweiz bereits zu einem massgeblichen Anteil ausgenutzt.

Unser EFH ist gut gedämmt, wir haben die Fenster ersetzt und diesen Frühling eine Erdsonden-WP für unsere Bodenheizung und den Warmwasserboiler installuliert. Wir haben einen vorbereiteten Kamin für ein Cheminee. Welchen Plan B empfehlen Sie uns für die Heizung, wenn der Strom länger ausfallen sollte?

Michel Müller: Gratulation zu Ihren umgesetzten Massnahmen! Zurzeit scheint es wenig wahrscheinlich, dass die letzte Massnahme bei einer Strommangellage, Netzabschaltungen für einige Stunden, eingesetzt werden müssen. Mit ihrem gut gedämmten Haus wären sie für eine solche Netzabschaltung für einige Stunden gut gerüstet, ein Plan B scheint mir rein aus dieser Sicht nicht nötig. Wenn sie aber auch sonst Freude an einem Cheminee haben kann dieses natürlich weitere Sicherheit bieten.

Nach dem 2Weltkrieg wurde Fahrzeuge mit Holzvergaser betrieben. Könnte man in der Schweiz mit heimischen Holz (Sturmholz, Totholz, Äste ect) Strom produzieren mit Holzpyrolysegase, dies im grossen Styl. Könnten so weniger abhängig vom Ausland sein und CO2 neutral (da Holz bei der Verbrennung soviel CO2 abgibt es bei wachsen benötigt hatte).

Thomas Häusler: Guten Abend, Holz und Biomasse allgemein wird in der Schweiz zunehmend genutzt. In Hausheizungen und auch in grösseren Kraftwerken. Es gibt auch schon Anlagen, die aus Holzresten via Pyrolyse Holzkohle und Energie erzeugen. Die Kohle kann in den Boden gemischt werden – dies speichert Kohlenstoff und verbessert den Boden. Aber das zusätzliche, noch ungenutzte Potential von Schweizer Holz und Biomasse für die Energieerzeugung ist begrenzt. Es gilt, genau zu überlegen, wie man dieses Potential optimal nutzen kann.

Sehr geehrte Damen und Herren Ich wohne in einem EFH und habe mich bei einer kompetenten Stelle bezüglich meiner unten aufgeführten Frage informiert, welche mir folgende Meinung bestätigt haben. Ist es richtig, dass man die Max.Heiztemperatur an der Steuerung eingeben muss. Die Thermostate «voll» aufdrehen und nur in den Zimmern, wo man die eingestellte Max-Temperatur nicht möchte (z.B. im SZ) am Thermostat etwas zurück drehen kann. So wird doch der Vorlauf (Wassertemperatur) entsprechend gewärmt. Bei MFH weiss ich nicht, ob dies auch funktionieren würde ?? Heute war in der Tagesschau die andere Version zu sehen, wie sie viele EFH Eigentümer (wie ich schon hörte) leider falsch machen ?? Ist das so ? Besten Dank für Ihre Meinung. freundliche Grüsse

Henrik Nordborg: Wenn Sie eine Wärmepumpe einsetzen, ist dies sicher der richtige Ansatz. Das Ziel ist, mit möglichst «kaltem» Wasser zu heizen, d.h. tiefe Vorlauftemperatur und hoher Durchfluss. Der Grund ist, dass der Wirkungsgrad der Wärmepumpe von der Temperaturdifferenz abhängt.

Habe ein Elektroauto und wohne auf dem Land also kann nicht auf den ÖV umsteigen. Was kann ich machen wenn wir kein Strom mehr haben? Soll ich mir zur Reserve wider ein Auto mit einem Verbrennungsmotor kaufen? Um meinem Job immer nachzugehen zu können?

Gabriela Hug: Die Wahrscheinlichkeit, dass wir gar keine elektrische Energie mehr haben, ist sehr klein. Und falls es wirklich soweit kommen sollte, dass es zu zyklischen Abschaltungen kommt, dann hätten wir nur während gewissen Stunden keinen Zugang zu elektrischer Energie haben, so dass sie ihr Auto trotzdem noch aufladen können. Dies zeigt aber auch auf, dass man nicht damit rechnen kann, dass sich der Verbrauch um 1/6 reduziert, wenn man für jeden für 4 Stunden den Strom abstellt. Was sich schieben lässt, wird dann später als Verbrauch auftauchen. Ein Auto mit Verbrennungsmotor kaufen sollte also nicht nötig sein.

Ich bin etwas enttäuscht, dass die öffentliche Diskussion vielfach bei Energiesparmassnahmen von Privaten bleibt. Wie könnten beispielsweise Skigebiete effizient Energie sparen? Und weshalb wird darüber nicht gesprochen?

René Baggenstos: Momentan sind wir noch in keiner schweren Mangellage und so reden wir ausschliesslich von von freiwilligen Massnahmen. Sollte es zu einer schweren Mangellage kommen, werden alle Verbraucher (bis auf geschützte wie Spitäler etc.) einsparen müssen. Bei Skigebieten herrscht meiner Erfahrung nach aktuell ein sehr hoher Fokus auf Energie sparen. Dies nur schon aufgrund der sehr hohen Strompreise.

Was ist mit der Lichtverschwendung von Leuchtreklamen, Gebäudebeleuchtungen die ganze Nacht über und den Flutlichtern auf Sportanlagen. Je nach Grösse und Kapazität verbraucht ein professionelles Fussballstadion während eines Spiels zwischen 15.000 und 25.000 Kilowattstunden. Also so viel wie mehrere Haushalte zusammen in in einem Jahr. Es kommt dazu, dass die Flutlichter, egal um welchen Sportplatz es sich handelt, schon am Mittag bei heiter heller Sonnenbestrahlung vor sich hin leuchten und Strom verbrauchen. Der Bürger soll mit seinen Extrem-Sparmassnahmen mithelfen, frieren, kalt duschen usw. Ich denke auch an ältere Menschen. Wo und wer greift endlich zu Prioritäten ?

René Baggenstos: Der Bundesrat wird im Falle einer schweren Mangellage Verordnungen erlassen, welche gewisse Anwendungen verbieten oder einschränken. Dabei ist der Fokus auf «unnötigen Verbräuchen». Sie beschreiben ein häufiges Phänomen, der Betrieb ohne Nutzen. Geräte auszuschalten, wenn sie keinen Nutzen stiften, ist in etwas das Effizienteste, was Sie machen können. Wer greift endlich zu Prioritäten? Gut, dass es den Markt gibt, Hohe Preise bewirken genau dies – Prioritäten setzen.

Wenn wir alle Möglichkeiten der Erhöhung bestehender Staumauern ausnützen wieviel zusätzlichen Strom könnten wir in der Schweiz gewinnen. Würde dies zur kompensation der Abschaltung eines AKW ausreichen.

Daniel Theis: Der Bund (BFE) schaut immer wieder das sogenannte Ausbaupotential an, z.b  https://pubdb.bfe.admin.ch/de/publication/download/9815  Das Potential beträgt bis zu etwas mehr als 3 TWh pro Jahr. Ein Kernkraftwerk wie Gösgen produziert je nach Jahr ungefähr 8 TWh. Das ist auch der Grund, warum vor allem Solarstrom als möglicher Ersatz für Kernkraft gesehen wird, trotz der unsteten Stromproduktion.

Wieso wird so viel Strom nach Frankreich, Italien, Deutschland verkauft und die Energieunternehmen machen dabei Millionen von Umsätzen und der Private muss dabei in die Röhre schauen und bezahlt ein x-Faches mehr, können Sie mir diese Theorie erklären? Wieso unternimmt der Bind hierbei nichts? Oder gibt es hierbei ein umdenken? Freue mich auf Ihr Feedback. Beste Grüsse

Michael Frank: Strom wird ständig international gehandelt, was letztlich das System stabiler macht, wenn sich alle austauschen. Das ist generell mit Handel so. Die Schweiz ist im Sommer Nettoexporteur und im Winter Nettoimporteur, das sind wir letztlich froh, wenn wir auch importieren können. Die Schweiz kann sich nicht alleine als Insel versorgen, das wäre viel zu teuer.

BKW und CKW bezahlen zur Zeit fast doppelt so viel pro kWh eingespeisten PV-Strom im Vergleich zu einer kWH Strom die beim selben EVU gekauft wird. Wie kommt das? Wie wird sich dies entwickeln im nächsten Jahr und in der Zukuft?

Michael Frank: Preisentwicklingen in die Zukunft voraussagen ist immer lesen in der Kristallkugel, das sind keine zuverlässigen Aussagen möglich. Letztlich sollte sich der Einspeisetarif am Marktpreis orientieren und der ist zurzeit hoch. Es gab aber vor nicht allzu langer Zeit eine historische Tiefpreisphase und da waren die Einspeisetarife entrechend tief. Wir dürfen jedoch nicht vergessen, dass Strompreise immer das Verhältnis von Angebot und Nachfrage aufzeigt, d.h. ein knappes Angebot führt zu einem hohen Preis, was wir gerade im Moment erleben.

Da ich mir gerne ein Elektroauto kaufen möchte würde es mich sehr interessieren ob die Elektroautos in der Schweiz auch finanziell unterstützt werden?!? Oder es in Zukunft unterstützt wird? So wie in vielen anderen Ländern auch.. Freundliche Grüsse

Michael Frank: Eine direkte Subvention, wie dies bspw. in Deutschland geschieht, gibt es auf Bundesseite in der Schweiz nicht. in einzelnen Kantonen wird wird nur ein Teil der Fahrzeugsteuer oder gar keine erhoben. Da müssen Sie sich beim Strassenverkehrsamt Ihres Kantons erkundigen.

Es war in den Medien die Rede davon, dass Photovoltaik-Anlagen auf Privathäusern in den Gemeinden vereinfacht genehmigt bzw. bicht mehr verwehrt weden können. Wie weit ist die Politik da? Danke für ihre Rückmeldung.

Michael Frank: Bauvorschriften und Baugenehmigungen sind Sachen von Gemeinden und Kantone, und da gibt es natürlich sehr viele und unterschiedliche Regelungen und da gibt es tatsächlich auch nicht immer nachvollziehbare Vorgaben, wie bspw. den Nachweis nach Erdbebensicherheit. Doch im Allgemeinen werden diese Verfahren vereinfacht, teilweise braucht es auch keine Bewilligungen mehr, eine Anmeldung genügt. Aber das muss individuell pro Gemeinde abgeklärt werden.

Frage an die Expertenrunde: Gibt es ein Ziel, bis wann dynamic Pricing im Energiemarkt Einzug halten wird? Damit liesse sich der Verbrauch etwas steuern. Die nötigen SmartMeter werden ja derzeit überall verbaut.

Michael Frank: vielen Dank für diese wichtige Frage. Für dynamische Preise braucht es Daten, die aus Smart Meters kommen. Der Bund hat gesetzlich festgelegt, dass im Jahr 2027 80% der Anschlüsse mit Smart Meter ausgerüstet sein müssen. und das dauer – leider – noch. Dynamische Preise können für Netztarife genutzt werden, Doch da sind die regulatorischen Rahmenbedingungen (noch) zu restriktiv. Dafür gibt es keine Deadline, obwohl der Vorteil von dynamischen Preisen offensichtlich sind, sie zeigen nämlich unmittelbar den Nutzen auf.

Bei uns stellt die Gemeinde nachts, von spät am Abend bis früh am Morgen, vorbildlich die Strassenbeleuchtung an gewissen Orten ab. Jetzt haben wir aber wenige Leute in der Nachbarschaft, die aussen am Haus die ganze Nacht das Licht brennen lassen. Wie könnte man diese Leute auf sympathische Art dazu motivieren die Beleuchtung mindesten spät am Abend bis früh am Morgen zu löschen? Damit könnte man sicher einiges an Energie sparen und hätte auch die lästige Lichtverschmutzung nicht. Vielleicht könnten sie ja in dieser Sendung vorschlagen, dass man nachts die Aussenbeleuchtung abstellen könnte.

Henrik Nordborg: Diesen Vorschlag unterstütze ich vollumfänglich, auch wegen der Lichtverschmutzung. Es wäre doch schön, wieder mal die Sterne zu sehen. Wenn die Leute wirklich Angst haben, sollten sie wenigstens Lampen mit Bewegungssensoren aufstellen.

Guten abend die SBB ist bekanntlich der grösste Stromverbraucher der Schweiz. Warum hat es nicht auf jedem SBB-Wagen Solarpanel? Die so gewonnene Energie könnte man ohne zu speichern direkt in die Loks einspeisen. Die Energie der SBB eigenen Kraftwerken könnte dann anderweitig eingesetzt werden

Henrik Nordborg: Wir haben uns das Potential in einer Studienarbeit angeschaut. Es bringt nichts, da die Flächen zu klein sind und die Wagen dadurch schwerer werden würden. Für SBB macht es definitiv mehr Sinn, sämtliche stationäre Dachflächen mit PV auszustatten.

Guten tag Seit 25 jahren habe ich eine stückholz heizung. Diese möchte ich nun nächsten sommer ersetzen. Weshalb kann ich von den fr 360.-/kw nicht provitieren? Muss ich eine ölheizung einbauen um dann in einem jahr von dieser förderung zu provitieren? Freundliche grüsse

Daniel Graf: Ja das ist richtig. Gefördert wird nur der Umstieg von fossilen Energieträgern oder von direkten Elektroheizungen. Es sollen vor allem Anreize für die höheren Investitionskosten gegen über den fossilen Heizungen gesetzt werden.

Spart es spürbar energie wenn ich die elektrischen lamellenstoren nachts herunterlasse ?

Henrik Nordborg: Es kommt darauf an, wie gut die Fenster sind. Wenn sie Zweifachverglasung haben, würde ich es empfehlen. Wenn Sie moderne gut isolierte Fenster haben, ist der Nutzen wohl eher gering. Schaden tut es sicher nicht.

Über Nacht, wenn ich kein Kopfweh will, bin ich gezwungen das Fenster zu kippen. Die Tipps, welche man so allgemein hört, halfen mir nicht weiter. Eigentlich müsste es ganz einfach sein. Es bräuchte ein Vorrichtung, welche ein paar mal in der Nacht für 5 Minuten das Fenster öffnet und wieder schliesst. Gibt es ein solches Gerät.

Patrick Dümmler: Ich denke es gibt entsprechende Optionen, so werden in der Flughafenregion sog. automatische Schliessmechanismen an den Schlafzimmerfenstern montiert, die ab einer bestimmten Zeit das Fenster schliessen. Allenfalls lassen sich diese Vorrichtungen auch für Öffnen UND Schliessen nutzen? Denke die Flughafen Zürich AG wüsste hier mehr darüber.

Wie kann unsere Wirtschaft und Politik eigentlich hinter den ganzen e-Autos stehen? Überall soll Strom gespart werden, aber die E-Autos werden ja angepriesen, als ob jeder E-Mobilist ein Held ist. Für mich sind sie gleich schlimm wie Diesel- und Benzinfahrzeuge....

Gabriela Hug: Um das Ziel Netto-Null, d.h. CO2 Emissionen massiv zu senken, müssen wir den Verbrauch von fossilen Energien stark reduzieren, idealerweise auf Null bringen. Es ist Fakt, dass wenn wir weiter wie bisher machen, dann müssen wir mit einem Temperaturanstieg von deutlich mehr als 2 Grad rechnen. Eine wichtige Massnahme, um CO2 Reduktion zu erreichen, ist die Elektrifizierung des Transport- und Heizungswesens. Das heisst, Elektroautos können einen wichtigen Beitrag liefern, um die CO2 Emissionen zu reduzieren, falls die elektrischen Energie aus erneuerbaren Ressourcen kommt. Dies steht zwar vielleicht im Gegensatz zu den jetzigen Appellen den elektrischen Energieverbrauch zu senken, aber das Ziel hier ist eher für langfristig ausgelegt. Den Einfluss diesen Winter ist eher klein, da nur ein Bruchteil der bestehenden Autos in diesem Zeitrahmen ersetzt werden. Für das langfristige Ziel CO2 Reduktion macht es also durchaus Sinn auf E-Mobilität zu setzen. Noch besser wäre natürlich ÖV oder weniger Fahrten.

Guten Abend Gibt es noch einen guten Grund ein Elektroauto zu kaufen? Grüsse Martha

Michel Müller: Es gibt sehr gute Gründe für den Wechsel vom Auto auf den ÖV oder das Velo / zu Fuss gehen. Beim Verwenden eines Autos gibt es gute Gründe für ein Elektroauto, ja. Elektroautos verursachen keine direkten Emissionen und sind als Technologie deutlich effizienter als Autos mit Verbrennungsmotoren

Ich habe eine etwas banal scheinende Frage: haben sie ein paar ganz allgemeine Tipps zum Strom sparen? Es liegt uns nämlich sehr am Herzen so viel Energie wie möglich zu sparen. Dies ist, wie ich finde gar nicht so einfach. Vielen Dank für ihre Antwort.

Daniel Graf: Aktuell gibt es eine Bundes Kampagne:  https://www.nicht-verschwenden.ch/de/spartipps-privathaushalte/  Dort finden Sie schon viele Tipps, wie relativ einfach Energie gespart werden kann. Auch haben viele EWs oder Gemeinde nützliche Tipps auf deren Website aufgeschaltet.

Sehr geehrte Experten Auf meiner Energieabrechnung werden nebst dem Energiebezug (ca. 1/4 des Betrages) vor allem die „Lieferkosten“ von Swissgrid verrechnet. Jetzt immer darüber diskutiert, dass die Energie um X % steigt. Heisst das dass beide Kostenteile teurer werden oder eben nur die Energie? Besten Dank für Ihre Antwort.

Michel Müller: Ich gehe davon aus, dass sie mit den Lieferkosten die gesamten Netzkosten meinen. Der grössere Teil dieser Netzkosten entstammt dem Verteilnetz ihres lokalen Versorgers. Das Übertragungsnetz von Swissgrid macht hier einen kleineren Teils aus. Die Tarife im Netznutzungsteil sind stark reguliert, können jedoch auch schwanken. Der teilweise sehr hohe Anstieg der Stromkosten insbesondere für Kunden im freien Markt ist aber v.a. auf die Energielieferung zurückzuführen.

Ich kann das ganze nicht mehr ernst nehmen. Seit diesem Sommer werden wir aufgefordert, Energie zu sparen und was haben die Stromunternehmen gemacht. Sie haben die Produktion nicht reduziert, sonder haben den Strom mit sehr viel Gewinn ins Ausland verkauft. Das geht für mich nicht auf. Wir werden doch alle für „blöd“ verkauft. Das resuldat ist, dass wir nächste Jahr viel mehr zahlen müssen! Die Reichen werden reicher!!!

Cornelia Meyer: Im Sommer exportieren wir immer Strom. Diesen Sommer waren viele der Franzoesischen AKWs nicht im Betries aus techninschen / Unterhalts Gruenden. Im Winter importieren wir deshalb brauchen wir das Ausland und dessen Solidaritaet also sollten wir auch solidarisch sein. Was die Preise angeht, da sind wir leider vom Markt abhaengig.

Ölheizung (Kessel Bj.2001 Verbrauch ca.1‘500 lt.pro Haus Reiheneinfamilienhaus 4 Häuser Baujahr 1978. Oelexperte meint: Ölheizung so lange wie möglich laufen lassen. Umlauft sei mit den heutigen Strompreisen teurer als Öl!? Erdsonde bei uns nur 180 Meter tiefe möglich.Vermutlich zuwenig Leistung und wesentlich teurer als Umluft und Öl. Mein Freund is absolut anderer Meinung. Umlauft sei in ca. 10 Jahren amortisiert. Bin sehr hin-und her gerissen. Die Investition ist doch ein sehr hoher Betrag. Vielleicht können Sie uns Tips oder Ratschläge übermitteln. Mei Ziel ist klar weg von Heizöl.

Thomas Häusler: Sie wollen weg vom Heizöl – aus Umweltsicht ist das richtig und zwar so rasch wie möglich: Eine Studie hat gezeigt, dass es ökologisch gesehen besser ist, auch eine relativ neue noch funktionstüchtige Ölheizung durch eine erneuerbare Heizung zu ersetzen. Welche erneuerbare Alternative bei Ihnen am besten ist, kann ich ohne Ihr Haus gesehen zu haben, nicht sagen. Es gibt heute für erneuerbare Heizungen Fördergelder, dies führt dazu, dass die Gesamtkosten für eine erneuerbare Heizung – Kauf und Energiekosten über die Lebensdauer – vergleichbar sind mit den Kosten fossiler Heizungen. Am besten lassen Sie sich von einem unabhängigen Experten beraten, z.B. von der Energieberatungsstelle Ihrer Gemeinde. Nachtrag: 180 Meter Tiefe für eine Erdsonde sollte in den allermeisten Fällen mehr als genug sein.

Guten Abend. Ich hab eine Solaranlage auf meinem Dach (39 Pannels) und speise 100% ein und verbrauche etwa 25% selber übers Jahr gesehen. Würde es sich für mich lohnen auf Eigenverbrauch umzustellen. Ich verkaufe allen Strom und kaufe meinen Strom von EKZ. Ich müsste einen neuen Zähler haben und der ist mit Montage auch nicht ganz billig. Ich habe weder Elektrorauto noch Wärmepumpe die viel Strom brauchen. Auch wärme ich das Wasser mit Solar und Pellets.

Christina Marchand: Mit Ihrem tiefen Stromverbrauch lohnt es sich vermutlich nicht, hier gross zu investieren, eine kleine Batterie ist aber sicher sinnvoll, um zumindest einen Teil des Tagstroms in den Abend zu retten und Stromkosten zu sparen. Das ganze ändert sich natürlich, wenn der Strompreis weiter hoch bleibt. Das erwarte ich für die Schweiz aber in den nächsten Jahren eher nicht.

Wieso stellt man die Strassen,- Shopping-, und Reklamen Bleuchtung schweizweit nicht ab 21.00 Uhr aus?

Christina Marchand: Leider gibt es dafür keine gesetzliche Regelungen und wie so oft, gibt es ohne Regeln wenig Einsicht. So ist es beim Klimaschutz und vielen anderen Bereichen. D.h. vermutlich müsste es erst griffige Vorschriften bei Strommangellagen geben, damit sich sparsames Verhalten durchsetzt.

Darf man noch mit gutem Gewissen ein E-Bike verwenden? Welchen Anteil am schweizerischen Gesamtenergieverbrauch geht auf das Konto E-Bike/-Mountainbike? Müssen die Akkus auch dann regelmässig geladen werden, wenn das Bike nicht gebraucht wird?

Christina Marchand: Wenn Sie anstatt eines Autos ein e-Bike benutzen, dann ist es sicher sinnvoll. Wer bisher mit einem normalen Velo unterwegs war, der sollte sich überlegen, ob es wirklich ein e-Bike sein muss. Insgesamt sind e-Bikes sehr effizient und man bewegt sich energieeffizienter als mit ÖV und Auto. Für die Gesamt-Energiebetrachtung ist es wichtig, dass wir möglichst schnell die Batterien auch recyceln können und die Herstellung von Batterien insgesamt umweltfreundlicher wird. Hier müssen wir unsere Verantwortung für einen umwelt- und sozialverträglichen Rohstoffabbau wahrnehmen und allenfalls auch einen höheren Preis zahlen. Es geht nicht, dass wir hier alles ganz billig haben wollen und die Zerstörung in anderen Ländern stattfindet. Das betrifft aber natürlich auch viele andere Produkte und Branchen .

In Holland wird einem Hausbesitzer mit Solarpanels genau so viel pro KW bezahlt wo er einspeist wie wenn er bezieht. Wieso ist das in der Schweiz nicht auch so?

René Baggenstos: Grundsätzlich sind die EWs frei, eine solche Vergütung zu bestimmen für den eingespeisten Strom – niemand hindert sie daran ausser wohl wirtschaftliche und Risiko- Überlegungen. Wenn Ihr EW Ihnen den Strom abnimmt, verkauft es diesen auf dem sogenannten Spotmarkt. Die Spotpreise varieren sehr stark. Wenn Ihnen das EW nun einen fixen (hohen) Preis bietet, läuft es Gefahr, dass es Ihnen für den Strom mehr bezahlen muss, als es auf dem Spotmarkt dafür löst. Dies zusätzlich zu den ungedeckten eigenen Aufwendungen.

Bei Uns in der Gemeinde Gaiserwald wird der Strom um 300 % Teurer von 22 Rappen auf 65 Rappen KWstd zum 01.01. In Bayern bei meiner Schwester kostet der Strom neu zum 1.1. 38 cent KWstd Erklärt wurde dass der Preis sich nach dem Deutschen Strom Preis richtet.... wenn die Schweiz 90 % Strom selber hat ... warum wird dann der Strompreis für das ganze Jahr so angehoben wenn Die Schweiz nur 10% zukaufen müsste ?

René Baggenstos: Dies hat mit der Beschaffungsstrategie Ihres Stromlieferanten zu tun. Offenbar hat der Lieferant der Gemeinde Gaiserwald nicht umsichtig beschafft und ist (zu) hohe Risiken eingegangen. Dies widerspiegelt sich nun in Ihrem Strompreis. Die Schweiz produziert zwar den grössten Teil des Strom selbst, ist aber im europäischen Handel voll eingebunden, was notwendig ist auch für die Versorgungssicherheit. Wenn ein Schweizer Produzent Strom an andere Lieferanten verkauft, wird er den Preis verlangen, den er verlangen könnte, würde er in Deutschland verkaufen. Ihre Schweister in Bayern hat Ihnen gegenüber einen entscheidenden Vorteil. Sie kann ihren Stromlieferanten selbst bestimmen und ist nicht auf den lokalen Versorger angewiesen.

Wir müssen bald das ganze Dach renovieren. Was ist die Sinnvollste Ausführung? Wir haben gesehen, es gibt Möglichkeiten wo das ganze Dach so zu bauen, dass Solarzellen oder Zellen für Warmwasser eingebaut werden können, oder Dummys für späteren Einbau. Ist das eine sinnvolle Lösung?

Christina Marchand: Bei jeder Dachrenovation sollte man den Einbau von Solaranlagen prüfen. Es gibt viele verschiedene Varianten und vor allem kann man oft auf Ziegel verzichten und direkt mit den Solarzellen decken. Damit spart man auch Material. Im Gegensatz zu einem normalen Dach amortisiert sich das Solardach über die Lebenszeit und produziert sogar danach noch lange gratis Strom. Derzeit ist es allerdings schwierig mit einer neuen Anlage, da die Solarbauer derzeit sehr überlastet sind.

Wieso muss der Strom teurer in der Schweiz? Freundliche Grüsse

René Baggenstos: Der hohe Strompreis entstand aufgrund der sehr angespannten Lage bei der Gasversorgung aufgrund des Ukrainekriegs. Der Zusammenhang ist, dass knapp 20% des Stroms in Europa mit Gaskraftwerken produziert werden muss und diese eben das Gas sehr teuer einkaufen müssen. Alle anderen Stromproduzenten verkaufen den Strom natürlich zu dem Preis, der für den teuersten noch benötigten Strom bezahlt werden muss (sonst würden sie ja Geld verschenken)

Wenn innerhalb eines Jahres alle auf Elektroautos umsteigen würden, hätte das was für Auswirkungen?

Patrick Dümmler: Katastrophale Auswirkungen auf unsere Stromversorgung. Wir haben zurzeit weder die notwendige elektrische Energie noch die Netze, um einen solchen (hypothetischen) Umstieg zu bewerkstelligen. Es braucht Zeit, die Voraussetzungen dafür zu schaffen. Besser wäre es sowieso, auf verschiedene klimaneutrale Energieträger für die Mobilität zu setzen, nicht nur auf Elektrizität.

Guten Abend Welche Antriebsarten bei den PW‘s werden sich über die nächsten 10-20 Jahre durchsetzen? Elektro, Wasserstoff oder anderes? Vielen Dank und freundliche Grüsse

Thomas Häusler: Die Elektromobilität wird sich durchsetzen. Sie hat einen viel besseren Wirkungsgrad als Autos mit herkömmlichen Verbrennungsmotoren – und auch als solche, die mit Wasserstoff betrieben werden. Erneuerbar produzierter Wasserstoff wird auch noch für viele Jahre teuer und rar sein.

Guten Abend Dänemark macht aus Gülle Biogas. Damit treffen die Dänen 2 Fliegen auf einen Strich. Energie und weniger Nitrat in den Böden. Zudem ist das Endprodukt neben der Energie noch ein guter Dünger. Wo sind wir In der Schweiz mit dieser Technologie?

Patrick Dümmler: Solche landwirtschaftliche Biogasanlagen gibt es auch in der Schweiz. Gemäss dem zuständigen Verband werden so jährlich 75 GWh Strom und 35 GWh extern nutzbare Wärme produziert.

Ich möchte eine VAnlage auf mein Haus montieren aber bekomme da ich pensioniert bin, kein Geld mehr von der Bank. Was gibt es für eine Lösung? Danke für die Nachricht.

Cornelia Meyer: Sie sprechen ein wichtiges Problem an: Man verlangt von der Bevoelkerung mehr auf erneuerbare Energie umzustellen oder Waermepumpen zu installieren aber hat nicht beruecksichtigt, dass gewisse Bevoelkerungschichten keine Kredite erhalten koennen. Da muss UNBEDINGT auf politischer Ebene etwas unternommen werden. Hier geht es um das S (Soziales) in ESG

Was braucht es noch von der Gesetzgebung, damit das bidirektionale laden/speisen eines e-autos mit einem Einfamilienhaus möglich wird? Also Vehicle to Grid. Die Technologie ist ja vorhanden und wäre meiner Meinung nach eine super Sache.

Thomas Nordmann: Es braucht dazu andere Ladestationen. Die sind heute noch teuer. Effektiv ist das für die Zukunft wichtig. Wir haben eine Reichweite von 300 – 400 km in der Batterie. Im Durchschnitt brauchen wir aber nur 50 km/Tag. Der Rest steht in der Zukunft für die Strom-Speicherung im Haus zur Verfügung.

Wir haben eine Photovoltaikanlage und speisen mehr Strom ins Netz ein als wir selber brauchen. Wesshalb sind die Entschädigungen von Ort zu Ort so verschieden und zum Teil sehr gering?

Thomas Häusler: Das ist momentan so, weil die Gesetze dies erlauben. Es ist gegenwärtig aber im Parlament eine Änderung in Vorbereitung, die eine Vereinheitlichung bringen soll und auch eine bessere Vergütung.

Ab Wann fördert der Bund heizungserneuerung mit erdsonde?

Michel Müller: Ansprechpartner für Förderungen von Heizungserneuerungen und Wärmepumpen sind die Kantone. Die Abteilung Energie ihres Kantons kann Sie über die Fördermöglichkeiten informieren. Über die folgende Seite sollten Sie auch zum Ziel kommen:  https://www.dasgebaeudeprogramm.ch/de/  (Kanton auswählen auf der linken Seite)

Gibt es Luft/Wasser Wärmepumpen die genug gross sind für ein 8 Familienhaus. Erdsonden sind bei uns nicht zugelassen

René Baggenstos: Definitiv :-)

guten abend warum wird nicht auch geothermie gefördert? danke für ihre interessante sendung.

René Baggenstos: Geothermie ist spannend und könnte nach neuesten Schätzungen des Bundes mit ca. 2 TWh in Form von Wärme beitragen. Das Problem mit Geothermie ist, dass die Wärme in sehr grossen Tiefen gewonnen werden muss (ca. 3000m). Diesen Untergrund kennen wir meist schlecht und bei einigen Projekten (Basel, St.Gallen) entstanden bei Bohrungen Erdbeben. Daraufhin wurden die Projekte eingestellt. Aufgeben sollten wir deswegen aber nicht....

Wie bitte will der Bund kontrollieren, wie warm es in unserer Wohnung ist? Detektive, die plötzlich vor der Wohnungstüre stehen? Wie hoch werden die Bussen sein? Danke.

Cornelia Meyer: Das ist eine gute Frage. Aber in der Schweiz kann man doch davon ausgehen dass unsere Mitbuerger/innen Eigenverantwortung zum Wohle der Gesamtbevolkerung ubernehmen!

Ich möchte auf unserem Haus rasch eine Solaranlage (Photovoltaikanlage) installieren. Das Haus ist aufgrund seiner Lage und Besonnung prädestiniert, daher möchte ich rasch handeln uns so einen Beitrag leisten. Leider finde ich keinen Anbieter, der mich innerhalb nützlicher Frist bedient! Mit Mühe erhalte ich gerade mal eine Offerte – aber dann mit dem Hinweis, dass eine Umsetzung frühestens Mitte 2024 möglichst. Was raten Sie mir?

Christina Marchand: Durch die hohen Strompreise haben sich nun plötzlich viele Menschen überlegt, dass sie eine Solaranlage bauen wollen. Aber die Branche kann natürlich nicht plötzlich so viele Mitarbeiter aus dem Hut zaubern. Es wird einige Zeit dauern bis die Branche auf die grosse Nachfrage reagieren kann. Es gibt aber auch die Möglichkeit selber Solaranlagen zu bauen und zwar zusammen mit Solarbaugenossenschaften. Dort hilft man sich gegenseitig beim Bau. Allerdings sind auch diese derzeit sehr gefragt, aber ich finde, es lohnt sich trotzdem mal zu schauen, ob es bei euch eine solche gibt, oder man sogar selber eine gründen kann. Damit kann man dann nicht nur die eigene Solaranlage, sondern auch die von weiteren Nachbarn realisieren – erst noch zu günstigeren Preisen. Ausserdem arbeitet die Branche auch an einem Ausbau und hoffentlich klappt es bei ihnen dann zumindest schon nächstes Jahr.

Was ist der unterschied in sachen strom zwischen herbst 2021 und jetzt, die stauseen sind praktisch voll und trotzdem wird man angehalten strom zu sparen, irgendwie kann ich das ganze nicht begreifen

Gabriela Hug: Die jetzige Situation unterscheidet sich vom vergangen Jahr, dass wir damals keinen Krieg in der Ukraine hatten und das Gas aus Russland wie geplant floss und die Kernkraftwerke in Frankreich wie geplant in Betrieb waren. Momentan sind immer noch diverse Kernkraftwerke ausser Betrieb da Korrosionsschäden entdeckt wurden. Insgesamt produziert Frankreich momentan im Wochenschnitt ca. 1/3 weniger elektrische Energie als im Vorjahr. Die Gasspeicher sind zwar mittlerweile gut gefüllt, aber es ist zu einem Teil immer noch unklar woher in Zukunft das Gas geliefert wird. Deutschland woher die Schweiz im Winter elektrische Energie importiert, produziert 15% der elektrischen Energie in Gaskraftwerken. Fazit: die jetzige Situation ist sehr anders als letztes Jahr, es gibt mehr Unsicherheiten und die Verfügbarkeiten sind sehr anders.

Ich befasse mich mit dem Gadanken, eine Photovoltaik Anlage auf meinem Giebeldach installieren zu lassen. Mich beschäftigt jedoch das Thema Statik, ob das Dach diese Last tragen kann. Das Ziegeldach ist in einem guten Zustand, erbaut 1959. Wer kann mir zum Thema Statik Auskunft geben? Besten Dank und freundliche Grüsse

Michel Müller: Für dieses Thema wenden Sie sich am besten an eine lokale Fachperson – grundsätzlich sollte die Abklärung der Statik durch Planer und Installateure von Solaranlagen abgedeckt werden können. Es braucht aber sicher die Kenntnisse der Situation vor Ort für eine fundierte Aussage

Bund und Kantone «zwingen» uns quasi zum Ausstieg von fossilen Brennstoffen bei Heizungen. Der Kanton Bern machte alle «gluschtig» mit einem Förderbeitrag beim Ersatz einer Ölheizung von CHF 10'000.--. Habe mich für eine Luftwärmepumpe entschieden (andere Alternativen infolge geltender Gesetzgebung nicht möglich). Nach Abschluss des Werkvertrages wurde mir mitgeteilt, dass der Förderbeitrag soeben über Nacht auf CHF 4'500.-- heruntergesetzt wurde. Müssen wir künftig einfach damit rechnen, dass Förderbeiträge in allen Bereichen einfach so zusammengestrichen werden? Ich würde gerne auch eine Solaranlage installieren aber unter solchen Voraussetzungen kann ich mir das nicht leisten.

René Baggenstos: Sie dürfen davon ausgehen, dass Förderbeiträge für PV-Anlagen auch in Zukunft ändern werden (meist tiefer). Dies deswegen, weil die Anlagen selbst deutlich wirtschaftlicher werden und so relativ gesehen, über das notwendige Mass gefördert würde. In der Energieförderverordnung des Bundes können Sie einsehen, wie die PV-Anlagen zu welchem Zeitpunkt gefördert werden.

Die Einspeiseentschädigung für PV Anlagen ist tief (EKZ). Was kann man tun? Macht eine Speicherbatterie Sinn?

Christina Marchand: Eine kleine Speicherbatterie macht sicher Sinn, wenn die Einspeisetarife weiterhin so tief bleiben. Da diese aber relativ teuer sind und auch in der Herstellung aufwendig ist es nun nicht sinnvoll, wenn wir alle versuchen autark zu werden. Insgesamt sind unsere Wasserkraftwerke die besseren und günstigeren Speicher und es ist zu hoffen, dass die Einspeisetarife in der ganzen Schweiz so gestaltet werden, dass es einen Anreiz für die Produktion von Solarstrom gibt.

Solarenergie im Hochgebirge im eigenen Land, um die Winterstromlücke langfristig deutlich abzumildern ! Ist das realistisch (technisch und administrativ) zu realisieren. Ich wäre begeistert !

Thomas Nordmann: Mit dem neuen Bundesgesetz sind wir herausgefordert solche PV Anlagen zu bauen. Sie produzieren mehr als 50% im Winter. Technisch ist es möglich, aber wir müssen solche Anlagen auch bewilligen.

Guten Abend , sehr geehrte Damen und Herren Meine Frage, macht es Sinn eine Geothermieheizung in der Nacht über die Ventile an den Radiatoren abzusenken?

Henrik Nordborg: Der Nutzen ist wahrscheinlich sehr gering, da die thermische Trägheit (oder thermische Masse) des Hauses zu gross ist. Wenn das Haus vernünftig isoliert ist, wird es sich in einer Nacht nur wenig abkühlen. Es macht mehr Sinn, die Temperatur permanent ein wenig zu reduzieren.

Warum wird in der angeblichen Stommangellage noch nicht hingewiesen auf die Anschaffung von Elektroautos vorübergehend zu verzichten? Ich hoffe die Leute sind schlau genung, um z.Zt. kein Elektroauto mehr zu kaufen. Es bringt sicher nicht viel, wenn jede/r in den Wohnung wenig Strom spart, wenn der Nachbar dann sein Elektroauto mit 20 kWh laden muss!

Patrick Dümmler: Das Beispiel zeigt, dass die Regulierung besser technologieneutral sein sollte, d.h. nicht die Politik sollte vorgeben, wie die Treibhausgase aus dem Verkehr reduziert werden sollen. Die Politik sollte nur das Ziel vorgeben (z.B. Mobilität bis 2050 klimaneutral), ob dieses Ziel dann durch Elektro- oder Wasserstoffautos oder synthetisches Benzin/Diesel erreicht wird ist unerheblich. Hauptsache klimaneutral. Doch die Politik subventioniert gerne, in dem Falle Förderung Elektromobilität. Wenn aber alle in die gleiche Richtung laufen, da politisch so gewollt, schaffen wir nur wieder neue Abhängigkeiten. Besser eine Vielzahl an Möglichkeiten (Technologien, Energieträger), dies stärkt letztlich auch die Resilienz.

Guten Tag Ab wievielen m2 lohnt sich eine PV anlage. Leider ist mein Dach nicht so gross . Danke

Daniel Graf: Auch kleine Anlage lohnen sich. In der Regel werden Anlagen ab ca. 2 kWp gebaut, was ca. 11 m2 entspricht. Die Amortisationsdauer hängt davon ab, wie viel Strom sie selber brauchen können und wie viel Sie für den eingespeisten Strom erhalten.

Wie bringt man den elektrifizierten Strassen-Verkehr auf die Reihe wenn schon für die Industrie und Privathaushalt zuwenig Strom da ist.

Thomas Häusler: Sie haben insofern recht, dass die Elektrifizierung des Strassenverkehrs zusätzlich Strom braucht. Darum müssen wir in den nächsten Jahren und Jahrzehnten die Stromerzeugung stark ausbauen – vor allem mit Photovoltaik-Anlagen auf Dächern und Fassaden unserer Häuser. Da gibt es ein riesiges Potential. Dazu kommen noch ein massvoller Ausbau der Windkraft, die Optimierung der Wasserkraft – und vor allem Effizienzmassnahmen – Haushalte und Industrie können in der Schweiz noch sehr grosse Mengen an Strom sparen ohne Einbusse an Komfort oder Leistungsfähigkeit. Elektroautos sind übrigens viel effizienter als Autos mit Verbrennungsmotoren, das heisst die Umstellung auf Elektromobilität ist nicht nur aus Klimasicht sinnvoll.

Ich habe eine PV Anlage, die Strompreise steigen. Warum werden die Entgeltungen der Einspeisung aus der PV analog der höheren Preisen nicht analog der höheren Preisen angepasst?

Thomas Nordmann: DIe EW`s legen selber die PV Vergütungs-Preise 1x Jahr fest. In Realität sind das jetzt 7 Rp/kWh – 23 Rp/kWh.

Solarpannel brauchen einen Gleichrichter , der ist am Netz angeschlossen . Bei Stromausfall funktioniert er dann auch noch ? Oder bin ich dann auch im dunkel

Christina Marchand: Es gibt unterschiedliche Wechselrichter. Sie müssen sich also für das richtige Geräte entscheiden, um auch autark sein zu können. Es geht auch nur zusammen mit einer Batterie und muss gut geplant werden.

Was spricht für und was gegen einen Preisdeckel auf den Gaspreis?

Cornelia Meyer: Dafuer spricht, dass das Budget vor allem von oekonmisch shwaecheren Haushalte weniger strapaziert wird. Dagegen spricht, dass weniger Anreiz zum Gas sparen gibt. Es waere am vernuenftigsten waere es die oekonomisch schwaechsten Haushalte zu unterstuetzen und keinen Deckel einzufuehren damit Gas gespart wird

Wir sprechen von einer Engergiekriese ist diese wirklich vorhanden oder ist eine eine Angstmacherei von Seite der Stromkonzerne?

Christina Marchand: Derzeit haben wir noch keine Krise, ausser eine Preiskrise, d.h. für viele Unternehmen sind die hohen Preise sehr schwierig und können durchaus zu Pleiten führen. Durch die Preise werden wir aber gezwungen Strom zu sparen und dadurch können wir eine wirkliche Krise mit Stromausfällen verhindern. Es ist also durchaus sinnvoll vor der Krise zu warnen, denn wir müssen uns durchaus darauf vorbereiten.

Woher kommen die Brennstäbe für die Schweizer AKW?

Thomas Nordmann: Die AXPO kauft 100% der Brennstäbe für die zwei AKW Beznau in Russland!

Es wird immer wieder behauptet, die jetzige Situation kommt von der Energie Strategie nach Fukushima. Ist das so? Wo wären wir heute wenn Fukushima nicht passiert wäre?

Gabriela Hug: Fukushima war sicher ein wichtiger Grund, der schliesslich zum Entschluss geführt hat aus der Kernenergie auszusteigen. Damit nahm die jetzige Energiestrategie die jetzige Richtung an. Es gab eine Zeit vor Fukushima in der die Strategie ganz klar Kernkraft hiess. Wie es ohne Fukushima aussehen würde, ist schwierig zu sagen. Eventuell gäbe es tatsächlich neue Kernkraftwerke. Aber auch zu dieser Zeit hätte sich wohl die Frage gestellt, wer die Investitionen tätigt. Massgeblich zu der jetzigen Situation einer möglichen Strommangellage beigetragen haben die Probleme mit den Kernkraftwerken in Frankreich. Viele davon sind auch jetzt noch nicht am Netz. Es ist nicht ausgeschlossen, dass neuere Schweizer Kernkraftwerke nicht ähnliche Probleme hätten. Was sicher problematisch ist, dass die Umsetzung der Energiestrategie zu wenig schnell vorwärts gegangen ist. Dies hätte die jetzige Situation sicher entschärft.

Guten Abend, was kann ich tun, wenn sich mein Arbeitgeber partu weigert, Energie zu sparen, ...

Cornelia Meyer: Sie koennen sehr wahrscheinlich rechtlich nichts tun. Aber wenn sie Ihre Kollegen ueberzeugen koennen mit Ihnen zusammen zu versuchen den Arbeitgeber zu ueberzeugen dann haben Sie bessere Chancen den Arbeitgeber dazu zu bringen Energie zu sparen.

Lohnt sich eine Solaranlage im Ferienhaus im Tessin.

Christina Marchand: Normalerweise lohnt sich eine Solaranlage auf einem gut besonnten Dach sehr schnell und ist wichtig für die Energiewende in der Schweiz. Ich würde auf jeden Fall mal einen der zahlreichen Solarrechner im Internet nutzen um das Potential anzuschauen. Aber ich persönlich denke, dass man viele Spass an der eigenen Anlage hat, es ist einfach ein gutes Gefühl.

Ist der Strompreis für Private gedeckelt, oder kann der ins Unendliche steigen ohne Hilfe des Bundes?

Thomas Nordmann: In der Grundversorgug werden die Preise 1x pro Jahr festgelegt. Wenn sie mehr als 100'000 kWh/Jahr brauchen können Sie auf den freien Markt. Da sind sie nicht geschützt gegen solche Preissprünge.

Wie hat sich der Ukraine Krieg auf das Handeln mit Energie (Strom/LNG/Öl usw.) Ausgewirkt? Freundliche Grüsse Aus Gersau

Michael Frank: die Auswirkungen waren und sind beträchtlich. Auf der einen Seite wurde die Versorgung mit Gas durch die Pipelines aus Russland stark eingeschränkt, zT ganz runtergefahren, was enorme Auswirkungen auf die Preise von Strom und Gas an den europäischen Energiebörsen zur Folge hatte. 18% der europäischen Stromproduktion wird durch Gas produziert, mit ein Grund, dass der Strompreis (und auch der Gaspreis) zeitweise in astronomische Höhen stieg. Auch wenn sich die Preise etwas entspannt haben, sind die Strompreise immer noch 6-7 so hoch wie vor der Energiekrise.

In meinen Haus ist noch eine Oelheizung in Betrieb. Welche Heizung schlagen Sie vor wenn leider zu wenig Strom vorhanden ist für eine Wärmepumpe?

Thomas Häusler: Guten Abend, ich müsste zuerst wissen, was Sie mit «zu wenig Strom vorhanden» meinen. Eine Wärmepumpe ist sehr effizient – für jede Kilowattstunde Strom, die sie verbraucht, fördert sie das dreifache oder mehr Wärme aus der Umwelt. Es ist kein Problem, diese Menge Strom aus dem Stromnetz zu beziehen. Sie können zusätzlich auf dem Hausdach und/oder der Fassade Solarpanels montieren – dann produzieren SIe Ihren eigenen Strom, den Ihre Wärmepumpe verwenden kann oder den sie ins Netz einspeisen können (und damit Geld verdienen). Eine Wärmepumpe ist also eine gute Lösung. Eine erneuerbare Alternative wäre eine Holzpelletheizung.

Bringen Kabelleisten die mann auf knopf druck ein und ausschalten kann etwas? LG Levin

Christina Marchand: Sie meinen schaltbare Stromleisten? Ja das bringt normalweise etwas, da viele Geräte einen gewissen Standby Verbrauch haben, vor allem alte Geräte. Sie merken das gut, wenn die Geräte warm werden. Am besten immer die Stromsparleiste ganz ausschalten wenn man die Geräte nicht braucht.

Wir wohnen in einer Eigentumswohnung, welche mit Fernheizung (Regeneria Perlen Kehrrichtverbrennung) geheizt wird. Kann auch hier Energie gespart werden, wenn wir die Raumtemperatur senken? Die Regeneria verbrennt ja den Kehrricht sowieso. Besten Dank und en schöne Abig. LGE

Michel Müller: Ja, die Energie welche Sie einsparen steht anderweitig zur Verfügung. Im Absatzgebiet der Fernwärme der Regeneria gibt es noch viel Potenzial um fossile Heizungen zu ersetzen.

Ist es schlau, mit Pellets zu heizen

Michel Müller: Mit dieser Frage befasst sich die Energieplanung: Priorität sollte die Nutzung von Potenzialen haben, die nur lokal genutzt werden können, insbesondere Abwärme und Umweltwärme. Energieholz und insbesondere auch Pellets können regional oder sogar überregional verteilt werden (und werden heute auch bereits aus dem Ausland importiert). Das insgesamte Potenzial an Holz für die Energienutzung ist beschränkt und sollte möglichst für Hochtemperatur-Anwendungen mit wenigen anderen Alternativen eingesetzt werden.

Wie steht es mit Erdwärme? Was hat die Schweiz schon für Fortschritte gemacht?

Patrick Dümmler: Geothermie ist eine der Technologien – die gemäss Strategie des Bundes – in Zukunft ein Beitrag zur Energiewende leisten soll. In Pilotprojekten wurden jedoch teilweise Erdbeben ausgelöst, die Versuche wurden abgebrochen. Doch die Technologie hat sich weiterentwickelt und bietet heute realistische Chancen.

Welche Technologien zur Stromproduktion stehen an der Schwelle zur Grossproduktion?

Michel Müller: Grundsätzlich stehen uns bereits heute genug reife Technologien für ein nachhaltiges Stromsystem zur Verfügung. Beispielsweise sind Photovoltaik und Windenergie bereits Technologien im Stadium der Grossproduktion und mit diesen können riesige lokale Potenziale genutzt werden. Eine Technologie die weitere grosse Chancen zur Stromerzeugung mit lokalen Potenzialen bietet ist die tiefe Geothermie. Ich würde sagen diese Technologie steht an der Schwelle zu einem gewissen Durchbruch.

Wir haben zwei Benzin Auto und möchten gerne ein Elektroauto kaufen und wohnen in einer Mietwohnung ohne Anschluss Geht das?

Christina Marchand: In den nächsten Jahren werden viele weitere öffentliche Stromtankstellen hinzu kommen, derzeit wurde gerade eine in Oerlikon eröffnet. Insgesamt gilt aber auch hier. Ein möglichst kleines Auto mit nicht zu grosser Batterie und selten fahren ist für die Umwelt besser. Der Umstieg vom Benziner ist sicher sinnvoll.

Können sie mir ganz einfach erklären was watt und kilowatt ist?

Henrik Nordborg: Watt ist die physikalische Einheit für Leistung, d.h. Arbeit pro Zeit. Die Arbeit und Energie werden in Joule oder Kalorien gemessen. Wenn Sie 100 g Schokolade verzehren, haben Sie ungefähr 2.5 mio. Joule oder 2500 kJ (kilo Joule) zu sich genommen. Um diese Energie in einer Stunde zu verbrennen, brauchen Sie eine Leistung von 2'500'000 J / 3600 s = 690 J/s = 690 W. Das schaffen die Wenigsten. Der Menschliche Körper hat eine durchschnittliche Leistung von knappe 100 W (2000 kcal in 24 Stunden). kW (kilo Watt) ist einfach eine Abkürzung für 1000 Watt. Eine kWh (kilo Watt Stunde) ist die Energie, die eine Maschine mit einer Leistung von einem kW in einer Stunde verbraucht. Anderes Beispiel: Die Energie eines Stausees (in kWh) ist proportional zur totalen Wassermenge. Die Leistung (kW) wird durch die Grösse der Turbinen gegeben.

Wieviel Strom exportiert die Schweiz ins Ausland?

Gabriela Hug: Über das ganze Jahr aufsummiert, ist die Schweiz in manchen Jahren Nettoexporteur und in manchen Jahren Nettoimporteur. Es kommt auf das Jahr drauf an. Wichtig ist jedoch, dass wir im Sommer exportieren und im Winter importieren. 2020 hat die Schweiz im zweiten und dritten Quartal insgesamt 6.3 TWh exportiert und 2021 3.3. TWh bei einer Erzeugung von insgesamt ca. 65 TWh/Jahr. Quelle: Schweizerische Elektrizitätsstatistik 2021

Wieso hört man von Dual Fluid Reaktoren nichts?

Daniel Graf: An Dual Fluid Reaktoren wird ständig geforscht. Verschieden Startups sind dabei ihre eigene Reaktoren zu entwickeln. Jedoch sind noch viele Fragen nicht beantwortet, unklar oder sogar nur Behauptungen und in absehbarer Zeit auch nicht Marktfähig. Deswegen sind sie keine Hilfe für die jetzige benötigte Energiewende.

Grüezi, ganzer Okt Haus mit 2 Wohnungen mit knapp 20 geheizt. Resultat: Start von Schimmelbildung in Parterrewohnung am Sockel der Wände. Wunderbar!! Seit 35 Jahren noch nie gehabt!! Ab sofort wieder 21 Grad. Die Politik die mir tiefe Temp aufzwingen will, bezahlt mir letztlich ja keine solche Schäden, die durch diese Politik verursacht wird? Richtig? Komplett verfehlte Politik!

Thomas Häusler: Schönen Abend, Schimmel kann sich dann bilden, wenn an kalten Oberflächen Feuchtigkeit aus der Luft kondensiert. Ich vermute, dass die Aussenwände Ihres Hauses nicht besonders gut isoliert sind. Wenn Sie diese isolieren, sollte eine Raumtemperatur von 20 Grade kein Problem sein. Es gibt Fördergelder für solche Massnahmen.

Guten Abend Ich habe ein paar Fragen zur Energieabdeckung in der Schweiz. 1) Hat die Schweiz mehrere vereinzelte Stromnetze oder ist alles kantonal / international zusammengeschlossen? 2) Wie wird der Strom in der Schweiz verteilt? 3) Der Strom ist ziemlich teuerer geworden, hat man dies gemacht, dass die Leute weniger Strom brauchen ? Wo wird das mehr gewonnene Geld verwendet? 4) Durch die Medien haben, so denke ich, viele Leute, die sich mit dem Thema Strom weniger befassen, das Gefühl, dass erneuerbare Energien doch nicht die Lösung sind, man doch besser auf fossile Energien... zurückgreifen sollte. Wie sieht die Zukunft der Energiegewinnung aus? Auf welche Art soll Energie gewonnen werden? 5) Viele der erneuerbaren Energien liefern nicht permanent die gleiche Energiemenge. So muss Energie gespeichert werden. Wie möchte die Schweiz in Zukunft die Energie speichern. Besten Dank für die Stellungnahme der Fragen.

René Baggenstos: Gerne versuche ich Ihre Fragen zu beantworten: 1) Das Stromnetz ist von Skandinavien bis in die Ägäis verbunden. Allerdings über verschiedene Netzebenen, Sie können sich dies vorstellen wir das Strassennetz mit Autobahnen und Quartierstrassen. 2) Das schöne am Strom ist, dass er sich nach physikalischen Gesetzen selbst verteilt (Weg des geringsten Widerstandes). Die Organisation der Verteilung (und Beschaffung/Abrechnung) ist jedoch einiges komplexer. Verbraucher mit weniger als 100'000kWh Jahresverbrauch werden durch einen der gut 600 Verteilnetzbetreiber versorgt. Die grösseren Verbraucher können ihren Energielieferanten selbst wählen. Alle Lieferanten müssen sicherstellen, dass sie immer gleich viel Energie für ihre Kunden beschaffen, wie diese verwenden. 3) Der Strom wurde nicht künstlich verteuert, sondern unterliegt dem Handelspreis für Strom in Europa. Die (enormen) Gewinne fallen dabei den Stromproduzenten zu, vor allem jenen mit günstigeren Produktionskosten als Gaskraftwerke, welche den Preis aktuell bestimmen. Unserer Schweizer Wasserkraftwerke befinden sich aktuell in einem Strom-Eldorado :-). Die Gewinne werden je nach Unternehmensstrategie re-investiert oder an die Besitzer (meist Gemeinden und Kantone) ausbezahlt. 4) Wer heute NICHT in eine Photovoltaikanlage investiert, macht wahrscheinlich einen Fehler. Die Investitionskosten werden im Normalfall in deutlich kürzerer Zeit wieder hereingeholt, als die Lebensdauer der Anlage beträgt. Die Zukunft muss entweder CO2-frei/arm sein oder das CO2 muss effizient wieder aus der Luft gefiltert werden können und möglichst wieder für neue Produkte verwenden werden (sythetisches Gas, Plastik, etc.). 5) Die Energiespeicherung ist das grosse noch ungelöste Problem wie Sie richtig erkannt haben. Grosse Energiemengen können in gasförmiger oder flüssiger Form gespeichert werden. Technologien dazu existieren, allerdings sind die Wirkungsgrade denkbar schlecht und die gespeicherte Energie entsprechend teuer.

Energiegewinnung durch Wasserkraft im Küstenbereich der Meere Was ich nicht verstehe, warum die starken Wellenbewegungen an den Meeresküsten nicht stärker genutzt werden können. Das sind ja unendlich starke Energien die da Wirken.

Michael Frank: Da gibt es tatsächlich Anlagen, die die Wellenbewegungen ausnutzen, also letztlich Ebbe und Flut. Entscheidend ist der Höhenunterschied, der massgebend für die Stromgewinnung ist. Je höher der Unterschied, desto mehr der Stromertrag. somit eignet sich nicht jede Wellenbewegung, da sie zu klein ausfallen. Der Ertrag muss die Investition schliesslich auch rechtfertigen.

Wenn es um klimaneutrale Energie geht wird immer über PV, Wind, Geothermie, Kernkraft, Biomasse gesprochen. In Luzern ist bereits eine Anlage (See-Energie Luzern) in Betrieb, welche bis zu 7000 Haushalte mit Wärme versorgt und dazu lediglich (z.Z. ebenfalls minimal Anteil von Gas) die gespeicherte Energie des Wassers im Vierwaldstättersee nutzt. Laut Schätzungen der ETH hat der See das Potential die ganze Bevölkerung rund um dem Vierwaldstättersee mit Wärme zu versorgen. Eine Vielzahl der Schweizer Siedlingsgebiete ist in unmittelbarer Nähe zu einem Gewässer. Die genannte Anlage wird von einer AG (Seenergy Luzern AG) geführt. Wieso wird diese Art der Wärmegewinnung (gerade jetzt bei drohender Mangellage in den nächsten Jahren) nicht auf nationaler Ebene vorangetrieben und staatlich finanziert gepusht. Das Potential ist immens und das eingesparte Gas/ Öl würde wohl problemlos für die Industrie reichen. Eigentlich sollten im Optimalfall bereits zig solcher Projekte bei den meisten Gewässern in Planung sein. Gibt es nationale Vorstösse/ ein Komitee in diese Richtung?

Michel Müller: Sie haben recht, das Potenzial unserer Gewässer (Seen und Flüsse) zum Heizen und Kühlen ist immens. Das Potenzial zur Nutzung ist weniger durch das Angebot (Energiepotenzial der Gewässer) als durch die Gebiete beschränkt, in welchen diese Energie wirtschaftlich in einem thermischen Netz genutzt werden kann. In der Nähe vieler Seen gibt es leider nur beschränkt geeignete Gebiete. Aber in städtischen Gebieten wie Luzern und Zürich ist die Nutzung und der deutliche Ausbau solcher thermischer Netze vorgesehen und in Planung und kann zu deutlichen Einsparungen von Gas und Heizöl führen. Der Aufbau thermischer Netze und der Anschluss an thermische Netze durch Gebäudeeigentümer wird durch viele Kantone substanziell gefördert.

Ich finde es unfair, wenn man in eine Fotovoltaik-Anlage investiert und beim Bezug als Partner das EWZ uns den gleichen Preis verrechnet wird wie jenem Kunden, der keine Anlage besitzt.

René Baggenstos: Wenn Sie in der Grundversorgung sind, darf das EWZ Ihnen keinen individuellen Tarif anbieten. Dazu müssten Sie im Markt einkaufen können. Was Sie genau mit unfair meinen, erschliesst sich mir nicht ganz. Ich nehme an, Sie können die produzierte Energie der PV-Anlage selbst nutzen oder verkaufen? Ihren Bezug muss das EWZ genau gleich beschaffen, wie derjenige der Nutzer ohne eigene PV-Anlage.

Es heisst oft, dass es nicht sinnvoll sei, über kürzere Zeiträume die Heizung auszuschalten, da der Energieverbrauch für das Wiederaufheizen zu hoch sei. Gibt es dazu eine Faustregel, ab welcher Zeitdauer oder Temperaturdifferenz es sinnvoll ist, eine Heizung herunterzufahren?

Henrik Nordborg: Die Antwort ist von der thermischen Trägheit ihres Hauses abhängig. Die Wände des Hauses funktionieren als Wärmespeicher. Wenn Sie für eine kurze Zeit die Heizungen abstellen, werden Sie diesen thermischen Speicher leeren, der beim Aufwärmen wieder geladen werden muss. Die Einsparung ist dann sehr gering. Nur wenn sie die Heizung für längere Zeit reduzieren, sodass sich die Temperatur auf einem tiefen Niveau stabilisieren kann, haben sie wirklich profitiert. Es macht mehr Sinn, die Temperatur permanent etwas zu reduzieren.

Guten Tag Ich möchte eine PV Anlage an Strassenrand auf mein Grundstück Stellen. Was gibt es für Vorschriften? z.B. Abstand usw. mfg

Daniel Graf: Kleine mobile Solarmodule, z.B. für die Steckdose, können Sie grundsätzlich aufstellen wo sie wollen, bei ständigen Aufstellort muss ein Grenzabstand von 2.5 bis 3 Meter (Gemeinde abhängig) eingehalten werden. Grössere Anlagen sind bewilligungspflichtig und müssen die Vorschriften des Kantons einhalten.

Aus der Physik erinnere ich mich noch, dass es hiess, ganz Europa sei ein Kupferplatte. Somit könne man nicht kontrollieren, wo der Strom durchfliesse. Nun wird gesagt, eine Strommangellage in der Schweiz sei möglich, und daher wurden die Stauseen nun extra gut gefüllt. Die Möglichkeit einer Strommangellage geht jedoch nicht nur von der Schweiz aus. Gerade in Deutschland bahnen sich ähnliche Probleme an. Könnten wir bei einer Strommangellage im europäischen Ausland – trotz Sparmassnahmen und Reservehaltung – nicht dennoch in einen Black Out hineingezogen werden? Wir würden zwar das gesparte Wasser aus den Stauseen zur zusätzlichen Erzeugung von Strom nutzen, doch würde das auf der eingangs erwähnten Kupferplatte sofort wieder in Ausland abfliessen und ein Black Out in der Schweiz eintreten?

Thomas Nordmann: Gegen black-out, der plötzliche Verlust eines grossen Kraftwerkes braucht man primär Regelleistung. Das innert der gleichen Sekunde. Das einschalten eines Wasserkraftwerken dauert einige Minuten. Im Verbund mit Europa steht der Schweiz diese Primär Regelleistung zur Verfügung. Eine Strommangellage ist eine Unterversorgung vom Netz. Es müssen von Swissgrid weitere Kraftwerke zugeschaltet werden. Wenn die nicht mehr zur Verfügung stehen muss Last abgeworfen werde. Einzelne Netzgebiete werden abgeschaltet. Kritisch kann die Versorgung werden wenn im März/April unsere Speicher-Kraftwerke leer sind. Das können wir verhindern durch Stromeffizenz und mehr Strom-Produktion.

Guten Abend Ich überlege mir, ein Mini-Solaranlage auf den Balkon zu stellen die 0.6Kwh im besten Fall liefert und die Einspeisung über die Steckdose erfolgt. Gibt es bewährte Produkte, mit diesen Sie gute Erfahrungen gemacht haben? Bringen solche Installationen etwas oder gibt es aus Ihrer Sicht viel bessere Möglichkeiten? Die gängigen Massnahmen wie Heizung runter, Kühlschrank auf 8 Grad, LED-Lampen statt Glühlampen und geschaltete Steckdosenleisten für Netzgeräte usw. sind bereits umgesetzt.

Christina Marchand: Guten Abend, Wenn sie einen gut besonnten Balkon besitzen, dann kann solch eine Anlage sinnvoll sein. Allerdings brauchen wir für die Energiewende vor allem auch grössere Anlagen auf grossen Dächern, die den Solarstrom dann deutlich günstiger herstellen. Je kleiner die Anlage, desto teurer ist es normalerweise. Trotzdem ist es ein schönes Zeichen und kann je nach Verbrauch doch einiges vom eigenen Stromverbrauch decken, vor allem wenn man sparsam ist. Es gibt Anlagen von verschiedenen Solargenossenschaften z.B. Ade Geranium oder auch eine sehr leichte Anlage. Am besten mit dem Stichwort Balkon Solar im Internet suchen.

1.1.1. Wichtige Frage, besonders für die friday for futur – Generation: Wie aus dem Link erkennenden Bild ist ersichtlich, dass aus dem Rohöl diverse Produkte hergestellt werden. Für viele Produkte gibt es aktuell noch keine alternative Lösungen. D.h. Wenn wir keine fossile Brennstoffe (Besonders der Teil Benzin, Diesel) mehr wollen, wir aber die anderen Produkte noch brauchen (Kunststoffe, chemische Produkte, Düngemittel etc.) , stell ich mir die Frage: Kann man aus dem heutigen Teil (Benzin, Diesel ) andere Produkte herstellen? Beispiel: wenn ich 1 Liter Schlagrahm will, brauche ich 10 Liter Milch. D.h. die 9 Liter Magermilch werden anderweitig verwendet. Also, was passiert mit dem Anteil Benzin, Diesel?  2. Notstromgruppen: Diese brauchen heute meistens Diesel. Frage: Was passiert, wenn wir keine solche Notstromgruppen mehr haben? (Feuerwehr, Polizei, Kommunikation, Lebensmittelproduktionsbetriebe etc. ) Besten Dank für Ihr Engagement für die Zukunft.

Thomas Häusler: Sie haben recht, viele unserer Alltagsprodukte basieren heute auf Erdöl oder Erdgas als Rohstoffe. D.h. eigentlich ist es viel zu verschwenderisch, diese wertvollen Rohstoffe einfach zu verbrennen. Die Förderung von fossilen Rohstoffen hat einen grossen ökologischen Fussabdruck und – es ist bekannt – manche Produkte aus fossilen Rohstoffen sind ebenfalls problematisch für die Umwelt – Stichwort Plastikmüll. Darum ist es wichtig, dass die Menge an Produkten aus fossilen Rohstoffen reduziert wird. Für andere Produkte können umweltfreundlichere Ersatzstoffe gefunden werden, die z.B. auf pflanzlichen Rohstoffen basieren. Es wird wohl ein Rest an unverzichtbaren Produkten geben, bei denen dies nicht möglich ist, für sie muss wohl auch künftig eine begrenzte Menge an fossilen Rohstoffen gefördert werden. 2. Teil der Frage: Viele Notstromaggregate kann man künftig durch grosse Batterien ersetzen. Wo dies nicht möglich ist, kann man synthetische Treibstoffe einsetzen, die mithilfe von erneuerbarem Strom produziert werden.

Guten Abend Aus Stromspargründen wird empfohlen den Backofen nur noch mit Umluft zu heizen. Wie stark muss die Backzeit verlängert werden, damit z.B. ein Gugelhupf gut wird? Und wie viel Energie mehr benötigt ein Backofen, welcher mit Unterhitze&Umluft betrieben wird gegenüber Beheizung nur mit Umluft? Besten Dank und schönen Abend LGM

Christina Marchand: Guten Abend, Grundsätzlich braucht das Backen relativ viel Strom. Aus diesem Grund empfiehlt es sich möglichst wenig zu backen, sowohl mit Umluft, wie auch mit anderen Einstellungen. Wenn man Lust auf süsses hat, dann vielleicht einfach mal einen Pfannkuchen backen, oder einen süssen Brei. Ideal für die Gesundheit sogar weniger Kuchen und mehr Obst :) So ist es mit vielen Dingen der Energiesparmassnahmen, viele sind auch noch gut für die Gesundheit.

Wir haben im Keller einen Waschraum mit Secomat. Was ist Energieeffizienter: Die Wäsche zum trocknen aufhängen und Secomat einschalten oder Tumblern ( Tumbler ist einige Jahre alt)?

Cornelia Meyer: Ich würde aufs Aufhängen und an der Luft trocknen tippen. Null Stromverbrauch. Habe es immer schon so gemacht

Frage zu Autobatterie als Speicher: Macht es Sinn, eine Autobatterie zur Steigerung des Eigenverbrauchs (z.B. mit WP) zu verwenden. Muss dann die Autobatterie durch die vielen Ladezyklen nicht früher ersetzt werden, was gegenüber einer stationären Lösung teuer und unökologischer ist? Stromzähler/Smart-Meter Ich bin enttäuscht von den Smartmeter, wenn diese nur den Energiebezug in 15 Minuten-Zeitschritten melden. Smart wäre ein momentane Leistungsanzeige. Zudem sollten die Auswertungen für jede der drei Phasen zur Verfügung stehen. Ein Shelly 3EM für gut 100 Fr kann das, wieso können das nicht auch unsere EWs liefern? Erdsonde Für unsere MFH benötigen wir zirka 1000 m Erdsonde. Ist es besser, dreimal 333 m zu bohren oder fünfmal 200 m. Was halten Sie von zweimal 450 m, wenn 900 m Gesamtlänge ausreichen? Würde es nicht Sinn machen, zur Vergrösserung des Abstandes Erdsonden leicht schräg zu bohren (1 Grad Schiefe macht pro Sonde auf 100 m einen zusätzlichen Abstand von 1.7m). Wenn man die Sonden on einem Abstand von 6 m bohrt, ist dann gewährleistet, dass dieser Abstand über die ganze Bohrlänge eingehalten wird Dimensionierung der WP Werden Wärmepumpen nicht häufig überdimensioniert? Wie dimensioniert man die Leistung einer WP (z.B. MFH, 11’500 Liter Öl pro für Heizen und Warmwasser, Fussbodenheizung, Erdsonden) Kombinieren von Sole- und Luft-Wasser-WP Wieso werden die WP z.B. bei MFH nicht wie folgt kombiniert: Lufttemperatur & 10 C -& Erdsonde benutzten Lufttemperatur & 10 C -& Luft als Wärmereservoir benutzten. Kann damit der Wirkungsgrad verbessert. Ist dies auch ökonomisch? Solarthermie Häufig höre ich, dass diese aufwändig im Unterhalt (hohe Temperaturen, Undichtigkeiten, usw.) ist und sogar Ersatzteile nicht mehr geliefert werden können. Können Sie dazu Stellung nehmen?

René Baggenstos: Den Eigenverbrauch zu erhöhen, macht grundsätzlich Sinn. Auch wenn es in den letzten Monaten mindestens so attraktiv war, Strom einzuspeisen und dafür gut vergütet zu werden. Dies ist allerdings der aktuellen sehr angespannten Lage zu verdanken und kaum nachhaltig. Den Eigenverbrauch mit einer Autobatterie erhöhen zu wollen, wird Ihre Anlage kaum wirtschaftlicher machen. Autobatterien haben eine sehr kleine Kapazität zum Speichern von Strom. Eine durchschnittliche Batterie (12V, 90Ah) wäre durch eine sehr kleine Anlage von beispielsweise 4kWp in deutlich weniger als einer Stunde voll geladen. Ihre Wärmepumpe hingegen hätte die Batterie in ebenso kurzer Zeit wieder geleert. Der wirtschaftliche Nutzen dürfte Ihren Aufwendungen dafür nicht angemessen sein.

Ich interessiere mich für ein mobiles Klein-Windrad. Was gibt es für Vorschriften die das Aufstellen auf eigenem Land neben unserem Einfamilienhaus einschränkt?

Michel Müller: Am besten erkundigen sie sich vorausschauend bei den Bewilligungsbehörden bei Ihrem Kanton oder Ihrer Gemeinde. Der Kanton Bern kennt beispielsweise klare Richtlinien für baubewilligungsfreie Anlagen zur Gewinnung erneuerbarer Energien. Tendenziell ist der Stromertrag von Kleinwindanlagen eher enttäuschend, wegen der geringen Höhe und der geringen Rotorfläche. Eine PV-Anlagen scheint aus wirtschaftlicher und energetischer Sicht für die meisten Standorte sinnvoller.

Guten Abend Ich war dieses Jahr an einer Führung im KKW Leibstadt. Mit Stolz wurde uns erzählt, dass Strom für ca. 2 Millionen Personen erzeugt wird. Der Wirkungsgrad dieser Stromerzeugung ist jedoch nur 35%, das heisst der grösste Teil der im KKW erzeugten Wärme verpufft im Kühlturm als Dampfwolke oder bei anderen AKW als warmes Wasser das wieder in die Aare geleitet wird. Weshalb wird diese gigantische Menge an Wärme nicht für Fernwärme genutzt? Anderenorts baut man Anlagen die Wärme aus vergleichbar kaltem Seewasser gewinnen.

Daniel Theis: Wie alle thermischen Kraftwerke (solche die aus Wärme letztlich Strom machen) gibt es viel Wärme, die verloren geht. Theoretisch könnte man diese als Fernwärme nutzen, doch das sind sehr aufwändige Bauten die dazu nötig sind. Und KKW stehen meist nicht dort, wo die Besiedelung allzu dicht ist. KKW werden deshalb an Flüssen oder am Meer gebaut, damit genug Wasser zur Kühlung vorhanden ist. Aber ja, letztlich lässt man hier viel Energie verpuffen.

Guten Abend, immer wieder werden in der Diskussion über den Stromverbrauch ein durchschnittlicher Wert von 4500 kWh pro Jahr und Haushalt in CH genannt. Der Verbrauch in unserem 2-Personen-Haushalt beträgt gemäss der letzten Abrechnung 1150 kWh für letztes Jahr (Ablesung im September). Wenn noch grosszügig geschätzt 300 kWh pro Jahr für die auf einen separatem Zähler laufenden, im Haus gemeinsamen genutzten Waschmaschinen dazu gezählt werden, so ist unser gesamter Verbrauch mehr als 3 mal kleiner als der Durchschnitt. Wie ist das zu erklären? Woher kommt dieser hohe Durchschnitt? Besten Dank für ihre Antwort.

Thomas Häusler: Der Stromverbrauch eines Haushalts ist von verschiedenen Faktoren abhängig, zum Beispiel von der Personenzahl, ob Wohnung im Mehrfamilienhaus oder Einfamilienhaus, ob Warmwasser im Elektroboiler geheizt wird oder nicht. Aber auch die Gewohnheiten oder spezielle Hobbies spielen eine Rolle, zum Beispiel häufiges Gamen, ein Aquarium oder anderes. Das zeigt, dass Durchschnittswerte eingeschränkt nützlich sind. Eine Studie hat den effektiven Stromverbrauch von 10'000 Familien untersucht und sie hat gezeigt, dass die Verbrauchszahlen tatsächlich sehr unterschiedlich sind. Die Forscher teilten die Haushalte nach Wohnart und Personenzahl in Kategorien ein. Und selbst dann gilt für jede Kategorie: Die sparsamsten 10% der Haushalte einer Kategorie verbrauchen weniger als halb so viel wie eine durchschnittliche Familie der gleichen Kategorie. Das heisst: 90% der Haushalte haben grosses Sparpotential.

Wie sollen die 3 Kernkraftwerke der Schweiz durch erneuebare Energie (zB Solar- und Windenergie) ersetzt werden? Beachten Sie bitte, dass für den Ersatz eines Kernkraftwerks eine Fläche von ca. 60 bis 80 km2 mit Solarpaneln verbaut werden müsste! Und zudem müssten riesige Pumpspeicher-kraftwerke und/oder Wasserstoffspeicher für die Energiespeicherung gebaut werden! Ohne Kernenergie werden wir in einer permanente Energiekrise sein! Keine schöne Zukunftsaussichten.

Cornelia Meyer: Kurzfristig haben Sie recht vor allem das AKWs klassische «Baseloaders» sind die wir zum Ausgleich brauchen das Erneuerbare nicht durchgehend Strom erzeugen. Nur wird sich die Technologie weiterentwickeln und die Erneuerbaren duerften in Zukunft mehr leisten. Es ist meiner Meinung nach falsch bestehende Infrastruktur abzustellen, solange sie noch funktionsfaehig ist. Was Neubauten von AKWs angeht muss man wissen dass Atomkraftwerke im Vergleich sehr teuer sind vor allem wenn man sie ueber den ganze Lebenszyklus des Kraftwerkes von Planung ueber Bau und Betrieb bis un inklusive «Decomissioning» anschaut. Man muss auch bedenken wie langfristig die die Endlagerung ist

1.) EW Walenstadt macht es vor: gut geeignete Dächer werden mit Solarpanels bestückt und Einwohner können sich 'einkaufen'. Warum macht das Beispiel nicht Schule bei den vielen EW's ??? statt dass ich mein nicht effizientes Dach bestücke und Geld ausgebe, könnte ich dort investieren wo es sinnvoll ist! 2.) Bevor unberührte Landschaften mit Kraftwerken, Staumauern, Solar- und Windparks verschandelt werden, könnten mit diesem Geld alle Hausdächer von Liegenschaften in den Bergen mit Solaranlagen bestückt werden , resp mindestens alle öffentlichen Gebäude und Industriebauten. Warum nicht??

Gabriela Hug: Walenstadt hat tatsächlich bereits einige innovative Projekte umgesetzt. In Zukunft wird es gerade mit der Regulierungen zu Sandboxen (d.h. beschränkter Ort in dem Konzepte ausprobiert werden dürfen, die nicht den jetzigen Regulierung entsprechen) einfacher neue innovative Projekte auszuprobieren. Gerade gewisse Regulierungen machen es schwierig Ansätze wie in Walenstadt Schweiz weit umzusetzen. Zu der zweiten Frage: Es macht tatsächlich Sinn, insbesondere Dächer mit PV zu belegen, die sich dafür besonders eignen. Es kommt auf die Dachgrösse, Ausrichtung, Sonneneinstrahlung, etc darauf an wie gross die «Ausbeute» ist. Es gibt aber tatsächlich bereits Konzepte, die es gerade Gemeinden erlauben auf grösseren eigenen Gebäuden PV Anlagen zu installieren und diese dann an Bewohner innerhalb aber auch ausserhalb der Gemeinde zu «vermieten». Dies wird dann in der Stromabrechnung mitverrechnet. Auch gibt es einen Push insbesondere Infrastrukturanlagen des Bundes für PV Anlagen zu benutzen.

Sehr geehrte Damen und Herren Wir erwarten, dass uns die EU bei einem Energieengpass unterstützt, dies ist ja schön und gut. Kürzlich hat SRF publiziert welche Gemeinden leicht erhöhte Energiepreise, massiv erhöhte Energiepreise oder gar keine Preiserhöhungen haben werden. Wie wäre es, wenn wir in der Schweiz in diesem Falle von diesem Gemeinde- und Kantönligeist weg kommen könnten und alle nicht selbst Energie produzierenden Bewohner und Firmen gleichermassen erhöhte Energiepreise bezahlen könnten? Was können wir dafür, wenn wir in Mietwohnungen in der Nähe von Bern oder sonst wo in eine Hochpreis Region wohnen und nicht selber Energie produzieren können? Hier wäre einmal eine geschlossene Schweiz erwünscht. Einer für alle, alle für einen. Danke für Ihr Interessen und Behandlung dieses Themas.

René Baggenstos: Liebe Frau Keller Ich bin froh, dass Sie diese Thematik aufwerfen. Bislang wird in den Medien meist vom «Heil in der Grundversorgung» gesprochen. Tatsache ist aber, dass je nach Grundversorger höchst unterschiedliche Tarife gelten ab kommendem Jahr. Dies ist hauptsächlich von der Beschaffungsstrategie des Versorgers abhängig – viele haben das leiden einen ganz schlechten Job gemacht. Dort wo die Werke selbst nennenswerte Produktionsanlagen haben, wird die Tarifberechnung vom Gesetzgeber vorgegeben – dies trifft aber nur auf rund 30% aller Grundversorger zu. Ich sehe die sinnvollste Lösung dieser Thematik in der vollen Marktöffnung. Nur so können Sie als Konsumentin wählen, welchem Energieversorger Sie die Beschaffung Ihres Strom anvertrauen möchten.

Die Thematik «sparsamer Umgang mit Energie» fängt einerseits in den Kinderschuhen an und andererseits wie die Thematik vorgelebt wird. Als Schulratspräsident wünsche ich mir da mehr Unterstützung seitens der Bildungspolitik. Was unternimmt der Bund damit mehr Initiative von den Bildungsdirektionen ausgeht? Ist sich die Bildungspolitik der Dringlichkeit der Themen Energie aber auch Umwelt bewusst?

Franz Baumgartner: Ich bin ganz ihrer Meinung, dass die Schulbildung umfassend sein muss, also auch das Energiesparen und die Erzeugung von Energien mit Erneuerbarer Energie dominat umsetzten sollte. In diesen Wochen sehe als Studiengangleiter Energie- und Umwelttechnik an der Fachhochschule in Winterthur, in den Infoveranstaltungen zum Studium, viel mehr am Thema interessierte junge Menschen, die konkret das Sparen und die neue Energietechnologien umsetzten wollen. Dies stimmt mich positiv. Es wären aber vielleicht noch mehr, wenn die Schulen in diesem Sinne umfassen ausbilden würden.

Erdsonde Für unsere MFH benötigen wir zirka 1000 m Erdsonde. Ist es besser, dreimal 333 m zu bohren oder fünfmal 200 m. Was halten Sie von zweimal 450 m, wenn 900 m Gesamtlänge ausreichen? Würde es nicht Sinn machen, zur Vergrösserung des Abstandes Erdsonden leicht schräg zu bohren (1 Grad Schiefe macht pro Sonde auf 100 m einen zusätzlichen Abstand von 1.7m)? Wenn man die Sonden on einem Abstand von 6 m bohrt, ist dann gewährleistet, dass dieser Abstand über die ganze Bohrlänge eingehalten wird?

Daniel Graf: Wie tief gebohrt werden darf, variiert von Standort zu Standort. Häufig kann zwischen 200 und 300 Meter tief gebohrt werden. Ich denke es ist besser so wenige Bohrungen wie nötig vorzunehmen, also tiefer bohren und dafür wenige Bohrungen insgesamt. Da dies aufwendiger ist. Die Bohrunternehmen können sehr genau senkrecht Bohren und dies ist meiner Meinung nach auch am sichersten.

Guten Tag Mich würde interessieren ob zum Beispiel für das Sparen von Strom in einer Unternehmung mit vielen Arbeitsgeräten eine geregelte Nutzzeit notwendig ist? Wie könnte man die gleiche Nutzzeit am Tag so optimieren damit eben gespart werden kann. Freundliche Grüsse

Henrik Nordborg: Ich weiss nicht um was für Arbeitsgeräte handelt, aber ein grosser Teil des Energieverbrauchs ist sicher eine Funktion der Arbeit, die sie ausführen. Wenn sie im Leerlauf viel Energie verbrauchen, z.B. weil sie auf konstante Temperatur gehalten werden müssen, kann sich ein geregelte Nutzzeit sehr wohl lohnen. Sie müssten dafür den Energieverbrauch der Geräte besser kennen.

Luftwasser-WP in den Alpenhochtälern Man hört, dass Luftwasser-Wärmepumpen selbst in Norwegen eingesetzt werden. Eignen sich Luft/Wasser-Wärmepumpen auch in Alpenhochtälern wie dem Engadin (wenn z.B. wegen der Geologie eine Erdsonden eingesetzt werden können)?

Michel Müller: Wenn Erdsonden eingesetzt werden können sind diese sicher deutlich effizienter als Luft/Wasser-Wärmepupen. Es gibt genug gute Beispiele, dass L/W-Wärmepumpen auch in den Bergen funktionieren. Fallweise kann es Sinn machen, diese mit einem kleineren Holzofen als Spitzenlast zu ergänzen.

Guten Abend Einfach gesagt sollten in Bälde alle Autos und alle Heizungen mit Strom betrieben werden. Hat jemand eine realistische Prognose, wie hoch der Strombedarf in der Schweiz dann sein wird, im Vergleich zu heute?

Patrick Dümmler: Da gibt es verschiedene Berechnungen, aber grob läuft es auf einen Faktor von rund 1,5 hinaus, d.h. wir werden in Zukunft nochmals die Hälfte unseres heutigen Strombedarfs zusätzlich brauchen. Woher der zusätzliche Strom kommen soll ist die Gretchenfrage und wird je nach politischer Couleur unterschiedlich beantwortet. Realistisch sollten wir nicht auf eine Technologie oder einen Energieträger setzen, sondern auch im Sinne der Resilienz verschiedene Arten der Energieerzeugung zulassen. So kann Wasserstoff oder können auch synthetische Gase oder synthetisches Benzin/Diesel als Treibstoffe in Zukunft Sinn machen – allemal besser daraus solche Energieträger herzustellen als abzuregeln, falls an einem schönen Tag die Sonne brennt und der Wind bläst.

Guten Abend, wir wohnen im Engadin und unsere Töchtern studieren im Unterland. Sie kommen nur am Wochenende zurück nach Hause aber auch nicht jede Woche. Während der Woche schalten wir die Heizung in ihren Schlafzimmer aus und schliessen die Türe. Die Temperatur sinkt bis ca. 14 Grad. Wenn sie kommen, müssen wir am Morgen die Heizung voll hochdrehen damit wieder warm wird (20 Grad). Meine Frage: macht das überhaupt Sinn? Oder lassen wir die Heizung immer normal laufen? Besten Dank für Ihre Antwort.

Michel Müller: Bei solch eher seltenen Nutzung dieser Räume scheint mir Ihre Massnahme des Abschaltens der Heizung sinnvoll und ich würde es weiter so umsetzen.

Wieso wird nicht in der ganzen Schweiz die Fläche der Autobahnlärmschutzmauern genutzt wie in Safenwil um Solarenergie zu nutzen.

Michael Frank (VSE): Das Astra und das BFE haben erste Diskussionen geführt. Dabei gibt es geeignetere und weniger geeignete Standorte. Bei solchen Anlagen ist situativ u.a. die Frage der Sicherheit zu prüfen. Zudem braucht es geeignete Investoren, die diese Anlagen erstellen, sowie eine enge Absprache mit dem Verteilnetzbetreiber, das diese Anlage ans Stromnetz angeschlossen werden muss.

Ich verstehe nicht warum so übertrieben auf Solarenergie gesetzt wird. Wir haben ja nur 1‘200 Sonnenstunden pro Jahr? Danke für die Antwort!

Gabriela Hug: Es gibt verschiedene Technologien, die wir für die elektrische Energieerzeugung nutzen können. In der Schweiz gibt es ein grosses Potential für Wasserkraft, dieses Potential wird zu einem grossen Ausmass bereits genutzt und allzu viel ausbauen kann man nicht mehr. Da stellt sich die Frage welche andere Technologie eignet sich. Andere Erzeugungstechnologien sind PV, Wind, Geothermie, Kernkraft, Biomasse und fossile Kraftwerke. Kernkraft wurde durch die Energiestrategie ausgeschlossen und Geothermie hat (noch) einen schwierigen Stand. Durch die Topologie der Schweiz ist PV tatsächlich die am besten geeignete Technologie. Wind hatte man vor Jahren eher ein kleines Potential zugewiesen. Diese wurde in einer neuen Studie stark nach oben korrigiert. Der Grund ist, dass sich die Windtechnologie stark weiter entwickelt hat und mehr aus einer einzelnen Windanlage produziert werden kann als noch vor 10 Jahren. Das heisst auch Wind wird als mögliche Ergänzung betrachtet. Sowohl Wind wie auch PV sind weit entwickelte Technologien.

Kann ich auf meinen 15 jährigen Pumpen-Antriebsmotor einen Frequenzumrichter anbauen? Oder soll ich gerade den Motor ersetzen?

René Baggenstos: Ich empfehle Ihnen so oder so in einen neuen Motor zu investieren. Einerseits haben neue Motoren von der Effizienzklasse IE4 deutlich bessere Wirkungsgrade als 15 jährige Motoren. Zudem können Frequenzumrichter zu hohen Spannungsspitzen führen, welche ältere Motoren oft schlecht vertragen.

Nach dem Bau einer integrierten PV-Anlage im 2021 (80m2, 16'000 Kwh Jahresproduktion, ca. CHF 36’000) im Kanton St. Gallen kam bei mir das böse Erwachen: Zwangsweise Neuschätzung der Liegenschaft etc., was bedeutet, dass 5 Jahre vor Ablauf der gültigen Schätzung bereits höhere Steuern fällig werden. D.h.: 1. Die Anlage ist deshalb nie wirtschaftlich. 2. Die sog. Subvention zahle ich selbst. Dennoch wird überall von Fördergeldern gesprochen, reine Irreführung. 3. Dass ein vermögensmässiger Aktivtausch vom Bankkonto aufs Hausdach gemäss Steuerbehörde zu einer wundersamen höheren Steuerbelastung führt, kann ein normal denkender Bürger nicht verstehen. Selbst die Abwassergebühren sind höher. Ist doch klar: Wegen dem Solarstrom geht man mehr aufs Klo. 4. Dass die Energieberatungsstellen diesen Zusammenhang nicht kennen, ist skandalös. Sie gaukeln mit den falschen Berechnungen eine nicht vorhandene Wirtschaftlichkeit vor. 5. Gemäss meinen Erfahrungen ist auf kantonaler politischer Ebene kein Wille vorhanden, solche Fehlanreize zu korrigieren. 6. Eine Pflicht zum Solardach wird v.a. die Steuerbehörden freuen. Was tun Sie, um diese Missstände zu beseitigen?

René Baggenstos: Das ist ja tatsächlich eine ungewünschte Entwicklung. Ich muss zugeben, dass mir auch nicht bewusst war, dass im Kanton SG offenbar schnell mal Neuschätzungen gemacht werden nach Investitionen. Ich war bis vor kurzem selbst Kantonsrat (im Kanton SZ) und werde meine ehemaligen Fraktionskollegen auf diesen Sachverhalt sicher mal ansprechen. Mir wäre auf Anhieb kein Bundesgesetz bekannt, welches Ihnen hier sofort helfen könnte und ich meine, dass für diese Sache kantonale Gesetze angepasst werden müssten.

Ich habe ein Aquarium. Was soll ich machen wenn der Strom mehrere Stunden abgeschaltet wird und die Fische weder Sauerstoff noch Heizung bekommen? Warum ist es immer noch möglich, dass es Ladengeschäfte und Einkaufscenter gibt die Reklametafeln und Schaufenster die ganze Nacht voll beleuchten?

Michel Müller: Zurzeit scheint es nicht als wahrscheinlich, dass es zu Netzabschaltungen kommt. Notfalls kann die Temperatur im Aquarium manuell mit warmen Wasser hoch halten. Für die Sauerstoffanreicherung gibt es Akkusysteme, mit welchen sie sich wappnen könnten.

Wenn einem in einer Liegenschaft das Bad aufgeheizt wird obwohl es der Röhren halber einfach so geschieht auch wenn man als Mieter auf die 1 stellt wärmebedarfsmässig, muss ich dies als Mieter ja auch annehmen wollen. Da ich dies nicht regulieren kann. Aber wie ist dies bei einer Wasseroelheizung die soviel ich weiss von einem Altersheim aus gesteuert wird, (vernahm ich mal irgendwo... ) wo man das Gefühl hat es kühle pro Nacht stark runter so dass man Schüttelfrost erhält und später wieder hochgeschaltet wird obwohl konstant dieselbe Temperatur eingestellt ist in Privatwohnung in einem MFH?

Daniel Graf: Verstehe ich dies richtig, dass das Bad aufgeheitzt wird obwohl das Thermostatventil auf 1 gestellt ist. Da gibts meiner Meinung nach zwei Möglichkeiten. 1. Kann natürlich vorkommen, dass das Thermostatventil kaputt ist und ersetzt werden muss. 2. angrenzenden Räume heizen das Bad mit. Bei dünnen Wänden und offenen Türen kann dies schonmal vorkommen. Das Wohnungen oder Räume in der Nacht abkühlen, hängt mir der Einstellung der Heizung zusammen. Um Energie zu sparen wird die sogenannte Nachtabsenkung ab einer gewissen Uhrzeit eingeschalten. Die Räume werden dann beispielsweise nur noch auf 17 Grad erwärmt. Früh morgens wird dann wieder umgeschaltet und die Räume auf die eingestellte Temperatur erwärmt. Die Art der Heizung spielt dabei keine Rolle.

Muss der Bund in einer weiteren Verschlechterung Einbezug auf die aktuelle Energiekrise wieder die schraube anziehen, oder ist das eine Sache der Kantone?

Michel Müller: Die Rollenverteilung ist nach Energieträger grundsätzlich klar geregelt. Sie finden die Hauptinformationen hier:  https://www.bwl.admin.ch/bwl/de/home/themen/energie/energie-aktuelle-lage.html  Grundsätzlich hat die wirtschaftliche Landesversorgung den Auftrag, für diese Situationen vorzusorgen. Im Bereich Strom wird die OSTRAL bei einer Mangellage aktiv.

Bekanntlich besteht ein Engpass, um die im Wallis produzierte und in Zukunft noch zu produzierende Energie nach Norden abzuleiten. Für diesen Engpass ist die BKW mit verantwortlich. Ein Blick auf die Karte mit den Höchstspannungenleitungen zeigt, dass die BKW nur ganz wenige Leitungen mit 400 kV betreibt. Bickigen – Bassecourt ist eine Ausnahme. Die Leitung Chippis – Bickigen wurde anfangs der Sechzigerjahre für 400 kV gebaut, aber seither nur mit 220 kV betrieben. Diese Leitung muss nun mit grossem Aufwand an die neuen gesetzlichen Vorgaben angepasst werden. Hätte die BKW von Anfang an Transformatoren für die höhere Spannung eingebaut, wäre eine Anpassung nicht nötig. Die Swissgrid muss nun auslöffeln, was die BKW «verlauert» hat. Kann sie dafür noch belangt werden?

Patrick Dümmler: Ich denke nicht, dass die BKW etwas «verlauert» hat. Denn der Leitungsbau ist ein rechtliches Minenfeld, im Durchschnitt dauert es von der Projektierung bis zur Inbetriebnahme (gemäss Swissgrid) 15 Jahre. Wohl verstanden: dies ist der Durchschnitt, d.h. bei einzelnen Leitungen kann es gut und gerne auch 30 Jahre dauern. In dieser Zeit können sich die Bedürfnisse und technischen Anforderungen sowie Möglichkeiten ändern, die Anpassungen aber dauern aufgrund der Rechtsverfahren lange. Weshalb baut man nun eine 400kV Leitung und betreibt sie aber nur mit 220 kV? Bezüglich administrativem Aufwand spielt es keine grosse Rolle, ob man nun eine 400 bzw. 220 kV Leitung eingibt, deshalb dimensioniert(e) man in der Regel zu hoch, um später nicht doch ein Upgrade eingeben zu müssen (neues Verfahren, Einsprachen etc.). Benötigt man die Kapazität in absehbarer Zeit nicht veraltet die Technik – und ja, dann sind grössere Investitionen notwendig.

Ich frage mich, weshalb der Bund nicht mehr dazu drängt, die Strassenbeuleuchtungen der Gemeinde endlich mal massiv zu reduzieren. Das wär doch ein starkes Zeichen gegenüber der Bevölkerung?

Michel Müller: Es wäre sicher ein sichtbares Zeichen und wird von vielen Gemeinden zurzeit auch umgesetzt (bspw. stärkere Reduktion der Leistung in der Nacht). Es ist aber auch mit Sicherheitsaspekten abzuwägen und das insgesamte Einsparpotenzial ist doch sehr beschränkt (Beleuchtung steht für weniger als 1% des CH-Stromverbrauchs).

Bekanntlich verbraucht im Privathaushalt das Heizen sehr viel Energie. Aus diesem Grund bin ich der Ansicht, dass insbesondere dort viel Energie gespart werden könnte. Ich frage mich nun, ob und wie effektiv es ist, über Nacht die Storen (Verbundraffstore) in einem 2-Familienhaus herunter zu lassen und sie tagsüber zu öffnen. Das Haus ist ca. in den 90er-Jahre erbaut worden (Kompaktfassade, 10cm EPS-Wärmedämmung). Ich finde die Idee mit dem Q & A eine tolle Idee. Besten Dank für Ihre Rückmeldung.

Michel Müller: Das Heizen ist einer der grössten Energieverbraucher in Privathaushalten. Dort zu handeln ist sicher sinnvoll und das Herunterlassen der Storen über die Nacht eine sinnvolle Massnahme.

Habe gehört dass bei PV Panels das Problem besteht, dass wenn sie teilweise beschattet und teilweise besonnt sind die Panels kaputt gehen. Haben sie da genauere Angaben, auf was man achten sollte. Denke insbesondere bei Fassaden oder Dächern mit Lukarnen, Kaminen usw. wird es somit problematisch.

Daniel Graf: Die Art der Verschaltung der Photovoltaik Module hat erheblichen Einfluss darauf, wie stark ein verschattetes Modul im Strang die Gesamtleistung beeinflusst. Normalerweise werden die Solarmodule in Reihe geschaltet. Dabei ist die Stromstärke im gesamten Strang (1 Strang für meistens 1 Reihe Module) so gross wie im Modul mit dem grössten Widerstand, also dem verschatteten Modul. Kann eine Verschattung nicht beseitigt werden (Lukarne oder bei Fassadenmodulen) empfiehlt sich daher eine Parallelschaltung der Module. Bei dieser Schaltung fliesst durch die Module ein unterschiedlicher Strom, aber dafür ist die elektrische Spannung in allen Modulen dieselbe. Ein Modul mit sehr geringer Spannung reduziert also die Spannung an allen Modulen. Aus diesem Grund werden vor die einzelnen Module spezielle Dioden geschaltet (Schottky-Dioden), die ein zu starkes Absinken der Spannung unterbinden. Die Parallelschaltung ist also die aufwändigere Variante, aber sie ist gut geeignet, um ein verschattetes Solarmodul zu überbrücken. Bei einer stetiger Verschattung macht ein PV-Modul keinen sinn. Das wegen einer Teilverschattung PV-Module kaputt gehen ist mir jedoch nicht bekannt.

Wir wohnen als Mieter in einem sehr grossen, 250-jährigen schlecht isoliertem Haus, das unter Heimatschutz steht. Die sehr hohen Räume werden mit Gas beheizt. Wir zahlen seit letztem Jahr Tausende von Franken Gaskosten, obwohl wir schon fast die Hälfte des Energieverbrauchs gespart haben ( es ist auch entsprechend kühl bei uns). Eine alternative Heizung würde dem Vermieter sehr viel Geld kosten und ist in den nächsten Jahren nicht geplant. Was schlagen Sie vor?

Michel Müller: Eine schwierige Situation. Ich gehe davon aus, dass sie die gängigen Sparmassnahmen bereits treffen wie sie schreiben. Wenn nicht bereits geschehen hilft es eventuell, mit dem Vermieter zu sprechen und ihm die wirtschaftlichen Vorteile einer alternativen Heizung aufzuzeigen – ev. mit Unterstützung eines Energieberaters (je nach Kanton gibt es kostenfreie oder günstige Erstberatungen). Gibt es einen Fern- oder Nahwärmeverbund in der Umgebung? Ist die Installation eines Holzofens möglich? Mit einem solchen können punktuell einzelne Räume aufgeheizt werden.

Wie hält es der br mit dem schürfen von kryptwährungen bei einer strommangellage? Wie hält es der br mit der Subventionierung aller Art von elektrofahrzeugen bei einer strommangellage?

Patrick Dümmler: Das Schürfen von Kryptowährungen dürfte kaum als systemrelevant angesehen werden, ich kann mir deshalb gut vorstellen, dass die Tätigkeit bei einer Mangellage eingestellt werden muss. Bei der Subventionierung von Elektrofahrzeugen verhält es sich wohl anders: Sie basiert auf Gesetzen und Verordnungen, die sich kaum rasch anpassen lassen. Sie dürften also weiterlaufen. Die Zürcher Regierung hat im Sommer gar neue Subventionen für Ladestationen von Elektrofahrzeugen beschlossen, obwohl man bereits wusste, dass das Risiko einer Strommangellage gestiegen ist. Das Ziel ist ja, die Elektromobilität angesichts des Netto-Null-Ziels zu fördern – also ein langfristiges Ziel, nun aber steht eine solche Massnahme kurzfristig quer in der Landschaft.

Energie einsparen Für Kryptowährungen werden in der Schweiz Datencenter mit unheimlichem Strom-verbrauch eingerichtet, oder sind teilweise bereits vorhanden. Unser ganzer Zahlungs-verkehr funktioniert auch ohne diese Schwarzgeldoasen! 2,5 Tonnen schwere Elektroautos, oder Benziner mit 400 – 800 PS Motoren fahren mit 1 Person am Steuer auf unseren Strassen. Und ich soll nachts das Modem oder den Router ausschalten um Energie zu sparen. Irgend etwas muss ich falsch verstanden haben.

Franz Baumgartner: Die Stromverbräuche der IT Endgeräte in den Wohnungen sind nicht so zu vernachlässigen, wie sie es andeuten. Beispielsweise hat Radomir Novotny in der September Nr. des Fachmagazins Electrosuisse Bulletin die Ergebnisse von Studien zum Stromverbrauch beim Video Streaming zusammengetragen. Fazit. Von den 188Wh für eine Stunde Videostreaming verbleiben 71Wh im Router !!  https://www.bulletin.ch/de/news-detail/wie-klimaschaedlich-ist-video-streaming.html?file=files/content/news-articles/B_Artikel/2022/2209/B_2209_Novotny%20Streaming/2022_09_Novotny_Video-Streaming.pdf

Guten Abend zusammen, wir exportieren bekanntlich Strom für 5 Miiliarden Franken. Italien ist der Hauptkunde. Italien stelle ich bis heute keine Sparwillen fest. Frage: warum müssen immer wir die Vorreiterrolle übernehmen mit sparen, die wir eigentlich exportieren? Mfg Caroselli

Michel Müller: Wir exportieren massgeblich Strom, importieren jedoch ebenfalls massgeblich Strom (hier vor allem aus Frankreich und Deutschland). In der Gesamtbilanz über ein Jahr hebt sich der Import mit dem Export gerade auf. Energieeffizienz und Sparen ist eine sehr effektive Massnahme für ein robustes künftiges Energiesystem.

Ich bin Mieter bei einem Grossvermieter. Ich fühle mich ziemlich machtlos bei der Frage, wann unsere Heizung auf Erneuerbare umgestellt wird. Haben Grossvermieter überhaupt Anreize, ökologischer zu werden? Was können Mieter tun?

Michel Müller: Die Anreize sind tatsächlich begrenzt und die Einflussmöglichkeiten der Mieter auch. Investitionen in energetische Massnahmen sind oft wertsteigernd, wovon der Vermieter grundsätzlich profitieren kann (und dies auch auf den Mietzins überwälzen kann). Die Politik versucht mit Förderung Anreize zu setzen. Zurzeit setzen viele Kantone Vorschriften um, die beim Heizungsersatz den Einsatz erneuerbarer Energien fordert. Dies zeigt in diesen Kantonen bereits deutliche Wirkung.

Ich habe vor Jahren an einer Stromsparstudie mit Smartmetern teilgenommen. Leider wurde das Projekt nachher eingestellt und seither versuche ich verzweifelt, dem eigentlich noch installierten Smartmeter wieder Leben einzuhauchen. Ständig werde ich mit hahnebüchenen Ausreden vertröstet. Überhaupt ist das Thema «Strom sparen» bei den Technischen Werken nicht angekommen. Noch immer werden hier total veraltete Strassenlampen verwendet. LED grösstenteils Fehlanzeige, Bewegungsmelder Fehlanzeige :-(. Als privater Haushalt haben wir in den letzten Jahren konsequent auf moderne Technologien umgestellt (z.B. intelligente Heizkörper-Thermostate) und dafür auch viel Geld ausgegeben. Die öffentliche Hand scheint es total verpennt zu haben. Was muss denn noch geschehen dass auch die öffentliche Hand endlich aus dem Koma erwacht und im 21 Jahrhundert ankommt? Was muss ich noch unternehmen um wirksam Energie sparen zu können? Kann ja nicht sein dass ich einen möglichen Effekt erst nach 6 Monaten aus der Stromrechnung entnehmen kann. Ich bin langsam am Ende meines Lateins. Klar ist aber: Sollte mir im Haushalt der Strom abgedreht werden zahle ich die nächste Stromrechnung auf ein Sperrkonto ein. Wir können im Haushalt nicht noch mehr sparen als wir das schon SEIT JAHREN tun.

Patrick Dümmler: Ich denke es gibt zwei Erklärungsansätze: 1) Elektrizität war in der Vergangenheit sehr günstig, wer wusste schon wieviel man als Haushalt oder teilweise auch als Unternehmen/Gemeinwesen für Strom bezahlt? Dies hat sich nun geändert, den hohen Preisen «sei Dank». 2) 99% der Stromanschlüsse (v.a. Haushalte und KMU) können ihren Stromversorger nicht frei wählen, letztere haben ergo kaum Anreize, innovativ zu sein. Denn die Kunden können ja nicht zur Konkurrenz da sie im sog. gebundenen Markt sind. Würden wir den Markt für alle öffnen (der Bundesrat versprach dies ursprünglich für 2014) gäbe es eine höhere Dynamik im Markt und wohl auch mehr Innovation und letztlich Nutzen für die Kunden.

Guten Tag Gemäss OSTRAL werden kritische Infrastrukturen von den Massnahmen (BG's 1-4) ausgenommen. Nun habe ich für die Spitäler zwei Fragen: a) sind diese den kritischen Infrastrukturen zugeteilt und wo ist dies rechtsverbindlich verbürgt? b) Oft fällt in diesem Zusammenhang der Nebensatz «... sofern technisch machbar». Wer ist in der Verantwortung die technischen Voraussetzungen zu prüfen und ggf. zu garantieren? Freundliche Grüsse

René Baggenstos: Die Verordnungen des Bundesrats zu möglichen Verbrauchseinschränkungen oder Verboten sowie Kontingentierungen werden dies definieren. Die Verordnungen (im Entwurf) im Gasbereich wurden heute kommuniziert. Diejenigen beim Strom sollten am 23. November veröffentlicht werden. Sie können aufgrund der veröffentlichten Rückmeldungen bei der Konsultation zu den Gasverordnungen davon ausgehen, dass Spitäler dort aufgeführt werden. Einzig bei der allerletzten Massnahme – den Netzabschaltungen – kann es physisch unter Umständen nicht möglich sein, vor allem kleinere Spitäler vom Rest des Netzes gesondert zu behandeln. Der lokale Netzbetreiber kann Sie dazu sicher informieren.

Ich bin masslos enttäuscht von der Zusammensetzung des grossen Experten Teams. Sie sind mehrheitlich grosse Befürworter der Sogenannten Erneuerbaren Energien. Es ist wieder einmal typisch Schweizer Fernsehen, Keinerlei Experten die auch pro KKW sind wie zum Beispiel Vanessa Meury Präsidentin des Ernegieclubs Schweiz, oder Dr. Elisabeth Ruh oder Bruno Pellaud etc.

SRF: Vielen Dank für Ihre Anregung. Beim Thementag «SRF Thema Energie» sollen Themen aus vielseitigen Perspektiven beleuchtet werden: von der Krise über konkrete Lebensrealitäten bis zu innovativen Zukunftsprojekten. Mit der Möglichkeit seine Fragen im Live-Chat zu stellen, gibt SRF dem Publikum eine Stimme. Somit will dieser Chat nahe an den Fragen und Bedürfnissen des Publikums sein. Diese 44 Expertinnen und Experten stammen deshalb auch aus unterschiedlichen Bereichen, wie bsp. aus dem Ingenieurswesen, den Hochschulen, Verbänden oder Institutionen. Der Chat ist in erster Linie auf Verbraucherfragen ausgerichtet, wobei keine Vertreter aus der Kernenergieforschung vertreten sind. Dennoch gibt zum Beispiel der Direktor des Verbands Schweizerischer Elektrizitätsunternehmen VSE als Experte Auskunft. Die Mitglieder des Verbands produzieren mehr als 90% des gesamten Schweizer Stroms. Aus unserer Sicht deckt die Expertenrunde somit die thematische Vielfalt und die Fragen des Publikums ab.

Die Thematisierung der Verbraucherfragen im  Live-Chat  hätten wir durchaus im Einleitungstext besser hervorheben können.

Guten Abend Wieso werden nicht schweizweit Smart Meter installiert, wie die CKW dies seit 2020, wie Sie schreiben, anwendet. Jeder Strombezüger kann sehen welche Menge elektrischer Energie er gerade verbraucht. Unternehmen in der Schweiz, z.BV. Landis und Gyr produzieren die neuste Generation der Smart Meter, das Geld bleibt in der CH. Jeder wird angeregt zu sparen, weil wir bequem überprüfen können z.B. auf dem Handy, wieviel wir gerade verbrauchen. Wir verbrauchen in der Nacht für Kühlschrank und Tiefkühltruhe pro Stunde 180 Watt, am Morgen und Abend mit Licht und PC, ca.400Watt, pro Stunde, wenn die Kaffemaschine heizt steigt die bezogene Leistung auf 800 Watt, für 4 Minuten. Das Waschen und Kochen pro Woche, ca. 8000 Watt. Unsere PV-Komplettindachanlage, 63kWP produzierte heute, trotz vorwiegender Bewölkung 40 Kilowatt von 09.00-16.30h. Weitere 4-9, Haushalte zu 4 Personen konnten so heute versorgt werden, der Überschussstrom von uns wird z.B. im Linth-Limmern Pumpspeicher akkumuliert. Die Vergütung vom hiesigen Energieunternehmen beträgt aktuell 9 Rappen pro Kilowatt. Die Elektrovelo JG 2013 werden am Mittag mit dem 2-ten Akku geladen für die Arbeitswege ohne schwere Lasten. Das Dieselauto für schwere Lasten (leider noch wegen hoher Anschaffungskosten eines Allrad -Elektroauto) verbraucht pro Woche ca. 2.5 Liter Diesel.Temperatur in meinem Büro und Werkstatt 11°, Luftfeuchte 52% geheizt wird in der Werkstatt und Büro nicht mehr, duschen am Morgen kalt, 6-7°, die Wohnung 19°, Holzheizung.Fliegen und Ferien im Ausland machten wir nie. Smart-Meter würde viel Energie einsparen oder liege ich falsch?.

Michel Müller: Die Einführung von Smart Metering ist in der Schweiz gesetzlich vorgeschrieben. Bis 2027 müssen 80% der Stromzähler in den Haushalten durch Smart Meter ersetzt werden. Einige Stromversorger gehen hier schneller vorwärts als andere, aber die Entwicklung ist klar vorgegeben und wir in Zukunft auch erlauben, Stromeinsparpotenziale von Smart Meter auszunutzen.

Wieso werden (im Westen) Flüssigsalzreaktoren (MSR) nicht als vielversprechende Alternativen zu den vorherrschenden Siede- und Druckwasserreaktoren tiefgehender erforscht und weiterentwickelt? Der (zu?) kritischen und zurückhaltenden Beurteilung der MSR-Technik seitens Atomlobby traue ich aufgrund der vielen Eigeninteresse an der Festhaltung des Status Quo nicht wirklich; deshalb würde mich die Meinung des Expertenteams wundernehmen.

Henrik Nordborg: Es wird schon an verschiedenen alternativen Reaktoren geforscht. Ein Problem dabei ist, dass diese Entwicklung sehr viel Zeit in Anspruch nimmt. Schon der Bau eines konventionellen Reaktors braucht 20-30 Jahren. Neue Konzepte brauchen deutlich länger. Ich bin dafür, dass die Forschung weitergeführt wird. Unsere momentanen Probleme lösen wir damit nicht. Und langfristig Nachhaltig sind die Flüssigsalzreaktoren auch nicht.

In der Zukunft möchte ich ein Haus bauen. Wo und wie kann ich mich informieren was die beste Möglichkeit ist ein energetisch optimales Haus zu bauen? Freundliche Grüsse

Michel Müller: Bei Neubauten stellen heutige Bauvorschriften sicher, dass die Gebäude effizient sind. Wenn man nach Labels, bspw. Minergie, baut kann man hier noch weiter gehen oder mit dem Einsatz geeigneter Materialien ressourcenschonend bauen. Eine gute Ansprechstelle ist die Energieabteilung oder die Energieberatung ihres Kantons.

«Mit dem Export von Strom hat die Schweizer Energiewirtschaft in diesem Jahr bisher 5,3 Milliarden Franken verdient – doppelt so viel wie im vergangenen Jahr.» (sda v. 20.10.'22) Wozu sollen wir dann Strom sparen, wenn er doch nur v.a. zu Renditezwecken verkauft wird? Auch wenn damit Stütz- u. Ausgleichs-Versorgungen getätigt wurden: Energieversorgung soll wieder Aufgabe des Staats werden! Zurück vom Weg der Privatisierung der Grundversorgungen, inkl. Abfallentsorgung!

Patrick Dümmler: Die Schweiz ist das durch 41 Grenzkoppelstellen physikalisch wohl am besten (strom-)integrierte Land in Europa. Gleichzeitig besitzen wir viele flexibel einsetzbare Wasserkraftwerke, die relativ kurzfristig Strom liefern können. Der internationale Stromhandel dient dazu, gesamteuropäisch das Netz stabil zu halten. Die Schweizer Stromunternehmen beteiligen sich daran. Gleichzeitig haben die zu rund 90% in Staatsbesitz befindlichen Schweizer Stromunternehmen oft auch ein Renditeziel, die Eigner (Kantone und Gemeinden) profitieren von den Gewinnen, die in die öffentlichen Kassen fliessen. Zusammen mit dem Fakt, dass 99% der Stromanschlüsse (v.a. private Haushalte und KMU) ihren Stromversorger nicht frei wählen können (nur teilliberalisierter Strommarkt) ist der direkte und indirekte Einfluss des Staates bereits sehr gross. Noch mehr planwirtschaftliche Massnahmen bergen die Gefahr, dass letzten Endes die Steuerzahlenden Defizite der Energieversorger decken müssen.

Heute werden Energiesparmassnahmen spezifisch der Bau von Erdwärmesonden oder sogar PV Anlagen durch kantonale Behörden behindert. So werden z.B. weniger effiziente (gefärbte) Solarzellen gefordert, damit diese besser ins Dorfbild (Dachfarbe!) integriert, Gemeindehallenbäder ohne nachhaltigen Bedarfsnachweis bewilligt oder man stützt sich auf einseitige Geologiegutachten, welche Erdsonden in vermeintlichen Grundwasserzonen ablehnen. Wann und wie wird den Kantonen hierzu ‚auf die Finger‘ geschaut und Prioritäten im Sinne einer Nutzbringung für die gesamte Bevölkerung angewendet? Alternativ: welche Behörde kann man bemühen eine alternative Option/Meinung zu erstellen?

Henrik Nordborg: Dies ist keine wissenschaftliche Frage aber ich erlaube mir trotzdem eine Antwort. Ich sehe zwei Schwierigkeit. Erstens sind einige Behörden «päpstlicher als der Papst» und nutzen ihren Handlungsspielraum nicht. Zweitens ist die Gesetzgebung nicht optimal. Die Politik muss unter Druck gesetzt werden, sonst passiert nichts.

Guten Abend wir wohnen in einem 4m breiten Reiheneinfamilienhaus und würden gerne eine Erdsonde bohren. Die Nachbarn links und rechts möchten das alle gerne auch. Aufgrund der schmalen Grundstücke und des minimalen 6m Abstandes zwischen 2 Sonden, kann das aber nicht jeder einzelne machen. Gibt es aktuell eine Möglichkeit, die Sonde mit dem Nachbarn zusammen zu bohren, aber dann ausserhalb des Hauses zu splitten? Wir haben im Raum Basel bisher leider keine Heizungstechniker gefunden, die diese Frage zufriedenstellend beantworten konnten. Und wenn es die Möglichkeit gibt, welche Firma bietet diese Lösung an? Besten Dank für ihre Rückmeldung und freundliche Grüsse

Henrik Nordborg: Erdsonde limitiert ist. Wenn Sie zu viel Leistung aus einer Erdsonde holen, werden Sie die Erde abkühlen und erhalten einen schlechteren Wirkungsgrad. Allerdings glaube ich nicht, dass die Berechnungen für die Dimensionieren den Klimawandel berücksichtigen. Wenn die Temperaturen steigen, wird der Boden auch wärmer und der Energiebedarf sinkt. Dies müsste man durchrechnen. Es besteht auch die Möglichkeit, eine Erdsonde regenerativ zu betreiben. Wenn Sie im Sommer mit Solarenergie Warmwasser erzeugen, können Sie diese Energie als Wärme im Boden speichern.

Guten Tag Ein grosses Thema heutzutage (vorallem in der Zukunft) ist Stromsparen. Es gibt viele möglichkeiten, bei der jedermann mithelfen kan... Ich hätte noch eine lösung: Jede Fiertelstunde macht jede Kirchenglocke Lärm! ABSTELLEN! STROMSPAREN! Vor 20 Jahren habe ich den Kirchenlärm noch verstanden, doch unterdessen hat jeder ein Natel oder eine Armbanduhr um die zeit abzulesen. Was muss noch passieren damit man den Lärm endlich Abstellt? Vielleicht können Sie mier Helfen.

Michel Müller: Der Stromverbrauch in den Kirchen entsteht hauptsächlich durch das Heizen (wenn diese elektrisch beheizt werden, was bei vielen der Fall ist) und durch die Beleuchtung. Das Stromsparpotenzial bei Kirchenglocken scheint mir sehr beschränkt zu sein.

Wäre es nicht sinnvoll, auch die Preisentwicklung auf dem Energiemarkt und die damit verbundenen Preissteigerungen ein besonderes Augenmerk zu legen? Gemäss meiner Buchhaltung haben sich bei mir im Vergleich zu 2019 die Nebenkosten vervierfacht und die Kosten für Grundnahrungsmittel verdoppelt. Das Geld reicht hinten und vorne nicht mehr. Potenzial zum Erergiesparen habe ich kaum, ich habe exakt 7 Elektrogeräte, von denen ich lediglich 4 regelmässig nutze und die Heizung kann ich nicht weiter runterdrehen, da ich aus medizinischen Gründen nicht frieren sollte. Die Politik hat sich bislang standhaft geweigert, hier Schritte zu unternehmen. Was raten Sie mir?

Michel Müller: Die Steigerung der Energieeffizienz ist ein wichtiger Schwerpunkt sowohl der nationalen und der kantonalen Politik. Die Energieeffizienz der Gebäude wurde in den letzten Jahrzehnten beispielsweise massiv gesteigert. Persönlich können Sie darauf achten, bei den Elektrogeräten möglichst effiziente Geräte zu verwenden (die Energieetikette des Bundes gibt hier Hinweise). Beim Heizen ist es wichtig, dass wenn gelüftet wird dies nur stossweise passiert (aber dies setzen Sie eventuell bereits um).

Im Gegensatz zur Photovoltaik liefert die Kernenergie das ganze Jahr über, zu jeder Tages- und Nachtzeit, zuverlässig und gleichmässig Energie ohne verlustreiche Zwischenspeicherung. Die Kernenergie hat sich bewährt. Im Gegensatz dazu wurden die stochastischen Technologien noch in keinem Land vollständig eingeführt und entsprechende Konzepte für ein ganzes Land wurden nirgends validiert. Kernenergie ist im Wesentlichen CO2-frei, da sie über den gesamten Produktionszyklus pro Energieeinheit 80 Mal weniger CO2 ausstösst als fossile Brennstoffe und vier Mal weniger als Photovoltaik (Zahlen BFE). Der Vorrat an Kernbrennstoff ist praktisch unbegrenzt (Uran kann bei Bedarf aus Meerwasser gewonnen werden). Die Kernenergie ist der Photovoltaik ökologisch überlegen (seltene Erden und Metalle). Die Kernenergie ist eine der sichersten Methoden der Stromerzeugung (BFE / our world in data). Die Kernenergie ist pro Energieeinheit viel günstiger als andere Technologien, wenn man die gesamten Lebenszyklus- und Netzintegrationskosten berücksichtigt (BFE/PSI). Dies selbst unter Vernachlässigung der immensen und unbezifferten Kosten für die Zwischenspeicherung der Energie. Die Kernenergie ermöglicht es der Schweiz, kurz- und mittelfristig vom Ausland unabhängig zu sein (Brennstoff für 5 Jahre kann schon heute gelagert werden). Die Kernenergie wurde bisher in Europa viel schneller ausgebaut werden als alternative Energiequellen (Schweden vs. Deutschland). Die Kernenergie geniesst eine hohe Akzeptanz in der Schweizer Bevölkerung (wenn man alte Kernkraftwerke weiterbetreiben will, wieso dann nicht erst recht neue?). Die Kernenergie hat weltweit eine starke Präsenz und eine vielversprechende Zukunft (derzeit über 100 Anlagen in Planung und über 50 im Bau). Der nukleare Abfall besteht unabhängig von neuen Kernkraftwerken und die Lösung konkretisiert sich laufend. Sollten wir nicht dringend das Technologieverbot des Art. 12a KEG abschaffen (Rahmenbewilligungen für die Erstellung von Kernkraftwerken dürfen nicht erteilt werden.)?

Harald Desing: 1.) Uran: Heute sind etwa 450 Reaktoren in Betrieb und sie liefern noch keine 5% des globalen Energiebedarfs. Dabei verbrauchen sie 62'000 Tonnen Uran pro Jahr; Uran Ressourcen werden auf 7.6 Millionen Tonnen geschätzt  https://world-nuclear.org/our-association/publications/publications-for-sale/nuclear-fuel-report.aspx . D.h. die Ressourcen würden bei konstantem Verbrauch 120 Jahre ermöglichen. Wollten wir aber die gesamte Welt mit Nuklear betreiben, reduziert sich die Reichweite auf etwa 5 Jahre. Uran aus dem Meer zu fischen braucht sehr viel mehr Energie, woher soll diese kommen? 2.) Sicherheit: bislang gab es in der Geschichte 3 schwere Unfälle: 3-mile Island, Chernobyl, Fukushima; bei etwa 18'000 kumulierten Betriebsjahren  https://www.iaea.org/sites/default/files/19/09/pris-map.pdf . Würden wir die gesamte Energieversorgung Nuklear sicherstellen wollen, so käme es bei gleicher Sicherheit statistisch gesehen jedes Jahr zu 2 vergleichbarer Unfälle. 3.) Zeit: der Bau von Kernkraftwerken braucht sehr viel Zeit. Ein Beispiel ist Olkiluoto, bereits im Bau seit 2005. Wir müssten weltweit etwa 10000 neue Reaktoren bauen und das in weniger als 7 Jahren, die uns bis zum Erreichen von 1.5°C noch verbleiben. Alternative: eine Sonnenblumengesellschaft, also eine Gesellschaft, die ihren Energiebedarf konsequent und so gut wie möglich am Angebot erneuerbarere Energien (allen Voran der Sonne) ausrichtet.  www.doi.org/10.1007/s41247-022-00097-y

Sehr geehrte Damen und Herren Meine Frage lautet: Weshalb sind in den Supermärkten (Migros, Coop, Denner, u.a.) all diese riesigen, meterlangen Kühlschränke für Milch, Butter, Käse, Yoghurt, u.a. OHNE Glas-Türen in Betrieb? Diese OFFENEN, riesigen Kühlschränke sind doch unheimlich grosse Energiefresser! Könnte man diese Kühlprodukte nicht auch hinter Glastüren versorgen,- wie es auch bei den Tiefkühl-Produkten ist? Ich lasse bei mir zu Hause auch nicht den ganzen Tag die Kühlschrank- Türe offen stehen.

Silvan Rosser: Die Kühlschränke in den Supermärkten haben einen erheblichen Strombedarf. Mit einer Glastüre davor sinkt der Stromverbrauch deutlich. Deshalb sieht man das in den Supermärkten auch immer häufiger.

Warum haben Bund, Kantone und Gemeinden noch nicht alle Strassenlampen auf LED umgestellt? Oder muss der Strom immer noch verpufft werden, damit die Rabatte höher sind?

Michel Müller: Die Investition in LED-Lampen ist grundsätzlich tatsächlich attraktiv und rechnet sich mit den Einsparungen über wenige Jahre. Es gibt auch Förderprogramme für die Umsetzung und es ist wohl eine Frage der zur Verfügung stehenden Mittel und der Prioritätensetzung.

Guten Abend Wir leben in einem Haus, dass zum Teil neue Lampen und alte Lampen hat. Bei den Geräten tendenziell eher neuere Versionen, aber auch da eine Mischung. Ich bin mit der Meinung aufgewachsen, dass man eine Maschine oder eine Lampe nicht ausschalten sollte, wenn man sie in weniger als 15min wieder braucht (das Anschalten koste mehr Energie als das Brennen lassen). Gilt das noch immer oder soll man inzwischen jeweils abstellen?

Fabio Giddey: Für Lampen mit LED-Technologie gilt dies definitiv nicht mehr.

Guten Tag Was ist ihre Meinung zur Peak Oil Theorie ("Hubbert Kurve) und zur Olduvai Theorie von Duncan der behauptet, dass die industrielle Industrie nur ca. 100 Jahre dauert und wir uns wieder in ein Steinzeitalter zurückentwickeln weil uns die Energie ausgeht. Ich bin nicht so pessimistisch aber ich denke es geht nicht nur darum wie wir endliche Energiequellen durch erneuerbare ersetzen sondern dass uns in Zukunft schlicht weniger Energie zur Verfügung stehen wird, und wir uns so nach der Decke strecken müssen.

Silvan Rosser: Das gilt für erneuerbare Energien, auch regenerative Energien genannt, nicht. Die Sonnenenergie geht uns nicht aus – zumindest nicht in den nächsten rund 5 Milliarden Jahren.

Guten Tag, warum werden meine Fragen über synthetische Treibstoffe und geothermischer Stromerzeugung nicht beantwortet? Wird für die Elektromobilität und Fotovoltaik etwa Lobbyissmus betrieben? Oder warum hört man allgemein nichts dazu, obwohl es diese Dinge gäbe und sogar effizienter wären.

Armin Eberle: Synthetische Treibstoffe (z.B. aus Sonnenenergie gewonnen) sind bzw. werde sehr wichtig dort, wo es keine Alternative gibt, also z.B. für Flugzeuge. Im Allgemeinen verlieren wir aber durch die Umwandlungsschritte von Strom zu H2 zu Liquid bereits rund 50% Energie, so dass ein Einsatz in Autos im Vergleich zu Elektromotoren und Batterien reine Energieverschwendung wäre. Geothermische Stromerzeugung ist spannend und hat Potenzial. Die bisherigen Versuche in der Schweiz waren leider nicht erfolgreich. Derzeit läuft aber ein Forschungsprojekt zur Erprobung neuer Techniken.

Stimmt es das bei einer allfälligen Stromrationierung die Stimmbürger die gegen dei Erngistategie, also gegen das KKW abschalten gestimmt haben nicht von der Rationierung betroffen wären?

Franz Baumgartner: Genau. Im Gegenzug übernehmen sie die Sache mit der Endlagerung!

Guten Abend, Seit Jahren wird die Strassenbeleuchtung in unserem Dorf in der Nacht von 0100 bis 0500 abgestellt. Wie verbreitet ist diese Praxis in der Schweiz ? Wieviel Strom könnte in der Schweiz schätzungsweise gespart werden, wenn alle Gemeinden diese Massnahme anwenden würden ?

Michel Müller: Die Massnahme ist grundsätzlich bekannt und wird auch von vielen Gemeinden in Teilen umgesetzt (bspw. als Dimmen der Leistung in den Randzeiten). Dies führt zu relevanten Stromeinsparungen. Die Strassenbeleuchtung in der Schweiz verursacht jedoch unter 1 Prozent des Stromverbrauchs. Damit sind auch die möglichen Stromeinsparungen beschränkt.

Wieso darf pro Bezüger nur eine Plug&Play-Anlage installiert werden und nicht pro abgesicherter Leitung (eine P&P-Anlage kann mit etwas handwerklichem Geschick selber montiert werden – also entfällt das Problem des Fachkräftemangels) Wieso stellt der Staat nicht Startkapital zur Verfügung zur Firmengründung einheimischer Produktion für Solarpanels. Wieso gibt es keine Wechselrichter «Made in Switzerland». Wieso gibt es keine bezahlbaren und gut funktionierenden Windräder für Einfamilienhausbesitzer.

Fabio Giddey: Weitere Informationen zu Plug&Play PV-Anlagen finden Sie hier:  https://www.swissolar.ch/fuer-bauherren/plug-play-photovoltaikanlagen/  Es ist notwendig, eine zulässige Leistungsgrenze festzulegen, bei welcher die thermische Wirkung in einem Endstromkreis – mit der üblichen Absicherung von 10 A/13 A – mit der zusätzlichen Energieeinspeisung über eine Steckdose keinen Schaden anrichtet. Mit einem maximalen eingespeisten Strom von 2,6 A und einer Spannung von 230 V AC kann eine Überlastung in einer korrekten bestehenden Installation in der Regel verhindert werden

Früher oder später werden wir den Kernkraftwerkpark für ca. 50 bis75 Mia. CHF erneuern und so bis 2300 die Bandenergie zusammen mit der rückläufigen Wassermenge (Gletscherschwund) sicherstellen. Für den Rest der noch benötigten Strommenge bis 2050 wird es Solar und Wind sein. Reichen da 50 bis 75 Mia.CHF?

Armin Eberle: Die Fragen der künftigen Energieversorgung sind ein der Botschaft zum Bundesgesetz über eine sichere Stromversorgung mit erneuerbaren Energien beantwortet (inkl. volkswirtschaftliche Auswirkungen). Aufgrund des Volksbeschlusses werden derzeit keine Kernkraftwerke geplant, sondern eine Versorgung mit erneuerbaren Energien. (vgl.  https://www.newsd.admin.ch/newsd/message/attachments/67174.pdf ). Der Bundesrat rechnet mit Förderkosten von rund 1.4 Mrd. Franken pro Jahr zwischen heute und 2035 (Abb. 4 Botschaft).

Meine Frage ist, wie kann man schon in kleinem relativ viel einsparen z.b. im Haushalt?

Armin Eberle: Eine gute Übersicht findet sich auf « www.nicht-verschwenden.ch «. Wichtig und meistens mit grossem Sparpotenzial ist der Wärmebedarf. d.h. Duschen statt baden, Waschen mit 30 Grad oder Heizen (1 Grad weniger Raumtemperatur spart 6% Energie). Beim Stromverbrauch z.B. LED Leuchtmittel verwenden, Backofen mit Umluft betreiben, Standby -Verbräuche durch Steckerleisten verhindern.

Wie sieht die Lage im falle eines länger andauernden Stromausfalls (Blackouts) aus, welche Pläne oder Massnahmen würden ergriffen werden und wer wäre für dies verantwortlich?

Fabio Giddey: Für solche Lagen ist die Organisation für Stromversorgung in ausserordentlichen Lagen zuständig. Weitere Informationen finden Sie hier:  https://www.ostral.ch/de

Wer übernimmt die Defizite des jetzt schon darbenden Detailhandels, wenn sie keine Reklame und Schaufenster mehr beleuchten dürfen. Und dies obwol das Licht zwar das Sichtbarte ist, aber nicht das Relevanteste zum Energie sparen?

Armin Eberle: Jede kWh zählt, denn Sparen ist immer besser als die Gefahr eines Blackouts. Mit freiwilligem Sparen (wo es nicht weh tut) verhindern wir schärfere Massnahmen wie verordnete Verbrauchseinschränkungen. Derzeit ist es angesichts exorbitanter Strompreise im eigenen Interesse der Gewerbetreibenden, so viel Strom wie möglich und damit Geld zu sparen. Damit dies nicht auf Kosten der Werbung gehen soll, können a) bessere Leuchtmittel angeschafft werden oder b) eine stimmungsvolle Spot-Beleuchtung installiert werden oder c) auch zu Zeiten ohne nennenswerten Publikumsverkehr schadlos die Beleuchtung abgestellt werden.

Wenn in Zukunft keine fossile Brennstoffe (Benzin, Heizoel, Diesel ) gebraucht werden dürfen, wir aber doch für viele wichtige Produkte für die Pharma, Landwirtschaft, Wirtschaft, Haushalt doch noch auf das Rohoel angewiesen sind.... Also kann ich mir heute nicht vorstellen, wie wir ohne fossile Brennstoffe in die Zukunft gehen können. Frage: Was passiert mit dem Anteil unbenützten Benzin, Diesel etc.) ? Kann dieser Anteil für etwas anderes verwendet werden?, Wenn ja, für was? Anmerkung: heute hab ich gehört, dass die EU sich Gedanken macht über das Verbot von Verbrenner-Motoren. Wie geht es weiter?

Harald Desing: Die stoffliche Nutzung fossiler Stoffe ist global ein relativ kleiner, aber wichtiger Teil. In der Übergangszeit kann diese stoffliche Verwendung prinzipiell weitergehen und solange die Stoffe am Ende nicht verbrannt werden, entstehen auch keine Emissionen. D.h. unser heutiges Verbot der Deponierung ist kontraproduktiv, wir sollten besser darüber nachdenken, Materialien, die fossilen Kohlenstoff enthalten, nicht zu verbrennen sondern zu lagern. Langfristig müssen solche Stoffe allerdings synthetisch, d.h. mit CO2 aus der Luft hergestellt werden. Es werden keine ungenutzen fossilen Brennstoffe übrig bleiben. Die globale Bunker für fossile Brennstoffe fassen lediglich ein paar Monate des globalen Bedarfs, viel wichtiger ist, dass die noch nicht geförderten fossilen Brennstoffe im Boden bleiben.

Guten Abend Wir haben bereits eine Warmwasseranlage (die auch Strom braucht) auf dem Dach. 22/25 Stockwerkeigentümer haben einer Planung für PV zugestimmt. Endgültig soll nächstes Jahr abgestimmt werden. Fragen: braucht es für den Bau die Zustimmung aller Eigentümer. Können diese von der Nutzniessung des Solarstroms (direkte Nutzung/ Verkauf) ausgeschlossen werden. Gibt es für diese Situation Musterverträge oder Lösungsbeispiele? Vielen Dank für die Beantwortung meiner Fragen.

Fabio Giddey: Als Grundeigentümer können Stockwerkeigentümer unter sich eine Zusammenschlussvereinbarung für den Eigenverbrauch abschliessen oder sie regeln den Zusammenschluss im Reglement. Der Zusammenschluss ist dabei an die im Stockwerkeigentum stehenden Objekte gebunden. Zwecks Sicherung des Fortbestandes des ZEV wird empfohlen, diesen im Reglement resp. dessen Ergänzung zu regeln. Will ein Stockwerkeigentümer bei Einführung des ZEV bei einer bestehenden Stockwerkeigentümergemeinschaft nicht teilnehmen, muss dieser einen eigenen Stromzähler unabhängig vom ZEV erhalten. Weitere Informationen finden Sie beim HEV hier:  https://www.hev-schweiz.ch/wohnen/bauen/haustechnik-gebaeudetechnik/eigenverbrauch/

Why are electrical vehicles in Switzerland not required to have bidirectional charging features? This would open the possibility to provide grid services.

Fabio Giddey: The requirement for the bidirectional charging feature doesn't change much, because there aren't any big Swiss car manufactures. It is already allowed to use this feature in the V2H (vehicle to home) case, and new models will soon follow.

Guten Tag Die Schweiz produziert eine grosse Menge Strom aus Wasserkraft. Unter andrem auch aus Speicherkraftwerken. Diese werden zu gewissen Zeiten mit Strom aus ganz Europa gefüllt, bevor diese wieder „sauberen“ Wasserstrom produzieren. Stimmt das? Wie viel unseres Wasserstroms würde das betreffen (in Prozent)? Und wäre das nicht „greenwashing“? Gerne möchte ich hier etwas Klarheit.

Silvan Rosser: Speicherkraftwerke sind davon nicht direkt betroffen. Nur ein kleiner Teil der Schweizer Speicherkraftwerke können mit «Strom aus ganz Europa» Wasser zurück in die Speicher hochpumpen. Es handelt sich um sogenannte Pumpspeicherkraftwerke. Der dafür verwendete Strom wird auch entsprechend deklariert. Der grosse Teil sind (reine) Speicherkraftwerke, bei denen die grossen Speicher durch natürliche Zuflüsse (Schneeschmelze, Regen, etc.) gefüllt werden. Von der Wasserkrafterzeugung in der Schweiz stammen 48 % aus Laufwasserkraftwerken, 48 % aus (reinen) Speicherkraftwerken und nur rund 4 % aus Pumpspeicherkraftwerken.  https://www.bfe.admin.ch/bfe/de/home/versorgung/erneuerbare-energien/wasserkraft.html#:~:text=Davon%20werden%20rund%2048%2C3,die%20Kantone%20Aargau%20und%20Bern.

Herr Eberle Wieso ist das kein Technologieverbot wenn keine neuen KKW's mehr gebaut werden dürfen?

Franz Baumgartner: Wer nach dem Bau eines neuen Kraftwerks ruft, muss zuerst die Wirtschaftlichkeit belegen, neben der zweifelsfreien Beleg der Sicherheit im Betrieb, aber nicht nur theoretisch! Wenn der freisinnige Finanzminister Lindner, von der grössten Wirtschaftsmacht in Europa, dem Neubau der Kernkraftwerke eine klare Absage erteilt, wie er im Interview im Oktober 2022 in der NZZ darlegte, und es mit der fehlenden Bereitschaft privater Versicherungsgesellschaften begründet, die das Risko des Betriebs nicht versichern wollen, dann ist dies doch nicht das Ergebnis eines kategorischen Technologieverbotes oder?

Ich betreibe eine grosse Solaranlage und einen Wärmeverbund mit dem ich demnächst auch meine Nachbarn mit Heizenergie beliefern will. Nun stellt sich mir die Frage wie kann ich meinen Nachbarn z.B. für Ladestationen auch von meinem Überschuss Strom abgeben? Da ich meinen Nachbarn nur Überschuss Strom liefern möchte und ich wegen der unsinnigen Vorschrift, dass ein Gebäude nicht von zwei Seiten Strom bekommen darf, die Ladestationen nicht betreiben kann. Was ist der Grund, dass ein Gebäude nur einen Stromanschluss haben darf ?

Fabio Giddey: Diese Möglichkeit besteht aktuell nur über den Zusammenschluss zum Eigenverbrauch (kurz: ZEV) und entsprechend einem Übergabepunkt zum Energieversorger. Neue Modelle mit lokalen Elektrizitätsgemeinschaften werden in der Schweiz diskutiert. Die Zukunft bringt dezentral erschlossene Areale. Weitere Informationen finden Sie hier:  https://www.swissolar.ch/index.php?id=403

Warum setzt man nicht auf eine geothermische Stromerzeugung, da diese völlig erneuerbar und emmissionsfrei hergestellt wird, für den Mensch absolut unerschöpflich ist und die Versorgungssicherheit um Jahrzehnte gesichert würde, da diese ein riesiges Potential hätte. Wer wegen den Erdbeben während des Baus angst hat, kann sich informieren, dass es auch natürliche, sogar stärkere Erdbeben gibt und würde man diese Schäden etwa nicht reparieren? Für dessen Kraftwerk benötigt man auch wesentlich viel weniger Fläche, als für die Solarstromerzeugung und man verbaut auch keine Naturschutzzonen, oder hochalpine Flächen. Warum setzt man nicht auf ein solches Kraftwerk und warum gibt es kein Verhältnis zwischen benötigter Fläche und dessen Stromerzeugung? Das wäre bei der Fotovoltaik ja ziemlich klein.

Harald Desing: Das globale Potential der Geothermie ist klein, grundsätzlich weil uns auf der Erde 10'000 Mal weniger geothermische Energie zu Verfügung steht als solare.  www.doi.org/10.3390/en12244723  Solaranlagen brauchen keine zusätzliche Fläche, wenn sie auf der bereits versiegelten Oberfläche von Dächern, Fassaden und Parkplätzen installiert werden. Solarparks auf der grünen Wiese nehmen hingegen der Natur wertvollen Lebensraum weg, hier ist Vorsicht geboten. Das solare Potential auf der weltweit versiegelten Oberfläche reicht jedoch für eine globale 2000 Watt Gesellschaft, es gibt daher gar keinen Bedarf für den Zubau auf grünen Flächen.

Guten Abend wie mein Wohnort suggeriert lebe ich mitten in der Landwirtschaftszone. Unser Nachbar ist Viehzüchter mit einer Mega neuen Scheune für ca 100 Kühe etc. 1. weshalb wird es nicht zur Pflicht die Unmenge Gülle in Energie zu verarbeiten? 2. weshalb 'pachtet' nicht zB die BKW die riesige Dachfläche in 80% Nebelfreiem Alpenraum, um selber Strom zu erzeugen? es hat genügend Mega Scheunen im Alpenraum mit Blechdach.....

Fabio Giddey: Solche Angebote bestehen in der Schweiz schon länger und werden oft «Contracting» genannt. Eine Liste von entsprechenden Anbietern finden Sie hier:  https://www.swissolar.ch/fileadmin/user_upload/PV-OEV/201102_Liste-Contractingfirmen_Swissolar_DE.pdf

Guten Tag, warum setzt man im Verkehr nicht auf synthetische Treibstoffe? Das würde das Stromnetz doch massiv entlasten.

Harald Desing: Synthetische Treibstoffe werden aus Strom, CO2 und Wasser aus der Luft hergestellt. Die Effizienz um vom Ausgangsstrom wieder zu nutzbarer Energie zu gelangen, liegt zwischen etwa 50% für Wasserstoff und gerade einmal 10% für DME, ein Ersatz für Diesel. D.h. Sie brauchen wesentlich mehr Strom um Ihr Auto über synthetische Treibstoffe zu betreiben als wenn Sie elektrisch fahren.

Guten Tag, warum hört man von offiziellen Seiten und Medien nie etwas von synthetischen Treibstoffen? Sogar die Formel 1 möchte in Zukunft mit diesem Treibstoff fahren? Der Umstieg auf ein Elektroauto entspricht unserer Konsum- und Wegwerfgesellschaft, obwohl die synthetischen Treibstoffe beim normalen Auto funktionieren würden. Die Elektromobilität belastet zudem unser Stromnetz massiv und das wird auch nirgendwo erwähnt, warum?

Silvan Rosser: Synthetische Treibstoffe sind teuer, knapp und weniger umweltfreundlich und daher keine geeignete Option zur Dekarbonisierung des Strassenverkehrs. Synthetische Treibstoffe müssen auch hergestellt werden. Dazu sind grosse Strommengen erforderlich (für die Elektrolyse zu Wasserstoff H2). In weiteren Produktionsschritten muss das H2 mit Kohlenstoffen (z.B. in Form von CO2) angereichert werden. Am Ende werden sie in Verbrennungsmotoren verbrannt mit entsprechend grossen Effizienzverlusten. Ein Auto mit synthetischen Treibstoffen zu bewegen braucht schlussendlich mehr als 6-mal soviel Strom, als wenn man es direkt in einem batterie-elektrischen Fahrzeug verwendet. Biogene und synthetische Treibstoffe werden in einer Netto-Null-Welt aber im internationalen Flug- und Schiffsverkehr wohl eingesetzt werden müssen, da keine Alternativen bekannt sind.  https://www.transportenvironment.org/discover/running-a-truck-on-e-diesel-costs-47-more-than-its-battery-electric-counterpart/   https://www.langfristszenarien.de/enertile-explorer-wAssets/docs/LFS_Kurzbericht_final_v5.pdf

Guten Abend Energiesparen ist in. Wäre es nicht sinnvoll, wir würden das Heizen von Immobilien so gestalten, dass nur die notwendigsten Räume (Bad und Wohnzimmer) beheizt werden und alle weiteren Räume auf 13 Grad erwärmen würden? Aufs korrekte Lüften sollte selbstverständlich nicht verzichtet werden.

Armin Eberle: Die Idee ist grundsätzlich gut. Sogenannter Betrieb ohne Nutzen soll zuerst angepackt und verhindert werden. Bei Immobilien muss allerdings beachtet werden, dass zu tiefe Temperaturen zu Feuchtigkeitsschäden führen können. Richtigerweise verweisen Sie auf korrektes Lüften, um diese Schäden zu verhindern. Das bedingt aber, dass Sie z.B. Entfeuchter oder Lüfter mit Wärmetauschern beschaffen müssen, um nicht die 13 Grad Innenluft gegen 0 Grad Aussenluft zu tauschen.

Was macht den kleinsten ökologischen Fussabdruck? Solar, Wind oder Kernenergie ????? Verhälnissmässigkeit Energie Sparen. Was bringt mehr Hallenbäder schliessen oder Eisstadions? Alle Reden immer von Licht, Schaufenstern Reklamen etc. Licht ist am sichbartsen aber wohl nicht am meisten wirksam wenn man diese ausschaltet. Wie kann man dekarbnisieren wenn wir zu wenig Strom haben? Was spielt das Bevölkerungswachstum für eine Rolle?

Harald Desing: Solar hat gleichzeitig den kleinsten ökologischen Fussabdruck und das grösste ökologische Potential. Insbesondere wenn wir Solaranlagen auf der bereits versiegelten Oberfläche (also Dächer, Fassaden, Parkplätze) installieren, hat es kaum Auswirkung auf Biodiversität und wenig Emissionen. Windkraft hat ein weitaus kleineres Potential, ganz einfach weil Wind letztlich aus Sonnenenergie entsteht. Zudem ist der Vogelschlag nicht zu unterschätzen, ganz abgesehen vom Lärm und dem Flächenbedarf. Bei Kernkraft sieht es noch einmal ganz anders aus: Uran abzubauen, anzureichern, zu verbrennen und danach endzulagern ist sehr aufwendig, benötigt also selbst viel Energie, Land und verursacht Emissionen. Zwar sind die CO2 Emissionen wesentlich kleiner als für die fossilen Energieträger, aber immer noch grösser als für die erneuerbaren. Dazu kommt dass eine globale nukleare Energieversorgung die Uranreserven sehr schnell aufbrauchen würde, es statistisch gesehen zu sehr vielen GAUs kommen könnte und das Endlagerproblem nach wie vor ungelöst ist. Es ist richtig, dass Beleuchtung vergleichsweise ein kleiner Stromverbraucher ist. Aber Beleuchtung hat auch noch einen weiteren negativen Effekt: die Störung der Biospäre. Viele nachtaktive Arten sind auf Dunkelheit für ihr Überleben angewiesen, Licht abzuschalten daher auch gut für die Biodiversität. Ob nun Hallenbäder oder Eisstadien mehr Energie brauchen, kann ich Ihnen nicht pauschal beantworten; Fakt ist aber dass beide Luxus darstellen. Die erforderliche erneuerbare Infrastruktur aufzubauen benötigt, so wie alles andere auch, natürlich Energie. Wir müssen uns also gut überlegen ob wir lieber im Winter im Hallenbad schwimmen oder unsere Energiezukunft aufbauen wollen... Jeder Mensch braucht ein Mindestmass an Energie; wächst die Bevölkerung zu stark, dann geht sich für jeden weniger aus. Ohne Hungersnöte, Pandemien oder Kriege wächst die Weltbevölkerung auf mindestens 9 bis 10 Milliarden an bevor sie sich stabilisiert. Das bedeutet, dass wir eine Energiezukunft denken müssen, die für alle mindestens die Grundbedürfnisse erfüllt. Das bedeutet aber auch, dass die heute Reichen ihren Energiebedarf reduzieren müssen.

Wieso gibt es keine Vereinheitlichung von PVStrom bei der Einspeisung? Danke für Ihre Rückmeldung

Fabio Giddey: Wir von Swissolar, plädieren für eine eidgenössische Regelung der Abnahmevergütung für Strom von PV-Anlagen. Die aktuellen Unterschiede sind absurd und es braucht eine Änderung im aktuell unpräzisen Gesetz. Weitere Informationen hierzu finden Sie im SRF Beitrag von Primus Ettlin:  https://www.srf.ch/news/schweiz/abnahmeverguetung-verguetung-beim-solarstrom-haengt-vom-wohnort-ab

Guten tag Wir haben eine wärmepumpe mit erdsonde, einen elektroboiler (beides 19 jahre alt) und seit 3 jahren eine photovoltaikanlage auf dem dach. Was würden sie uns empfehlen, wenn wir den boiler und oder wärmepumpe ersetzen müssen? Lg

Fabio Giddey: Bitte lassen Sie die Wärmepumpe von einem Fachpartner prüfen. Der Betrieb einer älteren Wärmepumpe kann oft durch Parameteranpassungen optimiert werden. Dennoch wird die Kommunikation mit einem Energieoptimierungssystem nicht möglich sein. Bitte beachten Sie die Kompatibilität zwingend, falls Sie ein Neugerät in Betracht ziehen. Siehe dazu:  https://www.fws.ch/wp-content/uploads/2022/11/20221102_BFE_PV_WP_Herstellertabelle_aktualisiert.pdf

Häufig höre ich, wenn AKW’s verboten würden, könne es mit der Klimaerwärmung doch nicht so dramatisch sein. Wieviel würde die Erderwärmung heute betragen, wenn in den letzten 50 Jahren kein einziges Kernkraftwerk betrieben worden wäre?

Silvan Rosser: Der globale Temperaturanstieg bis heute wäre mutmasslich noch deutlich stärker ausgefallen. Die Stromerzeugung mit Kernkraftwerken ist relativ CO2-arm und trägt deshalb kaum zur globalen Erwärmung bei. Wären in den letzten Jahrzehnten keine Kernkraftwerke betrieben worden, hätte man möglicherweise noch mehr Kohle, Öl und Gas verstromt mit entsprechend höheren CO2-Emissionen und einem damit verbundenen stärkeren Anstieg der globalen Temperatur. Die Stromerzeugung aus Kernkraft belastet dafür andere Umweltindikatoren (ionisierende Strahlung, Abbau Ozonschicht) stärker.  https://www.swissnuclear.ch/de/kernenergie-und-umwelt-_content---1--3032.html

Wäre die beste Werbung für die Aufhebung des Technolgieverbot für Kernenergie, wenn man die CH KKW's für eine Woche ausschalten würde?

Armin Eberle: Ein Technologieverbot kennen wir in der Schweiz nicht. Unsere KKW dürfen laufen, so lange sie noch sicher sind. Auch gegen Forschung ist nichts einzuwenden. Nur neue bauen dürfen wir nach Volksbeschluss nicht. Tatsächlich wäre ein Abschalten all unserer KKW ein gravierendes Ereignis, da KKW beinahe 30% unserer Schweizer Stromerzeugung ausmachen. Die Wirkungen lassen sich derzeit auch in Frankreich beobachten, wo bis zur Hälfte der KKW aufgrund von Mängeln oder Revision abgeschaltet sind. Das scheint mir keine gute Werbung für KKW zu machen.

Können Sie bitte alle Fragen udn Antworten online stellen? 44 fachleute beantworteten wieviele Fragen vom Publikum? Besten Dank!

SRF: Sämtliche Fragen und Antworten bleiben nach dem Ende des Chats weiterhin verfügbar. Die 44 Fachleute sind über den ganzen Tag hinweg schichtweise im Einsatz und beantworten in der zur Verfügung stehenden Zeit so viele Fragen wie möglich.

Hallo Zusammen Warum macht die Schweiz im Umgang mit der Umwelt so wenig bezüglich Regenwaldschutz und Meere/ Ozeane und schaut bei der Abholzung und Ozeanzerstörung zu, obwohl man genau weiss, dass diese zwei genannten Themen die grössten CO2 Speicher unserer Erde sind?

Harald Desing: Das «Warum» kann ich Ihnen nicht beantworten und ich denke auch, dass es immens wichtig die Speicherfähigkeit der Wälder und Ozeane zu erhalten, ja sogar auszubauen. Durch Konsumentscheidungen lässt sich hier im Kleinen wie im Grossen Einfluss nehmen: denken Sie nur an den Regenwald der abgeholzt wird um Soja für unsere Mastbetriebe herzustellen oder den Fisch in der Dose. Viel wichtiger ist jetzt aber erst einmal die Emissionen auf null zu bekommen, und hierzu hat die Schweiz eine entscheidende Rolle und Vorbildfunktion.

Bundesrat Parmelin hat heute gesagt, bei Thermostaten an der Heizung entspreche die Einstellung «3» 20 Grad. Lässt sich das so genau sagen und stimmt das für alle Thermostaten? In meiner Erfahrung wird es wärmer als 20 Grad, wenn man auf 3 einstellt.

Fabio Giddey: Bitte beachten Sie hierfür die Bedienungsanleitung des jeweiligen Thermostaten. In der Regel beträgt die Nummer 3 bei ca. 20 °C. (Siehe hierzu:  http://www.schmocker-sanitaer.ch/html/Heizung/Profi-Tipps/Thermostat/RA_2000__Bedienungsanleitung_d.pdf)

Wie findet man einfach heraus, ob es sparsame LED Lampen oder alte Hallogen oder Neonröhren sind. Lohnt sich ein auswechseln vor dem Defekt der Leuchtmittel? Danke für Ihre Rückmeldung

Fabio Giddey: Der Wechsel zu LED Lampen lohnt sich in jedem Fall! Bitte kontaktieren Sie hierfür direkt den Lieferanten oder Hersteller, oft ist die Technologie jedoch direkt auf der Lampe vermerkt. Als Ratgeber hilft auch die Energieetikette:  https://www.bfe.admin.ch/bfe/de/home/effizienz/energieetiketten-und-effizienzanforderungen/lampen.html

Zuerst einmal herzlichen Dank für diese Möglichkeit. Das finde ich sehr gut. Ich habe auch schon einige Fragen gestellt und gute Antworten bekommen. Heute habe ich leider keine Zeit, alle anderen Fragen zu studieren. Werden diese Fragen und Antworten auch in Zukunft irgendwo bei SRF auf der Homepage abrufbar sein? Falls nein, wäre das extrem schade und ein grosser Verlust. Ausserdem hätte ich durch die Angabe der Mail-Adresse erwartet, dass die Antwort auch noch an die Mail-Adresse geschickt würde. Das ist leider nicht der Fall (bis jetzt)

SRF: Danke für das Lob! Die Fragen und Antworten werden nach Abschluss des Chats weiterhin verfügbar sein. Am einfachsten setzen Sie sich dafür ein Bookmark. Die Seite wird später aber zB auch über unsere Site-Suche oder via Google auffindbar sein. Die Mailadresse dient uns für allfällige Kontaktaufnahmen, den angeregten Antwortservice können wir leider nicht anbieten, nehmen die Anregung aber gerne auf.

Bidirektionales Laden: Die Autobatterie wird entladen durch vtx. Wenn ich bei oder nach einer Entladung losfahren will, ist die Reichweite des Autos eingeschränkt. Die Verfügbarkeit des Autos wird dadurch eingeschränkt. Der Fünfer (Entladen) und maximale Reichweite (Weggli) gibts nicht gleichzeitig. Sind meine Überlegungen richtig?

Armin Eberle: Das ist korrekt. Auf zwei Arten versucht man aber diesem Problem entgegenzuwirken. Einerseits, indem nur sehr begrenzt entladen wird (z.B. nur bei mind. 80% voller Batterie und dann nur z.B. max. 20%) oder indem Sie per App (Energiemanager) die Entladung sperren, wenn sie grössere Reisen am Folgetag planen. Vgl. den Versuch in Basel  https://www.klimaschutz.bs.ch/dam/jcr:a8cf0d05-0293-4c56-8dfb-94fcca920588/Projektbericht-OKEE-Erlenmatt-Ost.pdf

Wie sollte die Rücklauf Temperatur gegenüber der Vorlauf Temperatur bei einer Heizung sein? Möglichst geringe Abweichung oder eine grosse Abweichung? Vielen Dank für Ihre Bemühungen.

Silvan Rosser: Die richtige Einstellung der Heizkurve bewirkt Einsparungen von vier bis sechs Prozent. EnergieSchweiz hat hier dokumentiert, wie die Heizkurve optimal eingestellt werden soll:  https://pubdb.bfe.admin.ch/de/publication/download/9982#:~:text=Faustregel%20Radiatoren%3A%20Eine%20Absenkung%20der,1%20%C2%B0C%20tiefere%20Raumtemperatur.&text=Vorlauftemperatur%20VT%20erh%C3%B6hen%2C%20indem%20eine,1%20%C2%B0C%20h%C3%B6here%20Raumtemperatur.

Guten Tag Wir haben die Heizung einiges runtergeschraubt. Wenn ich nun die Wäsche im Wohnraum trockne, frage ich mich, ob das nicht zu Schimmelbildung kommt. Vorallem auch im Bad, da haben wir knapp 20 Grad und nur ein kleines Fenster, das ich nicht den ganzen Tag offen haben will. Wenn da nun die feuchten Duschtücher rumhängen, kann sich meiner Meinung nach Schimmel bilden. Was sagen Sie dazu? Besten Dank und freundliche Grüsse

Silvan Rosser: Mit der täglichen Stosslüftung in jedem Rarum, bei der Sie die Fenster für fünf bis zehn Minuten komplett öffnen, ist die Gefahr für Schimmelbildung auch bei tieferen Raumtemperaturen sehr gering. Wenn sie Wäsche im Wohnraum trocknen lassen, müssen sie allenfalls zweimal pro Tag stosslüften. Auf keinen Fall das Fenster den ganzen Tag gekippt lassen – auch nicht im Bad, da so sehr viel Energie verloren geht.

Was haben die schmelzenden Gletscher für eine Auswirkung auf die Wasserenergie?

Armin Eberle: Die Gletscher sind ein wichtiger Wasserspeicher, der die Niederschläge im Winter (Schnee) ab Frühling kontinuierlich (und dosiert) wieder als Wasser abgibt. Wenn die Gletscher aufgrund des Klimawandels schmelzen, führt das aktuell zu einem höheren Wasseraufkommen zu Lasten kommender Generationen. Ohne Gletscher fehlt dieser Wasserpuffer und es kann vermehrt zu Hochwasserereignissen kommen. Wenn die Kraftwerke diese Wassermengen nicht mehr fassen bzw. turbinieren können, verlieren wir diese potenzielle Energie.

Guten Tag Bei uns ist das Einspeisen nicht mehr erlaubt, da der Spannungsanstieg scheinbar die gesetzlich zulässigen Vorgaben überschreitet. Soll ich die PV-Anlage trotzdem realisieren, oder abwarten, bis der Netzbetreiber vielleicht mal das Netz verstärkt?

Fabio Giddey: Bitte nehmen Sie mit einem Solarprofi aus der Region Kontakt auf und analysieren Sie die Situation vor Ort. Über ein technisches Anschlussgesuch (kurz: TAG) ist schnell ersichtlich, welche maximale Einspeiseleistung in kVA möglich ist. Falls dieser Wert kleiner als die geplante Grösse der PV-Anlage ist, bestehen weitere Möglichkeiten. Ersten können und sollen die Netzbetreiber die Netzsimulationen mit dynamischen Software-Tools durchführen und hierfür die Daten aus den Smart Meter einbeziehen, zweitens können Sie eine grössere Anlage in Kombination mit einer dynamischen Leistungsbegrenzung realisieren. Hierbei wird der Eigenverbrauch für die maximale Einspeiseleistung berücksichtigt und über eine Messung, die PV-Anlage geregelt. Drittens muss auch die Ausrichtung des PV-Generators für eine korrekte Beurteilung berücksichtigt werden. Das Produktionsprofil einer Südanlage verhält sich anders als eine Ost/West Anlage. Viertens soll das Verhältnis des DC-Generators in kWp zur AC-Leistung der Wechselrichter in kVA optimal gewählt werden. Als Beispiel ist ein Verhältnis von 100 kWp zu 100 kVA überhaupt nicht sinnvoll, dies da die Spitzenwerte in der Praxis sehr selten auftreten und schlussendlich die Energie entscheidend ist und nicht kurzzeitige Leistungsspitzen. Zusätzliche Energieoptimierungsmassnahmen oder Speichermöglichkeiten verbessern das Szenario und die Stabilität des Netzanschlusses.

Solarthermie Häufig höre ich, dass diese aufwändig im Unterhalt (hohe Temperaturen, Undichtigkeiten, usw.) ist und sogar Ersatzteile nicht mehr geliefert werden können. Können Sie dazu Stellung nehmen?

Armin Eberle: Ich kann Ihnen keine generelle Antwort geben. Aber die Technik ist ausgereift und nicht allzu kompliziert, was auf einen problemlosen Betriebe hinweist. Aus eigener Erfahrung: Wir nutzen eine Soltop Anlage. Diese wurde im Jahr 2002 eingebaut und produziert seither ununterbrochen warmes Wasser, sobald die Sonne ein wenig scheint. Bisher hatten wir nur eine einzige Störung (Magnetventil). Allerdings wäre nun nach 20 Jahren nicht mehr alle Ersatzteile lieferbar.

Wie verhindern wir am besten den 1:1 – Ersatz von konventionellen Heizsystemen? Jeder 1:1-Ersatz wird für ca. 20 Jahre die Dekarbonisierung verlangsamen. Wie können wir in alten Liegenschaften eine teurere Ersatzlösung attraktiver machen, auch wenn der Besitzer sein Geld lieber sparen möchte? Jede neu installierte Wärmepumpe ist immens wichtig – egal, ob bereits die Fassade und das Dach saniert sind und ob schon eine Fussbodenheizung liegt. Das kann auch nachgeholt werden. Und auch der Einsatz von Luft-Wärmepumpen ist sinnvoll, um mit geringen Kosten eine neue Heizung zu erreichen.

Harald Desing: Am besten verhindern liesse sich das, indem man den Einbau fossiler Heizungen verbietet. Praktikabel wäre auch, wenn sich die Kosten für fossile Heizsystem absehbar und zuverlässig verteuern würden, z.B. über eine CO2 Steuern die weit über der heutigen liegt und mit der Zeit anwächst.

Kann man im Ernstfall auf unsere Nachbarsländer Zählen? Oder gibt es da gewisse Zweifel? Kann man mit einem guten gewissen z.B. von Deutschland Strom beziehen, wen dieser von Kohlenkraftwerken kommen könnte.

Silvan Rosser: Die Einbindung der Schweiz in den europäischen Strombinnenmarkt ist von hoher Wichtigkeit, nicht nur für die Schweiz.  https://www.strom.ch/de/energiewissen/produktion-und-handel/strommarkt  Die enge Vernetzung mit unseren Nachbarn ist aus Sicht Versorgungssicherheit sowie auch wirtschaftlich relevant. Eine 100% Selbstversorgung (Autarkie) wäre technisch kaum machbar und vor allem enorm teuer. Die Gewährleistung der Versorgungssicherheit ist für alle beteiligten Länder des europäischen Strombinnenmarkt einfacher und günstiger im Verbund zu erzielen als wenn jedes Land noch umfangreiche eigene Reserven vorhält.

Guten Tag, Ich habe zwei Fragen: 1. Wie sieht es mit den Energie-Speichermöglichkeiten aus? Also kann allenfalls gesparte Energie dann auch gespeichert werden? 2. Wenn ich durch die Stadt laufe, sehe ich unglaublich viel Sparpotential – Energie die einfach unnötig verbraucht wird. Wie kann die Politik es rechtfertigen die Haushalte in Verantwortung zu nehmen, wenn sie doch die Möglichkeit hätte durch Verordnungen die Geschäfte zum energiesparenden Verhalten zu verpflichten?

Harald Desing: 1.) Energiespeicher sind in vielerlei Hinsicht teuer: sie kosten Geld, brauchen Energie und Materialien in der Herstellung und ein Teil der zu speichernden Energie geht verloren. Energiespeicher zu bauen verlangsamt also die Energiewende, besser wäre den Energiebedarf konsequent nach der Verfügbarkeit der erneuerbaren Energieträger auszurichten. Also: Energie dann brauchen wenn die Sonne scheint, und den Bedarf in der Nacht reduzieren. Überschüssige Energie sollte für Energie-intensive Produktionsprozesse verwendet werden, also zum Beispiel Isolationsmaterialien, die im Winter Heizenergie vermeiden. 2.) Unsere Gesellschaft ist alles andere als effizient im Umgang mit Energie (und vielen anderen Ressourcen), zum grossen Teil weil Energie so billig ist und die negativen Umweltauswirkungen nicht bezahlt werden müssen. Aber das wird sich in absehbarer Zukunft ändern: Steigen die Preise gibt es auch einen Anreiz sparsam mit Ressourcen umzugehen. Verordnungen können helfen, aber man kann das natürlich auch freiwillig tun und sich von so vielem unnötigen «Ballast» befreien.

wäre es denkbar, den Energieverbrauch pro Person nach dem 2000Watt-Gesellschaftsziel zu berechnen und diesen Grundverbrauch zu einem angemessenen, zielführenden Preis in Rechnung zu stellen und einen Mehrverbrauch höher in Rechnung zu stellen?

Harald Desing: Heute sind wir in der Schweiz bei ca. 6000Watt, global im Durchschnitt bei etwa 900 Watt pro Person. Das Ziel der 2000 Watt Gesellschaft beinhaltet den gesamten Energiebedarf, also direkt in Form von Strom und Brennstoffen, aber auch indirekt in Produkten und Dienstleistungen enthaltene Energie (oft auch «graue Energie» bezeichnet). Ein progressiver Energiepreis muss also auch den Konsum mit einschliessen. Heute ist es oft umgekehrt: Grossmengen sind meist günstiger zu haben. Einen Anreiz zu schaffen weniger zu verbrauchen ist auf jedem Fall sinnvoll und notwendig.

Dimensionierung der WP Werden Wärmepumpen nicht häufig überdimensioniert? Wie dimensioniert man die Leistung einer WP (z.B. MFH, 11’500 Liter Öl pro für Heizen und Warmwasser, Fussbodenheizung, Erdsonden)

Armin Eberle: Bei der Dimensionierung wird Ihr Installateur vermutlich einen Sicherheitszuschlag einplanen. Wichtig ist zu wissen, ob Sie künftig einen Mehrverbrauch planen (z.B. Familienzuwachs) oder umgekehrt, ob Sie das Haus isolieren oder weniger intensiv bewohnen. Zur Dimensionierung können Sie eine einfache Formel anwenden: Ölverbrauch in Liter dividiert durch 300. Das ergäbe bei Ihnen ca. 38 kW Leistungsbedarf. vgl.  https://pubdb.bfe.admin.ch/de/publication/download/165

Felix Nipkow und Nils Epprecht verdienen ihr Geld als Angestellte der Schweizerischen Energie-Stiftung SES, deren Zweck die Verhinderung von Kernkraft und die Lobbyarbeit für Erneuerbare ist. Warum werden sie hier als Experten gehandelt?

SRF: Vielen Dank für Ihre Anregung. Beim Thementag «SRF Thema Energie» sollen Themen aus vielseitigen Perspektiven beleuchtet werden: von der Krise über konkrete Lebensrealitäten bis zu innovativen Zukunftsprojekten. Mit der Möglichkeit seine Fragen im Live-Chat zu stellen, gibt SRF dem Publikum eine Stimme. Somit will dieser Chat nahe an den Fragen und Bedürfnissen des Publikums sein. Diese 44 Expertinnen und Experten stammen deshalb auch aus unterschiedlichen Bereichen, wie bsp. aus dem Ingenieurswesen, den Hochschulen, Verbänden oder Institutionen. Der Chat ist in erster Linie auf Verbraucherfragen ausgerichtet, wobei keine Vertreter aus der Kernenergieforschung vertreten sind. Dennoch gibt zum Beispiel der Direktor des Verbands Schweizerischer Elektrizitätsunternehmen VSE als Experte Auskunft. Die Mitglieder des Verbands produzieren mehr als 90% des gesamten Schweizer Stroms. Aus unserer Sicht deckt die Expertenrunde somit die thematische Vielfalt und die Fragen des Publikums ab.

Die Thematisierung der Verbraucherfragen im  Live-Chat  hätten wir durchaus im Einleitungstext besser hervorheben können.

Meine Fragen: Warum gibt es keine Solardächer auf Eisenbahnwagen? Warum werden in der Schweiz Reitpferde noch immer auf elektrisch betriebenen Laufbändern „bewegt“, während in armen Ländern Tiere zur Energieerzeugung (z.B. beim Wasserschöpfen) benützt werden? Warum kostet manchmal die Gebühr für den Stromzähler mehr als der verbrauchte Strom, obwohl nur eine verbrauchsabhängige Verrechnung zum Sparen animiert?

Armin Eberle: Solardächer: Die sollten tatsächlich auf allen möglichen Dächern eingesetzt werden. Auf Bahnwagen allerdings stellt sich die Frage der mechanischen Belastung (Fahrtwind, Reinigung) und vor allem auch der raschen Verschmutzung, was den Wirkungsgrad der PV-Anlagen jeweils rasch reduzieren würde. Ausserdem wäre die Produktion sehr wechselhaft (Bahnhöfe) und in Kombination mit Batterien wären das teure kWh. Ihre Idee, dass Pferde Energie produzieren statt auf Laufbändern konsumieren gefällt mir. Allerdings kenne ich mich zum Verhalten der Pferde (ob sie freiwillig auf einem Band laufen würden), nicht aus. Bei einem Bewegungskarussel könnte ich mir Energieproduktion gut vorstellen. Die Frage der Fixkosten bei den Stromtarifen wird schon seit längerem diskutiert und auf Bundesebene abgelehnt: z.B. 2011:  https://www.parlament.ch/de/ratsbetrieb/suche-curia-vista/geschaeft?AffairId=20113241  Die Bereitstellung und Nutzung der Netzinfrastruktur hab aber auch einen Wert und kann als Versicherungsleistung betrachtet werden. Letztlich entscheiden das die Energieversorger im Rahmen ihrer Reglemente.

Guten Tag Was würden Sie sagen, sind die effizientesten Massnahmen für das Stromsparen. Vor allem für einzel Personen im Haushalt. Vielen Dank.

Fabio Giddey: Eine schnelle und effiziente Massnahme liegt in der Beleuchtung, achten Sie dabei auf LED-Leuchtmittel. Weiter sollen Standby-Geräte über einen Hauptschalter ausgeschaltet werden können. Zudem empfehle ich, bei einem Neukauf oder die bestehenden Geräte auf die Energieetikette zu prüfen. Weitere Informationen hierzu finden Sie hier:  https://www.energie-experten.ch/de/wohnen/detail/neue-energieetikette-2021-in-der-schweiz.html

Stromzähler/Smart-Meter Ich bin etwas enttäuscht von den Smartmeter (z.B. der CKW), wenn diese nur den Energiebezug in 15 Minuten-Zeitschritten melden. Smart wäre ein momentane Leistungsanzeige. Zudem sollten die Auswertungen für jede der drei Phasen zur Verfügung stehen. Ein Shelly 3EM für gut 100 Fr kann das, wieso können das nicht auch unsere EWs liefern?

Armin Eberle: Immerhin. Die meisten Stromkunden im Haushaltsbereich müssen sich noch mit Akonto-Zahlungen und Jahreswerten zufrieden geben. Aber ihre Frage ist selbstverständlich berechtigt. Ich würde sie direkt Ihrem Netzbetreiber stellen.

Wie haben die SRF Korrespondent:innen die Stromausfälle in bewaffneten Konflikten (z.B. Ukraine) erlebt?

SRF: Dieses Thema haben wir in dieser Form noch nicht behandelt. Gerne nehmen wir aber Ihren Input auf. Ansatzweise haben wir darüber berichtet:

Untersuchungen haben gezeigt, dass sowohl für Windräder als auch Fotovoltaik der Ressourcen-Verbrauch an wertvollen Rohstoffen von Metallen, seltenen Erden bis Beton für die gleiche Menge Energie etwa 50 mal grösser ist als für Kernkraftwerke.. Und dieGewinnung dieser Ressourcen, die wir ja nicht haben, hinterlässt in Entwicklungsländern vergiftete Böden und führt oft zu Kinderarbeit. Eine Umweltorganisation hat sogar berechnet, dass sich bis zum Jahr 2050 etwa 80 Tausend Tonnen giftiger Fotovoltaik-Müll ansammeln wird, im Vergleich zu total nur etwa 0.25 Tonnen hochradioaktiver Abfall (alle Quellen mitberücksichtigt). Wieso ist der Ressourcenverbrauch und das Abfallproblem der sogenannt «alternativen Energien» nie ein Thema in Politik und Medien?

SRF: Vielen Dank für Ihre Anmerkung. Das ist eine Frage, die sich wohl an die Politik richtet. In gewisser Hinsicht haben wir über folgendes berichtet:

wie können Grossverteiler und regionale Ladenketten (zB Volg) veranlasst werden, Energiesparmassnahmen nicht bloss anzukündigen, sondern tatsächlich und überprüfbar umzusetzen? (siehe mein Leserbrief v heute in der NZZ)

Franz Baumgartner: Indem die Kunden bei anderen Grossverteilern einkaufen, die sich der Umwelt ernsthaft annehmen und diesen Wechsel dann positiv in der Bekanntenkreis oder über andere Kanäle kommunizieren.

Untersuchungen haben gezeigt, dass sowohl für Windräder als auch Fotovoltaik der Ressourcen-Verbrauch an wertvollen Rohstoffen von Metallen, seltenen Erden bis Beton für die gleiche Menge Energie etwa 50 mal grösser ist als für Kernkraftwerke.. Und dieGewinnung dieser Ressourcen, die wir ja nicht haben, hinterlässt in Entwicklungsländern vergiftete Böden und führt oft zu Kinderarbeit. Eine Umweltorganisation hat sogar berechnet, dass sich bis zum Jahr 2050 etwa 80 Tausend Tonnen giftiger Fotovoltaik-Müll ansammeln wird, im Vergleich zu total nur etwa 0.25 Tonnen hochradioaktiver Abfall (alle Quellen mitberücksichtigt). Wieso ist der Ressourcenverbrauch und das Abfallproblem der sogenannt «alternativen Energien» nie ein Thema in Politik und Medien?

Silvan Rosser: Der Übergang von einem fossilen zu einem erneuerbaren Energieversorgungssystem ist auf den Einsatz grosser Mengen vieler unterschiedlicher Rohstoffe angewiesen. Durch die Umstellung der Energieversorgung auf erneuerbare Energiequellen entsteht zudem ein zusätzlicher Rohstoffbedarf, während der Bedarf an fossilen Rohstoffen zurückgeht. Im Zusammenhang mit der Energiewende haben die Technologiemetalle Gallium, Indium, Selen und Silizium aufgrund ihrer Verwendung vor allem in PV-Modulen eine besondere Relevanz. Das Gleiche gilt für Kobalt und Lithium aufgrund ihrer Verwendung in Lithium-Ionen- Batterien sowie für Neodym und Dysprosium aufgrund ihrer Verwendung in Windkraftanlagen und Elektromotoren. > siehe:  https://d-eiti.de/wp-content/uploads/2020/02/Rohstoffbedarf-im-Bereich-der-erneuerbaren-Energien.Langfassung.pdf  Um die negativen Folgen der Ressourceninanspruchnahme auf ein ökologisch und sozial verträgliches Mass zu reduzieren, sind weitere Anstrengungen nötig. Auch dem Recycling kommt eine hohe Bedeutung zu. So können mit neuen Verfahren PV-Zellen und Batterien von Elektrofahrzeugen fast vollständig recycliert und damit wiederverwertet werden. Transparenz und Produktverantwortung leisten wichtige Beiträge zu einer schonenden und effizienten Ressourcennutzung.

Frage zu Autobatterie als Speicher: Macht es Sinn, eine Autobatterie zur Steigerung des Eigenverbrauchs (z.B. mit WP) zu verwenden. Muss dann die Autobatterie durch die vielen Ladezyklen nicht früher ersetzt werden, was gegenüber einer stationären Lösung teuer und unökologischer ist?

Franz Baumgartner: Die heutigen Lithium Antriebsbatterien in den handelsüblichen Elektroautos können nach 2000 Zyklen, also nach 2000 facher Lieferung der Nennkapazität von z.B. 60kWh noch 80% der ursprünglichen Reichweite liefern. Dies ist dann die Strommenge die bei einem Verbrauch von ca. 20kWh/100km für eine Fahrstrecke von 600 000km reichen sollte, also 20 Jahre immer 30 000km jährlich. Die meisten Autofahre nutzen dieses Potential der Batteriekapazität nicht voll aus und können daher ihre Batterie im Strom netzt als Speicher nutzen. Gewinn bringend in Zukunft, wenn die Autos bidirektional Laden/Entladen können und auch dürfen! Da geht es hin und die Stromnetzt werden dadurch stabilisiert.

Wie heizen wir am naturverträglichsten und nichtallzu teuer unseren neuen Wintergarten, den wir leider nicht fest installiert und dauerhaft (mit unserer Wärmepumpe) beheizen dürfen, obwohl er über best-isolierendes Glas verfügt Was sehen Sie für Möglichkeiten? (Sonnenlicht haben wir ab Oktober jeweils erst ab ca. 12.00 Uhr.. Wer kann uns in solchen Fragen am besten beraten?

Adrian Altenburger: Nun, am besten heizen Sie ihren Wintergarten gar nicht. Die Idee von Wintergärten ist ja nicht eine permanente Nutzung sondern, dass in diesen mit passiver solarer Nutzung eine adäquate Raumlufttemperatur (deutlich unter <20°C) über eine längere Zeit auch im Winterhalbjahr aufrecht erhalten werden kann. Offensichtlich ist die Situierung ihres Wintergartens bezüglich solarer Nutzung suboptimal. Insofern wäre aus meiner Sicht allenfalls ein holzbasierter sogenannter Schwedenofen, welcher aber nur zu Zeiten des Aufenthalts betrieben wird vertretbar.

Wieso wird das natürlich vorhandene Energiepotential des Aegerisees im Kt Zug nicht als Tag-/Nacht-Speichersystem genutzt? Anmerkungen: Zwischen Aegerisee und Zugersee besteht ein natürliches Speichersystem. Mit einer Fläche von 7.2 km2 des Aegerisees und einer Absenkung des Seespiegels während der Nacht um (vermutlich akzeptable) 10 cm steht ein Volumen von 720'000 m3 zur Verfügung. Die Höhendifferenz zum Zugersee beträgt 311 Meter. Damit lassen sich bei einem Wirkungsgrad von 85 % mit jedem Zyklus circa 518 MWh Strom erzeugen. Bei einem durchschnittlichen Stromverbrauch von 6.2 KWh pro Haushalt und Nacht lassen sich damit über 83'000 Haushalte nachts mit Strom versorgen. Am Tag könnte das Wasser dann mit ueberschüssigem Strom aus PV-Anlagen wieder hochgepumpt werden. Wäre das nicht ein umweltverträgliches und kostengünstiges Tag-/Nacht Speichersystem?

Adrian Altenburger: Ich gehe davon aus, dass dies in dieser Grössenordnung nicht wirtschaftlich wäre.

Warum müssen die einnahmen vom eingespeistem Strom versteuert werden?

Giuseppina Togni: Dies wäre eine Frage an die Steuerbehörde. Sie können einen politischen Vorstoss versuchen: Die Einnahmen von erneuerbarer Elektrizität sollen nicht mehr als Einkommen versteuert werden.

Warum werden elektrische Handtrockner in öffentlichen Toiletten nicht verboten? Die verbrauchen unnötig Strom und heizen die Umwelt auf. Ersatz mit Tüchern zum Trocknen hat sich bewährt. Das ist personalaufwändiger, aber energiesparender.

Armin Eberle: Sie haben recht, dass elektrische Haartrockner relativ viel Strom verbrauchen. Allerdings nur jeweils einer kurzen Einsatzzeit. Dabei ist zwischen Heissbläsern und Jetstream (Kaltluft, z.B. Dyson) zu unterscheiden. Letztere haben die beste Ökobilanz und brauchen wenig Energie. Warmlufbläser sind ökologisch und energetisch die schlechteste Wahl. Handtuchrollen zum Trocknen weisen im ökologischen Vergleich (Ökobilanz) ebenfalls einen grösseren Energieverbrauch aus (Transporte, Waschen, allerdings Wärme). Wegwerf-Papiertücher liegen dazwischen. vgl. z.B.  https://utopia.de/haendetrockner-trockentuecher-umweltbelastung-welthaendewaschtag-66614/

Hallo In Südafrika gibt seit ca. 2007 Loadshedding, das heisst das der Strom während mehreren Sunden am Tag abgestellt wird (Meistens 2x 2.5 Stunden) (bin gerade in Johannesburg). Die Firmen müssen den Ausfall mittels Generatoren kompensieren. Sie bewegen sich im Rahmen von 20'000 Rand das sind rund 1'092 Franken am Tag für Benzin. Wäre das in der Schweiz auch eine Möglichkeit, Unternehmen so am laufen zu lassen und würde man den Benzin Preis senken mit Hilfe des Bundes?

Adrian Altenburger: Ein Loadshedding und die Kompensation der fehlenden Produktion im Netz mittels fossilen Brennstoffen in Netzersatzanlagen ohne Notlage ist in der Schweiz weder notwendig noch sinnvoll (CO2-Emissionen). Bei einer Notlage welche eine nationale Strommangellage voraussetzt, wäre das eine Möglichkeit, welche aber nur für kritische Anlagen genutzt werden sollte (diese verfügen heute bereits über entsprechende Notstromaggregate). Längerfistige Mangellagen (>72h) wären sehr kritisch (wie bei vorherigen Fragen bereits beantwortet).

Was halten Sie davon, dass hierzulande Pferde auf elektrisch betriebenen Laufbändern «bewegt» werden, während in armen Ländern mit den Tieren Energie erzeugt statt verbraucht wird? Warum ist bei geringem Stromverbrauch die Zählermiete teuerer als die Rechnung für die Energie? Es sollte doch alles verbrauchsabhängig sein, weil dann ein Sparanreiz besteht. Warum hat es auf den Eisenbahnzügen noch immer keine Sonnenkollektoren?

Giuseppina Togni: Ihre Fragen deuten darauf hin, dass wir in einer widersprüchlichen Gesellschaft leben. Zum Stromzähler: Es ist zwar ärgerlich, dass der Grundpreis sehr hoch und unabhängig vom Stromverbrauch ist. Das animiert nicht zum Stromsparen. Anderseits gibt es Wohnungen (z.B. in Feriendörfern), die nur während 2 Wochen pro Jahr bewohnt sind. Ohne Grundtarif würden sie sich nicht an die Infrastruktur beteiligen, die sie aber beanspruchen. Mit dem Grundpreis beteiligen sich alle im gleichen Mass. Photovoltaik auf fahrenden Züge ist schwierig. Besser wäre an den Bahnhöfen.

Ist die Wasserkraft zukunftstauglich? Wenn ja, wie und wieso?

Adrian Altenburger: Die Wasserkraft ist nicht nur zukunftstauglich, sondern hat mit heute rund 60% an der gesamten Stromerzeugung in der Schweiz bereits seit Jahrzehnten zuverlässig und nachhaltig erzeugte Elektrizität zur Verfügung gestellt. Die Topografie bietet in der Schweiz eine natürliche Voraussetzung zur Nutzung der Wasserkraft und sie sollte wo möglich ausgebaut werden. Sollte in der Zukunft eine neue Technologie noch nachhaltiger und effizienter sein, könnten die Anlagen nicht nur rückgebaut werden sondern auch der Naturraum würde sich wohl innert wenigen Jahren wieder komplett erholen.

Wieso gibt es kein Geld, um Private dazuzuführen, Strom zu sparen?

Giuseppina Togni: Es gibt mehrere Förderprogramme, um Strom bei Privaten zu sparen. Beispiele: 1)  energiefranken.ch  (PLZ eingeben: Es werden alle Förderprogramme in dieser Gemeinde gezeigt), 2.  alledin.ch  (der Ersatz von Halogenstehleuchten wird mit bis 100 CHF unterstützt), 3.  https://www.topten.ch/private/products/financial_incentives  (Auflistung der Förderprogramme für elektrische Geräte). Es gibt sicher noch weitere Förderungen.

Wie viel Strom erzeugen Pavegen Böden? Ich habe gelesen, dass diese in Europa und den USA in Bahnhöfen eingebaut werden. Bern baut auch einen neuen Bahnhof erhalten wir einen solchen Boden?

Giuseppina Togni: Diese Böden sind eine lustige Idee: Mit dem Gewicht der Schritte wird Strom erzeugt. Da ein «Perfektum Mobile» nicht möglich ist, kann maximal so viel Energie erzeugt werden, wie ein Mensch abgibt. Und ein Mensch gibt etwa 80 – 100 Watt ab, 95% davon in Form von nicht nutzbarer Abwärme. D.h. pro Schritt können «nur» ein Paar Watt erzeugt werden.

Warum sprechen alle immer von Elektromobilität. Durch den Wechsel auf ein solches Auto entsprechen wir absolut der Wegwerfgesellschaft. Warum erwähnt niemand die synthetischen Treibstoffe?

Stefan Dörig: Die Elektromobilität ist tatsächlich in aller Munde und wird sich im Privatbereich durchsetzen. Die Verbindung zur «Wegwerfgesellschaft» verstehe ich nicht, insbesondere nicht, wenn wir vom Wechsel von fossilen Verbrennern auf Elektromobile sprechen. Synthetische Treibstoffe sind durchaus in der Diskussion. Sie sind in Vergleich zum Elektroantrieb aber deutlich weniger klimafreundlich. Für gewisse Anwendungen sind synthetische Treibstoffe trotzdem sinnvoll, nicht aber für die grosse Masse der PKW.

Hallo Unabhänig vo der Energiekriese. Ein Blackout ist in der schweiz sehr unwarscheindlich, doch keine regel ohne ausnahme. Also die Schweiz hat für mehrere Tage kein Strom zur verfügung, da das Gesamte netz zusammengebrochen ist. Wie würde man Reagieren, wie steht es bei diesem Szenario mit der Landessicherheit? Und was könten Ursachen für ein Blackout sein? Wie Würde die Bevölkerung informiert?

Adrian Altenburger: Dazu gibt es die Planung des OSTRAL auf nationaler Ebene. Nebst einem möglichen Lastabwurf verfügen kritische Betriebe wie Rechenzentren, Spitäler etc. über Netzersatzanlagen. Allerdings sind diese meist nur für eine Dauer von 72h ausgelegt und bei einem nationalen Blackout welcher länger dauert, müsste wohl davon ausgegangen werden, dass Diesel zur Wiederbefüllung nur beschränkt am Markt verfügbar sein wird und das Pflichtlager des Bundes wohl gemäss der Planung des OSTRAL zugweisen werden. Wir sollten also alles daran setzen, dass diese Situation nicht eintritt (u.a. wurden dazu in der Schweiz die Speicherseen bestmöglich gefüllt und in Europa auch die Gasspeicher mehr als sonst und praktisch vollständig gefüllt).

SRF: SRF hat diese Fragen übrigens auch schon im Rahmen eines Thementags behandelt:  https://www.srf.ch/blackout

Man soll ja alle Leuchtmittel im Haus durch LED ersetzen, heisst es so nett. Doch woran erkenne ich, worum es sich bei einer «Birne» denn handelt, die bereits in der Lampe angebracht ist (z.B. vom Vormieter)? Ist ja nicht angeschrieben... Eine Glühbirne vermag man ja noch zu erkennen, doch woran erkennt man Halogen, wenn es sich um Milchglas handelt?

Giuseppina Togni: Sie können Glühbirne oder Halogenleuchten sehr einfach erkennen: Aufgrund der Verluste werden sie sehr heiss. Versuchen Sie mit der Hand in der Nähe zu kommen. Falls es sehr warm ist, es sind keine LED (aber aufpassen!). Es gibt übriges Förderprogramme, um die Beleuchtung auf LED umzustellen. Siehe z.B.  Lightbank.ch  oder  Energiefranken.ch

Guten Abend Meine Frau (70) und ich (74) wohnen in einem gut unterhalten Einfamilienhaus mit Gas Heizung. Wir besitzen noch Land. Macht es Sinn ein Tinyhaus zu bauen, das Energieautar wäre. Sobald es nötig wäre, gehen wir ins Tinyhaus, sonst im Einfamilienhaus. Mit einem freundlichen Gruss v

Adrian Altenburger: Bevor Sie sozusagen Notunterkunft in Form eines Tinyhaus bauen, würde ich den Ersatz der bestehenden Gasheizung prüfen.

Wir planen die Einrichtung einer Kleinwindanlage mit Rotordurchmesser von 1.5 Meter auf die Verlängerung unserer metallischen Wendeltreppe. Gibt es Einschränkungen betreffs «Höhe». Die Abstände von der Parzellengrenze bzw. der Strasse sind alle grösser als 5.0 Meter. Danke GB

Adrian Altenburger: Ich empfehle dazu das Bauamt auf der Gemeinde zu konsultieren. Dieses müsste aufgrund der baurechtlichen Situation an Ihrem Standort eine entsprechend verbindliche Auskunft geben können.

Ich bin hin und hergerissen, soll ich eine Photovoltaikanlage auf mein Hausdach machen. Ca 30 Penals. Oder das Geld in die Pensionskasse legen?

Stefan Dörig: Guten Tag, wenn Sie eine Investition in die erneuerbare Energieversorgung der Schweiz tätigen und einen kleinen Beitrag für eine nachhaltige Zukunft leisten wollen, dann wählen Sie die PV-Anlage. Vielen Dank dafür :)

Die Autoindustrie steuert (leider) ziemlich einseitig auf den Elektroantrieb zu. Kaum einmal wird in all den Diskussionen um die zukünftigen Antriebsarten Biogas erwähnt. Warum? Ein mit Biogas betriebenes Auto fährt CO2 neutral und hat sicher eine bessere Umweltbilanz als ein Elektroauto (Batterieherstellung, graue Energie). Das Potenzial von Biogas in der Schweiz ist noch sehr ausbaufähig. (Mist, Gülle, Speisereste usw.)

Stefan Dörig: Die Zukunft der Mobilität wird tatsächlich vorwiegend elektrisch sein. Die Entscheidungen dazu sind gefallen, wie Sie ja auch selber schreiben. Das Problem mit Biogas ist vor allem die Verfügbarkeit. In der Schweiz haben wir zwar tatsächlich ein gewisses Ausbaupotenzial, aber es ist beschränkt. Dazu kommt, dass das rare Biogas dort eingesetzt werden sollte, wo eine Elektrifizierung nicht möglich, oder sehr teuer ist. In der Schweiz ist dies vor allem in der Industrie. Biogas wird also eine Rolle spielen bei der Energiewende in der Schweiz, aber nicht in der Mobilität.

Wie würden Sie Prioritäten bei energetischen Sanierungen (von einem 40-jährigen Haus) oder Ersatz von Geräten setzten, um einen möglichst grossen Impact mit dem Investierten Geld zu erreichen? Z.B. leben wir in einem 40-jährigen Haus mit Sole-Wasser Wärmepumpe. Möglichkeiten, welche wir sehen: i) Installation einer PV Anlage, ii) elektrischer Warmwasserboiler ersetzen (durch WP-Boiler oder an ältere WP anschliessen), iii) Ersatz von 3-fachverglasten 40-jährigen Fenstern, iv) Gebäudehülle und Kellerdecke isolieren, v) älterer Kühlschrank und Gefrierer ersetzen, vi) 15-jährige WP ersetzen durch effizientere WP mit Pufferspeicher, vii) Batteriespeicher für PV-Anlage, ... Klar, können Sie wohl nur grob eine Einschätzung geben, aber mich würde interessieren, wie sie priorisieren. Gerne dürfen Sie noch weitere Optionen erwähnen, welche man miteinander vergleichen könnte. Ist eine Option klar am wichtigsten oder sind einige Optionen sehr ähnlich einzustufen? Vielen herzlichen Dank!

Adrian Altenburger: Zunächst haben Sie für ein 40-jähriges Gebäude mit der bereits installierten SW-WP bereits eine vergleichsweise gute Ausgangslage. Falls die bestehenden Komponenten am Ende des Lebenszyklus sind und ohnehin ein Ersatz ansteht, würde ich das priorisieren. In Ihrem Fall die SW-WP, Gefrierer, Kühlschrank und die Fenster. Ein Ersatz des Elektroboilers durch einen WP-Boiler ist sicher auch sinnvoll und die Eigenstromerzeugung mittels PV ebenfalls Der Einsatz eines Batteriespeichers zur Erhöhung des Eigenstromverbrauchs würde ich in jedem Fall prüfen und zumindest den Platz und die elektroseitigen Einbindungen vorsehen. Ich gehe davon aus, dass die Wärmedämmung der Gebäudehülle bereits einen guten Stand hat und würde dort nicht mehr allzu viel investieren. Falls die Kellerdecke nicht gedämmt ist und die Kellerräume unbeheizt sind würde ich das auch noch tun. PS: Eine neue und effizientere SW-WP könnte bei gleich bleibender Wärmequelle (EWS) deutlich weniger Heizwärme generieren. Insofern und falls die bestehende SW-WP nicht überdimensioniert war (was allerdings in den meisten Fällen der Fall ist) müssten Sie dies auch noch verifizieren.

Guten Tag Ich benutze eine Zeitschaltuhr um den Router zu steuern. Nun hat mir ein Techniker der Wasserwerke Zug mitgeteilt, dass es nicht gut se, wenn der Router und die dazugehörigen Mesh Geräte also Repeater dauernd vom Strom genommen werden, weil das Netz jedesmal neu aufgebaut werden muss. Wie sehen Sie das?

Giuseppina Togni: Ausschalten ist energetisch immer besser als Stand-by. Wenn Sie bis jetzt keine Probleme mit Ausschalten hatten, machen Sie es einfach weiter.

Grüezi, Anstatt auf viele kleinen Häusern eine Photovoltaik zu installieren, wär es ev. sinnvoller, eine neue grosse Solaranlage zu bauen? Diese könnte Z.B auf dem Flugplatz Dübendorf erstellt werden. Ein ENERGIEPARK könnte entstehen. Mit der Empa, ETH als Projekt Verantwortliche. Ist es nicht auch sinnvoll, in einem Zentrum nach neuen Energien zu forschen? Wie zum Beispiel die überschüssige Energie gespeichert werden kann.

Stefan Dörig: Das eine tun und das andere nicht lassen. Die Solaranlagen auf kleinen Dächern haben den Vorteil, dass sie den Strom dort produzieren, wo er gebraucht wird (insb. für das Elektroauto oder für die Wärmepumpe), dies entlastet die Verteilnetze. Ausserdem lassen sich die Anlagen wunderbar in die bestehende Infrastruktur integrieren. Grosse Solaranlagen sind in den südlichen Ländern sehr verbreitet, wo die Sonne viel scheint und viel Platz vorhanden ist. Solche Anlagen sind heute oft ohne Förderung rentabel. Die Idee eines Solarparks in Dübendorf ist natürlich trotzdem spannend. Ob es dazu ein neues Zentrum braucht, wage ich zu bezweifeln, denn die Energieforschung in der Schweiz ist bereits heute hervorragend aufgestellt.

Warum werden Pumpspeicherwerke nicht in die Diskussion einbezogen? Pumpspeicherwerke sind die besten Energiespeicher und können sich der Erzeugung und dem Verbrauch am besten anpassen. Nahezu baureife Projekte wie Grimsel 3 (660 MW) und Grimsel 1E (150 MW) werden kaum in die Energiestrategie einbezogen. Sie sind sehr kostengünstig (etwas über 1 Mio Fr pro MW).

Almut Kirchner, Prognos AG: Ob die Pumpspeicherwerke in die Diskussion einbezogen werden, ist vielleicht eine Frage der persönlichen Wahrnehmung. Die quantitativen Grundlagen zur Entwicklung des Energiesystems (Eenrgiepserpektiven 2050 +,  https://www.bfe.admin.ch/bfe/de/home/politik/energieperspektiven-2050-plus.html ) beziehen sie auf jeden Fall ein. Der «runde Tisch zur Wasserkraft», den Frau BRin Sommaruge initiiert hat, hat ja auch gute Ergebnisse erbracht. Die Schweiz hat mit ihren Speicher- und Pumpspeicherkraftwerken ein hohes Flexibilitätspotenzial, das in einer Welt mit mehr Solar- und Windenergiesehr gut zum Tragen kommt.

Ich sehe überall in den Umspannungswerken von SAK oder NOK risige Trafos die im Freien stehen. Diese Trafos sind alle mit Kühlblechen oder mit Kühlrippen bestückt. Meine Frage, wie warm werden denn diese Trafos im Betrieb, warum stehen die alle im Freien und warum wird diese Wärme nicht genutzt?

Franz Baumgartner: Im Jahr 2020/21 war die gesamten Verteilverluste inkl. dem von ihnen genannten Transformatoren für die Schweiz bei 4.3 TWh oder 7% (siehe BFE Elektrizitätsstatistik Seite 10 in  https://pubdb.bfe.admin.ch/de/publication/download/10942 ) Die technisch, wirtschaftliche Nutzung der Wärme eines Verteiltrafos ist nur in den wenigsten Fällen gegeben, den diesen Trafo wollen viele nicht im eigenen oder nahe des eigenen Gebäudes haben! Verluste reduzieren und neue Ideen dazu die auch wirtschaftlich sind, sind stets willkommen.

In Winternächten benötigt die Schweiz heute mindestens eine Leistung von 4'500 MW im Stromnetz (Quelle: Swissgrid). Mit steigender E-Mobilität und WP-Heizungen dürfte dieser Wert locker 6'000 MW erreichen (eigene Abschätzung). Wie stellt die Schweiz diese Leistung inskünftig permanent bereit, wenn die AKWs stillgelegt sind?

Andrea Beck: Gemäss Energiestrategie 2050 liegt das Hauptgewicht auf dem Ausbau der Photovoltaik-Leistung, der Windenergie und der Steigerung der Wasserkraft. Insbesondere kommt es aber mehr denn ja darauf an, dass wir alle effizient mit den Ressourchen umgehen und den Bedarf senken (Stichwort 2000-Watt-Gesellschaft). Wir können nicht so weitermachen wie bisher.

Guten Tag Wenn ich den Fernseher am Gerät ausschalte genauso Wasserkocher, Kaffeemaschine, muss ich auch den Stecker ziehen damit ich Strom spare? Danke für ihre Rückmeldung. Freundlicher Gruss

Nadja Gross: Diese Geräte brauchen teilweise immer noch Strom, auch wenn sie ausgeschaltet sind. Um sicher zu gehen, dass kein Standbyverbrauch erfolgt, nutzen Sie am besten eine Steckerleiste mit einem Schalter, damit Sie einfach ein- und ausschalten können. Das betrifft auch Geräte wie PC, Drucker, Monitor, WLAN, Stereoanlage, Gamingconsole, etc.

Empfohlen wird, dass man Geräte nach dem Gebrauch ausschalten soll. Braucht das wieder aufheizen von den Geräten (Bsp.: Kaffeemaschine, die täglich gebraucht wird) mehr Energie als das Gerät einmal Aufzuheizen und es warm zu behalten. Lohnt es sich die Kaffeemaschine jedes Mal auszuschalten und dann wieder anzuschalten?

Giuseppina Togni: Moderne Kaffeemaschinen schalten automatisch aus. Alte Kaffeemaschinen waren grosse Stromverbraucher, weil sie das Wasser ständig warmhielten. Ausschalten ist energetisch immer besser. Siehe auch  Topten.ch , Rubrik Kaffeemaschinen

Kann es wirklich zu Stromausfällen kommen oder sind das dann doch nur Märchen? Strom muss es ja genug haben, schliesslich verkaufen wir den ja auch gewinnbringend ins Ausland.

Adrian Altenburger: Stromausfälle waren und sind eine Realität. Meist haben sie lokale oder regionale Bedeutung, sind zeitlich beschränkt (oft maximal ein paar Stunden) und eine technische Ursache. Was Sie aber ansprechen ist wohl ein nationaler Stromausfall, welcher mit der aktuell diskutierten Strommangellage zusammenhängt und auch zeitlich eine andere Dimension haben kann. Das ist technisch ebenfalls möglich aber bisher zumindest in der Schweiz noch nicht eingetreten. Bis zu einem gewissen Grad kann bei sich abzeichnender Mangellage auch mit Lastabwurf reagiert werden und die kritischen Anlagen (zB RZ, Spitäler, etc.) verfügen über eigene Notstromaggregate, welche aber üblicherweise für eine Dauer von 72h im Betrieb sein können (Dieseltank). Bei einer grossflächigen Mangellage ist davon auszugehen, dass auch eine Wiederbefüllung der Dieseltanks aufgrund der grossen Nachfrage kaum längerfristig möglich ist, bzw. nur zu entsprechend hohen Preisen (Angebot und Nachfrage).

Eine Frage zu 'unlauterer Energie': Immer mal wieder stossen wir auf Reklame für «sparsame Elektroöfen zum Heizen», «energiesparende Elektroheizkörper», «besonders effizient in der Heizleistung», «sparsam im Stromverbrauch», «elektrische Kachelöfen mit Energieersparnis», «Heizdraht mit besonders hohem Wirkungsgrad», etc., etc.. 1 KiloWattstunde Strom-Verbrauch produziert doch einfach 859.85 KiloKalorien resp. 3600 KiloJoule Wärme, egal wie 'sparsam' oder 'genial ökologisch' der Elektro-Ofen konstruiert sein soll. Liege ich da falsch?

Adrian Altenburger: Sie liegen nicht falsch. Energetisch hochwertige Elektrizität für Wärmezwecke einzusetzen ist nicht zu empfehlen und für fest installierte Anlagen auch nicht erlaubt. Bei mobilen Geräten, wäre die Eigenverantwortung gefragt zumal eine Kontrolle mit möglichen Sanktionen kaum machbar ist.

In der Schweiz haben wir viel Potenzial für PV-Anlagen, aber nicht überall. Es gibt Hausdächer, wo es sich nicht rechnet (z.B. bei mir, nur ca. 4-6 Panel) aber weshalb werden nicht alle Perrons von der SBB/ BLS etc. mit PC-Modulen ausgerüstet? Stromverbraucher (230 V) sind ja an jedem Bahnhof reichlich vorhanden.

Franz Baumgartner: Wir kennen jetzt in der Breite der Bevölkerung, dass die Solarstromerzeugung günstiger ist wie der Haushaltsendkundenpreis von 28 Rp pro kWh im Mittel für nächstes Jahr. Auch mit 6 Panel auf ihrem Dach können sie mit Modulwechselrichter Strom ins Netz einspeisen. Rund um Bahnhöfe gibt es auf den Gebäuden aber auch auf angrenzende Parkplätze viele Möglichkeiten Strom zu erzeugen. Frankreich hat in diesem Monat im Senat ein Solarpflicht für grosse Parkplatzflächen mit Start Juli 2023 erlassen. Es werden neue Montagesystem für Photovoltaik Module über Infrastrukturflächen entwickelt um diese Potential zu heben. An unserer Hochschule ZHAW Winterthur arbeiten wir mit dem Startup iWorks an der Entwicklung der Urbanbox, dass dies in einer industrialisierten Form kostengünstig zukünftig ermöglichen soll, mit automatisch einfahrbaren Solarmodulen, wenn viel Wind und Schnee dies erzwingt.  https://android-hybrid-smartphone.vaterland.li/liechtenstein/wirtschaft/erste-leichtbau-fotovoltaikanlage-in-bendern-eroeffnet-art-507157  Urbanbox Prinzip  https://www.urbanbox.li/  Innosuisse Forschungsprojekt Urbanbox mit ZHAW Winti:  https://www.zhaw.ch/en/research/research-database/project-detailview/projektid/5569/  IEA Projekt Talk 2021 Intersolar Munich h ttps://iea-pvps.org/wp-content/uploads/2021/10/05_Franz-BAUMGARTNER_Foldable_PV.pdf

Grüezi Irgendwie haben swissgrid, AEW oder wie die Stromanbieter lieber im Ausland investiert statt ins eigene Stromnetz. Auf einem Stalldach war eine Fotovoltaik-Anlage geplant. Nun kann diese nicht realisiert werden da der Strom vom ganzen Dach nicht eingespeist werden könnte. Es bräuchte eine Trafostation.... Da müsste doch jetzt der Bund oder Kanton in die Bresche springen. Bei uns könnte nämlich mit einem viel kleineren Dach das gleiche passieren mit den alten Zuleitungen. Ich fürchte es gibt in der Schweiz noch viel ähnliche Fälle. Was gedenken Politiker und Netzbetriber dagegen zu tun?

Stefan Dörig: Guten Tag, tatsächlich haben viele Schweizer Stromversorger im Ausland investiert, allerdings nicht in Stromnetze, sondern in Stromproduktionsanlagen (heutzutage Wind und Sonne). Man kann durchaus argumentieren, dass die Produktion dieser Anlagen auch der Schweiz zugute kommt, weil wir in ein europäisches System integriert sind und weil der erneuerbare Strom fossile Produktion ersetzt. Zum Problem der Verteilnetze: Ja, dieses ist vorhanden. Der massive Zubau von Solaranlagen, aber ich der Hochlauf der Elektromobilität und von Wärmepumpen stellen die Verteilnetzbetreiber vor Herausforderungen. Nur die Netze auszubauen, ist nicht die Lösung. Vielmehr sollte versucht werden, den Strom dort zu verbrauchen, wo er produziert wird. Zum Beispiel sollte das Elektroauto dann geladen werden, wenn die Solaranlage auf dem Dach voll produziert. Die technischen Lösungen dafür sind vorhanden und bewährt.

Guten Tag Wir haben eine neue Waschmaschine. Der Instruktor hat die 'Sparwaschtaste' als nicht erwähnenswert abgetan. Danach wollte ich vom Hersteller wissen, was er dazu sagt. Die Antwort war: «.... Doch es ist tatsächlich so, dass wenn Sie Strom sparen wollen, Sie ein Eco-Programm wählen müssen. Wenn Sie jedoch eine Maschine lange erhalten wollen es besser wäre nicht immer so lange Laufzeiten einzustellen, da diese viele Betriebsstunden auf ein Gerät bringen. Der heutige Stand der Technik ist im Moment so. Der Techniker und ich sind einfach ehrlich mit unseren Kunden, weil wir dessen Bewusst sind....» Also auch der Hersteller (Miele) selbst, sagt dass die Spartaste nicht ökologisch ist, weil die Maschine früher kaputt geht, wenn mit der Spartaste gewaschen wird. Was sagen Sie dazu? Danke für die Antwort.

Giuseppina Togni: Das Eco-Programm braucht weniger Energie und weniger Wasser, obwohl es viel länger hält. Dies weil der grösste Verbrauch die Aufwärmung des Wassers ist (ca. 2000 Watt), während die Energie für den Antrieb von Pumpen und Motoren viel geringer ist (ca. 30 Watt). Die Aussage des Technikers, ob dadurch die Lebensdauer verkürzt wird, kann ich schlecht beurteilen. Mich überrascht die Aussage und werde diesbezüglich die Firma Miele kontaktieren. Ich kann Ihnen aber zusichern: Meine Waschmaschine und mein Geschirrspüler (beide Jahrgang 2003) laufen seit 20 Jahren ausschliesslich mit der OKO-Taste und sie funktionieren bestens.

guten tag 2 Fragenthemen 1. Temperatur Boiler versus Legionellen: gemäss diverser Berichte vermehren sich Legionellen zwischen ca 45-60° nicht, über 60° werden sie abgetötet. Rat scheint, dass man Boiler 1x pro Woche auf über 60° erhitzt für ein paar mintuten. Ist das richtig? a) Macht es Sinn, die Wassertempertur im Boiler auf 52° zu erhitzen, oder könnte gleich sicher auch zb 48° eingestellt werden? Niemand wäscht Hände oder duscht mit 48°, warum also so warm aufheizen, wenn es auch gegen Legionellen nichts bringt !? b) Wenn Boiler auf 48 oder auch 52° eingestellt ist, so ist die Temperatur am Hahn ja tiefer wegen Wärmeverlust bis zum Hahn, könnte also beim Hahn auch in den Bereich deutlich unter 45° fallen wo sich die Legionellen vermehren. Was bringt es wenn der Boiler auf über 60° geheizt wird, sich die Legionellen aber beim Wasserhahn vermehren können und nie abgetötet werden mit heissem Wasser? 2. Rohrbegleitheizung: ich habe in unserem Haus den Hauptsünder für Strom gesucht, alle FI-Sicherungen rausgenommen, dann einzeln wieder reingetan. Schlussendlich stellte sich heraus, dass die Rohrbegleitheizung massiv Strom braucht. Meine Sicherung dazu ist seit dem Test draussen. Ist das bei mir Zufall, oder wäre es sinnvoll, die Begleitheizung abzustellen? Ja, man wartet dann einen Moment länger (bei uns im 2. Stock etwa 1 Minute) bis das Wasser heiss kommt, ist aber eine Abwägung Strom versus Wasserverbrauch. Kostenmässig ist Wasser günstiger, umweltmässig sicher auch besser. Ihre Meinung? vielen Dank

Giuseppina Togni: Je tiefer die Temperatur des Boilers, umso tiefer die Verluste. Anderseits gibt es die Gefahr von Legionellen. Das Bundesamt für Gesundheit empfiehlt das Wassers mindestens einmal pro Woche auf 60 °C während einer Stunde (nicht wendigen Minute) sicherzustellen. Die Rohbegleitheizung ist ein versteckter Stromverbraucher und kann bis 25%-30% des Stromverbrauchers eines Haushaltes ausmachen. Ich empfehle, in Einfamilienhäusers die Begleitheizung mindestens in der Nacht auszuschalten (Elektriker für Schatuhr fragen).

Warum sprechen alle immer von Energieverbrauch, korrekterweise müsste doch von Enthalpie und Entropie die Rede sein, oder von Nutzung einer Primärenergie. Auch der Begriff Wasserverbrauch ist nicht korrekt, da müsste der Begriff Wassernutzung stehen. Wenn es bei mir durch das WC läuft, ist es nachher verschmutzt aber immer noch da und nicht verbraucht.

Adrian Altenburger: Physikalisch richtig, aber kaum zielführend, weil kommunikativ kaum vermittelbar. In der Fachwelt wird das durchaus differenzierter Betrachtet.

Unsere IT-Branche verbraucht enorm viel Strom und die Geräte müssen alle gekühlt werden, wieviel dieser Energie wird wieder verwendet?, könnte man diese Kühlenergie in einen Energiekreislauf einführen, damit nur wenig verlust entsteht?

Almut Kirchner, Prognos AG: IKT-Anwendungen verbrauchen derzeit in der Schweiz noch weniger als 10 % (14 von 206 PJ) der Stromnachfrage, das schliesst Endgeräte mit ein. Abwärmenutzung ist bei Rechenzentren ein grosses Thema – idealerweise sollten diese mit Wasserkühlung geplant werden, dann kann die Abwärme effizient genutzt werden. Allerdings gilt es neben den Wärmequellen auch die potenziellen Abnehmer zu berücksichtigen. Entstehende Abwärme in hinreichend dicht besiedelten Gebieten sollte in Fern- und Nahwärmeversorgungsnetzen genutzt werden, das wird auch von Versorgern bereits so gedacht und geplant.

Guten Tag In der Schweiz haben wir tausende von Trinkwasserrervoirs. Liesse sich mit diesem Gefälle nicht vermehrt Energie kurzfristig speichern unter der Sicherstellung einer Trinkwasserreserve natürlich.

Giuseppina Togni: Trinkwasser aus hohen Lagen wird bereits heute zur Stromproduktion verwendet, indem man den Höhenunterschied für den Antrieb der Turbinen verwendet. Ihre Idee, das Trinkwasser kurzfristig zu steuern, um mehr oder weniger Strom zu produzieren, ist sicher prüfenswert.

Guten Tag Ich finde diese Energiediskussionen werden immer in kleinen Details und nicht national betrachtet. Warum werden die Politiker sowie CEOs der Energiekonzerne nie gefragt, wie die Gesamtenergiestatistik im Jahr 2050 aussehen soll ? Vor allem mit dem Hintergrund, dass die Energiestrategie 2050 eine Reduktion der fossilen um 10% geplant hat, die Gletscherinitiative fordert aber netto 0 CO2 bis 2050.

Almut Kirchner, Prognos AG: Für die Energiediskussion auf nationaler Ebene gibt es mit den Energieperspektiven 2050+ eine wissenschaftlich fundierte quantitative Grundlage.  https://www.bfe.admin.ch/bfe/de/home/politik/energieperspektiven-2050-plus.html  Dort finden Sie hunderte Seiten von Berichten und mehrere GB Daten, in mehreren Szenarien zum Ziel «Netto-Null» bis 2050 in der Systematik der Energie- und THG-Bilanz konsistent durchgerechnet. Schade, dass das so wenige Leute wissen ;-).

Guten Tag Ich wohne in einer Mietwohnung, welche auf dem Dach über eine PV Anlage verfügt. Ich versuche meine Geräte wie Abwaschmaschine und Waschmaschine – mit der Timerfunktion – an Tage einzuschalten in denen die Sonne schneit. Ist es sinnvoll, die Geräte erst um 14:00 einzuschalten- wenn die grosse Mittagsspitzenlast vorüber ist – oder diese um 12:00 einzuschalten, wenn der Ertrag aus der PV Anlage am grössten ist?

Adrian Altenburger: Ich gehe davon aus, dass Sie über keinen Stromspeicher (Batterie) verfügen und somit der erzeugte Strom, wenn er nicht verbraucht wird, ins Netz rückspeisen. D.h. so lange Ihre PV-Anlage mehr Strom generiert als Sie verbrauchen macht es Sinne die Geräte im Betrieb zu haben. Ob 1200 Uhr oder 1400 Uhr spielt dann keine Rolle. Falls Sie das verbessern und nicht händisch über eine Timerschaltung relativ unkontrolliert geschehen lassen wollen, empfiehlt sich evtl. der Einbau eines sogenannten Lastmanagementgeräts. An der HSLU wurde im letzten Jahr eine entsprechende Bachelorarbeit erstellt, welche verschiedene Produkte ausgemessen und Kosten/Nutzen gegenübergestellt hat. Falls Sie dazu Auskunft wünschen können Sie unseren Dozenten Roger Buser anschreiben (roger.buser@hslu.ch) oder das Ganze auch im GEE Live Lab auf dem Campus in Horw anschauen kommen.

Die Sonne scheint nur zu etwa 10% der Tage im Jahr. Wieso sprechen Politiker (und Medienschaffende) dauernd davon, das Ziel Null CO2 im Jahr 2050 mit Solarzellen lösen zu wollen? Dabei möchte die Bevölkerung doch wissen, woher die Energie während der restlichen 90% der Zeit kommen soll. Sie kann weder von Solarzellen noch Windrädern noch Wasserkraftwerken kommen. Woher also? Wie man aus den Publikationen unseres Energiedepartements zum Beispiel zum Vor-Pandemie-Jahr 2019 entnehmen kann, haben wir während den letzten etwa 25 Jahren im Durchschnitt total etwa 240 TWh Energie verbraucht, und davon (da wir im Winter heizen) allein im Winterhalbjahr über 100 TWh durch CO2-Ausstoss. Woher soll diese Energie im Jahr 2050 kommen?

Almut Kirchner, Prognos AG: Über die Erträge von Wind- und Solarenergieerzeugung scheinen sehr viele Fehlinformationen zu kursieren. Die «Volllaststunden» von erneuerbaren Energien führen zu einem anderen Verhältnis von installierter Leistung udn produzierter Arbeit als dies bei fossilen oder Kernkraftwerken der Fall ist. Das Stromsystem der Zukunft ist grundsätzlich anders aufgebaut als das bisherige, es funktioniert genausogut. Die Schweiz hat mit ihrer grossen Menge an Speicher- und Pumspeicherwasserkraft hervorragende Flexibilitätspotenziale, um schwankende Einspeisungen von Wind- und Solarenergie auszuregeln. Hinzu kommen flexibiliserte Nachfragen, z.b. von batterieelektrischer Mobiliät, Wärmepumpen und Elektrolyseanlagen zur Wasserstoffproduktion. Das Stromsystem ist z.B. in den Energieperspektiven 2050 +  https://www.bfe.admin.ch/bfe/de/home/politik/energieperspektiven-2050-plus.html  stundenscharf durchgerechnet und beschrieben.

Eine Mehrheit (85%) der Stockwerkeigentümer bejaht die Abklärungen für den Bau einer mittelgrossen Fotovoltaikanlage (700m2) auf dem Flachdach. An der nächsten Mitgliederversammlung soll endgültig darüber abgestimmt werden. Für den Fall, dass es wieder Gegenstimmen gibt, muss ein Plan vorliegen der dies berücksichtigt. Meine Fragen: – kann die Minderheit zur anteilsmässigen Kostenbeteiligung gezwungen werden – kann die Minderheit an den Kosten und als Konsequenz an der Nutzung des Solarstroms ausgeschlossen werden? – welche Lösung schlagen Sie vor? – haben sie Tips, was besonders zu beachten ist – können sie mir Literatur mit Bezug auf Verwaltungsvarianten der Stromproduktion empfehlen? Vielen Dank für die Beantwortung meiner Fragen. Herzliche Grüsse

Adrian Altenburger: Technisch ist es möglich in einer STWEG einzelne Wohnungen vom Bezug des PV-Stroms auszuschliessen aber der Aufwand für die Installation ist relativ gross. Evtl. hilft in solchen Fällen ein Contracting, d.h. die Anlage wird durch Dritte finanziert und Sie bezahlen nur den bezogenen Strom im Rahmen eines ZEV. Die Liquidität wäre dann auch für die Minderheit, welche nicht investieren will kein Thema.

Hat Tesla (gekauft vor 1 Jahr) die Möglichkeit in einem Bi-Direktionalen Ladesystem eingebunden werden.

Stefan Dörig: Nein. Zurzeit gibt es nur wenige Auto-Modelle, welche bidirektional genutzt werden können. Dies wird sich aber rasch ändern. Viele Autohersteller haben bereits angekündigt, in diese Richtung gehen zu wollen.

Induktionsherd oder Wasserkocher zum Wasser aufkochen? Was ist besser?

Stefan Dörig: Für kleine Wassermengen ist der Wasserkocher vorzuziehen.

Heute wird diskutiert grosse, zum Teil geschützte Flächen,im Alpenraum mit FVanlagen zu bestücken! Wieso nicht zuerst alle geeigneten Autobahnabschnitte und riesige Parkplatzflächen mit VA überdachen? ( weniger Winterdienst,Schalldämmung,Strom dort ,wo er gebraucht wird)

Stefan Dörig: In der Schweiz machen wir beides. Momentan ist ein Gesetz in Erarbeitung, welches die umfassende Nutzung von Infrastruktur entlang von Autobahnen für Solaranlagen vorsieht. Solche Infrastrukturen primär zu nutzen ist sinnvoll, weil die Auswirkungen auf die Umwelt vernachlässigbar sind. Daneben sind aber auch PV-Anlagen im alpinen Gebiet vorgesehen. Diese haben gegenüber den Solaranlagen im Flachland den Vorteil, dass ihre Stromproduktion im Winter viel grösser ist – also gerade dann, wenn wir den Strom benötigen. Eine Abwägung zwischen dem Nutzen dieser Stromproduktion und dem Eingriff in die Natur muss in jedem Fall erfolgen.

In der Stadt gibt es viele überdachte Haltestellen der VBZ. Warum nicht Solarzellen darauf installieren? Und auf Hochhäuser waagrecht montierte Windturbinen? Danke und Gruss

Giuseppina Togni: Gute Idee. Ich glaube, in den nächsten Jahren werden vermehrt PV-Anlagen montiert, auch auf überdachte Haltestellen oder überdachte Parkplätze. Windturbinen: Sie sind nur dort sinnvoll, wo die jährliche mittlere Windgeschwindigkeit über einen Schwellenwert liegt. Die Städte sind meistens dazu nicht geeignet.

Wir sind an der Planung eines Dreifamilienhauses. Ist es ökologisch sinnvoller für Heizung und Warmwasser eine Wärmepumpe (Luft/Wasser) einzubauen oder das Haus an das Fernwärmenetz (welches am Haus vorbeiführt) anzuschliessen? Die Fernwärme stammt praktisch vollständig aus einer nahe gelegenen KVA.

Almut Kirchner, Prognos AG: Aus Energiesystemsicht sollte der Fernwärme in hinreichend dicht besiedelten Gebieten der Vorrang gegeben werden, insbesondere wenn sie schon zu grossen Teilen aus KVA stammt. Die Fernwärme muss ohnehin perspektivisch auch «grün» werden, also vor allem aus erneuerbaren Energien gespeist werden. Wärmepumpen sind insbesondere in Regionen mit geringerer Siedlungsdichte sinnvoll, in denen Fernwärmeinfrastruktur sich nicht lohnt. Insbesondere wenn das Fernwärmenetz bereits am Haus vorhanden ist, ist die Nutzung der Fernwärme sinnvoll.

Ich wohne in einer modernen Minergie-Wohnung mit Wärmepumpe (Bodenheizung) und dies sorgt auch im Winter für konstante 22 Grad (welche gefühlt wärmer sind). Die Frage ist: Lohnt es sich zu den Zeiten, wo wir einzelne Zimmer nicht nutzen oder Nachts, die Heizung abzudrehen und wieder aufzustarten wenn benötigt? Oder macht dies wenig Sinn weil so nur mehr Energie für das Aufheizen der dann kühleren Räume gebraucht wird.

Adrian Altenburger: Eine Absenkung lohnt sich energetisch immer. Die Frage ist wie tief Sie die Raumlufttemperatur absinken lassen und wie schnell Sie wieder die gewünschte Temperatur im Raum haben wollen. PS: Hier in Japan werden die Wohnungen bei Abwesenheit während der Arbeitszeit nicht geheizt und die Schlafzimmer sind auch in der Nacht im Durchschnitt knapp 13°C warm. Der Heizenergiebedarf pro Haushalt liegt im Vergleich zu Westeuropa etwa um Faktor 4-5 tiefer. Allerdings wären Sie vermutlich mit einem so kalten Schlafzimmer nicht zufrieden. Ich empfehle 18°C.

Wieso wird das Radio digital obwohl es mehr Strom braucht? Ebenso Fernsehstreaming

Giuseppina Togni: Vielleicht verstehe ich die Frage nicht ganz, aber ich glaube nicht, dass Digitalradio mehr Strom benötigt (bezogen auf die Geräte zum Empfangen). Viel Elektrizität benötigt hingegen die Aufrechterhaltung von zwei parallelen Systemen. Filmstreaming benötigt hingegen mehr Strom, als ein Film im TV anzuschauen.

Wir haben ein Ferienhaus, das zwar rege genutzt wird, aber doch immer wieder mal ein bis zwei Wochen leersteht. Jedesmal fragen wir uns, ob es sich lohnt, für die Zeit des Leerstandes jeweils den Boiler auszuschalten, oder ob es schlussendlich energieaufwändiger ist, den Boiler jedesmal wieder auf Temperatur zu bringen. Haben Sie darauf eine Antwort? Besten Dank.

Adrian Altenburger: Bei Absenzen die länger dauern (auch schon länger als ein Tag zumal die Speicherkapazität des Boilers üblicherweise für einen Tageszyklus ausgelegt ist), empfiehlt es sich den Boiler auszuschalten. Normalerweise ist die Ladung innert 4-6 Stunden nach Wiederinbetriebnahme gewährleistet. Die Energie für die Ladung entspricht derjenigen des Verlusts an der Umgebung und dieser Verlust findet bis zur Auskühlung des ganzen Speichervolumens auch statt, wenn der Boiler im Betriebsmodus bleiben würde.

Alles redet von Strom sparen. Beste Beispiele in Shopping Center. Lampen soweit das Auge reicht, Dutzende von TV Geräten in Electronic Geschäften in Betrieb, jedes Regal mit zusätzlichen Lampen usw. Die Liste könnte noch länger sein. Wieso gehen diese nicht mit dem guten Beispiel voran oder haben die Geschäft den Strom günstiger. Würde mich nicht verwundern. Oder braucht es wie für alles zuerst eine gesetzliche Grundlage. Es ist wie in der Pandemie, der Zusammenhalt in unserem Land ist nicht mehr vorhanden, schade und schlecht für die Zukunft. Liebe Grüsse

Stefan Dörig: Über diese spezifischen Fälle können wohl nur die betroffenen Unternehmen Auskunft geben. Die vielen Lampen und Bildschirme in den Shopping Centern sollten aber nicht davon ablenken, dass in diesem Winter tatsächlich Strom gespart wird in der Schweiz. Viele vorbildliche Firmen und Organisationen sind z. B. in der Energiespar-Alliance versammelt:  https://alliance2022-23.ch/  Die Alliance hat zurzeit fast 300 Mitglieder und es werden täglich mehr.

Fragen zu PV-Anlage Batteriespeicher und Schwarzstromfähigkeiten von PV Anlagen sind noch wenig erhältich bzw. nur zu sehr hohen Zusatzkosten. Rückspeisevergütungen sind Schweizweit extrem unterschiedlich, schade dass hier die Politik nicht Vorstösse einleitet um dies zu vereinheitlichen. Sind hier Änderungen geplant. Wieso wird V2X mit der E-Mobilität nicht gepusht um das Netz zu stabilisieren? Freundliche Grüsse

Almut Kirchner, Prognos AG: Zur Frage der Vereinheitlichung von Rückspeisetarifen müsste wohl «die Politk» angesprochen werden – idealerweise «nervt» man also «seinen» Abgeordneten ;-). V2G ("Vehicle-to-grid") kann für die Zukunft, wenn mehr batterieelektrische Fahrzeuge im System sind, durchaus eine Rolle spielen. Wichtiger ist allerdings die Flexibilität in den Ladezeitpunkten (auf der «Nachfrageseite"), die in einem Stromsystem, das auf erneuerbaren Energien basiert, besonders erforderlich ist. Auf der «Angebotsseite» haben wir in der Schweiz mit der Wasserkraft (v.a. Pumpspeicherkraftwerke) bereits ein hohes Flexibilitätspotenzial. An V2G wird auf der Ebene Pilot- dun demonstrationsvorhaben gearbeitet, gepusht werden muss es derzeit noch nicht. (Und das Problem einer potenziellen Winterstromlücke löst es auch nicht, denn die Energie muss ja erst erzeugt werden, die in den Speicher gepackt wird.)

Kunt em winter en Blackout oder nicht

Christof Bucher: Ich denke, es kommt kein Blackout. Begründung: 1) Wir haben in den letzten Jahren viel Erneuerbare Energien zugebaut. Das alleine schützt uns noch lange nicht vor dem Blackout, aber es hilft. 2) Wir haben viele Notfallmassnahmen vorbereitet (Reservekraftwerke, Energiesparen, ...) und 3) (das auch 1. sein könnte...) sind die Strompreise seit einiger Zeit derart hoch, dass insb. die Industrie massiv Strom spart.

Wenn wir gespeicherte Wärme aus der Erde oder – wie kürzlich gelesen – Sonnenenergie aus dem All holen – fördern wir dann nicht das Ungleichgewicht, so dass es AUF der Erde noch heisser wird? Ich kopfe es nicht.

Christof Bucher: Die von uns «geholte» Energie ist ca. 10'000x weniger als das, was die Sonne auf die Erde einstrahlt. Der Treibhauseffekt ist deshalb viel, viel stärker als alles andere. Wenn wir dank «Energie aus dem All» kein CO2 mehr ausstossen müssten, sollten wir dies tun. Entsprechende Technologien sind mir leider nicht bekannt.

Warum keine Erdwärme (Tiefenbohrungen)?

Almut Kirchner, Prognos AG: Das Erdwärmepotenzial (tiefe Geothermie) wird in der Schweiz als grundsätzlich hoch eingeschätzt. Allerdings haben einige Probeprojekte zu lokalen Erdbeben geführt (z.B. Basel). Zur weiteren Erschliessung der geothermischen Potenziale laufen gebündelte Forschungsprojekte, die sich vor allem damit befassen, wie a) die Potenziale gut zu lokalisieren sind und b) den Untergrund so gut zu verstehen, dass Erdbeben möglichst vermieden werden können. Die Energieperspektiven 2050+ enthalten einige TWh Geothermie in der künftigen Fernwärmeversorgung sowie in der Stromerzeugung. Allerdings sind diese Potenziale nur ein Teil einer multifaktoriellen Lösung.

1. In meinen Physik Büchern finde ich CO2 unter den Spurengasen. Ich muss annehmen, dass die Namensänderung auf einem neu entdeckten naturwissenschaftlichen Effekt beruht. Können Sie Hinweise zu diesem geben? 2. Die Grundlage für die Diskussion über die Auswirkungen des CO2 Gehaltes der Luft sind die Messwerte. Deshalb meine Fragen zu diesen. Im länglich bekannten und viel zitierten IPCC Bericht habe ich nichts dazu gefunden. 3. Nach welcher Eich-Norm ( nicht Kalibrierung) misst Mauna Loa Hawai den CO2 Gehalt der Luft. Wo stehen die dazu gehörenden Werte von Luft und Wasser, also T und P? 4. Die analogen Fragen für die Schweiz. Wie misst die Schweiz und wo sind die Daten? Mit bestem Dank

Giuseppina Togni: Die Luft besteht aus vielen Gase, etwa 78% Stickstoff, 20,9% Sauerstoff, 0,9% Argon und eben 0,04% Kohlenstoffdioxid. Deshalb der Name «Spurengas». Geringe Mengen können aber grosse Auswirkungen haben. CO2 Daten werden einheitlich gemessen und veröffentlicht.

Weshalb beteiligt sich die Schweizer Wirtschaft und Wissenschaft nicht an der Entwicklung des Dual Fluid Reaktors, der in Kanada von Wissenschaftlern verschiedener Länder entwickelt wird? Er könnte u.a. das Abfallproblem lösen. Weshalb wird von den massgeblichen Politikern/Wissenschaftlern bei uns die in Russland und China bereits funktionierenden Klein-Atomkraftwerke nicht wenigstens als Möglichkeit geprüft? Man kann diese regional, also dezentral, einsetzen. Das wären Lösungen für eine sichere Grundlasterzeugung von Strom, was Sonne, Wind und (mit Abstrichen) Wasser nie bieten können. PV-Anlagen machen nur individuell Sinn. Im Übrigen: Die Rohstoffe für die gigantischen angedachten PV-Anlagen und Windparks für eine totale Elektrifizierung von nur schon Europa, sind gar nicht vorhanden.

Franz Baumgartner: Die Schweizer Regierung sieht völlig zu korrekt für 2050 das Potential für Strom aus Photovoltaik bei 34TWh was dann jenem der Erzeugung von Wasserkraft entspricht, bzw deutlich höher liegt als heute die Kernkraft mit 24TWh liefern kann. Die Rohstoffe dafür für die Wind und Photovoltaik Kraftwerke sind kein Problem. Es ist grundsätzlich ist es nicht sinnvoll, die von ihnen genannte Kernenergietechnologie, die sich in dieser Ausprägung in den Kinderschuhen befindent, so wie die Photovoltaik vor 60 Jahren, mit der heute erfolgreich international industrialisierten Produktion von Photovoltaikmodulen und Windräder zu vergleichen. Äpfel und Birnen unterscheiden sich eben!

Die Strompreise steigen ja bekanntlich auf Januar 2023, wir haben seit 2013 eine photovoltaik Anlage und für den Strom den wir ins netz einspeisen erhalten wir nicht mehr vergütet, warum das?

Markus Gomer: Fragen sie beim EW nach ob 2023 ein höherer Betrag vergütet wird. Die meisten EW's (Elektrizitätswerke) vergüten den Energiepreis (nicht aber die Netznutzung).

Ich habe in einem Film da hatte einer die idee Fenster für die Solarenergie zu nutzen. Wäre so etwas machbar

Stefan Haas: Verschieden Firmen forschen an einer transparenten Solarzellen. Momentan ist der Wirkungsgrad einer solchen Zelle aber noch um einiges tiefer als einer Solaranlage auf dem Dach. Es werden Wirkungsgrade von 2-10% erreicht. Vielleicht können diese Wirkungsgrade noch weiter erhöht werden, so dass auch diese Art zur Anwendung kommt.

Ganzer Tag Radio hören (SRF) oder eben nicht hören, was kostet mich das? Gruss

Markus Gomer: Ein kleiner Radio mit 3 Watt , 6 h Betriebsdauer an 300 Tagen sind 5.4 kWh, das sind gut 1 Franken – investiert in News und Unterhaltung.

Guten Tag Warum wird nicht mehr einheimische Energie genutzt / gefördert? Bsp. Der Bauer aus dem Berneroberland welcher mit Methangas seiner Kühe ein kleines Dorf/Weiler beheizt und mit Strom versorgt.

Andrea Beck: Das Material für Biogasanlagen steht nicht unbegrenzt zur Verfügung. Es braucht neben der Gülle auch Co-Substrate, die müssen irgendwoher kommen. Es gibt bereits viele Biogasanlagen in der Schweiz, das notwendige Potenzial ist schweizweit weitgehend ausgeschöpft. Zudem sollten wir Biorohstoffe reduzieren (Foodwaste reduzieren/vermeiden) und nicht erhöhen um Biogas produzieren können. Auch der Viehbestand, der den Biogasrohstoff Gülle liefert ist zu gross und nicht nachhaltig. Auch er sollte reduziert werden, ebenso wie der Fleischbedarf aus Effizienzgründen deutlich verringert werden muss. Nicht mehr Biogasanlagen sind die Lösung, sondern Effizienzsteigerung und ein sorgfältiger Umgang mit den Ressourcen.

Ist es nicht so das der «Eigentümervervand» zu stark ist? Und Somit die Reaktio zu stark ist? Kann mann die die Resttemperatur von Industrie nicht effizient in ein Netz eingespeist werden? Welche Räumlichkeit einer Produktionsanlage ist nicht schweisstreibend für die «Arbeitenden»? Weshalb werden Lösungen nur punktuell und nicht «Global» gesucht? Büroräume werden gekühlt, aber die enstehende Wärme wird nicht verwendet... Bei Tesla geht es nicht um eAutos sondern um Akkutechnologie....

Giuseppina Togni: Es gibt Industrien, die ihre Abwärme in Fernwärmenetzen einspeisen. Je höher die Temperatur, umso effizienter ist das System. In Bürogebäuden ist die Abwärme eher uninteressant (Temperatur zu tief). Erster Teil der Frage: Ich verstehe den Zusammenhang nicht.

Leider werden Krisen wie auch diese dazu verwendet um die wirtschaftlichkeit einiger zu verbessern – Wäre es nicht möglich in Zukunft einen «Kriesenzuschlag» zu entrichten anstelle jeweils am Preisgeffüge rum zu basteln? (Der Kriesenzuschlag könnte nach der Kriese unbürokratisch wiede entfernt werden um das vorherige «Normal» wieder zu erlangen).

Giuseppina Togni: Dies ist eine strategische Frage. Sie sollten sie eher den PolikerInnen stellen.

Guten Tag Weshalb erhalte ich im AG keine Förderbeiträge, wenn ich eine Gasheizung mit einem Biogas-Vertrag einbaue? Wird das in Zukunft der Fall sein? Freundliche Grüsse

Stefan Haas: Welche Förderbeiträge bezahlt werden, bestimmt der Kanton, die Gemeinde oder ev. der Energieversorger, falls auch dieser Fördergelder spricht. In der Schweiz wird grundsätzlich nur sehr wenig Biogas selber hergestellt. Wenn Sie Biogas beziehen, besorgt der Energieversorger meistens nur Zertifikate (meistens aus Deutschland). Biogas wird aber in Wirklichkeit nie von Deutschland in die Schweiz geliefert. Da es zu wenig Biogas gibt und auch das Ausschöpfungspotential in der Schweiz eher gering ist, haben vermutlich die Kantone kein Interesse, in Zukunft auch Biogas zu fördern. Das Biogas sollte viel mehr für die Prozesswärme genutzt werden und eher nicht für das Heizen.

Guten Tag Wie ist der Stand beim bidirektionalen Laden von E-Autos? Und wie wird das Potential der Autobatterien als Speicher eingeschätzt? Herzlichen Dank und freundliche Grüsse

Almut Kirchner, Prognos AG: Beim bidirektionalen Laden von E-Autos sind wir noch in der Erprobungsphase (bzw. vielen Erprobungsphasen). Grundsätzlich haben wir mit Rückspeisung noch etwas Zeit, in der Schweiz bekommt man ein kernkraft- und fossilfreies Stromsystem aufgrund unserer hohen Flexibilität durch die Wasserkraft (Speicher und vor allem Pumpspeicher) auch ohne Vehocle-to-Grid ausgeregelt. Mit ist es allerdings etwas einfacher, da bei einem stark elektrifizierten Verkehrssystem schon eine interessante Speicherkapazität auf den Strassen herumfährt bzw. -steht. Grundsätzlich ist das Speicherpotenzial der batterieelektrischen Fahrzeuge als Flexibilitätspotenzial auf der Nachfrageseite interessant und für ein rein erneuerbares Stormsystem notwendig. Es sollte über entsprechende Anreiz- und Regelungssysteme über die Ladeinfrasturktur erschlossen werden. Forschungsvorhaben, solche Anreiz- und Regelungssysteme auszugestalten, laufen. Die Einbindung der Elektromobiliät als Flexibilitätsfaktor in einem künftigen Energie- bzw. Stromsystem ist in den Energieperspektiven 2050 + beschrieben.  https://www.bfe.admin.ch/bfe/de/home/politik/energieperspektiven-2050-plus.html  Dort finden Sie viele hundert Seiten Berichte und viele GB Daten :-)

Die Elektromobilität sollte ja eigentlich gefördert werden. Ich ärgere mich, dass der Strombezug an einer öffentlichen Ladesäule das Doppelte bis Dreifache kostet (ca. 60 Rp/kwh) wie das Laden zu Hause zu den normalen Netzpreisen (20-30 Rp/kwh). Beim Strombezug aus öffentlichen Ladesäulen ist der Preis pro km genauso teuer wie das Benzin für ein Auto mit Verbrennungsmotor. Weil der Ladestrom an den Säulen so teur ist, so wird sich der Anteil an Elektroautos kaum weiter erhöhen, wenn man die übrigen Nachteile wie geringe Reichweite, höhere Anschaffungskosten etc. berücksichtigt. Wie kommt zu den hohen Preisen an den Ladesäulen?

Franz Baumgartner: Die Errichtung der öffentlichen Ladesäule verursacht Kosten die auf den reinen Energiepreis geschlagen werden, wodurch die resultierenden Kosten über jenem der üblichen Haushaltstarife liegen. Förderungen der öffentlichen Ladestationen würde diese Kosten reduzieren.

Frage zu Inverter-WP: In unserm Mehrfamilienhaus (STWEG) möchten wir die Ölheizung durch eine Inverter-Sole/Wasser-Wärmepumpe von zirka 40 kW ersetzten. Die meisten Firmen bieten in diesem Leistungsbereich keine Inverter-WP an. Macht es keinen Sinn, in diesem Leistungsbereich Inverter-WP anzubieten oder gibt es andere Gründe)?

Christof Bucher: Inverter-WP (also Wärmepumpen, die mit Frequenzumrichtern angesteuert werden) sind im Kommen. Ursprünglich waren diese teurer in der Herstellung, darum gab es bei den geringen Leistungen nur wenige Angebote. Die dafür nötige Leistungselektronik gehört jedoch immer mehr zum Standard und bietet viele Vorteile (z. B. die bessere Regelbarkeit der Wärmepumpe), weshalb diese Geräte vermutlich künftig häufiger am Markt anzutreffen sind.

Frage zu Energie-Managementsysteme: Viele Anbieter von Energie-Managementsysteme sind Startup. Damit besteht ein Risiko der Investition bzgl. Zukunftssicherheit, da nicht jedes Startup überleben wird. Welches sind Kriterien für ein Energie-Managementsysteme für EFM und MFH (WP, PV, Ladestation, elektrische Speicher, Warmwasserboiler, Heizwasser-Pufferspeicher, ZEV, Wetterprognose, Abrechnung, usw.)

Christof Bucher: Ich teile Ihre Beobachtung. Ihre Frage kann wohl niemand beantworten, der Ihre Bedürfnisse nicht kennt. Alles, was Sie auflisten, ist relevant, sofern Sie es benützen wollen. Hier finden Sie eine gute Übersicht über solche Systeme:  https://www.vese.ch/eop/ . Auf  www.solarprofis.ch  finden Sie zudem Firmen, die Sie unterstützen können.

Wie und wo werden eigentlich verbrauchte Solar-Anlagen entsorgt und was kostet das? Wieviel CO2 wird dabei verpufft?

Andrea Beck: Das Recyclingsystem von Photovoltaik in der Schweiz heisst Sense Recycling. Die Entsorgung wird durch eine vorgezogene Recyclinggebühr beim Kauf der PV-Module finanziert. Weitere Informationen finden Sie auf  www.erecycling.ch/ . Auf dieser Website finden Sie auch das „Faktenblatt 3 – Ökobilanz“.

Wir haben ein Engadinerhaus mit sehr dicken Steinmauern und ohne Zentralheizung als Ferienhaus übernommen. Bis jetzt haben wir die meisten Räume mit kleinen Elektro-Öfen geheizt. Die Energierechnung war dadurch schon vor der Energiekrise sehr hoch. Viele unserer Nachbarn, die ihre Häuser in den letzten 10 Jahren sanierten, sind auf Erdwärme umgestiegen. Nun fragen wir uns aber, ob sich das von den Kosten her tatsächlich rechnet, da der Betrieb der Wärmepumpen-Anlage ja ebenfalls viel Strom benötigt. Können Sie dazu eine Aussage machen?

Christof Bucher: Es kommt darauf an, wie oft Sie das Ferienhaus nutzen. Wenn es ganzjährig beheizt wird, wird es sich zumindest bei den aktuellen und vermutlich auch den künftigen Strompreisen lohnen. Zudem werden Sie vermutlich früher oder später die Elektro-Öfen nicht mehr verwenden dürfen. Wenn das Ferienhaus jedoch nur zwei Wochen im Winter bewohnt wird, lohnt sich der Umstieg finanziell kaum. Dann wäre es insbesondere sehr wichtig, dass die Heizung auf ein Minimum reduziert sind (z. B. Frostschutz), wenn Sie nicht im Ferienhaus sind.

Guten Tag Wir bewohnen ein gut unterhaltenes ca. 60-jähriges Einfamilienhaus. In nächster Zeit müssen wir unsere Gasheizung ersetzen. In Frange kommen eine Wärmepumpe (Erdsonden sind hier nicht möglich) oder eine Holzheizung. Welche Art der Heizung ist mittel- bis langfristig sinnvoller? Freundliche Grüsse

Andrea Beck: Nehmen Sie die kostenlose Impulsberatung für Einfamilienhäuser von Energie Schweiz in Anspruch: Berater und Beraterinnen finden Sie unter  https://erneuerbarheizen.ch/einfamilienhaus/ . In der Impulsberatung werden die bei Ihnen möglichen Heizsysteme und deren Investitionskosten, die jährlichen Energie- und Betriebskosten sowie die Gesamtkosten über die Lebensdauer von 20 Jahren gegenübergestellt. Damit haben Sie einen echten und unabhängigen Vergleich.

Guten Tag miteinander. Warum darf ein Mietliegenschaftseigentümer die Heizkosten aus Öl- und Gasheizungen immer noch zu 100 % an seine Mieter weiterverrechnen? (VMWG Art. 5). Der Eigentümer hat aus diesem Grund auch keinen Handlungsbedarf für die Umstellung auf erneuerbare Heizenergie oder energetische Sanierungen. Er profitiert sogar von höheren Verwaltungshonorar in der Heizkostenabrechnung, was in einem durchschnittlichen Haushalt 60.- bis 100.-/Jahr ausmacht.

Stefan Haas: Das Mietgesetzt erlaubt es, die vollen Heizkosten den Mietern zu verrechnen. So ist es richtig, dass viele Eigentümer keinen Handlungsbedarf sehen. Viele Kantone wie z.B. der Kanton Zürich haben bereits neue Energiegesetze in Kraft gesetzt, welche den reinen Ersatz einer Gas- oder Ölheizung nicht mehr immer möglich macht. Dadurch werden auch diese Eigentümer gezwungen, dass Heizsystem zu ändern und eine erneuerbare Heizung einzubauen. In Wohnlagen, wo eine Wohnung nicht einfach vermietet werden kann, können sich energetische Erneuerungen für den Eigentümer aber durchaus rechnen, da die Nettomieter nachher höher ist, zudem können alle energetischen Massnahmen von den Steuern abgezogen werden und grosszügige Förderprogramme reduzieren die Investitionskosten.

Guten Tag, merci an alle für die tollen Fragen und Antworten. Ich lade meine gesamten USB/Laptops, Akkus, Leuchten, Fahrrad-Camping, Halloween- und Weihnachtbeleuchtung usw. mit mobilen, solargespiesenen Charger auf. Das macht sehr Spass und ich merke das in der Stromrechnung. Klar, die mobilen Solarpanel und die Akkus 230V kosten auch etwas Geld. Nun möchte ich drei Solarpanel für meinen Hausstromverbrauch kaufen. Im Keller habe ich einen elektronischen Stromzähler. Läuft dann der Zähler rückwärts – wie in der Werbung versprochen?

Markus Gomer: Wenn sie 3 Strompanels kaufen und den Strom in ihr Hausnetz einspeisen beziehen sie weniger Strom aus dem öffentlichen Netz. Bei zu geringen Strombezug (oder Überproduktion) wird die elektrische Energie ins öffentlich Netz zurückgespiesen. Die Elektrozähler vom EW weisen jedoch eine Rücklaufsperre auf – der Zählerstand wird nicht rückwärts laufen. Die zurückgespiesene Energie wird meist separat erfasst, aber je nach Vertrag nicht vergütet.

Warum schaffte unsere Regierung 8 Gasturbinen mit Generatoren an, anstatt dass sie 8000 von den Stromversorgern mitgeregelte Blockheizkraftwerke subventionierte? Ich halte jedes der 7 Mitglieder für intelligent genug, um die Lüge der Elektrizitätsindustrie über die Wirkungsgrade zu durchschauen.

Franz Baumgartner: Gelogen wäre auch, wenn wir mit Erdgas versorgte Blockheizkraftwerke als dauerhafte Alternative für die Wärmebereitstellung im grossen Stil heute empfehlen würden, ohne zuvor die Kosten vor Erdgas 2023, 2024, 2025... seriös vorhersagen zu können, ganz abgesehen von der über allem liegenden Klimadebatte, die ja eher zur Wärmepumpe tendiert.

Guten Tag, die Natur stellt uns den Energieträger Wasserstoff im Kreislauf zur Verfügung. Das Problem ist jedoch die Gewinnung, die (noch) nicht sehr effizient ist. So frage ich mich, wird an anderen Technologien zur Gewinnung von grünem Wasserstoff geforscht und wenn ja, wie ist der Stand dazu heute? Es gibt ja Methanol-Brennstoffzellen und im Methanol ist der Wasserstoff auch an eine Flüssigkeit gebunden (wie in Amoniak). Warum lässt sich Wasserstoff in diesen Flüssigkeiten relativ einfach extrahieren, aber nicht aus Wasser? Bin gespannt auf Ihre Antwort für die ich mich schon jetzt herzlich bedanke.

Almut Kirchner, Prognos AG: Genauer gesagt, ist Wasserstoff ein Energiespeicher, es kommt ja nicht als Energieträger vor. Seine Gewinnung ist gar nicht so schwer, Elektrolyseprozesse sind einigermassen ausgereift, auch wenn mit zunehmender Produktion und Lernkurven sicher noch ein paar Prozentpunkte Verlustminimierung drin sind. In unserer «Wasserwelt» kommt Wasserstoff eben nicht in molekularer Form vor (in atomarer schon gar nicht), sondern er bindet sich gern an alles Mögliche – Sauerstoff (H2O, Wasser ;-)), Kohlenstoff (Kohlenwasserstoffe, – Grundlage unserer Biologie und (fossile) Brennstoffe), Schwefel (H2S, Schwefelwasserstoff), Stickstoff (NH3, Ammoniak) und viele Weitere. Um ihn zu gewinnen, müssen die chemischen Bindungen aufgeknackt werden, in denen «die Energie steckt». Sauerstoff ist unter diesen Bindungspartnern chemisch das weitaus reaktivste, die Bindung im Wasser enthält die meiste Energie. Das ist reine (Elektro-)Chemie. Entsprechend wird dann auch wieder in der Reaktion mit Sauerstoff zu Wasser (ob über Direktverbrennung oder «kalte Verbrennung» in der Brennstoffzelle) auch wieder die meiste Energie freigesetzt. Für weitere Informationen verweise ich gern an übliche Informationsquellen, Chemiebücher und z.B. Wikipedia.

Wer ist eigentlich verantwortlich für die Versorgungssicherheit der Schweiz?

Christof Bucher: Die Stromnetzbetreiber sind verantwortlich für die Versorgungssicherheit des Stromnetzes. Hier finden Sie weitere Informationen:  https://www.bfe.admin.ch/bfe/de/home/versorgung/stromversorgung/stromversorgungssicherheit.html

Grüezi Mitenand. Ich besitze ein 80 Liter Aquarium und verbrauche daher sehr viel Strom. Leider habe ich nur ein sehr geringes Einkommen und lebe deshalb schon am Limit. Wie kann ich nun den Strom für das Aquarium so günstig wie möglich bekommen oder muss ich an eine Abgabe des Aquariums denken? Liebs Grüessli

Stefan Haas: Der Stromverbrauch des Aquarium ist abhängig von der Grösse und der Ausstattung. Der grosse Stromverbrauch macht vor allem die Beheizung des Warmwassers und die Beleuchtung aus. Damit Sie Strom sparen können, können Sie mind. drei Seitenwände und der Boden mit Styroporplatten dämmen. Auch ein gedämmter Deckel hilft. Die Beleuchtung sollte, wann immer möglich, abgeschaltet und die Wassertemperatur genau an die für die Fische notwendige Temperatur angepasst werden. Erkunden sie sich beim Fachmann über die Idealtemperatur der Fische. Vielleicht können Sie sich auch ein kleineres Aquarium zutun.

Grüss Gott. Ich bin Livio und habe eine interessante Frage zum Thema Energie. Um wie viel Prozent lohnt es sich die Heizung von 21 auf 17 Grad zu senken. Würde mich echt mal interessieren, denn ich will wissen ob es sich lohnt, dass ich mir meinen Hintern abfriere. Liebe Grüsse und noch ein schönes Tägli

Almut Kirchner, Prognos AG: Guten Tag Livio. Von 21 auf 17 ist schon eine Nummer. Die Daumenregel heisst, pro Grad Reduktion der Heiztemperatur spart man 6 % der Heizenergie ein. Bei den 4 Grad Differenz schaffen Sie also 22 % (0,94 ^^4 ;-)). Ich empfehle zusätzlich Wollsocken :-).

Guten Tag Meine Gasheizung muss nach 19 Betriebsjahren nächstens ersetzt werden. Favorisiert wird dabei der Wechsel zu einer Wärmepumpe. Gibt es dazu auch andere energetisch sinnvolle Lösungen, z. B. eine neue Gasheizung in Kombination mit einer PV-Anlage? Dies auch deshalb, weil die Schweiz im Winter viel Strom importiert, der in Kohle-, Gas- und Atomkraftwerken erzeugt wird. Danke für Ihre Antwort.

Andrea Beck: Die schweizer Energiestrategie 2050 setzt auf erneuerbare Energien. Erdgas ist ein fossiler Brennstoff. Schlussendlich wird auch das ganze Erdgas importiert. Die schweizer Biogasproduktion liefert nur einen geringen Anteil am gesamten Gasbedarf. Falls Sie aus welchen Gründen auch immer eine neue Gasheizung installieren (was zeitlich nur noch begrenzt möglich sein wird), würde ich die Kombination mit Solarthermie (solares Warmwasser) überprüfen lassen. Solarthermie bringt pro Quadratmeter mehr Ertrag als Photovoltaik und Sie können das Warmwasser in den Übergangs- und Sommermonaten ganz ohne Gas erzeugen. Das reduziert Ihren Bedarf am fossilen Brennstoff deutlich. Kombination Photovoltaik und Wärmepumpe ist sinnvoll.

Guten Tag Die Kernkraft lieferte 2021 rund 29% Strom und versorgte damit das Netz mit sog. Bandenergie. Ist es technisch möglich, diesen Anteil Bandenergie mit erneuerbaren Energien herzustellen? Wenn ja, wie?

Christof Bucher: Ich meine, ja. 1. Bandenergie reduzieren (die wird heute mit dem Zweitarifsystem und den Warmwasserboilern immer noch stark gefördert) 2. Winterbedarf reduzieren (Gebäudepark sanieren) 3. Mehr Photovoltaik (löst das Winterproblem noch nicht) 4. Mehr Wärme-Kraft-Kopplung (Blockheizkraftwerke) und Fernwärmenetze (die produzieren nur im Winter Strom) 5. Mehr «Smart Grid», was immer das ist. Strom dann verbrauchen, wenn er ausreichend vorhanden ist, sonst sparen. Dazu gehört der netzdienliche Einsatz von Batteriespeichern und Elektroautos 6. Windenergie würde helfen 7. Geothermie würde helfen 8. Wasserstoff oder SynFuels als Reserve

Wir haben ein Ferienhaus im Berner Oberland geerbt, es wird von mehrere Familienmitgliedern und ihren Freunden genutzt, ist aber nicht ständig besetzt. Frage: Ab welchem Zeitintervall lohnt es sich, den 150 Liter Elektro-Boiler auszuschalten und von Grund auf neu aufzuheizen oder umgekeht: Wie lange soll die Temperatur im Boiler gehalten werden bis zum nächsten Gebrauch des Hauses. Weder die BKW noch der lokale Fachmann konnte uns diese Frage bisher schlüssig beantworten. Wir wissen lediglich, dass eine ganze Aufheizung nach vollständiger Auskühlung des Boilers ca. 8 Kilowatt Strom zieht. ... Welche Alternative empfehlen Sie uns zum Elektrboiler (das Chalet wirs ausschliesslich mit Holz geheizt) ... Vielen herzlichen Dank

Christof Bucher: Rein physikalisch lohnt sich das Auskühlen-Lassen des Boilers immer: Das Wiederaufheizen braucht gleich viel resp. weniger Strom, als das Warmhalten des Boilers. Das stimmt bereits für kurze Zeit. Die Energie, die Sie zum Aufheizen brauchen (also die 8 kWh) wären sonst einfach in das Warmhalten des Boilers geflossen. Weil ein warmer Boiler mehr Energie verliert als ein lauwarmer oder ein kalter, lohnt sich das Warmhalten nie oder eben nur aus Komfortgründen. Die effizientere Alternative  wäre ein Wärmepumpenboiler.

Hallo zusammen! Meine Mietwohnung ist mit einem Induktionsherd ausgestattet. Bei einer Platte kann ich die «booster» Funktion einschalten. Das Wasser wird dann, ähnlich wie bei einem Wasserkocher, sehr schnell erhitzt. Welches benötigt weniger Strom; Induktionsherd mit booster oder der Wasserkocher? Merci viu mau u liebe Gruess

Christof Bucher: Der Wasserkocher braucht vermutlich etwas weniger Strom, weil weniger Wärme «daneben» geht. Es ist aber sehr ähnlich. Wichtiger ist: a) Wasser nur mit Deckel kochen, b) nur so viel Wasser kochen, wie Sie gerade brauchen. Damit sparen Sie am meisten.

Warum ist bei uns eine Stromknappheit zu erwarten? Wir haben Wasserkraft und Atomkraftwerke für die Bandenergie sowie Speicherkraftwerke. Die erneuerbare Energie ist unbedeutend. Anstatt zu exportieren ( zu gewissen Tageszeiten) können doch die Speicherseen aufgefüllt werden. Liegt es daran, dass Export von Spitzenlast lukrativer ist?

Christof Bucher: Wir können nur ca. 3 Tage Strom in die Seen pumpen. Unten an den Speicherseen ist meist ein Fluss, kein See. Deshalb ist die Pumpenergie stark begrenzt. Die Atomkraftwerke reichen nicht für den Winter. Wir sind im Winter seit jeher auf Importe angewiesen. In diesem Winter müssen die Speicher-Wasserkraftwerke 500 GWh Energie als Reserve zurückhalten. Das ist etwa so viel, wie alleine die PV-Anlagen 2022 im Januar-März generiert haben. So unbedeutend sind also die neuen erneuerbaren Energien gar nicht.

Guten Tag, Ich wohne in einem Mietshaus Baujahr 1958. Damals hat man die Häuser mit songenannten Deckenheizungen ausgestattet. Geheizt wird mit Gas. Die Regler, wo man jede Wohnung individuell einstellen und beheizen könnte, funktionieren nur minimal. Bei den meisten Mietern sogar gar nicht. Der Termostat, der die Heiztemperatur vernünftig regeln könnte, je mach Aussentemperarur ist sehr träge. So habe ich in der Wohnung eine Durchschnittstemperatur von ca. 22.8 Grad, manchmal auch mehr, weil der Vermiter das so einstellt. Ich finde das viel zu warm und die Kosten sind enorm. Wenn ich mich beim Vermieter beschwere sagt, er dass das nicht anders gehen, weil die Wärmempfindung eben unterschiedlich sei und wenn man runter gehe frieren die einen, dafür schwitzen die andern. Frage: Ist das legal, dass eine Wohnung keine individuelle Heizungseinstellung hat? Da ich eine wunderbare Wohnung habe, für Zürich wenig Miete zahle und auf keinen Fall gekündigt werden möchte, beschwere ich mich nur sehr zurückhaltend, aber was kann ich tun, dass sich an der Situtaion was ändert? danke für Tipps..

Stefan Haas: Die Problematik der alten Deckenheizungen ist bekannt. Oft können diese nicht mehr geregelt werden oder es finden sich keine Ersatzteile mehr. Das Wärmeempfinden der Eigentümer ist in der Tat unterschiedlich. Der Eigentümer ist grundsätzlich aber nur verpflichtet mind. 20-21 Grad Wärme zur Verfügung zu stellen. Eine individuelle Heizungseinstellung ist nicht zwingend vorgeschrieben. Als Tipp kann ich Ihnen nur mitgeben, dass Sie sich mit dem Vermieter in Verbindung setzen und ihn vielleicht dazu bewegen können, dass er eine Energieberatung, welche oft kostenlos angeboten wird z.b.  www.erneuerbarheizen.ch  oder auch andere Angeboten beim Kanton oder der Gemeinde, in Anspruch nimmt.

Die AKW verlieren durch die Abwärme fast 2/3 der thermischen Energie ungenutzt an die Umwelt Warum ist es nicht möglich, wenigstens einen Teil zu Heizzwecken zu nutzen, auch wenn man das Kühlwasser noch auf einen höheren Level bringen müsste (.... WP). In Beznau wird ja ein kleiner Teil des Prozessdampfs zu Heizzwecken ausgekoppelt, aber eben nicht aus der Abwärme. Ist das eine Frage des Aufwands, der Kosten oder der Effizienz?

Christof Bucher: Gründe: – Abwärme aus AKW ist «kalt», d. h. nicht so wertvoll und müsste (wie Sie schreiben) zuerst auf ein höheres Niveau gebracht werden. – Klassische Fernwärme braucht ca. 80°C – bei dieser Abwärme wäre ein AKW ineffizient – Ein AKW hat ca. 2-3 GW Abwärme. AKW stehen zudem meistens in einiger Entfernung zu grossen Wärmeverbrauchern. – Es gibt praktisch keine Verbraucher, die auch nur einen kleinen Teil der Abwärme eines AKW benötigen. Man müsste also lange, teure Leitungen bauen, um dann trotzdem nur einen kleinen Teil der Abwärme verwenden zu können, und diesen dann noch auf ein anderes Temperaturniveau bringen. Kurz: Es lohnt sich nicht.

WP: Performance, Testcenter Bei den Feldmessungen von WP sieht man in der Regel einige System mit schlechter Performance (JAZ), was auf schlechte WP bzw. eine schlechte Installation oder Betrieb hindeutet. So lassen z.B. einige grosse WP-Hersteller ihre Pumpen beim Testcenter in Buchs nicht prüfen. Welche Anstrengungen werden gemacht, um diesen Missstand zu beseitigen? Gibt es auch ein europäisches Testcenter, um die WP zu vergleichen?

Markus Gomer: Aus Erfahrung haben Systeme mit schlechter JAZ weniger mit schlechten Wärmepumpen aber vielmehr mit unpassenden Sollwerten, nicht eingestellter (oder nicht verstandener) Hydraulik zu tun. Anlagen mit hohen JAZ sind meistens mit tiefen Systemtemperaturen im Zusammenhang. Ohne korrekte Hydraulik sind keine tiefen Systemtemperaturen möglich. Ein Testcenter in DK ist  https://www.dti.dk/

Hat man in der Schweiz einen Zeitplan, wann die Energiewende stattfinden. Also wann die Schweiz nur noch Erneuerbare Energie umsteigt?

Christof Bucher: Ursprünglich war es die «Energiestrategie», resp. die «Energieperspektiven 2050+». Der Umstieg soll bis 2050 erfolgt sein. Ich hoffe für uns alle, dass wir es schneller schaffen. Im Moment stehen die Zeichen gut dafür.

Einen Beitrag an die Senkung des CO2 Ausstosses könnte doch auch der Holzbau leisten. Was könnte unternommenen werden, um weniger mit Beton und mehr mit Holz zu bauen?

Andrea Beck: Da haben Sie recht. Das ist allerdings eine politische und eine marketingtechnische Frage. Es ist auch eine Frage der Ausbildung in der Architektur. Die Architekten und Architektinnen sollten für das Thema des nachhaltigen Bauens ebenso sensibilisiert werden wie die Bauherrschaften.

Ich bin Stockwerkeigentümer in einem MFH (4 Einheiten) mit einer 15-jährigen Erdgas-Heizung. Wir haben ein Angebot von der regionalen Fernwärme-Genossenschaft welche bis Ende Jahr einen Arealrabatt von 10-20% auf den Anschluss gewährt. Situation STWEG: 1 Partei dafür, weil günstigste Investitionskosten, sieht aber keine Dringlichkeit 3 Parteien dagegen, bevorzugen eine Erdsonden-Wärmepumpe mit PV-Anlage (evtl. mit Speicher) und möchten diese innert 1-2 Jahren umsetzen. Mit welchen Argumenten kann die eine Partei von den teuren Investitionskosten bei Erdsonde/PV-Anlage stichhaltig überzeugt werden?

Stefan Haas: Wenn eine STWEG unterschiedlicher Meinung ist, ist es immer sinnvoll, einen externen Berater beizuziehen. Ein externer Berater kann alle Kostenvarianten miteinander vergleichen und bringt ihnen die stichhaltigen Argumente in dem er eine Lebenszykluskostenberechnung über alle Systeme macht.

Wie hoch ist der Stromverbrauch, wenn der Router und Tv-Standby nicht abgeschaltet werden?

Christof Bucher: Der TV ist heute nicht mehr so bedeutend im Standby, aber der Router und insb. das WiFi brauchen meist rund 100x mehr Strom als der Fernseher im Standby (ca. 100-200 kWh im Jahr, je nach Modell). Darum Router und WiFi unbedingt ausschalten, wenn sie nicht benötigt werden.

Da ich täglich fitte oder schwimme und immer dort dusche, ist meine Dusche zuhause verwaist. Brauche sie praktisch nie. Für weitere Körperpflege reicht mir kaltes Wasser. Nun habe ich den 200Liter Boiler vor 2 Monaten abgestellt. Im Boilerraum ist es 18 – 19 Grad warm, im Sommer sicher wärmer. Wie lange kann ich das so handhaben bzw. gilt es irgendetwas zu berücksichtigen, falls ich aufgrund eines Besuches den Boiler wieder wie gewohnt auf 60 Grad erhitze? Kann dieses abgestandene Wasser fürs Duschen oder baden unbedenklich gebraucht werden? Oder was empfehlen Sie mir in dieser Sachlage? Habe nun viele Jahre kaum Warmwasser gebraucht und der Boiler frisst doch ziemlich viel Strom. Danke für Ihre Auskunft und danke, dass Sie sich diesem wichtigen Thema widmen.

Markus Gomer: Aus hygienischer Sicht soll der Boiler bei Nichtnutzung ausser Betrieb genommen werden indem er entleert wird. Lassen sie das Wasser im Boiler stehen, müssten sie es vor dem Aufheizen spülen. Die können den Boiler mit frischen Wasser befüllen indem sie 200 Liter (18°C) vom Warmwasserhahn in den Ablauf leiten und dann wie gewohnt aufheizen.

Wie wollen wir Energiesparen bei immer mehr Einwohnern, (Zuwanderung) mehrere Handys pro Haushalt, Elektroautos, Scooter, Töffs, E- Velos, usw.?

Christof Bucher: Das ist die Millionenfrage. Heute werden jedoch gerade im Heizungs- und Mobilitätsbereich (Autos, Lastwagen) noch Unmengen an Energie verschwendet. So braucht ein nicht sanierter Altbau teils über 100 kWh/m2 pro Jahr zum Heizen, während bei einem effizienten Neubau 10x weniger reichen. Da haben wir die Möglichkeit, selbst bei wachsender Bevölkerung viel zu sparen.

Grüezi. Ich wohne in einem schlecht isoliertem Wohnblock mit Radiator Heizung. Schon seit längerem nutze ich Stellantriebe, welche bei Abwesenheit wie auch Nachts und gar beim Stosslüften auf Absenktemperatur runter regeln. Anstatt in die Aussenhülle investierte die Verwaltung nun in die Fernwärme. Was zu deutlich höheren Heizkosten geführt hat. Früher mit der Ölheizung betrug die Vorlauftemperatur zum Radiator um die 50-60 Grad Celsius. Neu mit Fernwärem blos noch um die 25-30 Grad bei 6 Grad Celsius Aussentemperatur. Dies mag bei einer Bodenheizung ideal sein, doch nicht bei Radiatoren und einem derart schlecht isoliertem Haus. Da heize ich im Home Office ja mit meiner Körperwäreme mehr als die Heizung! Zudem: wie soll da die Verbrauchsabhängige Heizkostenabrrchnungen funktionieren, wenn im Sommer die Radiatoren von der Aussenwäre wärmer als im Winter von der Heizung werden? Auch bedenke ich, dass ein erhöhen der Vorlauftemperatur zu noch mehr Heizkosten führen wird, wozu sämtliche Mieter einverstanden sein müssten. So sehe ich mich gezwungen im Home Office mit einem Elektroofen nachzuheizen. Sehen sie hier eine Mögliche Lösung für alle Beteiligten? Vielen Dank und Grüsse

Stefan Haas: Ihrer Beschreibung nach ist unklar, warum die Vorlauftemperaturen nach dem Anschluss an die Fernwärme tiefer sind als vorher. Die Vorlauftemperaturen für die Radiatoren haben nichts mit dem Heizsystem zu tun. Als Mieter muss ihre Wohnung mindestens zu 20-21 Grad warm beheizt werden können. Falls diese Temperatur bei geöffneten Ventilen nicht erreicht wird, können Sie eine Mietzinsreduktion verlangen. Die verbrauchsabhängige Heizkostenabrechnung hat grundsätzlich nicht mit Wärme der Radiatoren zu tun, sondern ist vom effektivem Verbrauch abhängig. Die Erhöhung der Vorlauftemperaturen führt logischerweise zu höheren Heizkosten, welche der Mieter zu tragen hat. Wenn die Vorlauftemperaturen erhöht werden, müssen nicht alle Mieter einverstanden sein, dies ist nur abhängig, ob Sie die minimale Raumtemperatur mit der Vorlauftemperatur erreichen oder nicht. Mit einem Elektroofen nachzuheizen ist nie sinnvoll, da die Kosten grundsätzlich höher sind als mit der Fernwärme und zudem müssen grössere Stromverbraucher wie Elektroöfen auch dem Energieversorger gemeldet werden. Die effizienteste Massnahme, um die Heizkosten zu senken, ist die Raumtemperatur zu senken. Pro Grad tiefere Raumtemperatur sparen sie 6% Wärme und somit Kosten ein.

Guten Tag Wir wollen ein neues Einfamilienhaus bauen. Wir wünschen eine Erdsonde und PV-Anlage. Alles ist halt etwas vom Gesamtpreis abhängig. Finden Sie das auch die beste Lösung? Was können Sie für Alternativen empfehlen? Was ist sonst noch bei einem Neubau zu beachten? Besten Dank

Christof Bucher: Ja, PV-Anlage, Wärmepumpe und Erdsonde sind heute das beste «Standardpaket». Falls Sie keine Erdsonde bohren dürften, gäbe es einige Alternativen (z. B. Eisspeicher), die m. E. aber alle weniger gut geeignet sind als Erdsonden. Eine komplette Alternative wäre eine Holz- oder Pelletsheizung – auch diese würde ich aber als zweite Wahl für einen Neubau sehen. Holz als Brennstoff sollte besser für grosse, zentralen Blockheizkraftwerke gespart werden, die gleichzeitig mit der Wärme auch Strom produzieren.

Guten Tag Eine Frage in Bezug auf Gasbedarf: Wäre es nicht möglich, kurzfristig Biogasanlagen zu bauen, um den inländischen Gasbedarf zu einem höheren Anteil aus Eigenproduktion zu decken? Nebst dem Gas würde eine solche Anlage ja auch Humus / Biodünger liefern, mit dem dem kommenden Dünger-Engpass im nächsten Jahr begegnet werden könnte (wenig Produktion aufgrund der hohen Energiepreise). Die Technologie der Biogasanlage als solches ist ja bekannt und bewährt.

Andrea Beck: Das Material für Biogasanlagen muss ja auch irgendwo her kommen. Vorzüglich sollte das Material aus der Nähe stammen und nicht (im schlimmsten Fall) aus dem Ausland antransportiert werden. Es gibt bereits viele Biogasanlagen in der Schweiz, das notwendige Potenzial ist schweizweit weitgehend ausgeschöpft. Zudem sollten wir Biorohstoffe reduzieren (Foodwaste reduzieren/vermeiden) und nicht erhöhen, damit wir Biogas produzieren können. Auch der Viehbestand, der den Biogasrohstoff Gülle liefert ist zu gross und nicht nachhaltig. Auch er sollte reduziert werden, ebenso wie der Fleischbedarf aus Effizienzgründen deutlich verringert werden muss. Nicht mehr Biogasanlagen sind die Lösung, sondern Effizienzsteigerung und ein sorgfältiger Umgang mit den Ressourcen.

Sollten die Regierungen nicht alle grossen Firmen dazu verpflichten, das selbst produzierte CO2 mit grünem Strom in Gas umzuwandeln? Damit könnte das weltweit ausgestossene CO2 drastisch verringert. Ich denke z.B. an die Zement-Industrie.

Christof Bucher: Ein ziemlich drastischer Vorschlag, der zwar wirkungsvoll sein könnte, aber aufgrund der drastischen finanziellen Auswirkungen in der Bevölkerung kaum mehrheitsfähig wäre. Längerfristig müsste es aber genau so sein, wie Sie sagen: Wer verschmutzt, muss dafür bezahlen. Die Rechnung würden jedoch wir als Konsumierende bezahlen, denn wegen uns wird ja der Zement hergestellt.

In absehbarer Zukunft wird der gesamte Strassenverkehr auf fossile Energiequellen verzichten, oft hört man jedoch dies sei eigentlich garnicht Umsetzbar. Angenommen der Personen- und Güterverkehr auf der Strasse bleibe unverändert, wieviele AKWs währen nötig um die Leistung aufgrund des Wegfalls von Benzin und Diesel in der Schweiz zu decken? Oder wieviele grosse Photovoltaikanlagen müssten wir bauen um die Energie wieder wett zu machen?

Christof Bucher: Man schätzt heute, dass der Strombedarf von derzeit 60 TWh in der Schweiz auf ca. 85 TWh steigen dürfte. Die zusätzlichen 25 TWh decken die Umstellung von fossilen Heizungen auf Wärmepumpen und die Umstellung vom fossilen Verkehr auf Elektromobilität ab. Dafür nötig wären ca. 3 neue AKW's oder ca. 10 PV-Module pro Schweizer Einwohner:in in der Jahresbilanz.

Wir wollen nächstes Jahr unsere Ölheizung ersetzen. Was ist aus Perspektive der Energieknappheit und des Umweltschutzes die bessere Lösung – Wärmepumpe oder Pelletheizung. Eine Solaranlage dazu können wir erst in 5 bis 10 Jahren realisieren. Besten Dank!

Stefan Haas: Der Ersatz der Ölheizung ist grundsätzlich sehr sinnvoll. Ob die Pelletheizung oder die Wärmepumpe die bessere Lösung ist, kann nur schwierig beantwortet werden. Wenn Sie eine Wärmepumpe einsetzen braucht diese immer noch je nach Pumpe im Durchschnitt 25-33% Strom. Falls Sie die Möglichkeit haben, eine PV Anlage zu installieren, sollten Sie das möglichst rasch tun, so können Sie den Solarstrom zu einem grossen Teil selber nutzen und haben garantiert, dass Sie CO2-freien Strom beziehen. Andererseits bieten die meisten Energieversorger den Bezug von Solarstrom auch an. Bestellen Sie deshalb vom Energieversorger entsprechend Solarstrom. Eine Pelletheizung ist, was den CO2 Ausstoss angeht, ebenfalls sinnvoll. Dabei muss aber miteinbezogen werden, woher die Pellets geliefert werden und woher das Holz stamm. Je nach Anbieter ist die Umweltfreundlichkeit unterschiedlich. Grundsätzlich ist es viel wichtiger, dass Sie den Energieverlust über die Fassade, Fenster, Kellerdecke und Dach möglichst gering halten, indem diese Bauteile gedämmt sind.

Wir bewohnen ein 100-jähriges Haus mit einem ungeheizten, kaum isolierten Wäschekeller. Zur Wäschetrocknung wollten wir nicht auf einen Tumbler angewiesen sein. Daher haben wir einen Wäschelufttrockner (nur Kaltluft) angeschafft. Dieser läuft teilweise die ganze Nacht. Über den Energieverbrauch solcher Trockner im Vergleich zum Tumbler habe ich keine genauen Daten gefunden. Können Sie Aussagen darüber machen, ob es energetisch sinnvoller ist, auf den Einsatz des Tumblers zu verzichten, auch wenn der Kaltlufttrockner mehrere Stunden, sagen wir 6h, laufen muss, um die Wäsche zu trocknen?

Christof Bucher: Keine einfache Frage – auch Lufttrockner brauchen ziemlich viel Energie. Ich würde Ihnen dehalb empfehlen, wenn immer möglich zu Lüften und den Trockner nur dann einzusetzen, wenn dieser wirklich nötig ist.  Hier finden Sie weitere Informationen.

Bei einer Frage, die um 12:35 Uhr gestellt wurde (Braucht es mehr Energie, den Boiler immer auf 60 Grad zu heizen...) haben Sie an den Installateur verwiesen. Ich persönlich bin in der gleichen Situation. Mein Installateur (und auch mein Verständnis von Physik) hat klar dazu geraten, die Boilertemperatur zeitweise auf 40 Grad sinken zu lassen. Die Logik dahinter: Ein Boiler, der immer 60 Grad warm ist, verliert durch Abstrahlung mehr Energie als einer, der nur noch 50 oder 40 Grad warm ist. Eine weitere Sparmöglichkeit ist, den Boiler nur einmal pro Tag, z.B. morgens früh, aufzuheizen. Auch dann sind die Wärmeverluste kleiner, als wenn der Boiler alle paar Minuten wieder auf 60 Grad geheizt wird.

Markus Gomer: Sie haben Recht, in der Phase welcher der Boiler eine niedrigere Temperatur aufweist sind die Wärmeverluste geringer. Aus diesem Grund ist der Dimensionierung vom Boiler sehr wichtig für die Minimierung der Verluste.

Lässt sich ein GC-Gewächshaus mit 120 KW mit einer Wärmepumpe beheizen? Ist das technisch und finanziell eine Option?

Markus Gomer: guten Tag, Gewächshäuser weisen kurze und starke Lastspitzen zur Beheizung auf. Dieses Anwendungsfeld ist für Wärmepumpe ungünstig da diese nur bei langen Betriebszeiten und geringen Temperaturhüben wirtschaftlich betrieben werden können.

Frage zu Inverter-WP: In unserm Mehrfamilienhaus (STWEG) möchten wir die Ölheizung durch eine Inverter-Sole/Wasser-Wärmepumpe von zirka 40 kW ersetzten. Die meisten Firmen bieten in diesem Leistungsbereich keine Inverter-WP an. Macht es keinen Sinn, in diesem Leistungsbereich Inverter-WP anzubieten oder gibt es andere Gründe)? Frage zu Energie-Managementsysteme: Viele Anbieter von Energie-Managementsysteme sind Startup. Damit besteht ein Risiko der Investition bzgl. Zukunftssicherheit, da nicht jedes Startup überleben wird. Welches sind Kriterien für ein Energie-Managementsysteme für EFM und MFH (WP, PV, Ladestation, elektrische Speicher, Warmwasserboiler, Heizwasser-Pufferspeicher, ZEV, Wetterprognose, Abrechnung, usw.) Frage zu SRF-Sendungsserie Energie: Danke das sich SRF dem Thema Energie widmet. Wieso macht SRF nicht sogar eine Sendungsserie über das wichtige Thema Energie. Vorschlag: Alle Monate eine Sendung. Zielpublikum: interessierte Laien. Ziel: Wissensaufbau zum Umgang mit Energie (es sollen nur erprobte Themen vorgestellt werden) Themen: Impulsberatung, GEAK, Vorgehen Heizungssanierung EFM MFH (STWEG), WP (Sole, Luft, on/off, Inverter, SCOP, COP, JAZ, Auswahlkriterien, usw.), Erdsonde, Pellet- und Schnitzel-Heizung, Heizkurve, Fernheizung, PV, Solarthermie, Warmwasserboiler & Heizwasser-Pufferspeicher, Energie-Managementsysteme, Smartmeter, ZEV, Sanierung von Öl-/Gas-Heizungen, Sanierung von Elektrospeicher-Heizungen, Dämmmassnahmen, Freecooling, Ladestationen, Elektromobilität, usw.? Zuerst sollte das Thema (Technologie) vorgestellt werden (Vor- und Nachteile, auch wirtschaftliche Aspekte, was ist zu beachten, usw.) und dann sollten drei realisierte Beispiele gezeigt werden. Frage zu Heizen mit Holz: Ist es sinnvoll, Holz und andere organische Stoffe (Biogas) zu verbrennen und dann zum Heizen z.B. mit einer Fussbodenheizung mit 35 C Vorlauftemperatur zu verwenden. Können die hohe Verbrennungstemperaturen von mehreren hundert Grad nicht besser als Prozesswärme in der Industrie oder für Stromerzeugung verwendet werden, besonders auch, das Holz gut gespeichert werden kann.

Almut Kirchner, Prognos AG: Viele Fragen – ich kommentiere hier erstmal die beiden letzten. Den Vorschlag, eine Sendungsreihe zu technischen und systemischen Fragen der Transformation des Energiesystems finde ich gut, würde auch mitmachen :-). M.E. fehlt so etwas durchaus, um Hintergründe für gut informierte persönlcihe wie politische Entscheidungen zu schaffen. Zur Holznutzung: Ihre Einschätzung ist sehr richtig. In einem künftigen Energiesystem ohne fossile Energieträger ist (nachhaltige) Biomasse, also solche, die nicht in Konkurrenz zur Nahrungsmittelkette, zur stofflichen Nutzung und zur Aufrechterhaltung der ökologischen Leistungsfähigkeit steht, ein knappes und wertvolles Gut. Es sollte daher perspektivisch für die Nutzung als industrielle Prozesswärme (feste Biomassen für Nieder- und Mitteltemperaturen, Biogas für Hochtemperaturen) eingesetzt werden. Auch ein Einsatz in wärme-kraft-gekoppelter Stromerzeugung in begrenztem Masse ist sinnvoll. Der Einsatz zur Erzeugung von Niedertemperatur-Raumwärme perspektivisch eher nicht.

Wir haben ein Rustico im Tessin ohne Strom. Wir möchten aber den kleinen Gaskühlschrank aus Sicherheitsbdenken mit Strom betreiben. Zusätzlich müsste man auch noch eine Akku haben, damit der Kühlschrank in der Nacht/ bei schlechtem Wetter kühl bleibt. Sind dazu mobile PV Anlagen ausreichend? Oder was würden Sie empfehlen?

Andrea Beck: Kann der Kühlschrank auch mit 12 V Gleichspannung betrieben werden? Für den Betrieb braucht es ohnehin einen Akku. Zur Bestimmung der Kapazität des Akkus braucht es eine Zusammenstellung der angeschlossenen Geräte mit Auflistung der Leistung und der täglichen Betriebsdauer. Zudem muss spezifiziert werden wie lange Schlechtwetterperioden überbrückt werden müssen. Daraus ergibt sich die nötige Speicherkapazität des Akkus und schliesslich die Grösse der PV-Leistung unter Berücksichtigung der Besonnungssituation. Falls der Kühlschrank nur mit 230 V betrieben werden kann braucht es dazu einen entsprechend dimensionierten Inselwechselrichter.

Berechnungen zufolge haben fossile Energieträger seit dem Einsatz von Fissionsreaktoren über 100 Millionen Menschen das Leben gekostet und riesige Umweltschäden angerichtet. Erneuerbare Energien bieten eine sehr viel bessere Bilanz in fast allen Bereichen. Dennoch korrespondierte deren Anstieg mit einer extremen Anti-Atomkraftideologie, welche sogar parallel einen Anstieg von Kohle und Gas zur Folge hatte, mit entsprechenden desaströsen geopolitischen und ökologischen Auswirkungen. Wie kommt es, dass Kernkraft eine so proportional unbegründete Furcht bei vielen in der Bevölkerung auslöst? Und was bräuchte es aus Ihrer Sicht, dass nicht über Atomausstieg, sondern sachlich über Atomforschung und Ausbau, natürlich in Kombination mit Solar und Wind, diskutiert würde?

Christof Bucher: Ich kann Ihnen nur meine persönliche Meinung weitergeben: Ich fürchte mich nicht vor AKWs, jedoch von den Folgekosten der Abfallbewirtschaftung. In den vergangenen Jahrhunderten wurde schon viel Müll im Boden vergraben oder ins Meer gekippt – kein einziges Mal war es eine gute Idee. Gemessen daran, dass Atomstrom heute eine verschwindend geringe Bedeutung in der globalen Energieversorgung hat, scheint es mir unverhältnismässig, dafür eine teure, über Jahrtausende anhaltende Verpflichtung einzugehen. Forschung daran finde ich unter entsprechender Risikobewertung gut – vielleicht findet man ja dereinst eine Lösung.

Warum verpflichtet man die Gemeinden nicht, sämtliche organischen Abfälle aus den Haushalten und der Landwirtschaft zu sammeln und in Biogas Anlagen zu kompostieren?

Christof Bucher: Es ist eine Grundsatzfrage: Warum gehen wir nicht sorgsamer mit unseren Ressourcen um? Ich hoffe, wir nehmen wenigstens etwas Positives aus der jetzigen energetisch herausfordernden Zeit mit und tragen unseren Ressourcen künftig mehr Sorge. Die knappe Antwort auf Ihre Frage: Zu teuer.

Input zu aktuellem Thema im Radio / 10.40 ; Zement- bzw. Betonverbrauch Vor einigen Jahren wurden die Anforderungen an die Erdbebensicherheit in der Schweiz angepasst und mehrheitlich verschärft. Dies führte dazu, das heute bereits in einem Ein- oder Zweifamilienhaus ein grosser Teil betoniert werden muss um die Erdbebensicherheit zu gewährleisten. Dies führt natürlich zu einem grösseren Verbrauch an Beton/Zement als früher. Immer neue Anpassungen/Verschärfungen an Vorschriften bzw. Vorgaben im Bauwesen führen wohl oder über auch immer zu einem grösseren Materialverschleiss. Und leider nicht unbedingt mit Materialien die Umweltverträglich sind. Dies müsste allenfalls auch einmal thematisiert werden.

Stefan Haas: Es ist richtig, dass die Anforderungen an die Erdbebensicherheit verschärft worden sind. Wie gross die Zunahme des Betonverbrauchs ist, kann vermutlich momentan nicht abgeschätzt werden. Grundsätzlich wird heute immer noch zu wenig recycelter Beton verwendet. Die Umweltbelastung könnte dadurch reduziert werden. Auch ist der Holzbau noch immer zu wenig verbreitet, obwohl man schon Hochhäuser aus Holz bauen kann. Die neuen Brandvorschriften wurden gerade in diesem Bereich verbessert. Eine Anpassung der Vorschriften zur Verwendung von Recyclingmaterialien wäre somit sinnvoller.

Guten Tag Leider funktionieren meine Thermostaten in der Wohnung nicht mehr und der Sanitär meinte, man müsste wohl die ganze Bodenheizung auswechseln, was ich aus Kostengründen nicht tat. So kann ich die Heizung nur ein- oder ausschalten, etwas dazwischen funktioniert nicht. Deshalb habe ich meine Heizung in den Monaten von März bis Oktober komplett ausgeschaltet. Ich wohne in einer Dachwohnung und sehr sonnig. Im Winter ist es – wenn die Sonne scheint – oft zu warm. Bis die Bodenheizung reagiert, vergehen Tage... deshalb öffne ich die Fenster. (ja ich weiss, schrecklich). Aus Energiespargründen habe ich die Heizung bis heute noch nicht eingeschaltet. Meine Frage: Ist es besser, diesen Winter die Heizung gar nicht einzuschalten (es wird selten unter 18 Grad, der untere heizt ja für mich :) und punktuell mit Elektroofen nachzuheizen? Gestern wars recht kühl in der Wohnung, aber schon jetzt, weil die Sonne ein wenig scheint, ists eigentlich genug warm... Besten Dank für Ihre Gedanken und freundlicher Gruss

Stefan Haas: Wenn Sie bis heute die Heizung nicht einschalten mussten, haben Sie auch Glück gehabt, weil der Oktober sehr sonnig und warm war. Nun wird es aber Winter und es kann auch diesen Winter längere kalte Perioden ohne Sonne geben. Wenn Sie eine Wohnung in der Mitte eines Gebäudes haben, können Sie natürlich von der unter und/oder oberen Wohnung profitieren. Der Mieter heizt für Sie mit und muss dafür, um z.B. auf 20-21 Grad die Wohnung heizen zu können, höhere Temperaturen bei der Bodenheizung einstellen. Ein Nachheizen mit einem Elektroofen ist nie sinnvoll. Strom ist eine hochwertige Energie, welche nicht fürs Heizen verschwendet werden darf. Ich würde trotz den Kosten das Auswechseln der Bodenheizung empfehlen. Ihre Massnahme ist keine langfristige Lösung.

Im Sommer wird bei Stromüberschuss dieser sehr oft einfach «verheizt», wenn es keine Abnehmer gibt. Auch die SBB heizen damit sogar im Sommer ihre Gleise auf. In der Schweiz seien es pro Jahr mehrere TWh, die verheizt werden. Wieso wird in der Schweiz nicht das ein oder andere Wasserstoffkraftwerk erstellt, das überschüssigen Strom in Wasserstoff umwandelt und bei Bedarf wieder in Strom zurückwandelt? Klar ist der Wirkungsgrad nicht berauschend, aber besser als wegschmeissen.

Christof Bucher: Ich bin völlig Ihrer Meinung. Noch ist es aber teurer, Wasserstoff zu produzieren, als einfach mehr PV-Anlagen zu bauen (die dann auch im Winter mehr produzieren). Ich denke, es ist aber nur noch eine Frage der Zeit, bis Ihr Vorschlag umgesetzt wird.

Es wird praktisch nur von PV Installationen im privaten Bereich gesprochen. Was ist der Grund, dass keine Klein-Windräder für den Garten angepriesen werden? Diese liessen sich auch mit PV kombinieren und erzeugen vor allem oft dann Strom, wenn keine Sonne scheint und der Bedarf an Strom gross ist.

Christof Bucher: technisch gesehen (für die Versorgungssicherheit) eine super Idee, aber diese Windräder müssten ziemlich hoch sein, um nicht im Windschatten der Gebäude zu stehen. Und damit hätten wir in der Schweiz wohl ein grosses Akzeptanzproblem (ästhetisch und lärmtechnisch).

Guten Tag: Lösung für Hausheizung: Mit dem Solarstrom vom Dach wird im Sommer Wasserstoff produziert mit Elektrolyse. Lagerung vor Ort aber ausser Haus (wie ein Aussen-Öltank). Der Kompressor der Wärmepumpe arbeitet mit einem schallisolierten Wasserstoffverbrennungsmotor, der mit Heizungswasser gekühlt wird zur Effizienzsteigerung. Damit hätte man die günstige Sommer-Solarenergie im Winter zur Verfügung und das bei relativ wenig Hightech-Aufwand. Was sagen Sie dazu?

Christof Bucher: Zur Demonstration der Technologie eine sehr spannende Idee.  In Brütten hat die Umweltarena vor einigen Jahren etwas ähnliches gemacht.  Nachteil sind wie immer die hohen Kosten. Und: Die Produktion von Wasserstroff ist günstiger und effizienter, wenn sie in grösseren Einheiten als im EFH gemacht wird. Deshalb denke ich nicht, dass wir in Zukunft sehr viele solche Häuser sehen werden. Auf Quartier- oder Gemeindeebene kann ich mir dies aber gut vorstellen.

Macht es grundsätzlich Sinn die Heizung über Nacht auszuschalten (bspw. 22 bis 5 Uhr) oder ist es besser, wenn die Heizung 24 h in Betrieb ist, damit die Temperatur konstant bleibt? Meine Überlegungen: in der Nacht kühlt das Haus runter (ca. auf 17 Grad) und am Morgen wird viel (mehr) Energie benötigt, um die 21 Grad wieder zu erreichen. Unser Haus ist gross und mit einer Wasser-Wärmepumpe versorgt. Vielen Dank für Ihren Fachinput.

Markus Gomer: guten Tag, je besser das Haus gedämmt ist umso weniger lohnt sich die Nachtabsenkung. Gerade mit der Wärmepumpe verringern sie mit der starken Nachtabsenkung die Jahresarbeitszahl und kompensieren die geringeren Verluste durch die Hülle mit höherem Stromverbrauch für die Aufheizphase. Sie sparen mehr Strom wenn die Heizkurve und damit die Vorlauftemperaturen möglichst tief eingestellt sind. Feldmessungen zeigen, dass  Objekte mit tiefen Vorlauftemperaturen die besten Effizienzwerte erreichen .

Wir wohnen in Mehrfamilienhaus mit einer Gasheizung. Vor gut 20 Jahren wurden diese Wohnungen erstellt. Wie alt die Gasheizung ist wissen wir (noch) nicht. Das Hausdach hätte zusätzlich Potential für eine PV. Dazu kommt dass eine Bäckerei im selben Gebäudekomplex eine grössere Backstube betreibt. Die Wohnungen werden über eine Verwaltung bewirtschaftet. Wie könnte vorgegangen werden, vom Gas wegzukommen und wo bekommt man Hilfe für eine neue Gesamtlösung? Auf welchem Weg könnten wir den Besitzer ins Boot holen?

Stefan Haas: Nehmen Sie zuerst mit der Verwaltung Kontakt auf. Oft werden Sie aber nicht angehört, weil die Verwaltung nur den Eigentümer vertritt, von welchem die Verwaltung weiss, dass er keine grossen energetischen Investitionen tätigen möchte. Falls Sie den Eigentümer kennen, ist es besser direkt mit dem Eigentümer in Kontakt zu treten. Den Besitzer können Sie vielleicht am besten mit den Beratungsangeboten des Bundes, der Kantone oder der Gemeinde abholen. Bei einem Heizungsersatz gibt es ein  bundesweites Beratungsangebot . Eine Gesamtheitliche Betrachtung bietet auch der  GEAK  Beratungsbericht. Erkundigen Sie sich auch bei der Gemeinde oder dem Kanton über weitere Beratungsmöglichkeiten.

Wir haben ein EFH mit einen Zwei-Schalen-Mauerwerk aus dem Jahre 1970. Zwischen den beiden Schalen sind 3cm Glaswolle eingebaut. Wir möchten eine Aussenisolation auch nachhaltigen Baustoffen. Uns schwebt eine Aussenisolation aus Kreuzverlegter Holzfaserplatte, 2x 8cm und darüber eine hinterlüftete Holzfassade. Ist es sinnvoll zwei Lagen Holzfaserplatten zu verlegen oder ist es besser eine, dafür 16cm dicke Schicht aufzubauen?

Andrea Beck: Das hängt zum einen von der Gestaltung der Holzfaserplatten ab und zum anderen vom Befestigungssystem. Die Frage kann daher „aus der Ferne“ nicht präzise beantwortet werden. Aus energetischer Sicht sollten die Fugen der Holzfaserplatten dicht schliessen (z. B. Nut-Feder-Anschluss), dann sind 16 cm dicke Schichten sicherlich effizienter zu verlegen. Falls die Fugen nicht dicht schliessen, wäre eine versetzte Anordnung von zwei Schichten energieeffizienter. Stellen Sie die Frage Ihrem Fassadenbauer. Ggf. lohnt es sich, auch aus bauphysikalischer Sicht, einen GEAK Plus Gebäudeenergieausweis der Kantone erstellen zu lassen. Mit dem GEAK Plus erhalten Sie eine neutrale Beratung und fachliche Unterstützung. Im Bericht werden Ihnen zwei bis drei auf Ihr Gebäude zugeschnittene Varianten zur energe¬tischen Modernisierung aufgezeigt. Vielleicht gibt es ja noch eine andere Variante als diejenige der Holzfaserplatten. Ein interessanter aber teurer nachhaltiger Dämmstoff ist zum Beispiel Hanf.

Grüezi, habe seit 10 Jahren eine 3Kw Solaranlage, wann wird endlich die Produktion in der CH einheitlich und fair vergütet. Muss Minimum 80% des Verbrauchpreis betragen. Wurde dem Ausbau einen massiven Schub geben. Gruss

Christof Bucher: Die Zeiten, in denen der eingespeiste Strom unabhängig vom Zeitpunkt gleich vergütet wird, sind wohl vorbei. Das würde im Sommer in Zukunft zu vielen Problemen im Stromnetz führen, weil zu viel Strom da wäre. Darum werden Anreize geschaffen, den Strom nicht einzuspeisen sondern selber zu verbrauchen. Die Rahmenbedingungen dafür sind m. E. heute ziemlich gut. Für Anlagen, bei denen kein Eigenverbrauch möglich ist, wird eine höhere Einmalvergütung bezahlt. Damit sollten beide zwingend nötige Ziele erreicht werden: a) Solarstromproduktion soll sich lohnen, und b) Solarstrom soll gut im Stromnetz integriert werden können.

Wieviel könnte gespart werden, wenn die Hälfte der Schweizer Haushalte, sobald es unter null Grad wird, konsequent Wasserflaschen (3/4 gefüllt) draussen kühlen lassen und mit ihnen den Kühlschrank kühlen? Freundliche Grüsse

Christof Bucher: Spannende Idee! Lassen Sie mich abschätzen: Sagen wir, es würden total in der Nacht 2 Millionen Liter Wasser eingefroren und im Kühlschrank aufgetaut. Um dieses Wasser zu gefrieren, müssen dem Wasser rund 200'000 kWh entzogen werden. Sparen würde man aber mehr, denn der Wirkungsgrad des Kühlschranks ist nicht 100%. Ihr «Experiment» würde pro Frostnacht somit evtl. rund 500 MWh einsparen. Oder ca. 0.25 kWh pro Haushalt. Damit könnten Sie mit einem Elektroauto ca. 1-2 km weit fahren (Irrtum vorbehalten).

Ich lebe in einem Haus mit leichtem Pultdach und bin angeschlossen an die Fernwärme Riehen. Ist es möglich auf dem Hausdach Solarpannels anzubringen als Ergänzung zur Wärmeversorgung . Kann man das überhaupt kombinieren? Gerne erwarte ich Ihre weiterhelfende Antwort (nur per Mail bitte) und verbleibe mit freundlichem Gruss

Markus Gomer: guten Tag, mit der Fernwärme wurden bereits hohe Investitionen in eine umweltfreundliche Heizung getätigt. Zusätzliche thermische Solarpanels als Unterstützung fürs Warmwasser wenig Sinn. Sie beziehen zwar weniger Fernwärme und sparen dadurch Kosten – die Grundkosten vom Anschluss sind aber unverändert. Ihre Solaranlage rentiert so schlechter als bei einem vergleichbaren Gebäude z.B. mit Oelheizung.

Ich wohne in einer Siedlung (Minergie) der Stadt Zürich und sehe hier noch Sparpotenzial von mindestens 20 Megawatt pro Jahr. Hauswarte und die Verwaltung tun alles für mehr Energieverbrauch, zurzeit läuft die Heizung mit 16.5 Grad Aussentemperatur, dies nur ein Beispiel. Was kann ich tun wenn Verordnungen wie eine Verbrauchsabhängige Heizkostenabrrchnungen nicht richtig umgesetzt wird. Das Frischessser kostete das letzte Jahr mit Abwasser 3.47 und wird im Mietzins verrechnet wir zahlen für Warmwasser 1m3, 60 Grad etwa 80 -1.25 Rappen warum wird nicht das kalte Wasser oder noch besser beides verrechnet

Andrea Beck: Aus Ihrem Text geht nicht klar hervor, ob bei Ihnen bereits eine VHKA verbrauchsabhängige Heiz- und Warm-wasserkostenabrechnung installiert ist. Die VHKA ist bei bestehenden Gebäuden mit zentraler Wärmeversorgung ab fünf (Kanton Zug sieben) oder mehr Nutzeinheiten und wesentlichen Erneuerungen Pflicht. In der Vollzugshilfe EN-113 Verbrauchsabhängige Heiz- und Warmwasserkostenabrechnung (VHKA) finden Sie ausführliche Details dazu, was eine wesentliche Erneuerung ist. Falls bei Ihnen eine wesentliche Erneuerung vorgenommen werden soll oder kürzlich vorgenommen wurde, beharren Sie bei der Gemeinde auf den entsprechenden Vollzug. Wenn Ihnen die Gemeinde nicht weiterhilft, wenden Sie sich an Ihre kantonale Energiefachstelle. Falls eine VHKA (Heizung und Warmwasser) installiert ist, aber nicht, oder nicht richtig abgerechnet wird, sprechen Sie bei Ihrer Hausverwaltung. Andernfalls müssen Sie die richtige Abrechnung leider über den Zivilweg einfordern. Schliessen Sie sich ggf. mit anderen Bewohnenden aus der Siedlung zusammen. Viel Erfolg und danke, dass Sie sich für Energieeffizienz einsetzen.

Ich baue mitten im Dorf Pntresina einen ca. 300-jährigen Stall/Heustall in ein Einfamilienhaus um. Zunächst wollte ich eine Erdsondenheizung installieren, aber eine Grosstiefgarage mit 22 Erdsonden, saugt zu viel Wärme von meinem relativ kleinen Grundstück ab. Eine Luft/Wasser-Wärme war auch nicht möglich, da ich den Verdampfer aufgrund von Denkmalschutzauflagen an die Mauer der Tiefgarage hätte stellen müssen, die Grenzbaubewilligung von den 37 STWEG-Eigentümer nicht erhielt. Nun installiere ich wohl oder übel eine Pellet-Heizung. Zusätzlich mochte ich auf dem Dach eine PV-Anlage installieren, die gemäss den Berechnungen einen relevanten Energiebeitrag leisten könnte. Dies ist aber vom Denkmalschutz Graubünden bis jetzt verhindert worden, obwohl die PV-Elemente analog einem Blechdach bündig ins Dach integriert und kleinere Ecken mit inaktiven Elementen ergänzt werden könnten, damit das ganze Dach einheitlich aussieht. Wie kann ich die Denkmalpflege überzeugen? Vielen Dank und herzliche Grüsse

Tilon Holtz: Guten Tag Herr Saratz. Ich würde Ihnen empfehlen, proaktiv auf den Denkmalschutz zuzugehen und nachzufragen, was erfüllt sein muss, damit der Bau einer PV-Anlage trotz Denkmalschutz ermöglicht wird. Den Behörden empfehle ich, bei kritischen Ortsbilder den Kompromiss bei vollständig schwarzen Indachanlagen zu suchen. Manche Behörden bestehen bei kritischen Ortbilder auf Module in anthrazitfarben, als gleichwertiger Ersatz zu den Dachziegel. Davon würde ich abraten, da der Wirkungsgrad von farbigen Module deutlich unter demjenigen von schwarzen Modulen liegt und ich bin der Meinung, dass wir uns gut an ein Ortbild mit schwarzen Dächer gewöhnen können...

Eisspeicher: Wie vergleicht sich dies mit anderen nicht fossilen Systemen (z.Bsp. Wärmetausch etc) bezüglich Nachhaltigkeit und Kosten?

Markus Gomer: Prüfen sie ob in Forschungsberichten die Nachhaltigkeit auch berücksichtigt wurde. «Schlussbericht vom 20. Januar 2020 Niedertemperatur Eisspeicher-Heizung mit thermischer Enteisung «

2) Etliche Keller, Garagen, versteckte Räume etc u.A von Verwaltungen werden noch mit Glühbirnen oder unkontrolliert teilweise dauerhaft betrieben .. könnte da an Zuständige Weisungen gesendet werden ? 3) Betriebskosten von Solaranlagen werden unterschätzt .. bei mir musste ich SMA Inverter nach 5,2 Jahren für CHF 1500 tauschen ..bei 30 Jahren Betrieb ... 6*1500= 9000 !! Wer kontrolliert solche Kosten ?

Milosh Fink: 2) Es liegt sehr viel Energiesparpotential brach. Öffentlicher Druck hilft (siehe Schaufensterbeleuchtungen), sprechen Sie die Eigentümerschaften konstruktiv auf das Potential an, ich glaube das ist neben einem schmerzenden Preis der einzige Weg, falls sonst niemand selbst auf die Idee kommt. 3) In der Brache rechnet man für Wechselrichter mit einer Lebensdauer von 10 Jahren. Es gibt aber auch viele Wechselrichter, die nach 15 Jahren noch tip top funktionieren. Die Kosten für den Ersatz werden bei einer seriösen Berechnung eingerechnet oder bei der Kundenberatung angesprochen. Ich habe schon zig Wechselrichter ersetzt und vorzeitige Ausfälle in der erwähnten Alterskategorie sind extrem selten. Schutz vor Witterung und hohen Temperaturschwankungen hilft.

1. Neon Röhren mit Starter im Bad. 97 cm lang. Austausch durch LED Röhren? 2. Habe ich mal gelesen. Der Starter benötigt viel Strom. Man könnte die Neon Röhre länger (2 Std.) brennen lassen, für einen Start. 3. Halogen Lampen? Effizient? 4. Dimmbare Lampen. Wird weniger Energie verbraucht wenn gedimmt? Oder verbraucht der Dimmer die gesparte Energie. Mit freundlichen Grüssen

Nadja Gross: Es macht sowieso Sinn, alles auf LED umzurüsten. Ab nächstem Jahr werden auch die Leuchtstoffröhren verboten. Es gibt mittlerweile sehr gute LED-Alternativen. Wenn Sie Halogen-Stehleuchten mit einer LED-Leuchte ersetzen, können Sie vom Förderprogramm Alledin profitieren  www.alledin.ch  Gedimmte Lampen verbrauchen tatsächlich weniger Energie, allerdings ist es nicht ganz linear. Der Dimmer verbraucht kaum Strom, das können Sie vernachlässigen. Wenn Sie eine Leuchte ständig in gedimmtem Zustand betreiben, dann könnten Sie sich auch überlegen auf ein weniger helles Leuchtmittel umzusteigen (Lampe mit weniger Lumen). Aber gedimmt spart es auf jeden Fall schon Energie gegenüber einer nichtgedimmten Lampe bei voller Helligkeit. Viele Informationen zum Thema Licht finden Sie auch im Ratgeber von Topten  https://www.topten.ch/private/adviser/ratgeber-wohnleuchten

Bei OLED-Fernseher heisst es von Werk aus, man soll sie nach Gebrauch zwecks Regenerieren nicht ganz vom Stromnetz nehmen; Ausschalten verringert die Lebensdauer solcher Geräte. Kann man solchen Fernsehgeräten trotzdem – ohne Verlust der Lebensdauer – für ein paar Stunden den Stecker ziehen? Wenn ja, wie soll man vorgehen? Besten Dank für Ihre Antwort.

Nadja Gross: Diese Regeneration dauert je nach Hersteller nur wenige Minuten. Wenn Sie das Gerät normal abschalten und dann nach 15 Minuten vom Strom trennen, ist das kein Problem.

Kürzlich haben wir in unserem EFH sämtliche LED aus dem Jahr 2015 gegen neue LED (von Philips) getauscht. Im Baumarkt haben wir beim Kauf vernommen, dass frühere LED-Leuchtmittel (GU10) mit der Energieeffizienzklasse von z. B. A++ heute der Klasse C entspricht. Im Baumarkt wurde darüber gut und transparent informiert, dass dies der der neuen Energieetikette (2021) geschuldet sei. Gleichzeitig kam jedoch bei uns die Frage auf, ob den nun die neu gekauften LED-Leuchtmittel mit der Klasse C wirklich noch effizient sind und ob es bald wieder LED-Leuchtmittel mit der Klasse A geben wird, welche eine vergleichbare Strahlkraft und Ausbeute erreichen? Danke für Ihre Einschätzung.

Nadja Gross: Das Energielabel für Leuchtmittel wurde überarbeitet und letztes Jahr neu lanciert. Tatsächlich ist es so, dass Klasse C momentan sehr gut ist. Dennoch gibt es bereits einige Produkte in der Klasse A. Wenn Sie jetzt aber neue LED-Produkte gekauft haben, dann sparen Sie in den nächsten Jahren viel Energie ein. Der Unterschied ist da nicht so riesig, vor allem nicht, wenn Sie vorher schon LED hatten. Die müssen Sie nicht vorzeitig austauschen.

Led-Lampen und elektronische Trafos: Viele elektronische Trafos sind für einen bestimmtem Leistungsbereich ausgelegt. Zudem ist die Kabellänge vom Trafo bis zum Verbraucher begrenzt. Bei vielen vorhandenen Installationen können daher die Halogenlampen nicht einfach durch LED Lampen ersetzt werden. Was empfehlen die Fachleute?

Nadja Gross: Am einfachsten: Trafo auswechseln. In der Tat kann es passieren, dass es flackert, wenn man die Halogenspots einfach durch LED Spots ersetzt, weil die Leistung neu so viel tiefer ist. Empfehlung: dimmbare LED-Spots einsetzen von guter Qualität (auch wenn es gar keinen Dimmschalter hat), diese sind auf Spannungsschwankungen deutlich unempfindlicher.

Guten Tag Wir wohnen in der Stadt Bern in einer Altbaumietwohnung. Meine Fragen sind: Welche Möglichkeiten (ausser den bekannten) habe ich, energieffizient und noch sparsamer zu leben. Weiter möchte ich wissen, ob man als Mieter:innen Forderungen an den Vermieter stellen kann (Heizung, Fenster, Isolation). Herzlichen Dank für die Antwort. Freundliche Grüsse

Stefan Haas: Als MieterIn können Sie keine Forderungen für eine Isolation oder einer anderem Heizsystem an den Vermieter stellen. Ob ein Gebäude isoliert, die Fenster oder die Heizung ersetzt wird, entscheidet immer der Eigentümer alleine. Trotzdem macht es Sinn, mit dem Eigentümer ins Gespräch zu kommen. Als erstes würde ich dem Eigentümer dazu raten, eine gesamtheitliche Energieberatung durchzuführen. Dazu bietet der Bund mit  www.erneuerbarheizen.ch  oder auch die Kantone bzw. Gemeinden mit ihren Beratungsangeboten eine grosse Hilfe. Viele dieser Angebote kosten wenig oder sind sogar kostenlos.

Was passiert, wenn wir (Schweiz, EU) anfangs nächstes Jahr zu wenig elektrische Energie haben? Wird die Schweiz dann als Insel betrieben?

HannesWeigt: Grundsätzlich wird das kontinentaleuropäische Stromnetz im Verbund betrieben, sprich alle Länder von Spanien bis Polen sind im gleichen System. Sollte es Ende Winter aufgrund von mangelndem Gas oder den fehlenden KKW Kapazitäten in Frankreich zu unzureichender Versorgung kommen, so wird diese mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit nur temporär sein, da bereits an einem normalen Tag die Differenz zwischen der Stunde mit der höchsten Last und der niedrigsten Last mehrere GW ausmacht (in der Schweiz sind das 3-4GW, in Gesamteuropa reden wir da von Grössenordnungen im Umfang der gesamten Kraftwerkskapazität einiger Länder). Kritische Versorgungssituationen werden daher mit lokalen Abschaltungen überbrückt, bis das Lastniveau wieder so weit gesunken ist, dass alle Regionen wieder ans Netz gehen können. Siehe dazu auch die Abschätzungen der europäischen Netzbetreiber:  https://www.entsoe.eu/outlooks/seasonal/

Die Fenster unserer Mietwohnung sind alt und schlecht isoliert, die Heizung basiert auf fossilen Energieträgern. Aufgrund der hohen Energiepreise entstehen uns als Mietpartei höhere Kosten als mit Fenstern, die besser isoliert sind oder sogar ganz neu sind. Welche Möglichkeiten habe ich, vom Vermieter finanzielle Unterstützung bei der Erneuerung der Fensterisolation zu fordern, oder den Vermieter dazu zu bewegen, die alten gegen neue Fenster zu ersetzen?

Stefan Haas: Als Mieter können Sie nur bedingt auf die Entscheidungen des Eigentümers Einfluss nehmen. Das Mietgesetz schreibt vor, dass der Mieter die Heizkosten vollständig tragen muss. Als Mieter dürfen Sie nicht ohne Einwilligung des Eigentümers die Fenster ersetzen. Am besten gehen Sie auf den Eigentümer zu und reden mit ihm. Vielleicht hilft es, wenn Sie ihm raten doch zuerst eine Energieberatung vorzunehmen. In vielen Kantonen ist eine solche Beratung auch kostenlos z.B.  www.erneuerbarheizen.ch . Damit wäre sicherlich ein erster Schritt getan.

Ich wohne in einer schlecht isolierten Altbauwohnung. Unsere Fenster und Türen haben wir selbst ein bisschen isoliert. Trotzdem ist die Wohnung meistens zu kalt auch bei aufgedrehter Heizung. Was können wir noch tun oder wie können wir unsere Heizung energieeffizient ergänzen (momentan: heizöfeli)?

Stefan Haas: Schlecht isolierte Altbauwohnungen verlieren den grössten Teil der Wärme über die Fassade. Falls Sie Eigentümer sind, müssten Sie zuerst die Fassade dämmen. Natürlich ist der Verlust über die Fenster, wenn diese keine Dreifachverglasung aufweisen auch gross. Wenn die Wohnung meistens kalt ist, bedeutet das, dass die Vorlauftemperatur zu den Radiatoren nicht hoch genug ist. Man müsste dann die Heizkurve anders bzw bessser einstellen. Ein Ergänzung mit einem elektrisch betriebenen Einzelofen ist nie sinnvoll. Besser erneuern Sie ihre alte Heizung, falls diese mit Öl oder Gas betrieben wird, mit einem erneuerbaren Heizsystem z.B. Wärmepumpe.

Die Installation einer PV-Anlage rechnet sich – auch auf 20 Jahre hinaus – nicht (wir haben eine solche aus „idealistischen Gründen“ installiert, kann diese Aussage auch belegen). Warum muss sich der Staat an den Erträgen aus den Einspeisevergütungen „bereichern“ (die Einspeisevergütungen sind als Einkommen zu versteuern), wenn es doch darum geht, möglichst viele Hauseigentümer dazu zu bringen, selbst Strom zu produzieren? Sinnvoll wäre doch, wenn den Hauseigentümern im Winter jene Menge Strom kostenlos wieder zur Verfügung gestellt würde, die sie im Sommer ins Netz eingespeist haben. Damit blieben die Stauseen länger gefüllt. Eine Wärmepumpe vorausgesetzt, würde unser Haus so zu einem O-Energie-Haus! Danke für Ihren Kommentar.

Christof Bucher: Gute Frage. Ein wirklich faires System wird es wohl nie geben – die einen profitieren immer mehr als die anderen. So ist es z. B. schade zu hören, dass Ihre Anlage sich nicht rechnet – daneben kenne ich viele Leute, die mit ihrer Anlage gutes Geld verdient haben. Dort finde ich es auch fair, dass dies besteuert wird. Würde man nun die Wirtschaftlichkeit jeder PV-Anlage individuell begutachten, würde das Geld für die Einspeisevergütung gerade mal reichen, um das Personal zu bezahlen, das die Prüfungen vornimmt. Also lieber nicht. Den überschüssigen Strom vom Sommer im Winter gratis wieder abzugeben wäre auch unfair: Wer bezahlt dann für die Speicher? Mit den heutigen hohen Strompreisen wird das Strom-Produzieren aber viel attraktiver. Darum bin ich überzeugt, dass sich PV-Anlagen in Zukunft unabhängig von der Förderung schneller rentieren.

zum Heutige Tag habe ich folgende Frage an eine Energieexperte Ich habe noch nicht alle Beitrage sehen oder gehört. Ich beschäftige mich schon seit eine Weile mit dem Thema grünes Methanol (M99) In der Schweiz ist die treibende Firma die Silent Power in Cham, Prof. Urs Weidmann hat sogar ein aktuelles Buch zu diesem Thema geschrieben im Jahr 2022 In den Medien habe ich bis jetzt über dieses Thema und die Möglichkeiten nichts erfahren, dass irritiert mich zunehmend. Was wissen Sie über das Thema grünes Methanol und sein Zukunftsmöglichkeiten. Ist es wirklich so wie die Forscher behaupten (eine grosse Möglichkeit für ein Lösungsbeitrag für den klimaneutralen Energieeffizienz)oder gibt es hier einen grösseren Hacken der nicht bekannt ist. Mit freundlichen Grüssen

Christof Bucher: Alle «grünen», synthetischen Treibstoffe haben primär zwei Herausforderungen: – Die Produktion ist teuer – Der Wirkungsgrad der Produktion ist relativ tief Sie wären aber für die künftige Versorgungssicherheit sehr wichtig. Darum wird sehr intensiv daran geforscht, aber sie werden noch nicht im grossen industriellen Massstab eingesetzt. Nach und nach ändert sich das aber, es gibt schon viele grosse «grüne Wasserstoffprojekte» in Europa.

1. 36'000 Liter Wasser fallen aus 10m Höhe senkrecht auf ein Turbinenrad welches mit einem Generator gekoppelt ist. a) Wieviele kWh in Form von elektrischer Energie ergeben sich am Generatorausgang. b) Wieviele kWh in Form von elektrischer Energie ergeben sich an einer Steckdose welche in 10 km Abstand zum Generator elektrischen Strom liefert, unabhängig vom Verwendungszweck.

Markus Gomer: guten Tag, danke für die spannende Fragestellung. Klären sie diese Aufgabenstellung direkt mit der Physiklehrperson.

Ich bitte um Nachsicht, denn jetzt habe ich doch noch eine Frage. Wir verwenden Steckerleisten mit jeweils sechs einzelnen Schaltern, damit wir jeweils nur das verwendete Gerät einschalten können. Jetzt wurde mir gesagt, dass jede Steckerleiste auch dann Strom bezieht, wenn keiner der einzelnen Schalter aktiv ist und auch der Hauptschalter ausgeschaltet ist. Stimmt das?

Christof Bucher: Nein, das stimmt nicht. Jedenfalls nicht, wenn es einzelne Schalter sind, die sie (mechanisch, also mit dem Drücken eines Knopfes) betätigen können. Ganz spitzfindige Menschen mögen sagen, dass auch dort eine Spannung anliegt und gewisse Verluste entstehen. Doch das ist so wenig, dass Sie es selbst mit keinem handelsüblichen Messgerät messen könnten. Sie können somit beruhigt sein: Aus ist aus.

Guten Tag, soll man beim Stosslüften die Heizung auf Null stellen? Und soll man in jedem Zimmer mind. 1x täglich stosslüften? Vielen Dank und freundliche Grüsse!

Markus Gomer: bei der Stosslüftung können sie Heizung kurz auf Null stellen. Wichtig ist, dass die Raumluft innerhalb kurzer Zeit vollständig erneuert wird. Die Luft hat eine geringe Wärmekapazität – der Wärmeverlust ist daher nicht so gross. Eine Stosslüftung ist nur erforderlich bei Personenbelegung.

Kann ich in einer Mietwohnung mit Danfoss Eco Ventilen Energie sparen?

Markus Gomer: guten Tag, mit den Danfoss Eco Ventilen wird der Raum nur beheizt wenn er auch wirklich genutzt wird. Wird ein Raum dauernd 1 Grad tiefer beheizt spart dies ca 6% an Raumwärme.

Was ist von den VoltFuse Geräten zum einstecken zu halten?? z. B. gesehen in Werbung von der : Mit freundlichen Grüssen, danke.

Felix Nipkow: Davon ist nichts zu halten. Scheint die Nachfolge von Voltbox zu sein:  https://www.srf.ch/news/panorama/voltbox-reinfall-per-internet-stromsparwunder-ist-ein-bschiss

Wir haben in unserem Hochhaus seit einem Jahr Fernwärme. Ausser im Badezimmer (Stufe 3.5) habe ich alle Heizungen auf das Schneesymbol gestellt. Die Raumtemperatur beträgt konstant 23,5°. Wie kann ich da noch Energie sparen?

Felix Nipkow: Sie können im Badezimmer noch etwas zurückstellen :-) und Ihre Nachbarn fragen, ob Sie auch die Heizung abgestellt haben. Wenn ja, können Sie im Bereich Heizung nicht mehr viel tun. Wenn nein, kann es sein, dass Ihre Wohnung über die der Nachbarn mitgeheizt wird. Vielleicht hilft ein nettes Gespräch mit den Nachbarn über die optimale Raumtemperatur?

Grüezi, wie lange wartet die Schweiz zu bis die Stauseen vergrössert oder neue Projekte bewilligt werden. Ich vermute das wir den grössten Teil selber herstellen könnten. Freundliche Grüsse

Felix Nipkow: Wir könnten tatsächlich die gesamte Energie, die wir verbrauchen, im Inland selber herstellen. Allerdings nicht mit neuen Wasserkraftwerken, hier ist das Potenzial weitgehend ausgeschöpft, sondern mit Solarkraft. Photovoltaik kann auf Dächern, Fassaden, Lärmschutzwänden usw. mehr Strom produzieren, als nötig ist – für den Ersatz der AKW, für die Elektromobilität und die Wärmepumpen, die unsere Ölheizungen ersetzen. Im Gegensatz zu Stauseen sind die Bewilligungsfristen und Bauzeiten bei Solarenergie in der Regel kurz.

Guten Tag, können Sie mir bitte Ihre Einschätzung zum Energieverbrauch mitteilen im Verhältnis zueinander von: – einem Essverhalten mit Fleisch, Milchprodukten, sonstigem – vegetarischem und auch zu – veganen Lebensmitteln. Vielen Dank! Freundliche Grüsse

Nadja Gross: Es ist tatsächlich so, dass eine vegane Ernährung am energieeffizientesten ist. Fleisch benötigt in der Produktion (Tierhaltung, Futtermittelherstellung, Wasser- und Bodenbedarf) deutlich mehr Ressourcen. Vegetarische Ernährung ist zwar etwas besser (weil das Tier länger lebt und so länger die eingesetzten Ressourcen nutzen bringen), aber im Vergleich zu einer pflanzenbasierten Ernährung immer noch deutlich schlechter. Dennoch ist es besser, wenn viele Leute weniger Fleisch essen und Flexitarier werden als wenige Leute gar keine tierischen Produkte mehr konsumieren. Für viele Menschen ist es noch eine zu starke persönliche Veränderung sich komplett pflanzenbasiert zu ernähren. Viele Informationen finden Sie in dieser vergleichenden Studie des WWF  https://www.wwf.de/fileadmin/fm-wwf/Publikationen-PDF/Landwirtschaft/kulinarische-kompass-klima-zusammenfassung.pdf

Bisher haben wir auch aus Russland Gas bezogen und aufgrund des Krieges können wir jetzt nicht mehr so viel beziehen. Warum steht uns dann eine Strom(und keine Gas)mangellage bevor, bzw. wie hängen Strom und Gas zusammen?

Wieland Hintz: In Europa wird viel Strom mit Gaskraftwerken gemacht.

Wir haben ins unserer Wohnung (Stockwerkeigentum 3. Stockwerk, 3 Parteien) einen Elektroboiler (30-jährig). Gibt es energieeffizientere Alternativen?

Wieland Hintz: Am Besten Sie lassen sich vor Ort gratis beraten:  https://erneuerbarheizen.ch/impulsberatung/

Warum wird in der Schweiz nicht vermehrt auf die Geothermie gesetzt, welche es erlauben würde, die Umweltprobleme von grossen Solarkraftwerken und Windparks elegant zu umschiffen? Natürlich gäbe es noch ein paar technische Probleme zu lösen, aber wenn auch nur ein Bruchteil des Geldes, welches für die Atomkraft ausgegeben wurde, in diese nachhaltige Energiequelle gesteckt würde, wären diese sicher zu lösen. Keine Verschandelung der Natur, unerschöpfliche Energie, CO-zwei-neutral, einheimisch: was will man mehr?

Ivo Schillig: Geothermie in der Schweiz ist geologisch anspruchsvoll. Es existieren zwar im Mittelland in den Städten grosse Wärmesenken, doch der geologische Untergrund bis in die notwendige Tiefe ist bedingt durch die Alpenfaltung schwierig für Bohrungen. Das letzte Teilstück der Geothermiebohrung in St.Gallen hatte einen Durchmesser von 22cm, was sehr fragil ist auf eine Gesamtrohrdistanz von 4000 m in geologisch schwierigem Gestein.

Guten Tag Ich habe mal gelesen, um mehr PV-Anlagen ans Netz anschliessen zu können (+ Energiemenge) und ohne das Netz über die max. Grenze der Energieleistung zu bringen, wäre es sinnvoll die PV-Anlagen auf 70% zu drosseln (-30% Energieleistung aber nur -3% Energiemenge). In wie weit kann diese Drosselung von Netzbetreiber gemacht werden? Wie kann aus der ferne eine PV-Anlage gesteurt werden (und das nicht nur auf EIN und AUS)? Beste Grüsse

Wieland Hintz: Momentan stellt sich die Frage noch nicht so sehr, weil das Schweizer Netz viele Reserven hat. Perspektivisch kann so das Netz durch Abregelung entlastet werden. Heute kann der Netzbetreiber das auf Basis von individuellen Vereinbarungen bereits tun, zukünftig soll es automatische Mechanismen geben

Guten Tag Stimmt es, dass es einmal eine Studie gab an der EMPA, welche den Energieverbrauch für ein 20grad beheizten Kubus über ein Jahr gemessen wurde. Ein Kubus ohne Isolation und ein Kubis mit Isolation. Stimmt es auch, dass der Kubus ohne Isolation weniger Enegie benötigt hat aufgrund der Sonneneinstrahlung auf den Kubus? Ich nehme jedoch an, dass es sehr starke Temperaturschwankungen in dem unisolierten Kubus gab. Könnte man dem zufolge sagen, dass man dir Südseite evtl nicht isolieren sollte, da man die Sonnennergie so besser nutzen könnte? Danke und Gruss

Stefan Haas: Mir ist die Studie der EMPA nicht bekannt. Grundsätzlich braucht ein Gebäude ohne Dämmung immer mehr Energie als ein ungedämmtes Gebäude. Die Sonneneinstrahlung hilft mit, den Transmissionswärmeverlust zu verkleinern. Dabei ist es davon abhängig, wie gross die Anzahl der Fenster ist und gegen welche Himmelsrichtung diese gehen. Auch kann ein dickes Mauerwerk zusätzlich Energie speichern. Diese Speicherung hilft vor allem in den Übergangszeiten wie Frühling und Herbst. Es ist nicht sinnvoll, die Südseite nicht zu isolieren. Über die Südfassade verliert man bei tiefen Temperaturen ebenfalls mehr Energie als die Fassade speichern kann. Besser ist es, die Sonnenenergie im Hausinnern über die Fenster mit speicherfähigen Materialien (Bodenbelägen) länger zu speichern.

Guten Tag, Ich wohne in einem alten, schlecht isolierten Haus mit Öl-Heizung. Um die Heizkosten zu senken, beheize ich nur drei Räume (rund 1/3) des Hauses. Ich frage mich, ob das Sinnvoll ist oder ob ich besser doch mehr Räume beheizen soll. Meine Überlegung dabei ist, dass die drei beheizten Räume viel Wärme über die unbeheizten Räume verlieren und dadurch die Heizung ständig mehr leisten muss, als wenn sie einmal alle Räume aufwärmen und dann nur noch warm halten müsste. Besten Dank für Ihre Hilfe

Stefan Haas: Wenn Sie nur einen Drittel des Hauses beheizten, dann sparen Sie auch viel Energie ein. Es ist richtig, dass Sie auch Energie über die unbeheizten Räume verlieren. Das Aufheizen aller Räume und dann warm halten braucht aber mehr Energie, als wenn Sie nur drei Räume beheizen. Wie viel Energie Sie verlieren, ist grundsätzlich abhängig wie gut ihre Gebäudehülle gedämmt ist. Wenn das Gebäude an der Fassade, im Dach oder bei der Kellerdecke keine oder wenig Dämmung aufweist, müssen Sie grundsätzlich zuerst eine bessere Dämmungen anbringen oder auch die Fenster ersetzten.

Hallo und guten Tag Ich stelle in Diskussionen immer wieder fest, das mögliche Erneuerungen in Sachen Heizung und Energie in den eigenen vier Wänden darum auf die lange Bank geschoben werden, weil es teuer oder teurer als eine konventionelle Erneuerung ist. Warum wird der Anreiz nicht über einfachere und höhere Einspeisevergütungen statt nur über komplizierte Subventionen gemacht? Danke für eine Antwort Freundliche Grüsse

Wieland Hintz: Die einfache Antwort ist: Das Ende der Einspeisevergütung für Strom aus EE per 31.12.2022 wurde mit der Annahme der ES2050 2017 beschlossen. Aber das tat dem Zubau keinen der PV Abbruch, der zog erst danach richtig an:  https://energeiaplus.com/2022/06/30/photovoltaik-entwickelt-sich-zu-einer-tragenden-saeule-der-schweizer-stromversorgung/

Ein Kühlschrank verbraucht ca. 120kW pro Jahr. Wie viele Liter Benzin/Diesel braucht es um die gleiche Menge an Energie zu haben?

Christof Bucher: 1 Liter Diesel/Benzin beinhaltet ca. 10 kWh, mit einem Generator (Wirkungsgrad 30%) bleiben ca. 3 kWh. Für 120 kWh brauchen Sie also rund 30-40 Liter. Oder ca. 1/2 Solarmodul, das dann aber gleich für die nächsten 30 Jahre reicht (in der Jahresbilanz)

Es gibt zahlreiche Lawinenverbauungen in hohen Lagen. Sind sie geeignet als Träger von Fhotovoltaikmodulen? Das Projekt in St. Antönien wurde nicht realisiert, wo hat’s klemmt?

Ivo Schillig: Die Standorteignung für alpine PV-Anlagen hängt von verschiedenen Faktoren wie Ausrichtung, Hangneigung, Erreichbarkeit, Nähe zum bereits vorhandenen Stromnetz, Bewilligungsfähigkeit, etc. ab. Bestehende Träger von Lawinenverbauungen sind nicht automatisch geeignet für PV-Anlagen. Zukünftig kann insbesondere beim Ersatz von Lawinenverbauungen geprüft werden, ob neu PV-Module integriert werden können.

Staumauererhöhungen: Diverse Staumauern sollen erhöht werden um grössere Mengen Wasser als Batterie in den Winter mitgenommen zu werden. Soweit so gut. Woher soll aber dereinst, wenn die Gletscher abgeschmolzen und die Sommer länger und trockener geworden sind (siehe Sommer 2022), das Wasser zum Füllen dieser Seen kommen? Drohen uns Verbraucher da nicht hohe Kosten und den Bergen massive Bauleichen aus vergangenen Zeiten?

Felix Nipkow: Die Frage ist berechtigt. Wir sprechen von einem Zeithorizont von mehreren Jahrzehnten, bis die Gletscher verschwunden sind. Und auch dann wird es noch Wasser geben in den Bergen, nämlich aus direktem Niederschlag und Schneeschmelze. Dann können Speicherseen immer noch wichtig sein. Bevor man aber Staumauern erhöht oder gar neue Stauseen baut, sollten die Verantwortlichen diese Frage beantworten. Was eine gewisse Weitsicht erfordert, oft über die Konzessionsdauer und erst recht die Amortisationsdauer einer solchen Investition hinaus.

Wir haben in unserem Haushalt einen 37-jährigen Geschirrspüler von Miele, der immernoch gut funktioniert. Der zuständige Monteur, ebenfalls seit 37 Jahren für uns zuständig, ermutigt uns immer wieder, nicht zu wechseln, da die heutigen Modelle nicht mehr so gut seien. Mich als ökologisches Gewissen verunsichert dies, auch wenn ich mir im Klaren bin, dass die Entsorgung und Neufabrikation eines Gerätes viel Energie verbraucht. Ich lasse die Maschine nur 1-2x/Woche laufen, da wir inzwischen ein 2- Personen Haushalt sind. Wie ist die Ökobilanz zu vergleichen zwischen den beiden Varianten: altes Gerät weiterhin laufen lassen oder einer Neuanschaffung?

Felix Nipkow: Bei einem so alten Gerät ist davon auszugehen, dass es heute deutlich effizientere Geräte gibt. Diese finden Sie auf  www.topten.ch . Vielleicht haben Sie die Möglichkeit, den effektiven Stromverbrauch ihres Gerätes zu messen und dann mit modernen Geräten zu vergleichen. Eine pauschale Antwort auf die Frage «ersetzen oder neu kaufen» gibt es nicht.

Guten Tag, wir benutzen ab und zu einen luftentfeuchter anstatt den Toembler. Da das trocknen in der Wohnung ungesund ist mit und kann zu feucht werden. Ist ein Entfeuchter etwas das man empfehlen kann oder nicht? Beste Gruesse

Felix Nipkow: Tumbler und Luftentfeuchter sind sich ungefähr ebenbürtig, was den Energieverbrauch angeht. Bezüglich in der Wohnung trocknen: In der Heizperiode ist die Gefahr von zu viel Feuchtigkeit eher gering – mit einem Hygrometer können Sie das überprüfen und vielleicht wenigstens einen Teil der Wäsche auf diese Weise trocknen.

Alle reden immer von CO2 Neutralität bei den Wärmepumpe. Aber wie sieht mit der grauen Energie aus? Wie stark wird die Umwelt belastet wenn bei so einer Heizung das Kältemittel ausläuft? Was kommt auf uns zu wenn die Lebensdauer erreicht wurde und die Wärmepumpe entsorgt werden muss(Zumal Wärmepumpen, oder zumindest Teile davon oftmals massiv kürzere Lebensdauer haben als herkömmliche Heizungen)? Wie viel Energie wir zur Herstellung einer solchen Anlage aufgewendet?

Milosh Fink: Eine Wärmepumpe ist nicht CO2 Neutral, hat aber im Vergleich zu anderen Heizsystemen eine sehr gute CO2 Bilanz. Suchen Sie im Internet nach: «Ökologische Amortisationsrechnung für Heizsysteme» Eine aktuelle Studie vom WWF Schweiz hat die gängisten Heizsysteme verglichen und bewertet. Die Herstellung und Entsorgung einer Wärmepumpe ist im Vergleich zu den Emissionen im Betrieb einer Öl- oder Gasheizung vernachlässigbar. Das Risikon einer Umweltbelastung durch austretendes Kältemittel ist bei einer regelmässig gewarteten Wärmepumpe = 0. Die Menge und Auswirkungen auf die Umwelt beim Austreten des Kältemittel ist im Vergleich zu einem Ölleck vernichtend klein (Vgl. ca 6 kg Kältemittel mit tausenden von Litern Heizöl im Keller). Die Lebensdauer von Wärmepumpen beträgt erwartungsgemäss 15-20 Jahre. Also genau gleich lange, wie herkömmliche Heizungen.

Guten Abend Betreffend Elektromobilität wird immer vom erhöhten Strombedarf geredet. Es ist doch aber so, dass jeder Liter Diesel und Benzin bis er zur Zapfsäule rauskommt, eine Menge Energie verbraucht. Wenn ich richtig informiert bin, werden für 6 Liter Diesel ca. 42 kWh verbraucht. Mit jedem Elektroauto entfällt dies. Liege ich da Falsch?

Nadja Gross: Es gibt mittlerweile viele Studien, welche die entstehenden Kosten der verschiedenen Antriebstypen vergleichen. Dort werden alle Kosten verglichen über die gesamte Lebensdauer. Denn auch bei den Elektroautos wird nicht nur der in die Batterie eingespeiste Strom betrachtet, sondern alles, was dazu nötig ist. Was braucht es alles (gehen wir mal von Strom aus Wasserkraft aus, so müssen dennoch Stromleitungen gebaut werden, Kraftwerke gebaut werden, Pumpen betrieben werden, etc.). Nichtsdestotrotz schneidet die Elektromobilität am Schluss besser ab aus Umweltsicht. Hier finden Sie einen spannenden Artikel dazu mit noch viel mehr Details.  https://eco-auto.info/article/das-beste-auto-wird-nie-gebaut

Guten Abennd Bis au welcher Höhe empfehlen Sie eine Luftwärmepumpe für ein neues Einfamilienhau? Wie lange ist die Lebensdauer einer solchen Lufzwärmepumpe?

Wieland Hintz: Sie können sich zum Heizungsersatz gratis beraten lassen:  https://erneuerbarheizen.ch/impulsberatung/

Wollte meine Elektrodirektheizung durch eine Wärmepumpe ersetzen. Muss dafür ein Wärmeverteilsystem (sichtbares Rohrsystem durchs ganze Haus) legen lassen und innen aufgestellte WP, da zu wenig Abstand zum Nachbar. Das erfordert grosse bauliche Veränderungen und hohe Kosten. Mind. Fr. 70'000. Gibt es keine bessere Möglichkeit? Vielen Dank für Ihre Antwort.

Wieland Hintz: Sie können sich zum Heizungsersatz gratis beraten lassen:  https://erneuerbarheizen.ch/impulsberatung/

Guten Tag wir haben unsern Boiler über Solar. Im Sommer funktioniert das bestens, jetzt ab Oktober ist die Einstrahlung zu schwach und ich muss den Boiler immer wieder elektrisch aufheizen. Meine Frage: was ist besser den Boiler jetzt einfach am Netz zu lassen, dann heizt er in der Nacht immer bis auf 60 Grad auf – oder erst dann ans Netz hängen, wenn wir auf etwa 40 Grad unten sind, das ist etwa nach 3 Tagen. Wo brauche ich weniger Strom?

Wieland Hintz: Ich würde diese Frage mit Ihrem Installateur besprechen.

Die Kosten für einen Solaranlage Speicher von 5kWh liegt bei ca. CHF 4'500.- Bei einem VW ID4 mit einer Batterieleistung von ca. 77kWh (Netto-Batterie-Energie Inhalt) ist der Verkaufspreis bei ca. CHF 50'000.- (für das Auto plus Speicher). Warum sind die Solar-Speicher so überteuert?

Wieland Hintz: Das ist sicher auch eine Frage von Angebot und Nachfrage. Vielleicht helfen Ihnen folgende Informationen weiter:  https://www.energieschweiz.ch/stories/solarbatterien/

Ich habe eine PV Anlage und ein Elektro Auto. Was ist besser, am Tag aufladen oder in der Nacht? Am Tag selber den Strom nutzen oder Verkaufen. Dafür Nachts Strom beziehen.

Felix Nipkow: Idealerweise wird der Strom direkt verbraucht, dann muss er nicht im Netz transportiert oder gespeichert werden, was entsprechende Verluste mit sich bringt. Ausserdem haben Sie oft einen finanziellen Vorteil, wenn Sie den Strom direkt selber verbrauchen, weil sie für diesen Strom keine Netzkosten bezahlen. Wenn Sie die Möglichkeit haben, Ihr Auto tagsüber zu laden, würde ich das empfehlen.

Hat der Bund vor, die Wohn-Isolierungen (vorallem Altstadtwohnungen), das Fernwärmenetze, PV-Anlagen etc. noch stärker zu subventionieren oder ist jeder Haushalt auf sich angewiesen? Geht allgemein die Ökonomie vor die Ökologie?

Wieland Hintz: Die Subventionen von Heizungen ist in der Hoheit der Kantone. Am besten lassen Sie sich zum Heizungsersatz gratis beraten:  https://erneuerbarheizen.ch/impulsberatung/

Wieso wurde die Energieversorgung der Schweiz privatsiert? Und wem nutzte dies?

Ivo Schillig: 90% der Schweizer Energieversorger gehören der öffentlichen Hand, also den Kantonen und den Gemeinden. Die Energieversorgung der Schweiz ist nicht privatisiert.

Wir haben als Kleinst-Genossenschaft unser Mehrfamilienhaus mit drei Stockwerken letztes Jahr mit einer Aussendämmung versehen und konnten so den Gasverbrauch unserer Heizung schon stark reduzieren. Auf dem Flachdach des Anbaus haben wir eine kleine Photovoltaik-Anlage, auf dem Schrägdach des Hauptgebäudes eine thermische Solaranlage, die den Speicher im Keller aufheizt. Nun stellt sich die Frage, wie die Gasheizung am besten zu ersetzen ist: Erdsonde kommt nicht Frage wegen Grundwasser. Es bleibt Wärmepumpe mit Luft oder Pelletheizung. Was würden Sie eher empfehlen?

Tilon Holtz: Guten Tag, die Seite  www.energieheld.ch/heizung  bietet eine anschauliche Übersicht über die Heizsysteme und deren Vor- und Nachteile. Aus wirtschaftlicher Sicht kommt Sie eine Wärmepumpe mit Luft günstiger als eine Pelletsheizung, zumal der Preis für Pellets zurzeit sehr hoch ist. Aus ökologischer Sicht wird mit einer Pelletsheizung die Feinstaubbelastung erhöht während bei der Wärmepumpe normalerweise ein grosser Anteil des Strombedarfs vom Stromnetz bezogen wird. Da Sie bereits über eine Solaranlage verfügen, würde ich Ihnen eine Wärmepumpe empfehlen.

Angenommen es kommt ein sehr kalten Winter und angenommen ein Grossteil der Haushalte wurde schon auf Wärmepumpen umgerüstet: wie umweltfreundlich ist es, wenn alle Heizungen nur noch mit dem Heizstab Heizen und lohnt sich dann eine Wärmepumpe noch, wenn man den Strom einberechnet(die Strompreise steigen dann wegen der grossen nachfrage und wenn ein Heizeinsatz zugeschaltet wird, geht der Stromverbrauch und somit die Stromrechnung schon jetzt ordentlich hoch)?

Nadja Gross: Wenn geeignete Wärmepumpen für den richtigen Temperaturbereich ausgewählt wurden, dann gibt es solche Fälle nur (wenn überhaupt) an sehr wenigen Tagen pro Jahr. Wenn die Wärmepumpen dafür die ganze restliche Zeit effizienter heizen als andere Heizsysteme, so lohnt sich das also immer noch.

Ich habe eine PV-Anlage auf dem Dach. Von April bis Anfangs Oktober bin ich bei entsprechendem Wetter in der Regel autark, da ich auch einen Batteriespeicher für die Nacht habe. Ab Oktober bis März bin ich aufs Netz angewiesen. Ich behaupte: Es ist in der Schweiz Unsinn, im grossen Stil auf PV und vor allem Windanlagen zu setzen. Sie vermögen die Strom-Grundlast, die wegen der Elektrifizierungpläne unseres gesamten Lebens benötigt wird, nicht zuverlässig zu liefern. Dass Geld würde gescheiter in Atomkraftwerke neuster Generation investiert. Der Dual Fluid Reaktor wird in ca. 10 Jahren mit den Abfällen der alten Atomkraftwerke Strom erzeugen und das Abfallproblem lösen. Jeder Franken, der in Grossanlagen (PV/Wind) investiert wird, ist, was die Versorgungssicherheit von Bevölkerung/Wirtschaft angeht, eine gigantische Fehlinvestition, da man mit Sonne und Wind keine Versorgungssicherheit erzielen kann. Von der damit einhergehen Landschaftsverschandelung und Verschwendung von Boden wollen wir gar nicht reden. Kann man nicht langsam aus der ideologischen Öko-Blindheit zu einer Gesamtsicht kommen, die sich an den realen Gegebenheiten, den natürlichen und physikalischen Voraussetzungen nämlich, orientiert?

Heini Lüthi: Gut 70% der Windstromproduktion fällt im Winterhalbjahr an und ist eine wertvolle Ergänzung zu sommerlichem Solarstrom. Wir haben neue Herausforderungen, ja, und in Europa ist es nachvollziehbar, dass etablierte Akteure bewährte zentralistischen Strukturen verteidigen. Während chinesische Energieversorger ohne Ideologie selbst in die Photovoltaik-Produktion investieren, da Solarstrom heute die günstigste und schnellste Option zum Ausbau der Elektrizitätsproduktion ist. Mittlerweile ist der jährliche Photovoltaik-Zubau weltweit auf über 180 GW angestiegen, Wind ca. 100 GW – während kaum mehr als 3 GW Kernkraft ans Netz geht. Das ist die internationale Gesamtsicht; wachsende Wirtschaftsräume wie Asien und Afrika setzt ohne Ökoblindheit auf erneuerbare Energie – weil es die günstigste und realistischste Option ist.

Ich war von 1963 bis 1968 an der ETH und diplomierte als Masch Ing ETH. Wir hatten bereits damals heftige Diskussionen über die Energie. Als Studenten stellten wir das Verbrennen von fossilen Brennstoffen in Frage. Wir argumentierten diese Stoffe seien viel zu wertvoll um einfach zu verbrennen. Von den Professoren erhielten wir damals folgende Antwort: Die Probleme der Menschheit können nur mit genügend Energie für alle zu vernünftigen Preisen gelöst werden. Heute würde ich anfügen und umweltfreundlich produziert. Die Professoren erklärten auch, wir müssten uns keine Sorgen machen, wir stehen am Beginn des Kernkraftzeitalters. Mit 10 geplanten Kernkraftwerken können wir die Energieproblme der Schweiz lösen. 5 haben wir gebaut, eines wieder abgebrochen. Nun fehlen 6 Kernkraftwerke. Warum bauen wir nicht neue Kernkraftwerke der neusten Generation und lösen die Energieprobleme? Bin gerne für weitere Diskussionen bereit.

Ivo Schillig: Prof. Dr. Franz Josef Radermacher, Mitglied des Club of Rome, sagte 2011 in seinem Buch Welt der Zukunft: «Wenn wir keine Rückschritte erleben wollen, wenn wir Milliarden von Menschen in die globale Ökonometrie integrieren und für bessere Lebensbedingungen sorgen wollen, braucht es Alternativen. Die Welt benötigt dringend andere Energiesysteme ohne end of pipe-Probleme, die nicht durch massive Kohlenstoffemissionen das Klimasystem des Planeten schädigen.» Für dieses Ziel ist es sinnvoll, alle möglichen Lösungen zu prüfen.

Was bringt es, wenn ich die Tipps aus der Werbung umsetzt, den Backofen nicht vorheize, den Fernseher ausschalte und nicht auf Standby belasse, das Licht lösche usw., wenn dann aber in ca. einer Woche ganze Fussballstadien an der WM klimatisiert werden? Das braucht doch tausend mal mehr Strom? Lohnt es sich tatsächlich als einzelner diese Vorschläge umzusetzen, wenn an anderen Stellen geklotzt statt gekleckert wird?

Wieland Hintz: Bei den vorgeschlagenen Massnahmen geht es ums Sparen in der Schweiz zu Gunsten unserer Versorgungssicherheit. Die WM findet ja bekanntlich in Quatar statt

Gibt es ein veinfachtes Verfahren für die Überbauung eines landwirtschatlichen Grundstückes mit Solarpanels. Freundliche Grüsse

Wieland Hintz: Seit dem 1.Juli 2022 ist es einfachen, Solaranlagen auf landwirtschaftlichen Flächen zu installieren. Allerdings benötigt man immer noch eine Bewilligung und es muss ein landwirtschaftlicher Mehrertrag erfolgen oder die Anlage muss Forschungszwecken dienen oder in bestehende Strukturen integriert sein. Siehe Artikel 32c der Raumplanungsverordnung.

Grüezi, Woher kommen die Brennstäbe der Schweizer AKWs? Und woher kommt das Uran für diese Brennstäbe?

Felix Nipkow: Dieser Artikel gibt teilweise Aufschluss: https://www.srf.ch/news/international/axpo-in-der-kritik-russische-brennstaebe-fuer-schweizer-akw  oder diese Stellungnahme von Swissnuclear:  https://www.kernenergie.ch/de/faq-detail-691.html

Sehr geehrte Damen und Herren Gegenwärtig wird viel diskutiert über Photovoltaikanlagen als Beitrag zur Lösung der «Strom- Mangellage». Dazu habe ich folgende Fragen: 1. Wie hoch darf der prozentuale Anteil an eingespiesener Solar-Leistung sein damit das Stromnetz, trotz sogenanntem Flatterstrom, noch funktioniert bzw. stabil gehalten werden kann. Anders gefragt: Könnte das Stromnetz während der Sonnenscheindauer auch ausschliesslich mit Strom aus Photovoltaikanlagen betrieben werden, wenn genügend solcher Anlagen vorhanden wären? 2. Trotz hochalpinen Photovoltaikanlagen wird auch in Zukunft ein grösserer Anteil Strom aus Solaranlagen im Sommer produziert werden. Dem gegenüber wird der Stromverbrauch zukünftig im Winter noch mehr ansteigen, wenn fossile Heizungen insbesondere durch Wärmepumpen ersetzt werden müssen. Frage: Wie viele TWh schätzt man, dass im Sommer gespeichert werden müssen, um diese Energie dann im Winter zur Verfügung zu haben? Vielen Dank für ihre Antworten Freundliche Grüsse

Wieland Hintz: Diese Fragen hat das BFE in folgender Studie untersucht:  https://www.bfe.admin.ch/bfe/de/home/politik/energieperspektiven-2050-plus.html

Meine Partnerin hat eine Wärmepumpe in Zürich im Februar in Betrieb genommen. Da sie bis heute auf die Fördergelder wartet möchte ich wissen wieso dies so lange dauert.

Milosh Fink: Die Mühlen der Behörden mahlen langsam. Mit dem aktuellen Boom sind nicht nur die Hersteller und Installateure überlastet, sondern auch die Behördenstellen, welche die Gesuche prüfen. Ich erachte es persönlich auch als sehr wichtig, dass die Gesuche genau geprüft werden, damit keine Steuergelder an Unberechtigte ausbezahlt werden, finden Sie nicht auch?

Guten Tag! Wir haben 2 Häuser mit Flachdach. Auf einem der Häuser muss das Dach saniert werden. Danach wäre es sinnvoll eine PV Anlage zu installieren, es hat Platz für etwa 100 m2 Panels, was für beide Häuser genügend wäre. Der Preis wäre aber gegen 50000.-, was zuviel ist für das Budget. Warum sind in der Schweiz die Staatszuschüsse so mikrig? In Deutschland sind praktisch alle Dächer mit PV Anlagen gedeckt, der Staat hat dort enorm geholfen. Kann dies hier nicht auch so gemacht werden? Sonst werden wir unser Ziel von CO2 Neutralität nie erreichen.

Wieland Hintz: Es ist richtig, dass PV Analgen hohe Investitionskosten haben, aber dafür kaum Betriebskosten, so dass sich die Anlage mit der Zeit amortisiert. Die Einmalvergütung des Bundes beträgt etwa 25% dazu kommen oft noch Förderung von Kantonen oder Gemeinden. Insgesamt steht die Schweiz übrigens nicht so schlecht da:  https://energeiaplus.com/2022/06/30/photovoltaik-entwickelt-sich-zu-einer-tragenden-saeule-der-schweizer-stromversorgung/

Grüezi, Ich schaue bei swissgrid seit längerem die Zahlen (D, F, A, I) über den Verbrauch an, mir fällt auf, dass Italien täglich 3000 bis 4000 MW beziehen, andere Länder liefern mehrheitlich. Hat Italien ein grosses Stromproblem, vorallem im Hinblick auf den Winter. Gruss .

Ivo Schillig: Auch 2021 hatte Italien einen Einfuhrsaldo von 18.4 TWh aus der Schweiz. Dies liegt unter anderem daran, dass Italien für einen grossen Teil der einheimischen Stromproduktion auf Gaskraftwerken basiert und es für Italien günstiger ist, zeitweise Strom zu importieren.

Guten Tag Wird sind Besitzer eines älteren Bauernhauses. Alle Räume sind mit Heisswasserradiatoren ausgerüstet. In den nächsten Jahren stellt sich die Frage ob wird die Radiatoren mit einer Fusssockelheizung ersetzen könnten, eine Fussbodenheizung kommt bei uns leider nicht in Frage. Sind Fusssockelheizungen gegenüber Heisswasserradiatoren Energieeffizienter? Gibt es dazu Studien?

Wieland Hintz: Ich empfehle Ihne eine gratis Beratung: https://erneuerbarheizen.ch/impulsberatung/

Wenn die Leuchtstärke mittels eines Dimmers reduziert wird bracht man weniger Strom oder der gleichviel? Dies weiil der Dimmer (Wiederstand) den gedimmten Teil verbraucht?

Felix Nipkow: Ein Dimmer verbraucht viel weniger Strom, als sie dank reduzierter Lichtleistung sparen. Ein Dimmer funktioniert nicht mit einem einfachen elektrischen Widerstand (das wäre gefährlich, weil er dann sehr heiss würde). Siehe z.B.  https://de.wikipedia.org/wiki/Dimmer . Im Detail hängt der Wirkungsgrad auch vom Leuchtmittel ab, aber mit LED arbeiten Dimmer sehr effizient.

Wie gross ist das Risiko für Stromausfälle oder gar einem Blackout, diesen Winter wirklich? Was hätte das zur Folge?

Felix Nipkow: Informationen des Bundes finden Sie hier:  https://www.admin.ch/gov/de/start/dokumentation/medienmitteilungen.msg-id-91053.html . Generell besteht weniger die Gefahr eines Blackouts als einer Mangellage, die im Extremfall zu zeitweisen kontrollierten Stromnetzabschaltungen führen kann.

An Schulen (und in Büros) laufen Kopierer oft die ganze Nacht im standby durch. Ist es sinnvoll, sie mit Zeizschaltuhren zu versehen und so zb zwischen 20.00 und 06.00 Uhr ganz abzuschalten? Oder verbraucht das Starten des Programms am Morgen wieder die ganze gesparte Energie?

Felix Nipkow: Das kann tatsächlich der Fall sein, wenn der Standby-Verbrauch tief ist. Am besten messen Sie das betreffende Gerät – inkl. der Energie für den Start – und entscheiden fallweise.

Selbsthaftende Folien auf grosse Glasflächen – es wird angepriesen von diversen Hersteller dass 20 bis 30% Energie gespart werden kann die als Wärme abfliesst- sind das seriöse Vorschläge die man umsetzen soll? Oder ist das eine Geldmacherei? Warum hört man nichts von solchen innovativen Ideen? Wo ist der Haken? Ich bin ein Mieter in einer ca 40 jährigen MFH. Danke für Ihre Einschätzung Freundliche Grüsse

Nadja Gross: Ich gehe davon aus, dass die Fenster nicht 40 Jahre alt sind. Solche Folien kommen v.a. bei sehr alten Fenstern zum Einsatz. Die Ersparnis, die Sie ansprechen, bezieht sich auf Einfachverglasung. Sollten Ihre Fenster tatsächlich einfachverglast sein, dann sollte man besser das ganze Fenster ersetzen. Vermutlich verlieren Sie dann auch sehr viel Wärme durch die Rahmen, die Folien wirken nur aufs Glas. Mehr Tipps zum Thema Heizen finden Sie auch unter  www.topten.ch/heizen  Vielleicht sind dort einfachere Massnahmen dabei, die Ihnen etwas helfen.

Wir haben eine grosse Solaranlage, dennoch reicht der Strom (trotz 2 Speichern) im Winter nicht. Ich habe in Deutschland von Herstellern von Mikrowindanlagen gelesen => Inwiefern könnte eine solche Anlage für ein 1-2-Familienhaus interessant sein um die Stromlücken der PV-Anlage zu schliessen? Was sind hier realistische Werte, wo sind die Schwierigkeiten?

Tilon Holtz: Guten Tag, PV-Anlagen und Batteriespeicher müssten sehr gross dimensioniert sein, um Engpässe in den Wintermonaten zu vermeiden. Insbesondere wenn während mehreren Tagen die Sonne nicht scheint und lediglich die diffuse Einstrahlung zum Stromertrag beiträgt. Zudem sind Batteriespeicher keine Saisonspeicher, sondern eher als Tagesspeicher geeignet. Wenn ihr System als Inselsystem betrachtet wird, benötigt dieses einen sekundären Energieerzeuger oder einen Saisonspeicher, um die Unsicherheiten der Wintermonate abzuwenden. Ob dies eine Mikrowindanlage ist, hängt – ähnlich wie bei Solarmodulen – von Ihren örtlichen Gegebenheiten ab. Eine Mikrowindanlage kann dazu beitragen, die Unsicherheiten der Wintermonate zu reduzieren...

Grüezi, bei diesen Energie-Diskussionen wundere ich mich, warum das CERN in Genf – gemäss meiner persönlichen Anfrage letzte Woche – aktuell der Teilchenbeschleuniger seit Anfang Juli 2022 bis voraussichtlich Ende Jahr 2022 mit 13 TERA Energy Volt = 13 BILLIONEN (entspricht 13 mit 12 Nullen) Volt laufen kann?

Milosh Fink: Im Dienste der Wissenschaft wird viel Energie verbraucht. Als Vergleich: Das Cern benötigt 1.3 TWh Strom pro Jahr, die Schweiz 58 TWh. Es ist tatsächlich viel, Sie haben also grundsätzlich Recht. Ich muss Sie aber leider noch korrigieren: Ihr Vergleich hinkt. Eine Spannung (=Volt) ist keine Leistung. Nur weil eine sehr hohe Spannung eingesetzt wird, heisst das noch lange nicht, das viel Leistung verbraucht wird. Leistung (W oder kW)= Spannung * Strom Energie (Wh oder kWh) = Leistung * Anz. Stunden in Betrieb Sollen wir aufgrund der aktuellen Mangellage gerade die internationale Forschung kürzen, welche allenfalls neue Erkenntisse liefern könnte für neue Energiesysteme? Vielleicht könnten wir es auch einfach mit weniger Konsum versuchen? Der Strom für das Cern liefert übrigens ein Französischer Netzbetreiber und es werden Vorkehrungen getroffen, damit in einer Notlage Anlagenteile abgeschaltet werden können.

Liebes Energie Team Mich würde es wunder nehmen, warum man bei den Balkonkraftwerken die 600Watt Begrenzung bei neueren Häusern (wo die Leitungen genug Querschnitt haben) nicht erhöhen kann auf 900 – 1000 Watt? MFG

Wieland Hintz: Das Eidgenössische Starkstrominspektorat sagt dazu:

Durch die Energieeinspeisung einer Plug-&-Play-PV-Anlage mit höherer Leistung und gleichzeitigem, hohen Energiebezug eines im selben Endstromkreis angeschlossenen Verbrauchers könnten Steckdosen und Leitungen in der Elektroinstallation überlastet werden. Die vorgeschaltete Schutzeinrichtung löst bei dieser Überlastung dann nicht korrekt aus. Es bestünde dadurch eine latente Brandgefahr, welche zu gefährlichen Zuständen für Personen und Sachen führen könnte.

Es war deshalb notwendig, eine zulässige Leistungsgrenze festzulegen, bei welcher die zusätzliche Energieeinspeisung über eine vorhandene Steckdose keinen Schaden anrichtet. Deshalb wurde aus Sicherheitsgründen die maximale Leistung von 600 Watt festgelegt. Für höhere Leistungen von PV-Anlagen können vorzugsweise fest installierte PV-Anlagen eingesetzt werden, welche dann in der Leistung gegen oben ja unbegrenzt möglich sind.

Für den Transport von Waren und Personen wird ein unmenge an unnötiger Energie verbraucht. Dies erfolg zum Teil mit der Begründung der Wirtschaftlichkeit und zum grossen Teil mit der Begründung der persönnlichen Freiheit. Wäre es nicht angemmessen einmal aufzuzeigen, welche Konsequenzen der Wohlstand bezüglich Energieverbrauch bedeutet und welche Massnahmen, auch auf Kosten des Wohlstands und der Gewonheit, am meisten zu einer Reduzierung des Energieverbrauchs beitragen würde? Tip: Braucht es wirklich soviel Mobilität?

Felix Nipkow: Sie haben absolut recht – was Sie ansprechen, ist die Energiesuffizienz. Es lohnt sich, die Frage nach dem «Genug» zu stellen. Der Wohlstand nimmt nicht unbedingt zu mit höherem Energieverbrauch – oft ist sogar das Gegenteil der Fall.

Wir wohnen in einem 300 jährigen Walserhaus. Alles so gut es ging isoliert .Jetzt haben wir angefragt für eine Photovoltaikanlage im nächsten Jahr . Leider bekommen wir absagen von etlichen Firmen rund um Chur . Wegen Überlastung der Aufträge werden keine neuen mehr angenommen.Was machen?Der Bund animiert uns die Photovoltaik zu benutzen.

Wieland Hintz: Die Nachfrage nach PV wächst seit einige Jahren mit jährlich 50%, so dass die Installateure nicht nachkommen trotz Aufbau von Manpower. Ich kann Ihnen leider nur raten, sich gedulden.

Mich würde interessieren, wie hoch sich der Anteil des Stromverbrauchs aller iPhones in der Schweiz am gesamten Stromverbrauch beläuft.

Felix Nipkow: Ein Smartphone verbraucht wenige Kilowattstunden im Jahr, wenn es viel genutzt wird. Daher ist der Anteil am Stromverbrauch insgesamt vernachlässigbar. Bei elektronischen Geräten fällt oft die graue Energie, die für die Herstellung eingesetzt wurde, viel mehr ins Gewicht. Bei einem Smartphone macht diese rund 200 Kilowattstunden aus. Statt das Handy weniger zu nutzen ist es also vor allem wichtig, es erst dann zu ersetzen, wenn es wirklich nötig ist.

«Auch ein Kühlschrank, eine Herdplatte, ein Backofen, ein Bügeleisen, ein Computer ist eine Heizkörper»: Bringt es etwas, während der Heizperiode Geräte im beheizten Haus abzuschalten oder reduziert zu betreiben? Die von diesen Geräten abgegebene Prozesswärme geht ja nicht verloren, wenn wir von Spezialfällen wie zuviel gekochtes Wasser, das in den Abfluss geschüttet wird, einmal absehen. Jedes von diesen Geräten abgegebene Watt muss die Heizung weniger leisten. Nun wäre im konkreten Fall natürlich noch die Herkunft der Elektrizität (PVA, Wasserkraft, ...) und der Heizung (Heizöl, Gas, Wärmepumpe, ...) gegeneinander abzuwägen, aber dann helfen generelle Aussagen definitiv nicht mehr. Fazit: Im Haus Energie sparen kann man nur, wenn es nicht beheizt ist. Und mit dem Heizen selbst natürlich. Denkfehler? Die Einschätzung der Fachfrau würde mich interessieren.

Felix Nipkow: Die Abwärme von Geräten hilft natürlich unter Umständen mit, die Wohnung zu heizen. Sofern die Heizung über einen Thermostaten verfügt (was fast überall der Fall ist), wird die Heizung dann entsprechend nach unten reguliert. ABER: Wärme erzeugen mit elektrischen Geräten ist in jedem Fall weniger effizient als mit der Heizung. Deshalb lohnt es sich immer, die Geräte bei Nichtgebrauch abzuschalten und möglichst wenig zu betreiben. Als Zusatzheizung sind sie nicht geeignet.

Wir versuchen dem Appell Strom zu sparen so gut als möglich nachzukommen. Hierzu eine Frage: Bis jetzt haben wir in den Monaten wo geheizt wird fast immer einen Luftbefeuchter am Stromnetz angeschlossen. Dürfen wir dies weiterhin tun, ohne fast dauernd ein ungutes Gefühl zu haben? Vielen Dank und freundliche Grüsse

Felix Nipkow: Ob Sie ein ungutes Gefühl haben, ist natürlich Ihnen überlassen, aber vielleicht haben Sie die Möglichkeit, die Luft z.B. mit in der Wohnung auf einem Wäscheständer zum trocknen aufgehängter Wäsche zu befeuchten – und so den Stromverbrauch für den Luftbefeuchter und den Wäschetrockner einzusparen?

Sehr geehrte Damen und Herren Wir sind Mieter und haben Solarpanels auf dem Balkon die maximal 600 kWH erzeugen. Was sind die Gründe dafür, dass die 600 kWh nicht überschritten werden dürfen? Gerne würden wir mehr Panels installieren. Wird es zukünftig Änderungen geben, damit das möglich ist? Freundliche Grüsse

Wieland Hintz: Das Eidgenösse Starkstrominspektorat sagt dazu: Durch die Energieeinspeisung einer Plug-& -Play-PV-Anlage mit höherer Leistung und gleichzeitigem, hohen Energiebezug eines im selben Endstromkreis angeschlossenen Verbrauchers könnten Steckdosen und Leitungen in der Elektroinstallation überlastet werden. Die vorgeschaltete Schutzeinrichtung löst bei dieser Überlastung dann nicht korrekt aus. Es bestünde dadurch eine latente Brandgefahr, welche zu gefährlichen Zuständen für Personen und Sachen führen könnte. Es war deshalb notwendig, eine zulässige Leistungsgrenze festzulegen, bei welcher die zusätzliche Energieeinspeisung über eine vorhandene Steckdose keinen Schaden anrichtet. Deshalb wurde aus Sicherheitsgründen die maximale Leistung von 600 Watt festgelegt. Für höhere Leistungen von PV-Anlagen können vorzugsweise fest installierte PV-Anlagen eingesetzt werden, welche dann in der Leistung gegen oben ja unbegrenzt möglich sind.

Sehr geehrte Damen und Herren. Wir haben ein EFH mit einer Photovoltaikanlage. Wir brauchen in etwa 14 kWh inkl. Heizung mit Luft/Wasser-Wämrmepume und produzieren in etwa 8.5' kWh. Nun stellt es sich mir die Frage, ob es sich lohnt, eine Batterie zu installieren. Wenn ja, wie gross müsste diese sein? Zudem habe ich gehört, dass es ein Gerät gibt, der den Eigengebrauch steuert. Zum Beispiel wird die Waschmaschine gestartet, wenn genügend Strom produziert wird. Gibt es so etwas ? Wenn ja, lohnt es sich so eines zu kaufen? Was für eines würden Sie empfehlen.

Wieland Hintz: Am Besten Sie konsultieren folgende Information des BFE: https://www.energieschweiz.ch/stories/solarbatterien/

Mein Vermieter macht auf das Dach eine Solaranlage, was ich sehr begrüsse. Wir als Mieter nehmen diesen Strom an, bezahlen aber weiterhin die Rechnung über den Stromanbieter, ohne jegliche Vergünstigung. Alles, was wir abnehmen und was sonst noch eingespiesen wird, geht als Gewinn an den Vermieter. Darf er das? Oder müsste er uns an der Ersparnis beteiligen, da ja auch einige Subventionen fliessen? Vielen Dank

Wieland Hintz: Am besten Sie werfen einen Blick in die Dokumente hier: https://www.energieschweiz.ch/gebaeude/eigenverbrauch/

Wie viele Hochgebirgssolaranlagen und neue Wasserkraftprojekte werden benötigt um in den Wintermonaten jemals ohne AKWs unabhängig vom Ausland genügend Strom zu produzieren? Ist dies überhaupt möglich ohne Gas, AKW oder Kohlestrom aus dem Ausland?

Wieland Hintz: Das BFE hat untersucht, wie sich die Schweiz zukünftig mit Energie versorgen kann:  https://www.bfe.admin.ch/bfe/de/home/politik/energieperspektiven-2050-plus.html

Guten Tag Wir haben 2017 in unserem EFH eine 10.83 kWp-Photovoltaik installiert, vier Jahre zuvor bereits für das Warmwasser zwei Solarthermiepanels. Aktuell ersetzen wir die 21-jährige Ölheizung durch eine Luft-Wärmepumpe (Erdsonde durften wir leider nicht). Ist es sinnvoll, jetzt eine Speicherlösung in Betracht zu ziehen? Die Anbieter sagen logischerweise ja, Sie auch? Herzlichen Dank und freundliche Grüsse

Wieland Hintz: Am Besten konsultieren Sie folgende Information des BFE: https://www.energieschweiz.ch/stories/solarbatterien/

genügt nur solarpanel für ein 4.5 zimmerhaus zu heizen? oder braucht’s zusätzlich noch andere Installationen?

Wieland Hintz: Nein. aber für den Heizungsersatz lassen sie sich am besten gratis beraten: https://erneuerbarheizen.ch/impulsberatung/

Manche Expert:innen (wie beispielsweise Mark Lynas von der Alliance for Science) behaupten, dass ein Umstieg auf 100% erneuerbare Energien nicht ohne Kernkraft möglich sei. Würden Sie dies bestätigen oder dem widersprechen?

Wieland Hintz: Das BFE hat untersucht, wie sich die Schweiz zukünftig mit erneuerbarer Energie versorgen kann: https://www.bfe.admin.ch/bfe/de/home/politik/energieperspektiven-2050-plus.html

Ich habe in verschiedenen Publikationen über vertikale Windkraftanlagen gelesen, die in kleiner Form auch im Mittelstreifen einer Autobahn installiert werden könnten um den Fahrtwind der Fahrzeuge zu nutzen. Ebenfalls könnten Solaranlagen mit Schallschutzbauten kombiniert werden. 1. Gibt es dazu offizielle Studien oder gar schon Pläne zur Umsetzung? 2. Welches Potenzial hätten solche Installationen an und über Autobahnen, oder auch Gleisen?

Wieland Hintz: Zu Solaranlagen an Autobahnen hat das ASTRA einen Bericht erstellt: https://www.parlament.ch/de/ratsbetrieb/suche-curia-vista/geschaeft?AffairId=20203616

Wie Strom/Energie braucht die Schweiz um zu überleben?

Wieland Hintz: Das BFE hat untersucht, wie sich die Schweiz zukünftig mit erneuerbarer Energie versorgen kann: https://www.bfe.admin.ch/bfe/de/home/politik/energieperspektiven-2050-plus.html

Wir würden gerne eine PV Anlage auf unserem Ziegeldach installieren (Haus BJ. 1964). Es hat aber ein Eternit-Unterdach. Gibt es Möglichkeiten, die PV ohne Gesamterneuerung des Daches zu installieren und ist dies sinnvoll? Der Heizenergiebedarf ist i.O. (1500l Öl 2021, neu WP).

Wieland Hintz: Ich würde mich dazu an einen Installateur wenden, um sich die Situation vor Ort anzusehen

Guten Tag. Ich würde gerne bei meiner Mietwohnung ein Balkonkraftwerk (ein Panel à 250W) montieren. Leider wurde mir durch den Vermieter mitgeteilt, dass dies aus ästhetischen Gründen nicht erlaubt sei. Gibt es eine Möglichkeit diesen Entscheid anzufechten? Aus meiner Sicht sollten solche Anlagen grundsätzlich erlaubt sein, da sie einen positiven Einfluss auf den Energieverbrauch haben. Ich danke Ihnen für die Antwort.

Wieland Hintz: Hier finden sie einige alternative Möglichkeiten:  energieschweiz.ch

Guten Tag, eigentlich wollten wir die Glühbirnen unserer Lampen mit LED Leuchtmittel ersetzen. Aber wir haben festgestellt, dass dies nicht möglich bei Lampen mit Dimmer. Unsere (Designer) Lampen haben fast alle einen Dimmer. Bedeutet dies: – alle Lampen komplett ersetzen und die Alten wegwerfen? oder – können die Lampen auf LED Tauglichkeit umgerüstet werden? Wir hoffen sehr, dass es eine sowohl klimataugliche wie auch wirtschaftliche Lösung zu diesem – sicher häufigen – Problem gibt. Danke für Ihre Antwort.

Felix Nipkow: Guten Tag – es gibt für fast alle Leuchtmittel (Halogen, Glühbirnen) einen passenden LED-Ersatz, auch dimmbar. Erkundigen Sie sich doch in einem Fachgeschäft – je nach Leuchte ist es wichtig, die maximalen Masse zu kennen, damit das neue Leuchtmittel auch in die Lampe passt.

Sehr geehrte Damen bis Herren Bei einer Umstellung von einer fossielen Wohnraumheizung auf eine Wärmpumpe bei älteren, nicht energetisch sanierten Wohnhäusern kann der nötige Wärmebedarf i. d. R., bei optimaler Vorlauftemperatur von 40- 45°C nicht gedeckt werden. Kann mit dem umweltfreundlichen Kältemittel R32 (bis 60°C) oder R290 (bis 70°C) Vorlauftemperatur eine Wärmepumpe betrieben werden, ohne dass die Wärmepumpe ihre Lebensdauer verkürzt wird. Freundliche Grüsse

Wieland Hintz: Ich würde Ihnen  eine gratis Beratung des Bundes  empfehlen.

Darf ich als Privater Solaranlagen zu kommerziellen Zwecken aufstellen und welche Hürden gilt es zu bewältigen?

Wieland Hintz: Ja, das dürfen sie. Die Hürden sind v.a. der Erwerb oder die Pacht einer geeigneten Fläche, die Baubewilligung, der Netzanschluss sowie die Wirtschaftlichkeit (Kosten minus Förderung und Erlöse aus Stromverkauf)

Wie verhält sich die Effizienz zwischen Windenergie und Solarenergie. Wieviel m2 Solarpanls werden benötigt um gleichviel KWh Energie zu erzeugen wie bei einer eine Windturbine. Leider wird immer nur von Sonnenenergie gesprochen und selten bis nie von der Windenergie.

Wieland Hintz: Ein modernes (grosses) Windrad erzeugt pro Jahr etwa 10 Mio kWh. Für die gleiche Menge würden PV Anlagen von etwa 50-60'000m2 Modulfläche benötigt.

Wie effizient ist eine Stückholzheizung bei einem Umbau ?

Wieland Hintz: Ich würde Ihnen  die gratis Beratung den Bundes  empfehlen.

Macht eine Wärmepumpe oder Erdwärme mehr Sinn, wenn beides möglich wäre?

Felix Nipkow: Auch für die Nutzung von Erdwärme ist eine Wärmepumpe nötig. Im Vergleich zu einer Luft-Wärmepumpe sind Wärmepumpen mit Erdsonden effizienter. Wenn eine Erdsonde möglich ist, macht sie also in der Regel Sinn.

Die Frage, ob ein Benzinauto oder ein Elektroauto schlimmer/besser ist, wird immer wieder aufgeworfen und führt zu hitzigen Diskussionen. Für den Elektromotor und die Batterie benötigt man spezielle/seltene Erden und andere Metalle. Wie schaut die Ökobilanz im Vergleich bzgl. Produktion des Autos wirklich aus? Wird die Umwelt durch den Abbau dieser Stoffe für das Elektroauto stärker zerstört? CO2 ist ja nicht das einzige Argument. Sind Benziner nicht langlebiger als Elektroautos (teils über 30 Jahre)? Mir ist klar, dass der Strommix für das Aufladen danach entscheidend ist und dass der Betrieb eines Elektroautos mit erneuerb. Strom eine bessere Ökobilanz hat.

Felix Nipkow: Sie beantworten die Frage eigentlich selber: Die Ökobilanz ist bei Elektroautos besser. Diese untersucht sämtliche Emissionen (nicht nur CO2) vom Abbau der Rohstoffe bis zur Entsorgung/Recycling. Klar ist, dass auch Elektroautos negative Auswirkungen auf die Umwelt haben.

Guten Abend Wir haben bei unserem Haus eine leerstehende Jauchegrube mit 140 m3 Inhalt. Ohne Fachmann zu sein, stelle ich mir vor, dass diese, wasserbefüllt, als Energiespeicher oder -Lieferant im Zusammenspiel mit einer Wärmepumpe sein könnte. Ist diese Idee realistisch?

Rolf Widmer: Ich bin überhaupt kein Spezialist dafür, jedoch ist so eine Gelegenheit sicherlich ein paar Überlegungen/Abklärungen wert – ein solcher Wasserspeicher kann ein Geschenk sein!

Guten Tag. Wir haben eine Stromspeicher-Heizung. Wie könnte diese mit nachhaltigem Strom optimiert werden?

Milosh Fink: Eine Stromspeicher-Heizung ist extrem ineffizient und eine Technologie der Vergangenheit. Obwohl dies für Sie vermutlich eine grössere Anfangsinvestition für die Installation eines Heizsystems mit Radiatoren oder Fussbodenheizungen erfordert , rate ich Ihnen diesen Weg zu gehen, statt das bestehende System zu optimieren. Statt beispielsweise mittels einer PV-Anlage den ökologisch produzierten Strom in der Stromspeicher-Heizung zu «verschwenden», könnte eine Erdsonden-Wärmepumpe über 3 x mehr Wärmeenergie aus dem Strom generieren. Durch die Investition steigert sich nicht nur der Wert ihrer Immobilie, Sie sind auch deutlich unabhängiger von Energiepreisen.

Wäre es in den Bergen nicht sinnvoller für Solargrossanlagen auf thermische Solarkraftwerke zu setzen, die die Sonnenenergie mit Spiegeln einfangen? Meines Wissens wäre der Wirkungsgrad höher und auch die „graue“ Energie, welche bei der Herstellung der Anlage verbraucht wird geringer.

Felix Nipkow: Thermische Solaranlagen funktionieren nur zuverlässig mit direkter Sonneneinstrahlung und eignen sich deshalb vor allem für trockene Klimazonen (z.B. in der Wüste). Die Wirkungsgrade, der Preis und die Ökobilanz von Photovoltaik haben sich in den letzten Jahren stark verbessert. Dazu kommt, dass solche thermischen Anlagen sehr gross sind, im Gegensatz dazu ist Photovoltaik gut dimensionierbar und kann auf bereits bestehender Infrastruktur gebaut werden. Damit ist sie die Technologie der Wahl für die Schweiz.

Wir haben für unser EFH die PVA Anlage und Wärmepumpe bestellt. Nun überlegen wir uns, ob wir noch eine Batterie anschaffen, um den Strom zu speichern. Die Speicher sind sehr teuer. Wie sehen sie das

Heinz Simmler: Aus ökologischer Sicht bedeutet ein Heimspeicher kein Mehrwert. Der Strom wird ja nur zwischengespeichert. Wirtschaftlich betrachtet bezahlt sich der Batteriespeicher durch die Differenz zwischen dem Strompreis, den sie nachts für den Strom bezahlen und dem Rückliefertarif für Ihren überschüssigen Solarstrom. In der Regel ist der Tarifunterschied (Niedertarif-Rückliefertarif) klein und damit ein Batteriespeicher innerhalb der Lebensdauer häufig nicht zu amortisieren. Für den Batteriespeicher spricht, dass Sie mit entsprechender Installation zur Netztrennung auch bei Stromausfall Solarenergie im Haus nutzen können.

In welcher Form soll ich am besten Energie aus meiner PV Anlage speichern. In Form von Strom (Batterie) oder in Form von heissem Wasser? Ich habe noch keine Wärmepumpe. Ist eine WP mit Grundwasser Erdsonde (25m) einer regulären Erdsonde (300m) in jedem Fall überlegen (günstiger)?

Tilon Holtz: Guten Tag, die Meinungen über Batterien teilen sich, besonders ob diese aus ökologischer und ökonomischer Sicht sinnvoll sind. Eines der Fragezeichen ist die Anzahl Ladezykeln und somit die Lebensdauer der einzelnen Batteriemodulen. Dies spricht aus meiner Sicht eher für die Umwandlung in Warmwasser. Hier gibt es noch einen grossen Unterschied, wie diese Warmwasser erzeugt wird. Mit einer Ansteuerung über eine Wärmepumpe kann die dreifache Effizienz gegenüber einem im Elektroboiler installierten Heizstab erreicht werden. Bei Wärmepumpen empfehlen wir eine Inverter-Wärmepumpe mit Solarstrom-Überschussansteuerung. Um die Frage abschliessend beantworten zu können, ist auch das Speichervolumen der Boiler mitentscheidend. Für den Vergleich zwischen den zwei Wärmepumpentechnologien empfehlen wir Ihnen, auf Ihren Heizungsplaner zuzugehen.

Wir besitzen ein Einfamilienhaus, Baujahr 1982. leider haben wir eine Elektroheizung mit Einzelofenspeicher. Was für Möglichkeiten gibt, die Heizung zu ersetzen? Vielen Dank!

Felix Nipkow: Das kann aus der Ferne nicht abschliessend beurteilt werden -  fragen Sie einen Energieberater.  Eine Wärmepumpe ist häufig eine gute Lösung, allenfalls ergänzt mit Solarenergie vom Dach und/oder der Fassade.

In vielen Büros sind Computer permanent eingeschaltet. Gibt es hier Sparpotenzial? Wieviel Strom kann in einer Wohnung durch konsequentes Lichterlöschen eingespart werden?

Nadja Gross: Generell gilt: Geräte, die nicht gebraucht werden, sollten ausgeschaltet werden. Sei das im Büro oder zuhause. Damit das einfach möglich ist und man nicht ständig unter den Bürotisch krabbeln muss, gibt es Stromsparsteckerleisten mit Schalter, die man bequem ein- und ausschalten kann. Das gilt nicht nur für Computer, sondern auch die Peripherie und viele andere Geräte (Drucker, Beamer, TVs, WLAN, Stereoanlage, Gamingconsole, Kaffeemaschine, etc.) Je nach Art der Beleuchtung liegt der Anteil am Stromverbrauch im oberen einstelligen Prozentbereich. Einerseits ist das Ausschalten wichtig, andererseits der konsequente Einsatz von LED-Leuchten und LED-Lampen (bei Leuchten, wo man das Leuchtmittel selber auswechseln kann). Alte Halogenleuchten, Energiesparlampen oder gar Glühbirnen sollten ersetzt werden.  Hier finden Sie viele effiziente Wohnleuchten , hier die effizientesten  LED Leuchtmittel .

Einen Akku Laden und wieder zurück in das Netz zu Speisen bedeutet immer einen Verlust, oder Irre uch mich?

Felix Nipkow: Das ist korrekt, aber die Verluste sind bei Batterien im einstelligen Prozentbereich. Strom speichern ist immer mit Verlusten behaftet, andere Speichertechnologien (z.B. Pumpspeicherkraftwerke) haben oft höhere Verluste. Ideal ist natürlich, wenn der Strom direkt verbraucht werden kann, z.B. bei Solaranlagen auf Industriegebäuden.

Guten Abend Machen eingeschaltete Lampen (LED und Energiesparlampen) einen grossen Anteil am gesamten Stromverbrauch eines durchschnittlichen Haushalts aus? Freundliche Grüsse und besten Dank

Nadja Gross: Das kommt immer auf die Situation an, Zahlen kann ich Ihnen so nicht nennen, aber im einstelligen Prozentbereich. Wenn Sie beispielsweise eine Wärmepumpe besitzen, ist der Anteil des Stromverbrauchs der Beleuchtung natürlich viel kleiner, weil die Wärmepumpe schon viel Strom braucht. Dennoch ist es auch bei der Beleuchtung wichtig nur noch LED zu verwenden (Energiesparlampen können Sie getrost sofort ersetzen, das lohnt sich innert kurzer Zeit). Es gibt mittlerweile eine Vielzahl an Lampen, die keine Wünsche offen lassen. Wenn Sie noch alte Halogenstehleuchten besitzen, ersetzen Sie diese durch eine LED-Leuchte und holen Sie sich den Förderbeitrag von  www.alledin.ch  Effiziente Leuchtmittel finden Sie auf  www.topten.ch/led  Und natürlich gilt: wenn es in einem Raum kein Licht braucht: ausschalten.

Sollten wir den 22 Jahre alten Brauchwasser-Boiler mit einem neuen wechseln? Eingebaut ist der Boiler im Gang-Einbauschrank.

Nadja Gross: Das ist doch schon ein gewisses Alter, in dem man überprüfen kann, wieviel der Boiler so verbraucht an Energie (kann man messen lassen). Der Boiler gehört zu einem der grossen Verbraucher im Haushalt. Moderne Boiler verbrauchen deutlich weniger Strom, so dass sich ein Ersatz schnell lohnen wird. Zudem ist es auch möglich, dass sich die Umstände geändert haben. Ev. sind es weniger Bewohner:innen im Haus, dass die Auslegung überprüft werden kann. Möglicherweise brauchen Sie gar nicht mehr einen so grossen Boiler und können reduzieren. Zudem prüfen Sie, dass die Temperatur nur auf 50° eingestellt wird statt 70°, das spart am meisten Energie. 1x pro Woche sollte der Boiler auf 70° aufgeheizt werden, um das Legionellenrisiko zu verhindern. Weitere Tipps zum Thema Heizen und Warmwasser finden Sie unter  www.topten.ch/heizen

Guten Abend Mein Ferienhaus auf 1300 m hat im Winter oft Schnee auf dem Dach (30' Neigung) Ist eine PV trotzdem sinnvoll? Gruss&Dank

Heinz Simmler: In höheren Lagen ist der Stromertrag aufgrund der tieferen Temperatur und geringeren Bewölkung höher als in tieferen Gebieten. Aus ökologischer Sicht ist die Anlage auf jeden Fall sinnvoll, auch wenn diese einige Wochen pro Jahr mit Schnee bedeckt ist. Ob die Anlage auch wirtschaftlich sinnvoll ist, hängt vom Strompreis, Rücklieferpreis und Ihrem Stromverbrauch ab. Die Frage stellt sich, ob sie den Schnee eventuell auch abrutschen lassen könnten, ohne Personen oder Sachen zu gefährden. Interessant sind in den Bergen auch Fassaden- oder Balkonanlagen, welche das ganze Jahr über schneefrei sind und insbesondere in den Übergangsmonaten Sep/Okt und Mrz/Apr Spitzenerträge liefern.

Gueten Abend hallo, Würde gerne fragen wie es mit Wasserstoff aussieht? Sprich von strom (Photovoltaikanlage) Wasserstoff zu produzieren und umgekehrt. Und es were co2 neutral. Und mann könnte sogar dass auto tanken mit strom und oder Wasserstoff Und die Heizung mit warmwasser könnte mann ja auch mit Wasserstoff machen. Wo gibt es sowas, und ist es möglich dass in der schweiz zu machen installieren? Mit freundlichen Grüssen

Felix Nipkow: Guten Tag, Wasserstoff ist eine Möglichkeit, wenn er aus erneuerbarem Strom stammt, ist es ein erneuerbarer Energieträger. Bei der Umwandlung von Strom zu Wasserstoff gibt es aber erhebliche Verluste. Deshalb sind direktelektrische Anwendungen (z.B. Elektroauto oder Wärmepumpe) oft effizienter und günstiger als der Umweg über Wasserstoff. Die Technologie ist aber vorhanden und es gibt auch in der Schweiz Pilotanlagen. Für spezielle Anwendungen wie z.B. die Produktion von Flugtreibstoffen kann das sinnvoll sein.

Gibt es aktuell die Möglichkeit für den Bewohner minutengenau zu erfahren, wie viel Strom im Haushalt verbraucht wird z.B. wenn ich ein Licht einschalte oder sonst ein Gerät in Betrieb nehme

Nadja Gross: Es gibt günstige Messgeräte (20-30.-), welche Sie verwenden können. Diese werden in die Steckdose eingesteckt und das Gerät ins Messgerät. Einerseits sehen Sie dann den aktuellen Verbrauch, aber Sie können den Verbrauch auch über eine gewisse Dauer (Tage-Wochen, je nach Gerät) aufzeichnen und so ein Gefühl dafür entwickeln, was wieviel braucht. Einige Energieversorger bieten ihren Kundinnen und Kunden bereits den Zugriff auf die eigenen Energiedaten an, aber das ist meist nicht minutengenau. Zudem haben Sie in Ihrer Wohnung ja immer eine Grundlast (Kühlschrank und Tiefkühler zbsp. läuft 24/7), dass man einen kleineren zusätzlichen Verbraucher (wie beispielsweise Beleuchtung mit effizienten LED) kaum erkennen kann. Deswegen sind die Messgeräte noch praktisch. Wenn Sie ein altes Gerät als Stromfresser identifiziert haben (zbsp. den uralten Tiefkühler im Keller), dann achten Sie beim Neukauf darauf, die besten und effizientesten Geräte auszuwählen. Damit sparen Sie in Zukunft über viele Jahre Strom ein in der Nutzung. Die effizientesten Geräte finden Sie auf  www.topten.ch

Wir wohnen in einem cirka 100-jährigen Haus mit Ölheizung. Bereits bei der Übernahme der Liegenschaft vor drei Jahre haben wir uns Gedanken zu einer neuen Heizung gemacht. Da wir in der Grundwasser-Zone wohnen, gibt es eigentlich nur die Möglichkeit mittels Pellets oder Luft-Wasser zu heizen. Pellets hat einen schlechten Ruf, da die Pellets mit Gas getrocknet werden und bei Luft-Wasser ist es vorallem mit eigener Photovoltaikanlage attraktiv (aufgrund des verschachtleten Daches jedoch nicht möglich). Gefühlt ist in den letzten Jahren nicht viel gegangen bei neuen Heizmethoden. Gibt es weitere Methoden, welche sich als Heizung anbieten würden oder welches Heizsystem würden Sie aufgrund der Sachlage empfehlen?

Heini Lüthi: Die Herstellung von Pellets erfordert – insbesondere in der Trockung – ca. 10% vom Energiegehalt. Es gibt Hersteller, die Gas für den Trockungsprozess einsetzen, andere haben hingegen selbst eine Holzheizung dafür (oder Wärmepumpentrocknung). Jedenfalls ist sind Holzpellets durchaus mit gutem Gewissen einsetzbar.

Welches sind die politischen / ökonomischen Gründe, weshalb das «Wasserschloss Europas», sprich die Schweiz überhaupt in die heutige Situation einer möglichen Strommangellage geschlittert ist ? Wer übernimmt dafür die Verantwortung ? Welche Lehren werden daraus gezogen und wie werden sie umgesetzt ?

Felix Nipkow: Wir sind in erster Linie mit einer potenziellen Gasmangellage konfrontiert. Diese führt zu einer angespannten Situation auch im Strombereich, weil in Europa Strom teilweise in Gaskraftwerken produziert wird. Die Schweiz ist im europäischen Stromnetz integriert und kann sich nicht autark versorgen – das macht auch ökonomisch keinen Sinn. Wenn wir die Abhängigkeit von fossilen Energien (Erdgas) verlassen, werden wir als Land – dasselbe gilt für ganz Europa – weniger verwundbar. Dafür ist ein rascher Ausbau erneuerbarer Energien nötig.

Guten Morgen Wir betreiben seit 1999 eine 12m2 grosse thermische Solaranlage. Seit 2 Jahren ist diese Anlage in einer Erdsonden-Wärmepumpen-Heizung integriert. Nächstes Jahr möchten wir das Ganze mit einer PV-Anlage ergänzen. Da der Platz auf dem Dach begrenzt ist, stellt sich nun die Frage, ob die thermische Solaranlage durch PV-Module ersetzt werden sollte. Ich stellte letzten Sommer fest, dass die Pumpe der thermischen Solaranlage fast den ganzen Tag in Betrieb war. Die Wärme wird meines Wissens in den Boden gepumpt. Meine Frage: Sollen wir die thermische Solaranlage ersetzen duch PV- Module? Noch zu erwähnen ist, dass die jetzige Indach-Solaranlage etwas havariert ist (hängt etwas durch), aber immer noch die volle Leistung abgibt. Zum voraus besten Dank aus Malters

Heini Lüthi: Eine Photovoltaik-Anlage zu installieren ist günstiger und einfacher in der Handhabung als Solarthermie. Das muss aber keineswegs gegen eine bestehende effiziente solarthermische Nutzung sprechen! Wenn die Solarthermie-Anlage noch gut 10 Jahre gut funktioniert, sie den relativ teuren Solarthermie-Speicher schon haben und dieser effizient ins System eingebunden ist, ist PV und Solarthermie nebeneinander sinnvoll; lassen Sie das jemand vor Ort prüfen (z.B.  www.sses.ch/solaranlagechecks/ ) Ansonsten ist nach 24 Jahren der Ersatz durch Photovoltaik durchaus prüfenswert.

Wie wird die zyklische Lastverteilung im Mittel und Hochspannungsnetz (Stromautobahn) durch den Stossleistungs-wechsel im 50 Hz Verteilnetz in der Zukunft geregelt ? Wechsellast durch die Fotovoltaik, Gleichspannung mit Wechselrichter und Netzeinspeisung mit Tag Nacht verhalten ?

Wieland Hintz: Das wird durch die flexible Speicherwasserkraft sowie den Aussenhandeln in Einklang gebracht

Ich möchte Sie über Ihre Meinung zu der Fa. Transmutex fragen! (siehe Artikel in der NZZ v.4.12.21) Diese forschen und arbeiten an der „Beschleuniger Technologie“ Sollte das wie beschrieben Erfolg haben wäre dies einen riesigen Beitrag für unser Energieproblem! Wir sollten die Kernforschung massiv fördern und nicht schlecht reden! Solar-und Windenergie reichen für unser zukünftigen Energiebedarf bei weitem nicht aus! Hoffe von den Energieexperten eine Stellungnahme zu hören!

Felix Nipkow: Das Projekt der genannten Firma ist bisher eine Idee. Wie viele vergleichbare Projekte befindet es sich in einer Konzeptionsphase und ist weit von einer tatsächlichen Marktfähigkeit entfernt. Ob solche nicht-traditionellen AKW-Ideen in der längerfristigen Zukunft tatsächlich eine Rolle spielen können, ist heute nicht absehbar. Klar ist, dass sie für die Lösung der drängenden Energie- und Klimaprobleme keinen Beitrag leisten können, weil sie auf eine viel weiter entfernte Zukunft ausgerichtet sind. In der Schweiz wird bereits viel in die Forschung an solchen Ideen investiert. Für die Energiepolitik von heute sollte man sich aber nicht an Ideen und Konzepten orientieren, deren weitere Entwicklung mehr als ungewiss ist. Die Energiewende ist mit den Möglichkeiten, die wir heute haben, zu schaffen. Viel schneller, günstiger und sicherer als mit der Hoffnung auf zukünftige Durchbrüche in der AKW-Technologie. Solar- und Windenergie haben genügend Potenzial, um den gesamten Energiebedarf zu decken, wie z.B. diese Modellierung zeigt:  https://www.energywatchgroup.org/de/globales-energiesystem-mit-100-erneuerbaren-energien/

wie weit sind die bewilligungsverfahren bezüglich der privaten wasserstoffspeicherung im zusammenhang mit der saisonalen energiespeicherung fortgeschritten ? aber der reihe nach ... aus meiner sicht müssen die lösungen, in zusammenhang mit den enregieumwälzungen, über den saisonalen energie-transfer gesucht werden. die technik dazu ist vorhanden. sommersonne – photovoltaikanlage – elektrolyseur – wasserstoffspeicher – brennstoffzelle – wärme/strom zur gebäudebeheizung. marktreif zur auslieferung bietet z.b.HPS home power solution in deutschand das komplette produkt für`s einfamilienhaus an. in der schweiz und österreich ist, auf anfrage, eine auslieferung aber frühestens 2023 möglich. begründung: aufbau der vertriebskänäle und bewilligungsverfahren....

Heini Lüthi: Eine erste Bewilligung wurde – nach unschön langem warten – erteilt, hier ist ein HPS System in Amden in Betrieb:  https://www.ekz.ch/de/blue/innovation/2021/wasserstoff-power-to-gas-energiespeicher-solarenergie-amden.html

Ich beziehe für die Heizung seit gut zwei Jahren 100% CO2-neutrales Biogas aus der Schweiz. Warum muss ich nun trotzdem viel mehr fürs Gas bezahlen? Das Gas wird ja in der Schweiz produziert und eigentlich nicht von Russland beeinflusst.

Heini Lüthi: Das ist eine gute Frage. Wir haben mindestens von einem sehr vorbildlichen Anbieter gehört, der seine alten 100% Biogas-Kunden mittlerweile tatsächlich günstiger beliefert als als seine Erdgas-Kunden. Die meisten Gashändler haben «Biogas» aber nur als «ökologischer Mehrwert» verkauft; der Kunde bezahlt den normalen Gaspreis plus etwas für die Ökologie. Wenn das im Vertrag so geregelt ist, darf der Anbieter das – leider – auch wenn Biogas aus der Schweiz mittlerweile günstiger ist.

Wie weit ist die nachhaltige produktion vom Methanol zur CO2 -neutralen Speicherung von Energie? In der Schweiz?

Ivo Schillig: «Methanol ist eine wichtige Grundchemikalie, der auch im Energiesektor eine Bedeutung zukommt, als Speicher und insbesondere als alternativer Treibstoff. Erneuerbares Methanol kann einen Beitrag leisten, um die CO2-Emissionen der Petrochemie zu verringern. Beim Einsatz als Energieträger ist zu berücksichtigen, dass die Herstellung von synthetischem Methanol mit einem relativ hohen Energieaufwand verbunden ist. Flüssige Treibstoffe wie Methanol oder Fischer-Tropsch-Fuels sind vor allem in solchen Anwendungen von Bedeutung, wo eine hohe Energiedichte unabdingbar ist (zum Beispiel in der Luftfahrt)» Aus BFE (2021) Methanol Aktivitäten in der Schweiz 2021, S.22

Ich habe ein Altes Bauernhaus nur mit Kachelofen, wir haben in der Vergangenheit mit 2000W öfen unterstützt. Jetzt da wir auch sparen wollen, müssen wir noch mehr mit Holz heizen. Wie lange dürfen wir noch so heizen bis uns der Bund der «Schieber» zu tut?

Felix Nipkow: Es ist meines Wissens nicht absehbar, dass der Bund Holzheizungen verbieten wird. In Diskussion ist wenn schon eher ein Verbot von Elektroheizungen, weil diese sehr ineffizient sind.

ich habe in den letzten zwei Jahren die Fassade meines Einfam-hauses saniert, die fenster ersetzt, eine Luft-Wasserwärmepumpe anstelle Ölheizung installiert und soeben eine PV-Anlange mit kompl. Dachsanierung montiert. Mir fehlt nur die Speicherung. Was empfehlen Sie mir für eine Lösung, die vom Platzbedarf und den Kosten her sinnvoll ist.

Rolf Widmer: Was soll gespeichert werden? el. Energie um die WP zu betreiben wird eine riesige Batterie benötigen. Eine Strategie den Stromspeicher zu Beginn so minimal wie möglich zu bauen jedoch später bei Bedarf zu erweitern, könnte vielleicht ebenfalls zielführend sein. Daher müsste zuerst die Frage geklärt werden: was ist der existentielle Strombedarf (Licht, Kommunikation, ...) und damit minimale Speicherbedarf. Dabei sollte man immer beachten, dass einfache, billige Energiespeicher den Stromspeicher entlasten können. zB muss der Kühlschrank/Tiefkühler längere Zeit nicht anlaufen, wenn ein paar zusätzliche Liter kaltes Wasser/Eis darin sind...

Für unser Einfamilienhaus haben wir vor ca. 3 Jahren auf Erdsondenheizung umgestellt und für das vergangene Jahr eine Rechnung erhalten, die einen Energieverbrauch von über 12000 kW zeigt. Bisher benötigten wir ca. 1200 Liter Öl pro Jahr. Ist dieser Stromverbrauch mit der neuen Heizung für ein Jahr realistisch?

Rolf Widmer: Schwierig genaues zu sagen... hier eine kleine Überschlagsrechnung: 1200L Öl haben einen Brennwert von etwa 12000kWh. Davon nutzbare Heizwärme ist vielleicht 9000 kWh. Der Gesamtstromverbrauch ist 12000kWh davon sind vielleicht 9000kWh die WP und 3000kWh der ganze Rest (Licht, Kochen, Waschen, ...) – ich würde sagen das kommt hin...

Was ist sparsamer: Fernsehen via Kabel-TV oder über das WLAN mit dem Laptop?

Ivo Schillig: Tendenziell benötigt der Betrieb eines Fernsehers (55 Zoll, ca. 150 Watt) mehr Energie als der Betrieb eines Laptops (Netzteil 65 Watt) und eines WLAN-Routers (Swisscom WLAN Box 2, 6.5 Watt).

Ich habe seit 14 Jahren eine Solaranlage. Wer die Ertragsdaten von Solaranlagen studiert, stellt fest, dass nur ca. 20-25% auf das Winterhalbjahr fallen. Der Zubau von PV ist sicherlich gut, müsste aber nicht viel mehr in Speicher-seen investiert werden, damit dieser Problematik entgegengewirkt werden kann?

Wieland Hintz: Es ist richtig, dass die Sonne im Winter weniger scheint. Der Ausbau der Speicherwasserkraft wird von der Politik vorangetrieben, z.B. der Bau des Kraftwerks Trift im Berner Oberland. Wichtig wäre auch mehr Windenergie, die im Winter 2/3 produziert

Ich beabsichtige die Ölheizung in unserem Ferienhaus in Obersaxen durch eine Erdsonde-wärmepumpe zu ersetzen. Nun hörte ich, dass die finanziellenAnreize ab 2025 eventuell ansteigen werden. Wird da eine nationale Lösung angestrebt und bleibt das kantonal sehr unterschiedlich? Danke und einen spannenden Tag.

Wieland Hintz: Für die Förderung erneuerbarer Heizungen in die Kantone zuständig. der Bund bietet aber eine gratis Beratung an:  https://erneuerbarheizen.ch/impulsberatung/

Die Nachrichtenagentur AWP vermeldet für den Oktober einen Rückgang des Stromverbrauchs um 13% verglichen mit den 7 Vorjahren. Ein Faktor für den Rückgang sei auch das im Vergleich warme Wetter. Ich gehe davon aus, dass diese Zahl mit weiteren Unsicherheiten behaftet ist wie z.B. die Inbetriebnahme von neuen Solaranlagen und die Zusatzproduktion der Solaranlagen aufgrund des schönen Wetters. Frage: Wann und von wem erhalten wir in Zukunft vertrauenswürdige Zahlen, welche den verschiedenen Faktoren Rechnung tragen? Danke für Ihre Antwort und für Ihr Engagement zur Energiesicherheit

Wieland Hintz: Die offizielle Statistik des BFE wird jeweils im Juli publiziert. Plausible und zeitnahe Werte liefert folgende Webseite:  https://www.energy-charts.info/?l=de&c=CH

Es geht um die Besteuerung von Eigenenergie aus Photovoltaik. Was viele nicht wissen, dass da die Schweiz ein richtiger Flickentepich ist. Bei einigen Kantonen wird immernoch bruto Besteuert und andere sind bis 10Kw steuerfrei. Ersteres ist meiner Ansicht sehr unmotivierend für den Betrieb von erneuerbaren Energien. Will dies der Bund nicht entlich vereinheitlichen, zu Gunsten von Betreibern von Kleinanlagen, um den Energiewandel lukrativer zu machen?

Wieland Hintz: Es ist richtig, dass im Bereich der Photovoltaik noch Hürden bestehen, was Besteuerung und Steuerabzüge betrifft. Um eine Übersicht über die Situation in den Kantonen zu erstellen, hat EnergieSchweiz deshalb im Jahr 2020 einen Bericht veröffentlicht: Besteuerung von Solarstrom-Anlagen (Version 11.2021, eine Aktualisierung wird Anfang nächstes Jahr publiziert werden). Die Besteuerung von Photovoltaikanlagen ist jedoch auf kantonaler Ebene geregelt und fällt in den Zuständigkeitsbereich der Steuerverwaltungen. National plant der Bund, dass neu auch PV Anlagen auf Neubauten abzugsfähig werden

Guten Tag, Meine Fragen betreffen die sogenannten Balkon-Solaranlagen. Sind diese aus ökologischer Sicht (nicht finanziell) nach Ihrer Ansicht sinnvoll? Ist es tatsächlich so, dass die Vermieter solche Panele verbieten können? Und wenn ja, wäre es nicht sinnvoll, dies zu ändern? Und letzte Frage: mein Vermieter befürchtet, dass dann mehrere Mieter ebenfalls solche Panele montieren würden (was doch sinnvoll wäre..) und es dann zu einer Überlastung des Netzes führen könnte und gefährlich sein könnte. Was meinen Sie zu diesen Befürchtungen? Besten Dank und liebe Grüsse Denise

Wieland Hintz: Generell amortisieren Solaranlagen die Energie, die für Ihre Herstellung gebraucht werden, innerhalb von 1-3 Jahren, somit sind sie ökologisch sinnvoll. Hausbesitzer haben allerdings schon die Hoheit über ihr Gebäude und somit das letzte Wort bei solchen Vorhaben.

Guten Tag, ich besitze einen Bauernhof der auf 2 angrenzenden Parzellen Gebäude hat. Auf dem Hauptgebäude ist eine 150kWp PV-Anlage, auf dem Schweinestall (2. Parzelle) eine 30kW Anlage. Die 2 Parzellen sind unabhängig voneinander vom Öffentlichen Netz gespiesen. Jetzt möchte ich gerne den Schweinestall mit dem Überschuss der grösseren Anlage betrieben, nur leider wäre eine Physische verbindung etwa 500m lang und entsprechen Teuer (ich brauche mindestens eine 100A Leitung). Ich habe gehört es gibt auf Bundesebene Gespräche um eine Virtuelle Lösung zu finden. Wissen sie mehr über das Thema oder gibt es sonst eine Möglichkeit eine Verbrauchergemeinschaft über das Öffentliche Netz zu errichten? Mein Stromanbieter ist die AMB. Herzlichen Dank für die Auskunft.

Wieland Hintz: Als Produzent haben sie das Recht, Ihren Strom über das Netz zu verkaufen. Allerdings ist der Strommarkt nur teilweise liberalisiert, so dass nur grosse Stromverbraucher das Recht haben, den Strom nicht beim lokalen Versorger zu beziehen. Wenn ihr Schweinstall mehr als 100'000 kWh jährlich verbraucht ginge das. Allerdings sind dann Netzgebühren zu zahlen, die beim Eigeneverbrauch, bei dem das öffentliche Netz nicht benutzt wird, wegfallen.

Geht Energie verloren, wenn die Bevölkerung aufgrund Sparmassnahmen weniger verbraucht als normalerweise bereitgestellt wird? Der Schweizer Energiemix besteht zu etwas weniger als 2% aus Kohle und Gas, und Solar/Wind/Wasserkraft etc. sowie Atomkraftwerke liefern den Strom ohnehin.

Wieland Hintz: Nein, denn die Produktion er Speicherwasserkraftwerke ist flexibel , zudem die Schweiz exportiert täglich Strom an die europäischen Nachbarn, somit geht generell kein Strom verloren.

Guten Morgen. Wir erwägen, für unsere PV-Anlage (13 KWp) eine Batterie anzuschaffen, um den eigenen Strombedarf (Nacht) besser abdecken zu können. Sind die ökologisch sinnvoll scheinenden Salzwasser- und/oder Salzbatterien (z.B. «Salidomo") bereits jetzt empfehlenswert oder sind sie Stand heute noch zu experimentell? Ggf. welche der beiden Technologien wäre vorzuziehen (ausreichend Platz für beide Varianten wäre vorhanden). Herzlichen Dank für Ihre Antwort!

Wieland Hintz: Am Besten konsultieren Sie die Informationen, die hier vom BFE zur Verfügung gestellt werden:  https://www.energieschweiz.ch/stories/solarbatterien/

Wir leiden unter einer spiegelnden Solaranlage auf dem Dach des Nachbarn. Gibt es technische oder rechtliche Möglichkeiten um das zu verhindern? Hat der Nachbar vielleicht «billige» Solarpanels installiert? Wir wohnen an einem Hang, der Nachbar unter uns hat jüngst eine grosse Solaranlage (in 25m Distanz zu unseren Fenstern) auf seinem dem Dach installiert, leider ist dessen Winkel zum Sonnenlicht so ungünstig, sodass genau um die Mittagszeit in unser Wohnzimmer geblendet wird als ob die Solaranlage ein Sonnenspiegel wäre. Wir müssen jeweils die Storen schliessen um nicht geblendet zu werden.... Das ganz dauert 1-2h, je nach Jahreszeit. Der Nachbar will natürlich die Anlage keinesfalls abbauen.

Wieland Hintz: Das ist unschön! Ich würde mich an zu zuständige Baubehörde wenden. Mittlerweile haben die Kantone Erfahrung mit solchen Fällen

Guten Tag Mein Vermieter hat auf dem Dach eine Photovoltaik Anlage installiert. Ich bin nun neugierig, inwiefern diese die Stromkosten für uns Mieter beeinflusst. Bei uns hat jede Wohnung den eigenen Stromzähler, der über die Gemeinde abgelesen wird. Ich habe dazu schon recherchiert, aber nichts gefunden. Mit freundlichen Grüssen.

Wieland Hintz: Wenn Sie weiterhin ausschliesslich Strom vom lokalen Versorger beziehen, ändert sich durch die PV Anlage nichts für Sie. Damit Sie Storm vom Dach beziehen müsste der Mietvertrag geändert werden, so dass ihr Vermieter der Stromversorger wird (Zusammenschluss zum Eigenverbrauch- ZEV). Oder der Versorger verkauft ihnen teilweise den Strom «vom Dach» (manche Versorger bieten das an). Das müssten Sie aber in Ihrer Rechnung sehen

Nach der Niederlage zum CO2-Gesetz erklärte BR Sommaruga, sie hätte aus der Niederlage die Lehren gezogen. Statt Sanktionen sollen Anreize den Weg für die Energiestrategie 2050 ebnen. Welche konkreten Anreize (nebst den bereits existierenden Beiträgen der Pronovo) wurden denn nun NEU ins «Leben» gerufen wie z.B. einheitliche, höhere Einspeisevergütungen oder Wegfall des Beitrages zur Förderung erneuerbarer Energie für jene die bereits Strom einspeisen etc. etc? Auch wenn die Gesetze derartige neue vielleicht sogar abstrakte Ideen nicht zulassen, Gesetze lassen sich ändern wie dies in der Vergangenheit des öftern geschah.

Wieland Hintz: Momentan berät das Parlament über die Vorschläge zum so genannten Mantelerlass. Zudem treten ab 2023 neue Fördertatbestände in Kraft (Investitoinsbeiträge für Wind- und Wasserkraft, höher Einmalvergütung für PV-Anlagen ohne Eigenverbrauch) . Der Bundesrat wird voraussichtlich nächste Woche darüber entscheiden. Ebenfalls ab nächstem Jahr erhalten grosse alpine PV-Anlagen eine neue Förderung

Q: Wieviel Energie wird benötigt um kaltes (also normales) Trinkwasser von der Aufbereitung in einem (grossen/städtischen) Reservoire bis es durch eine Kläranlage schlussendlich wieder in den Kreislauf (Fluss oder See) gelangt? (z.B. in einer Stadt Luzern oder ähnlich) gelangt? Wenn diese Betrachtung sogar auf das Pumpwerk vom See oder einer Quelle zum Reservoire ausgeweitet werden könnte, wäre das sehr super. Vielen Dank Ich treffe nicht selten die Meinung an, dass kaltes Wasser sozusagen 'gratis' fliesst und ja auch nicht 'verloren' geht, da es ja nach einer Weile wieder einen Gewässer zugeführt wird.

Ivo Schillig: Dies ist sehr unterschiedlich. So benötigt die Wasserversorgung in der Stadt St.Gallen, welche das Trinkwasser aus dem 300 Höhenmeter tiefer gelegenen Bodensee bezieht mehr Energie als die Wasserversorgung in Ilanz, bei welcher das Trinkwasser aus höher gelegenen Quellen zusätzlich ein Trinkwasserkraftwerk betreibt und damit mehr Energie produziert als für die Produktion und Verteilung des Trinkwassers in Ilanz benötigt wird.

Wieso wird alles auf die Karte Strom ( Elektrische Energie) gesetzt? Und so Inovative Lösungen die kaum Änderungen im grossen Stil bedurften nicht oder kaum diskutiert wie die Kombination von Wasserstoff/E-Fuel Mischungen. Beispiel hier: https://youtu.be/G3iKJ4IMick 800 km Reichweite und Tanken wie bisher!

Wieland Hintz: Es wird voraussichtlich eine Mischung sein. Das BFE hat in den Energieperspektiven 2050+ mehrere Szenarien untersucht, je nachdem mit mehr Strom oder eher Synfuels. Die Ergebnisse finden Sie hier:  https://www.bfe.admin.ch/bfe/de/home/politik/energieperspektiven-2050-plus.html

Ist es wahr, dass Fotovoltaikpannels keine gesundheitsgefährdenden elektrischen Strahen verursachen (Elektro Smog), insbesondere wenn sie auf einem Flachdach installiert sind und ich in der Attika Wohnung (unmittelbar darunter) wohne ?

Wieland Hintz: Am besten Sie konsultieren dazu den Bericht des BFE: «Grundlagen zu Vorurteilen gegenüber der Solarenergie», den Sie hier finden:  https://www.bfe.admin.ch/bfe/de/home/news-und-medien/publikationen.html

Warum bezahlt AEW für FW Strom eine KWH lediglich 6.5 Rp. ,und verkauft ihn als Naturstrom für 20 Rp. ?

Wieland Hintz: Bei den 20 Rp. sind neben den Kosten für die Energie noch Netzgebühren und Abgaben enthalten. Eventuelle zahlt die AEW ab dem nächsten Jahr mehr (wäre zu überprüfen) . Schweizweit werden die Abnahmetarife um etwa 50% steigen

Sonnenenergie 1. Wie gross ist der maximale Wirkungsgrad eines Solarpanels das elektrischen Strom liefert? 2. Wie gross ist der maximale Wirkungsgrad eines Solarpanels das Wärme liefert?

Wieland Hintz: 1: ca. 20%, 2: ca. 50%

Mich interessiert wieviele kWh wir eigentlich in der CH sparen müssen. Diese Zahl muss ja eigentlich bekannt sein aus dem Delta des Stromverbrauches aus den vergangenen Winter und dem fehlenden Strom aus den KkW in FRA ( plus allfällig fehlendem Gas das man in Vergangenheit verströmt hat)

HannesWeigt: Auch wenn jede gesparte kWh an Strom (oder anderer Energie) hilfreich ist, so ist im Stromsystem weniger die Gesamtmenge als der Zeitpunkt entscheidend. Unsere Stromversorgung ist auf Spitzenlastzeiten ausgelegt. Sprich: die Kraftwerke müssen in der Lage sein, die höchste Nachfrage (bei uns meist in einer Abendstunde im Winter) abdecken zu können. Da die Kraftwerke in allen anderen Stunden aber nicht verschwinden, haben wir die meiste Zeit über also einen Überschuss an Kraftwerkskapazität im System (sehr vereinfacht). Mit dem Ausfall an KKW in Frankreich und der potentiellen Mangellage beim Gas, kann es daher in diesen Spitzenlastzeiten kritischer werden als sonst, da wir nicht die gleiche verfügbare Kraftwerkskapazität haben wie in den letzten Wintern. Aber in den anderen Zeiten (Schwachlastzeiten, zB Nachts) oder auch wenn gerade viel erneuerbare Energien verfügbar sind (sonnige oder windige Tage) haben wir nicht unbedingt einen Mangel an Strom. Es ist daher nicht die Gesamtmenge an Strom die entscheidend sein wird, sondern wann wir wie viel verbrauchen. Wenn wir die Nachfrage in Spitzenzeiten senken und in die Schwachlastzeiten verschieben (also eigentlich gar keine Energie sparen), haben wir schon sehr viel gewonnen.

Wir haben ein Ferienhaus im Piemont mit einer Wärmepumpe. Ist es besser, das Warmwasser im Sommer über einen Boiler zu erhitzen und die Wärmepumpe (die dann nicht zum heizen gebraucht wird) auszustellen?

Nadja Gross: Wir empfehlen, die Wärmepumpe zu nutzen. Lassen Sie sich von einer Fachperson helfen, die WP gut zu programmieren, so dass Sie bei Ihrer Anwesenheit im Ferienhaus den passenden Modus auswählen können. Es gibt ja meistens mehrere Modi (Urlaubsmodus, Frostschutzmodus, etc.), welche Sie nutzen können.

Mir stellen sich rund um die Solarenergie vier Fragen: 1. Ist der Stand der Technik so weit gediehen, dass nicht mehr wesentliche Fortschritte abzuwarten sind? 2. Ist das Preis-/Leistungsverhältnis aktuell für eine Installation vernünftig? 3. Sind keine negativen Einflüsse aus der Photovoltaikanlage für uns Schlafende unter dem Dach zu erwarten? 4. Ist angesichts des Booms und der Überlastung der Anbieter nicht besser noch mindestens ein Jahr abzuwarten? Vielen Dank für Ihre Antworten

Heinz Simmler: Natürlich wird sich die Solartechnik immer weiter entwickeln. Insbesondere gibt es auch bei der Montagetechnik, Optik oder Speicherung Fortschritte. Ein Quantensprung im Wirkungsgrad der praxiserprobten Photovoltaikmodule ist nicht zu erwarten, schon gar nicht innert Jahresfrist. Wie sie richtig festgestellt haben, lohnt sich frühzeitig einen Installateur zu kontaktieren, da aufgrund der hohen Nachfrage mit einer Wartefrist zu rechnen ist. Insbesondere Nachts fliesst kein Strom in den Leitungen der Photovoltaikanlagen. Der Wechselrichter schaltet ebenfalls aus. Da es sich auch tagsüber bei PV-Anlagen um statische, elektrische Felder handelt (Gleichstrom), welchen wir auch von Natur aus permanent ausgesetzt sind und welche zudem kaum in Gebäude eindringen, werden diese mehrheitlich als Bedenkenlos eingestuft.

Bereits vor Jahren wurde vor einer Energekrise und steigenden Preisen gewarnt und nicht erst seit dem Ukrainekrieg. Hier z. Bsp. letztes Jahr am 9.11.21:  Weshalb wird dies erst jetzt thematisiert und immer mit dem Krieg in Verbindung gebracht? Wieso wurde nicht bereits vor Jahren gehandelt?

Rita Werle: Es wurden bereits vor Jahren Massnahmen unternommen. Es gibt z.B. Mindestanforderungen für die Effizienz für eine Vielzahl von Geräten, die kontinuierlich verschärft werden. Es gibt und gab Anreize für Umstellungen auf effizientere Technologien. Suffizienz wurde thematisiert, ist allerdings politisch schwer vertretbar. Für Unternehmen wurden (je nach Grösse) Verpflichtugen und Anreize geschaffen. Ob das alles gereicht hat? Aus heutiger Sicht hätte man sicher mehr tun können. Ein wichtiger Hebel dabei war der Strompreis (oder hätte sein können), der bis jetzt eigentlich tief war. Katastrophen neigen dazu, verschärft auf Probleme hinzuweisen. In 2011 war so ein Auslöser die Katastrophe beim Atomkraftwerk in Fukushima. Dies hat die Schweiz dazu veranlasst, aus der Kernenergie aussteigen zu wollen. Der Krieg in der Ukraine treibt die Preise hoch und weist verschärft auf die Risiken der Abhängigkeit hin: also wird der Hebel auch grösser und es steht in unserem Eigeninteresse, sparsamer und überlegter mit unseren Ressourcen umzugehen.

Lohn es sich eine 17 jährige funktionierende Waschmaschine zu ersetzen? Ich würde ca 60kWh einsparen. Entspricht ca 1% meines Strombedarfs inkl. Wärmepumpe. Da die Waschdauer bei den neuen Waschmaschinen viel länger ist, kann ich allerdings nicht mehrere Waschgänge am selben Tag mit meinem PV Strom durchführen. Ist es nun besser meinen PV Strom zu nutzen oder ist es wichtiger Energie zu sparen.

Nadja Gross: Eine so alte Maschine lohnt sich zu ersetzen. Achten Sie beim Kauf auf ein Bestgerät, damit Sie auch in den nächsten Jahren Energie sparen werden in der Nutzungsphase. Die effizientesten Geräte finden Sie auf  www.topten.ch/waschmaschinen  Ja, die Eco-Programme dauern länger, benötigen aber weniger Strom und weniger Wasser. Wenn Sie die Möglichkeit haben, dann waschen Sie an verschiedenen Tagen und nutzen so Ihren PV-Strom. Wenn das nicht möglich ist, wird der PV-Strom einfach anderweitig genutzt im Netz. Wir empfehlen auch das Kalt-Waschen (20-30°) auszuprobieren. Dieses Programm braucht noch einmal deutlich weniger Energie. Die Wäsche wird aber trotzdem sauber, moderne Waschmittel können das. Wenn Sie nicht zufrieden sind, können Sie ja ohne Probleme wieder auf 40° wechseln.

Was würden diese Salz Akkus kosten? Wir besitzen eine PV mit Akku Speicher. Letzte Woche war dieser Akku am Abend aber schnell leer. Im Sommer hatten wir am Morgen meistens noch bis 80%

Giordano Pauli: Guten Tag: zu den Kosten kann leider keine Angaben machen, aber googeln sie den oder die Anbieter im Internet. Diese können ihnen sicher Auskunft geben.

Liebes Energiefachteam Ist es richtig, dass ein eingestecktes Ladekabel z. B. für das Händy auch Strom verbraucht, wenn das Gerät nicht angehängt ist? Danke vielmals und freundliche Grüsse

Markus Gomer: hallo, ein eingestecktes Netzteil bezieht zirka 1-2 W Standby – auch wenn kein Handy angeschlossen ist.

Ich mache mir zunehmend Gedanken über den Stromverbrauch gewisser Geräte im Haushalt. Finde es aber zT schwer einzuschätzen: beispielsweise benutze ich herne den Dörrex. Ich nehme aber an das ist ein Stromfresser, weil der über ca 8h läuft?? Und wie ist es mit Dampfabzug zB? Weitere Frage: in Deutschlang wurde geregelt, dass es pro Wohnunh einen Heizungszähler gibt. Gibt es in der CH solche Initiativen? Ich wohne in einem Block mit über 30whg.....ich kann den ganzen Winter nicht heizen und mein Nachbar wohnt in einem halben tropischen Verhältnis und schlussendlich bezahlen wir gleich viel Heizkosten.....das regt den einzelnen Bürger doch nicht zum sparen an, oder? Vielen Dank!

Nadja Gross: Es gibt relativ günstige Messgeräte (20-30.-), mit welchen Sie den Stromverbrauch der einzelnen Geräte überprüfen können. Sie sehen einerseits den direkten Verbrauch, aber können diesen auch aufzeichnen für einige Tage (gerade zbsp. für einen Dörrex, Luftbefeuchter, etc., was länger läuft, interessant). Bezüglich Dörrex gilt: ja, das braucht einiges an Strom. Ist aber stromsparender als beispielsweise Äpfel im Backofen zu dörren. Energiesparen könnten Sie einzig (falls es die Möglichkeit gibt), die Äpfel an der Luft, beispielsweise über einem Heizkörper zu trocknen). Bezüglich Heizungszähler: dies ist auch in der Schweiz normalerweise Standard, für Neubauten auch seit vielen Jahren Vorschrift, dass ein eigener Zähler pro Wohnung vorhanden ist, sowie die Möglichkeit der Regelung. Die Abrechnung beinhaltet jedoch auch Heizkosten für den Allgemeinraum. Informieren Sie sich diesbezüglich bei Ihrer Vermietung oder beim Mieterverband, wenn Sie aufgrund der Rechnung nicht sicher sind.

Gibt es eine Möglichkeit in PV-Anlagen zu investieren, auch wenn man selbst kein Hausbesitzer ist (Mieter)?

Giordano Pauli: Guten Tag: Ja, diese Möglichkeit gibt es. Verschiedene EW's wie z.B. das EWZ in der Stadt Zürich bieten dieses attraktive Modell an.

Ich habe gehört, dass in Deutschland Berechnungen angestellt wurden, dass wenn 7% der Autos Elektroautos sind, dass sie dann gar nicht mehr ausreichend Strom produzieren könnten. Wie sieht das in der Schweiz aus? Bei uns ist Strom sowieso schon knapp. Macht es Sinn, auf Elektroautos zu setzen?

Hannes Weigt: Die Hauptherausforderung bei Elektromobilität ist nicht die Energiemenge. Diese hält sich in recht überschaubarem Rahmen (zur groben Einschätzung: bei 20kWh pro 100km Verbrauch, 10‘000km Fahrdistanz im Jahr pro Auto, und 4 Mio Autos, ergeben sich 8TWh, unser aktueller Jahresverbrauch in der Schweiz an Strom liegt bei ca. 60TWh). Die Hauptherausforderung liegt beim Laden. Wenn viele Autos zeitgleich laden wollen, führt dies zu Lastspitzen, für die in diesem Moment dann genug Erzeugung und Netzkapazität verfügbar sein muss. Dies erfordert ein entsprechendes ‚smartes‘ Lademanagement um das System nicht zu überlasten. Lösungsansätze gibt es dafür und eine gute integrierte Elektromobilität (Stichwort: Vehicle-to-Grid) wird mit ihrer Speicherkapazität auch ein sehr wichtiger Bestandteil für unser zukünftigen Stromsystem darstellen.

Grüezi, ich wohne in einer 2.5 Zi-Whg. in einem MFH. Wir haben PV-Anlagen auf dem Dach und ich überlege mir, ein «Solmate» anzuschaffen. Ich möchte damit meinen Laptop aufladen, mein Handy aufladen, TV anschliessen und ev. auch mal eine portable 2er-Herdplatte. Können Sie das Empfehlen. Die andere Überlegung wäre eine Solarstrom-Generator, wie er beim Camping verwendet wird, wo man kleine Solarpanels/Matten aufstellt. Auf welche Grösse muss ich schauen, damit ich davon oben genannte Sachen aufladen/benutzen kann, falls es mal Stromausfall geben sollte?

Rolf Widmer: Sogenannte Balkonkraftwerke können einfach installiert werden. Sie dürfen max. 600W in eine Steckdose einspeisen, ohne eine Bewilligung des Netzbetreiber... Eine solche Anlage versorgt ihren Haushalt mit Strom und ersetzt damit Strom aus dem Netz oder, falls Sie gerade weniger verbrauchen als die Sonne gerade liefert, liefert sie Strom ans Netz. Solche Anlagen brauchen in der Regel keinen Batteriespeicher, da sie bei einem Blackout (Netzunterbruch) vollständig abschalten. Falls sie ein Inselnetz betreiben wollen, d.h. eines das auch bei Netzausfall Strom liefert, brauchen Sie eine Anlage mit Batterien. Um zB einen Verbrauch von 600W für 10 Stunden zu decken, müsste eine Solche Batterie wenigstens 600W x 10h = 6000Wh=6kWh speichern können. Wenn dies eine 12V Batterie ist, müsste sie 6000Wh/12V= 500Ah (Amperestunden) haben, das ist schon eine ziemlich grosse Batterie. Auch die Solaranlage müsste grösser als ein übliches Balkongeländer werden, um diese Batterie zu laden. Daher wäre es wohl nötig, einen viel kleineren Verbrauch anzupeilen, zB lediglich ein paar LED Lampen und IKT (minimum Informations und Kommunikationstechnik); dies wäre mit vielleicht mit 1kWh Batteriespeicher bereits möglich (entspricht etwa 2 eBike-Akkus)

Meine Nachbarn heizen so stark; dass ich bei offenem Fenster zu heiss habe. Vorteil für mich, ich heize nie und spare viel Geld. Frage; Was ist besser, beide Wohnungen normal heizen oder mit der Heizung einer Wohnung gleich beide Wohnungen warmhalten?

Henrik Nordborg: Der Wärmeverlust durch die Wände ist proportional zum Temperaturunterschied. Wenn eine Wohnung viel zu warm gehalten wird, sind die Verluste höher.

Wir wohnen in einem EFH Bj 1944 mit Gasheizung. Unsere finanziellen Mittel für eine Sanierung sind beschränkt. Wo erhalten wir Information, welche Sanierungsschritte energietechnisch das beste Kosten/Nutzen Verhältnis bringen?

Giordano Pauli: Guten Tag : Nehmen sie Kontakt auf zu ihrer Gemeinde, diese wird ihnen die Kontaktdaten vom entsprechenden Amt (z.B. Amt für Energie und Umwelt) weitergeben können. Diese werden ihnen zu Alternativen Auskunft geben können.

Wir besitzen in brambrüesch ( 1600müm ) ein ferienhaus. Wir haben auf der Fassaden- süd/ost-seite ca. 8-10m2 platz für eine solaranlage unter einem vordach von 150cm breite. Frage: lohnt sich hier eine heutzutage moderne installation einer solchen solaranlage. Wir verbrauchen im jahr ca. 4800 kw. Der strom in der gemeinde churwalden beträgt 53 rp.,/ kw und ist der höchste preis in ganz graubünden. ( ein schwarzer fleck auf der kandkarte graubündens ). Vielen dank für Ihre Beantwortung. MFG

Giordano Pauli: Guten Tag: Eine Fassaden Anlage für Photovoltaik macht gerade in ihrem Fall Sinn, da diese Anlage nicht verschneit würde und durch die tiefstehende Wintersonne und den Albedo (Reflexion Sonnenstrahlen durch Schnee) viel beitragen könnte, damit ihre Stromrechnung kleiner würde.

Grüezi wohl, ich habe ein Well-Eternitdach, das sich für PV eignen würde. Gibt es Erfahrungen dazu? Vor allem wir sich das einigermassen kostengünstig realisieren lassen könnte.

Giordano Pauli: Well Eternit eignet sich sehr gut für PV Anlagen. Die Anlage würde über Stockschrauben auf den Pfetten oder Sparren befestigt, beim Uebergang durch das Eternit wird mit Gummidichtungen abgedichtet, damit es nicht aufs Unterdach regnet. Sprechen sie mit ihrem lokalen Fachmann, der kann sie beraten.

Klar hilft es, wenn Einzelpersonen Strom sparen, doch nützt es wirklich etwas wenn riesen Energie-Fresser Firmen wie Roche etc. im gleichen Kanton sind?

Rita Werle: Alle Bemühungen sind zur Zeit beim Strom sparen gefragt! Darum richtet sich die Stromsparkampagne des Bundes nicht nur an Privathaushalte, sondern auch an Unternehmen:  www.nicht-verschwenden.ch . Die Einsparungen der Einzelpersonen kumulieren sich und können einen Beitrag leisten. Die Frage ist jedoch berechtigt: auch die Unternehmen sind in der Pflicht. Einerseits gibt es bereits Anreize für Unternehmen, um ihren Energieverbauch zu senken (z.B. durch Zielvereinbarungen). Andererseits steht es auch in ihrem eigenen Interesse, dies zu tun, denn eine Strommangellage hätte gravierende bis existenzielle Folgen für den Geschäftsgang: «Die Unterbrechung der Energieversorgung für die Dauer von vier Stunden pro Tag über einen längeren Zeitraum würde die Existenz ihres Unternehmens gefährden, bestätigen mehr als zwei Drittel der befragten Swissmechanic-Betriebe. Damit würden sie zum Rückzug aus dem Markt gezwungen.» (Quelle:  https://www.leaderdigital.ch/news/energie-als-belastungsprobe-fuer-werkplatz-schweiz-8070.html ).

Wie sieht aktuell der Wirkungsgrad von Strom zu Wasserstoff zu Strom aus? Als Beispiel: mit dem Strom vom Kraftwerk in St. Gallen, der in einer Stunde produziert wird, wie lange könnte eine Glühbirne brennen, resp. wie lange kann die Glühbirne noch brennen nach dem der Strom in Wasserstoff und nachher wieder in Strom umgewandelt wird? Wie lange dauert es noch bis finanziell attraktive Anlagen gibt damit jeder zuhause den überschüssigen Strom im Sommer in Wasserstoff umwandeln und speichern kann und dann im Winter verbrauchen kann? oder macht das keinen Sinn? zu gefährlich?

Heini Lüthi: Es gibt bereits Wasserstoff-Speicherlösungen für Ein- und Mehrfamilienhäuser, hier  ein erstes Beispiel in Amden:  Nicht zu gefährlich, sinnvoll, aber finanziell «noch nicht überall überzeugend». Auf dem Weg Strom -> Wasserstoff -> Strom kann 30% bis 50% als Abwärme verloren gehen. Das ist akzeptabel, insbesondere wenn diese Abwärme zur Warmwasser-Aufbereitung oder anderweitig genutzt werden kann. Grossanlagen über 1 MW mögen einen höheren Wirkungsgrad haben und produzieren Wasserstoff günstiger, aber Mehrfamilienhaus-Anlagen mit Abwärmenutzung haben auch Potential. (z.B.  Homepowersolutions  - ist der Lieferant auch für Amden)

Ich habe 100% Naturstrom bei der BKW (seit Jahren). BKW streicht den Nachttarif (z.B. für die von der BKW ferngesteuerten Elektroboiler), d.h. ich zahle 24 Stunden gleich viel für den Strom (ab 1.1.23). Leider bekomme ich von der BKW keine Antworten auf folgende Fragen: Müsste mein Boiler nicht am Tag aufheizen, da dann einheimischer Solarstrom verfügbar ist? Nachts ist es ja Wasser aus den Bergen (sparen!) oder Windstrom aus dem Ausland (wird für Speicherstauwerke zum Hochpumpen gebraucht). Wenn ja, ist das BKW Willens und in der Lage, meinen Boiler so zu schalten, dass er möglichst ökonomisch und ökologisch mein Wasser heizt? (BTW einen Wärmepumpenboiler kann ich leider aus Platz- und Lärmgründen nicht installieren).

Henrik Nordborg: Die Überlegung ist richtig. Nur gibt es wahrscheinlich im Moment zu wenig Solarstrom dafür. Wenn Sie aber selbst eine Solaranlage auf dem Haus hätten, sollten Sie unbedingt den Boiler anders steuern.

Hallo soll ich die Heizung im Kinderzimmer abstellen, wenn sie am WE beim Vater sind? Liebe Grüsse Isa

Henrik Nordborg: Dies ist sinnvoll. Je weniger geheizt, desto besser.

Besteht bei der Strommangellage die erhöhte Gefahr von Unter- oder Überspannung im Stromnetz oder ist dies durch die Netzversorger bereits genügend abgesichert? Bei eintreffenden Schäden würde es aktuell schon ein bestehendes Wiederbeschaffungsproblem auf breiter Linie geben! Ich danke für ihre Beantwortung.

Henrik Nordborg: Die Stromversorger haben dies wahrscheinlich im Griff. Sie würden auf eine Mangellage mit kontrollierten Blackouts reagieren. Das grössere Problem entsteht beim Endkunden, wenn der Kühlschrank oder die Tiefkühltruhe für eine gewisse Zeit nicht mehr genutzt werden kann.

In der aktuellen Diskussion wird klar gesagt: Wasserkocher anstelle von Wasser aufkochen ( für Suppe/Tee/Wasser für Teigwaren) Gilt diese Aussage auch bei einem Induktionsherd? Wie gross ist da die Ersparnis? Wie gross ist sie bei einem traditionellen Kochherd?

Henrik Nordborg: Beim Induktionsherd ist der Wirkungsgrad auch sehr hoch. Die Einsparungen durch den Wasserkocher sind sehr klein.

Fotovoltaik in den Bergen, wieso gibt es keine Projekte auf Lawinenverbaungen? Da wurde schon ein Eingriff in die Natur gemacht.

Heinz Simmler: Lawinenverbauungen werden tatsächlich in Betracht gezogen. Es gibt erste Testanlagen (St. Anönien). Interessant sind Lawinenverbauungen, welche in gut erschlossenen Gebieten (z.B. Skigebiete) liegen, da dort die entsprechenden Strominfrastruktur (Leitungen) vorhanden sind. Zu beachten ist, dass die Montage der Photovoltaikanlage die Funktionsfähigkeit der Lawinenverbauung (Siedlungsschutz) nicht gefährden darf (z.B. durch zusätzliche Schneeablagerung). Mehr Infos  beim Institut zu Schnee- und Lawinenforschung .

Wir wohnen in einer STWEG mit 24 Wohnungen und heizen zur Zeit mit Öl. Der Verbrauch liegt bei ca. 40‘000l Heizöl. Bei der Evaluierung eines neuen Heizsystems sind wir bei Pellet angekommen. Würden sie sagen, Pellet sind nachhaltig? Wir haben natürlich Wärmepumpen etc. auch in Betracht gezogen aber es ist technisch schwierig. Erdsondenbohrungen, Luft/Wasser WP etc. sind leider schwierig. Pellet scheint für uns die einzige Variante zu sein, die Sinn macht. Wie schätzen sie dies ein?

Heini Lüthi: Ich kann Holzpellets empfehlen, ökologisch und technisch. Das nachhaltige Holz-Potential ist in der Schweiz noch nicht ausgeschöpft. Der Holzpreis mag auch etwas steigen – doch das kommt der regionalen Waldwirtschaft zugute bzw. finanziert den Unterhalt unserer Wälder.

Warum kosten Batteriespeicher für das Haus so viel mehr als die Batterie im Auto? Bsp: 10 kWh Batterie im Haus kostet 10‘000 Fr. Mein Auto mit einer 77 kWh Batterie kostet 54‘000 Fr. Die Batterie im Auto müsste aber 77‘000 Fr. Kosten. Für mich heisst es, dass die Batterie für das Haus massiv zu teuer ist.

Heini Lüthi: Ein Heimspeicher besteht nicht nur als Batterie-Zellen – die sind preiswert; aber die nötige Steuerung, der passende Wechselrichter (allenfalls notstrom/inselfähig) wird teuer dazu verrechnet. Ich bin der Ansicht, dass die Batterie im Elektroauto ohnehin sinnvoller eingesetzt ist: In der Mobilität spart sie direkt CO2, während sie zuhause nur Tagstrom zu Nachtstrom macht – nicht zwingend ein ökologischer Gewinn.

Wir ersetzen unsere Gasheizung inkl. Warmwasseraufbereitung mit einer nachhaltigen Lösung (Erdsonde + PV Anlage). Im Haus hat es drei Wohnungen. Wie werden die Nebenkosten neu berechnet da ja praktisch keine Heizkosten mehr anfallen?

Rolf Widmer: vielleicht hilft does: https://pubdb.bfe.admin.ch/de/publication/download/8694

Hätten wir keine Energiekriese, wenn die europäischen Kernkraftwerke aufgrund von Fukushima nicht abgestellt worden wären?

Henrik Nordborg: Ja. Strom deckt nur etwa 25% des gesamten Energiebedarfes in der Schweiz, und davon ist ein Teil nuklear. Die restlichen 75% werden durch fossile Brennstoffe gedeckt (Heizöl, Gas, Benzin, Diesel). Damit nicht gesagt, dass das Abstellen der bestehenden Atomkraftwerke unbedingt eine gute Idee war.

Gerne würde ich erfahren, wieviel Prozent wir in unserem EFH einsparen könnten, wenn wir eine Isolation anbringen würden. Das Haus hat ein DoppelschalenMauerwerk mit 4cm Glaswolle dazwischen. Eigentlich ein gutes Mauerwerk, oder nicht? Meine Befürchtung bei einer Isolation ist, dass es Schimmelbildung geben könnte und das ganze Bausystem, da es ein Altbau (1977) ist, nicht mehr stimmig sein könnte. Gerne erwarte ichnIhre Antwortmund bedanke mich im Voraus bestens.

Rolf Widmer: Solche Werte (Wärmefluss durch Wände, Taupunkt in einem Mauerwerk, ...) kann man berechnen. Dazu gibt es rel. einfache Werkzeuge im Internet (zB ubakus.de), mit denen man zB ein Modell der «eigenen 4 Wände» zeichnen kann , um nacher zB den U-Wert zu berechnen. Man kann dann den Einfluss z.B. einer zusätzlichen Aussendämmung ausprobieren...

Heute raten Energieexperten von solarthermischen Anlagen für Warmwasserversorgung ab und empfehlen eher PV Anlagen in Kombination mit Wärmepumpen. Ist es wirklich der effizienteste Weg Wärme zu produzieren? Als Gründe werden oft Wartungskosten aufgrund ungenügender Wärmeabführmöglichkeit der Anlagen angeführt. Stimmt das?

Heinz Simmler: Die Wartungskosten sind sicherlich ein Argument. Der Vorteil der Photovoltaik (Strom) gegenüber der Solarthermie (Warmwasser) liegt jedoch insbesondere darin, dass Elektrizität ein Energieträger ist, welcher sehr flexibel genutzt werden kann und neben Warmwasseraufbereitung auch für andere Verbraucher (Haushaltstrom, Elektromobilität, etc.) genutzt werden kann. Der Wirkungsgrad von thermischen Kollektoren ist zwar deutlich höher als derjenige von Photovoltaikmodulen, durch die Kombination mit der Wärmepumpe und damit die Nutzung von Umgebungswärme, gleicht sich der Nachteil im Wirkungsgrad jedoch wieder aus.

Wir haben auf unserem Reiheneinfamilienhaus-Dach beidseitig 4 Lukarnen und folglich nicht viel Platz für Fotovoltaik-Platten. Ich habe kürzlich gehört, dass alternativ Dachziegel gibt, die durch Fotovoltaik-Ziegel ersetzt werden kann. Gibt es das tatsächlich? Mit freundlichen Grüssen

Giordano Pauli: Guten Tag : Ja, Solarziegel gibt es tatsächlich. Sie werden im Internet den einen oder anderen Anbieter finden.

Wird es en Blackout geben

Rita Werle: Gemäss einer kürzlich veröffentlichten Studie ist die Stromversorgungssicherheit der Schweiz im Winter 2022/23 nicht gravierend gefährdet, dennoch können Versorgungsengpässe nicht ausgeschlossen werden. Die Studie wurde im Auftrag des Bundesamts für Energie und in Begleitung der Elektrizitätskommission (ElCom) und des Bundesamts für wirtschaftliche Landesversorgung (BWL) erstellt.  Weitere Informationen gibt es hier .

Guten Tag! Wir haben ein älteres Haus mit Pellet-Heizung und benutzen nicht alle Zimmer ständig. Was ist energieschonender: Die unbenutzten Zimmer nur aufzuheizen, wenn wir sie auch brauchen, oder sie dennoch ständig etwas zu temperieren? Besten Dank und freundliche Grüsse.

Henrik Nordborg: Je weniger geheizt desto besser. In früheren Zeiten haben Menschen nur wenige Zimmer im Winter warmgehalten. Sie müssen nur sicherstellen, dass die Temperatur nicht zu fällt, weil Sie sonst mit Feuchtigkeit Probleme bekommen könnten.

Grüezi Wir sind eine kleine selbstverwaltete Genossenschaft mit 5 Wohnungen in einer 120jährigen, ehem. Zementfabrik. Auf unserem Ökogebäude haben wir anno 2015 Solarpanels (29.9 kWp) montiert. Mit Speicherbatterien haben wir uns bis jetzt zurückgehalten, weil Herstellung und Entsorgung ja auch nicht ganz ohne sind... Hätten Sie uns einen Tipp, für welche Art von Speicherung man sich – mit etwas besserem Gewissen – am ehesten entscheiden könnte? Herzliche Grüsse aus der Gipsgrueb

Giordano Pauli: Guten Tag Frau Schlatter: Es gibt als Alternative zu Lithium Akkus die Salzwasser Akkus, die diese Aufgabe übernehmen können. In der Schweiz gibt es einen Hersteller, der die Akkus herstellt und vertreibt. Die Akkus sind zyklenfest (laden und entladen) und nach vielen Jahren Gebrauch ohne Probleme rezyklierbar.

Lohnt sich eine Ergänzung einer Gasheizung mit einer Wärmepumpe , um die Spitzen abzudecken?

Rolf Widmer: Es kommt darauf an, was Sie als lohnenswert ansehen. Nehmen wir an Sie müssten eine Gasheizung in einem Haus ersetzen, wofür Sie jedoch keine Bewilligung wegen seiner schlechten Energieeffizienz erhalten. In diesem Fall lohnt es sich wahrscheinlich schon eine Hybridlösung anzuschauen, welche die Wärme aus der Gastherme stark reduziert und durch Wärme aus einer WP ersetzt. Indem zB über den ganzen Sommer die Gasheizung komplett ausgeschaltet bleibt. Eine solche gut austarierte Lösung kann auch wirtschaftlich attraktiv sein!

wir haben eine EFH mit Oelheizung ca. 150m2 Wohnfläche und benötigen ca. 1200 lt Heizoel. Wir möchten die Oelheizung ersetzten. Interessant finde wir die kombinierten Solaranlagen mit Wasserspeicher. Wo gibt es wirksame solcher Kombianlagen. Solar, Photovoltaik, Speichertank für ein 150m2 wonhnflächen EFH, oder gibt es besser Lösungen.

Heinz Simmler: Guten Tag.  Jenni Energietechnik  wäre einer von mehreren Schweizer Anbietern. In dieser Grössenordnung müssten Sie vielleicht aus Platzgründen auch eine Wärmepumpe (Luft-/Wasser oder Sole/Wasser) in Betracht ziehen. Den Strombedarf für die Wärmepumpe könnten Sie dann mit Photovoltaik abdecken. Der Vorteil der Photovoltaik gegenüber der Solarthermie (Warmwasser) liegt darin, dass sie den Strom auch für andere Verbraucher (Haushaltstrom, Elektromobilität) nutzen können, wenn die Heizung nicht in Betrieb ist. 1200lt Heizöl entsprechen 12'000 kWh. Mit einer Wärmepumpe, welche zwei Drittel der Energie aus der Umgebung zieht, müsste die Photovoltaikanlage also noch 4'000kWh Strom pro Jahr produzieren. Das entspricht einer Dachfläche von 20-25m2.

Grüezi und Danke für Ihre wertvolle Arbeit! Ich habe zwei Fragen an Sie. 1. Ich wohne seit einem Jahr als Mieterin in einem alten kleinen Stöckli und habe leider nur einen Elektro-Speicherofen, um Wärme zu erzeugen. Mein ökologisches Herz blutet! Der Vermieter möchte zurzeit noch keine Photovoltaik auf dem Dach anbringen. Aus diesem Grund möchte ich eine mobile «Mieter-Photovoltaik-Anlage» vor meinen sehr sonnigen Fenstern «installieren», allenfalls eine im Garten aufstellen. Ist es grundsätzlich möglich, damit Strom für den Elektro-Speicherofen zu erzeugen oder wird das eine kompliziertere (teure) Aktion bezüglich Installation durch eine Fachperson? 2. Zudem hätte ich Fragen zum Mietverhältnis in Bezug auf die Energie. Bei uns im Dorf sollen die Stromkosten im Jahr 2023 90% teurer werden. Mit einem Elektro-Speicherofen wird das wohl sehr teuer. Kann ich diesbezüglich den Vermieter in die Verantwortung nehmen, und ihn dazu verpflichten, mir eine kostengünstigere, sinnvollere und zeitgemässere Heizmöglichkeit zu ermögliche? Vielen Dank und herzliche Grüsse

Giordano Pauli: Guten Tag Frau Graf. Ich habe selber im März dieses Jahres eine Mieter Photovoltaik Anlage installiert und kann ihnen diese Massnahme wärmstens empfehlen. Sie dürfen eine Anlage bis 600Wp ohne Baubewilligung installieren, ihr Vermieter muss aber damit einverstanden sein. Die Installation würde ich über den lokalen Elektroninstallateur machen lassen, das ist keine grosse Sache. Meine nur halb so grosse Anlage mit 300Wp hat meinen Strombezug um 20% reduziert. Zur Technologie der Heizung hat man als Mieter leider kein Einsprache- oder Anspruchsrecht.

Alle reden immer von Nachhaltiger Energieerzeugung wie PVA, Windenergie. Ich arbeite bei einem Netzbetreiber, dies seit bald 35 Jahren. Auch ich unterstütze die Nachhaltigkeit, jedoch sollten wir Schweizer viel – viel mehr in die Sanierung der alten, schlecht oder vernachlässigten Gebäudehülllen, Dächer, Fenster, Kellerräume investiert werden. Dies müsste der Bund und die Kantone noch mehr unterstützen. Wir leben in einer digitalen und mobilien Welt, vergessen jedoch all die Altlasten. Wir setzen nur noch auf Elektrizität – können jedoch noch nicht die Leistung/ Energie zur Verfügung stellen. Ohne Leistung kW im Rücken oder in den Beinen kann ich keine Energie kWh erbringen – die Leistung liegt im Stausee – die Energie im Generator – vorgelagert die Turbine. Wir müssen die Energieverschläuderer sanieren – und nicht Mia in neue Energieanlagen investiereren. Bestehende nachhaltige Kraftwerke optimieren und sanieren – so können wir uns nachhaltig weiterhin leben lassen…

Giordano Pauli: Guten Tag Beide Massnahmen, also Gebäude und Geräte sanieren oder auf höchste Effizienz trimmen und bestehende Kraftwerke optimieren schliessen sich nicht aus und sollen aus meiner Sicht zusammen angegangen werden. Denn diese Massnahme machen uns resistent gegen zukünftige Energieversorgungsprobleme

Neben dem erhöhten Strombedarf für Batterievetruenebe Fahrzeuge kommt ja auch noch der erhöhte Marerialbedarf von Nickel, Kobalt und Lithium. Wie realistisch schätzen Sie es ein, mit unseren vegrenzten Ressourcen dieser Stoffe den deutlich höheren Bedarf abdecken zu können? Was muss da gemacht werden rsp was ist realistisch?

Rolf Widmer: die Verfügbarkeit einzelner Materialien welche für derzeitige Industriebatterien (also auch Elektrofhz) benötigt werden, ist nach Einschätzung der EU tatsächlich kritisch. Jedoch sind bereits Batterietypen erhältlich, die zB ohne Ni, Mn, Co und Li auskommen.

Ich habe eine 70 KW Batterie aus einem fast neuen Auto. Die Steuerung machte zwischendurch Probleme und dazu ersetzte man die komplette Batterie mit samt der Steuerung für das Auto. Wo und bei Wem könnte ich diese Batterie zu einer Home Batterie umfunktionieren lassen?

Heinz Simmler:  Kyburz  ist ein Innovatives Schweizer Unternehmen, dass sehr viel Forschung und Entwicklung im Bereich Fahrzeugbatterien betreibt.

Guten Tag, in Ihrem Programm steht, dass Sie über die Bemühungen von Privaten berichten, Energie zu sparen. Gleichzeitig werben Sie allabendlich in der «Tagesschau» für reiche Schweizer Feriendestinationen, die schamlos auf den Gross-Einsatz von energieverschlingendem Kunstschnee setzen. Warum interessiert Ihre Crew das Thema Luxusgut Kunstschnee nicht?

SRF: Guten Tag und vielen Dank für Ihre Frage. Wir haben zum Thema Kunstschnee in den letzten drei Wochen einige Beiträge veröffentlicht, welche die Verwendung von Kunstschnee und Schneekanonen kritisch behandeln. Werbung als solche machen wir in unseren publizistischen Sendungen nicht, da diese unseren publizistischen Leitlinien verpflichtet sind. Gerne verlinken wir Ihnen einige Beispiele zum Thema:

Sehr geehrte Damen und Herren, Wieso blockiert der Heimatschutz Solarprojekte? Gehört eine nachhaltige und zukunftsorientierte Energieversorgung nicht auch zum Heimatschutz? Mich beschäftigt die für mich unverständliche Situation, dass Solaranlagen auf den Dächern immer noch blockiert werden. Denn ich glaube, wenn all diejenigen die eine Solaranlage installieren dürften die dies auch wollten und die Finanziellen Mittel dazu haben, wären wir schon einen grossen Schritt weiter. Wieso werden von den Behörden immer wieder Steine in den Weg gelegt? Mit freundlichen Grüssen

Heinz Simmler: Sehr geehrter Herr Waser Es ist viel über den Zielkonflikt zwischen Heimatschutz und Umweltschutz zu lesen und die Sorge ist bei Gebäudebesitzern in Kernzonen verständlich. Trotzdem treffen wir in der Planung meist auf kompromissbereite, lösungsorientierte Gesprächspartner. Es geht nicht darum, dass eine Seite das Maximum herausholt, sondern, dass ein Kompromiss gefunden wird, mit welchem beide Seiten gut leben können. Mir sind so nur wenige Fälle bekannt, bei welchen es nicht zur Realisierung einer Photovoltaikanlage gekommen ist. Wichtig ist, frühzeitig mit den Behörden in Kontakt zu treten und herauszufinden, wo der Toleranzbereich liegt. Technisch gibt es mittlerweile sehr viele gute und schöne Lösungen. Den Gemeinden empfehle ich sich diese Lösungen genau anzuschauen und offen zu bleiben für zeitgemässe moderne Lösungen. Hunderte von Projekten in Kernzonen haben bereits bewiesen, dass es möglich ist Heimatschutz und die Produktion von erneuerbarer Energie zu verbinden.

Wäre ein einfach Lösungsvorschlag es nicht einfach jede 2. Strassenlaterne nachts auszuschalten, damit mehr Energie gespart werden könnte? Besonders in Dörfern ist es mMn. überhaupt nicht nötig ganze Strassen für die halbe Nacht zu beleuchten. Wie sehen sie das?

Giordano Pauli: Guten Tag Die Beleuchtungen für die Strasse müssen einer Norm entsprechen und wenn jede 2.Leuchte aus wäre, würde die Norm nicht mehr erfüllt. Es gibt aber die Möglichkeit, Strassenleuchten konsequent auf LED umzurüsten und dazu noch eine Steuerung einzubauen, die die Leuchten runterdimmt wenn kein Verkehr auf der Strasse herrscht. Zusätzlich gibt es noch Solarleuchten, die eingesetzt werden können, diese beziehen ihre Energie über ein Solarmodul von der Sonne und nicht mehr vom Stromnetz.

In welchem Bereich sehen Sie das grösste Potential für den Ausbau von Erneuerbaren Energien, Windkraft oder Solar und wieso?

Giordano Pauli: Guten Tag , beide Technologien schliessen sich nicht aus und sollen im Rahmen des Potenzials genutzt werden. In der Schweiz sehen wir für Photovoltaik das grössere Potenzial , mit 60% Anteil auf den Dächern und 50% Anteil als fassadenintegrierte Photovoltaik

Vor 11 Jahren installierte ich eine Pv-Anlage mit 70Kwp Leistung. Ich hätte schon damals eine grössere Anlage installiert, doch die Netzleitung war zu wenig Aufnahmefähig. Wenn ich mit interessierten darüber spreche ist immer wieder zu hören, dass das E-Netz zu wenig Aufnahmefähig sei. Wie soll eine allgemeine Pv.-Erweiterung funktionieren?

Heinz Simmler: Guten Morgen. Vielen Dank für Ihre Frage, welche ich hiermit gerne versuche zu beantworten. Es gibt aus meiner Sich drei Möglichkeiten bei zu geringer Anschlussleistung 1. Die Verstärkung der Anschlussleistung. Ihr Elektrizitätswerk kann Ihnen die Kosten und Ihren Anteil daran angeben. Je nach Rückliefertarif oder Eigenverbrauchsanteil, kann es auch wirtschaftlich interessant sein, in den Ausbau der Leitung zu investieren. 2. Regelung der Photovoltaik Leistung sobald die maximale mögliche Einspeiseleistung erreicht wird. Der Wechselrichter misst dabei die Rücklieferung am Hausanschluss und regelt die Solarstromproduktion herunter. Bei hohem Eigenverbrauchsanteil kann auf diese Weise die Leistung der Photovoltaikanlage deutlich höher dimensioniert werden. 3. Speicherung oder Zuschaltung von Verbrauchern. Dabei wird die «zu hohe» Leistung der Photovoltaikanlage nicht heruntergeregelt, sondern Zwischengespeichert oder einen Verbraucher (z.B. Elektroauto, Heater, etc.) zugeschaltet.

Die Gretchenfarge: Wieviele grosse Windgenaratoren und/oder wie viele Quadartkilometer Solarzellen (heutiger Stand) und welche Energiespeicherkapazität (Batterien, Pumpspeicherwerke, etc) werden notwendig sein, um die AKWs sowie den Verbrauch an fossilen Brennstoffen sowie die CO2-belastete, graue Energie in den importierten Produkten zu kompensieren damit die CO2-Neutralität in der Schweiz erreicht wird?

Giordano Pauli: Auf den Dächern schlummert in der Schweiz ein Potenzial für Solarstrom von 60% Anteil am Verbrauch. Das sind, bei einem Stromverbrauch von 60TWh Strom pro Jahr 36TWh Strom die auf Dächern mit Photovoltaik Anlagen produziert werden könnte. Weiter kommt hinzu, dass an den Fassaden der Häuser und Gebäude in der Schweiz weitere 50% mit fassadenintegrierten Photovoltaik Anlagen machbar wären. Zusammen ergibt das Potenzial Solarstrom ca. 110% des Schweizer Stromverbrauches. Für die Speicherung des Stromes könnten z.B. die über 5 Millionen Autos, wenn sie dann elektrifizert sind, bidirektional geladen und entladen werden. Momentan läuft dazu ein Versuch bei Mobility

Im Moment ist die grosse Devise Strom zu sparen. In den Sozialen Medien wettern darum gewisse Leute immer wieder über E-Autos. Dabei verbrauchen diese ja viel weniger Energie als ein Auto mit Verbrennungsmotor. Mit welchen Argumenten kann man solche Leute überzeugen?

Rolf Widmer: vielleicht hilft dies weiter: https://nl.verkehrsclub.ch/jsp/nologin/PreviewMail.jsp?&m=12221115070054056603&si=421426171575179470

 

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