Rücktritt von Doris Leuthard Denkwürdige Momente einer Bundesratskarriere

September 2018: Doris Leuthard tritt ab – nach 12 Jahren im Bundesrat. 1999 wurde die CVP-Politikerin für Aargau in den Nationalrat gewählt, 2004 bis 2006 war sie bis zu ihrer Wahl als Bundesrätin Präsidentin der CVP Schweiz. Als Bundesrätin stand sie zuerst dem Eidgenössischen Volkswirtschaftsdepartement vor, 2010 wechselte sie ins UVEK (Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation). Sie war 2010 und 2017 Bundespräsidentin.

Juni 2018: Im Zuge des Postautoskandals gerät das Bundesamt für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation und damit auch die Vorsteherin Leuthard unter Druck. Wie viel genau Leuthard im Vorfeld wusste, ist nicht klar.

September 2017: An der UNO-Generalversammlung sitzt die CVP-Bundesrätin mit Donald Trump an einem Tisch. In ihrer Rede vor der UNO-Generalversammlung reagierte sie spontan auf den US-Präsidenten.

Juli 2017: In einem Interview zum 1. August mit SRF gibt Leuthard bekannt, dass die aktuelle gleichzeitig auch die letzte Legislatur ist. Sie ist eigentlich bis 2019 gewählt.

Juni 2016: Leuthard eröffnet den Gotthard Basistunnel – ein sichtbar emotionales Erlebnis. Auf die Frage, was ihr als Schweizer Bürgerin die Eröffnung des Gotthards bedeute, antwortete die Verkehrsministerin hör- und sichtbar bewegt: «Es ist ein Tag von grossem Stolz.»

August 2011: Meist ein Lächeln im Gesicht, konnte Leuthard auch harte Worte austeilen – so die Aussage, süddeutsche «Taliban» würden im Fluglärmstreit die Lösungssuche blockieren. Die Wortwahl «in der Hitze der Debatte» sei nicht adäquat gewesen, musste die Verkehrsministerin später einräumen. In einem Brief an das Landratsamt Waldshut entschuldigte sie sich.

Mai 2011: Rund zwei Monate nach dem Unglück im japanischen Fukushima beschliesst die Schweiz, ihre fünf nationalen Atomkraftwerke nicht zu erneuern, wenn diese ausgedient haben. Das neue Energiegesetz wurde 2017 vom Stimmvolk abgesegnet und tritt 2018 in Kraft. Es verbietet den Bau neuer Atomkraftwerke. Bis 2050 soll die Energieversorgung komplett durch erneuerbare Quellen abgedeckt werden.

Mai 2010: Leuthard trifft Papst Benedikt XVI. Dabei habe sie auch heikle Themen wie die Missbrauchsfälle in der katholischen Kirche oder die Diskussionen rund um ein Burka-Verbot angesprochen. Beim Besuch am 21. Juni 2018 in Genf traf Leuthard dann auch den derzeitigen Papst Franziskus.

April 2010: Zu Besuch in Deutschland: Doch Merkel lässt auf sich warten.

März 2010: Leuthard und die Pferde: Der grösste Lachanfall der CVP-Politikerin im Parlament. Die CVP-Bundesrätin galt seit jeher als charmant.

August 2006: Leuthard wird als fünfte Frau zur Bundesrätin gewählt - eine reine Formsache und die Krönung einer steilen Karriere.

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