Schweizer Asylpolitik Bundesrat Beat Jans weist Kritik zurück

  • Bundesrat Beat Jans hat Kritik an der Schweizer Asylpolitik zurückgewiesen.
  • Im europäischen Vergleich stehe die Schweiz gut da, sagte der Justizminister den «Tamedia»-Zeitungen.
  • Die Zahl der Asylgesuche sei gesunken, es gebe weniger Pendenzen und mehr abgewiesene Asylsuchende würden zurückkehren, so Jans im Interview weiter.

Das neue 24-Stunden-Verfahren funktioniere und auch die Sicherheitslage in den Asylzentren habe sich verbessert, sagt Jans. Zudem zähle die Schweiz nur noch halb so viele Aufgriffe an der Grenze wie im Vorjahr.

Mann in Anzug schaut zur Seite.
Legende: Bundesrat Beat Jans sieht die Schweiz in Sachen Asylpolitik auf einem guten Weg. Keystone / Anthony Anex (Archiv)

Der Justizminister kommentierte des Weiteren auch die jüngsten Entwicklungen in der Asylpolitik in europäischen Ländern. Dort sei Hektik ausgebrochen, sagte er laut Tamedia. Er betonte, wie heikel gewisse Projekte sein können und nannte als Beispiel Italien. Dort wollte die Regierung Asylverfahren in Albanien durchführen lassen, wurde aber von einem Gericht in Rom zurückgepfiffen.

Kritik an der Wahl des neuen SEM-Chefs

Auch die Wahl des neuen Chefs des Staatssekretariats für Migration (SEM) verteidigte Jans im Interview: Er sei überzeugt, mit Vincenzo Mascioli den richtigen Mann an der Spitze zu haben. Er sei ein erfahrender Praktiker.

Zwei Männer in Anzügen gehen.
Legende: Bundesrat Beat Jans musste für die Wahl von Vincenzo Mascioli als SEM-Chef viel Kritik von der SVP und der FDP einstecken. Keystone / Anthony Anex (Archiv)

Die Nomination Masciolis für den Posten war diese Wochen von der SVP und der FDP scharf kritisiert worden. «Die Wahl von Mascioli ist eine falsche Wahl», erklärte SVP-Sprecherin Andrea Sommer auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA.

Mascioli verantworte seit einigen Jahren als SEM-Vizedirektor die Rückführungspolitik der Schweiz. In dieser Zeit sei die Zahl der Rückführungen gesunken, statt gestiegen. Die aktuelle Asylpolitik sei nicht im Interesse der Schweizer Bevölkerung. Es brauche dringend Verschärfungen im Asylbereich, beispielsweise «gegen den grassierenden Asylmissbrauch und die explodierende Asylkriminalität».

SRF 4 News, 19.10.2024, 04:00 Uhr ; 

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