Der Alltag hinter der Mauer DDR zwischen Klischees und Wahrheit

Im Oktober 1990 ist Deutschland wieder vereint und die DDR somit Geschichte. Geblieben sind viele Mythen rund um die Deutsche Demokratische Republik. Was davon stimmt?

Am 9. November ist es genau 35 Jahre her: Die Mauer, die West- und Ostdeutschland teilte, ist gefallen. 40 Jahre lang war die Deutsche Demokratische Republik (DDR) ein sozialistischer Staat mit Planwirtschaft.

Durch eine Sonnenbrille sieht man einen Strand und ein Hotel im Hintergrund. Das Hotel ist ein grauer Plattenbau
Legende: Urlaub im Osten: Hotel Neptun in Rostock-Warnemünde LOOKSfilm/ AdobeStock

Viele Menschen sind in dieser Zeit in den Westen geflohen. Deshalb entstand ab 1961 die Berliner Mauer. Sie sollte die Massenflucht stoppen. Erst 1989 ist sie gefallen – und Deutschland war 1990 wieder vereint.

Viele Klischees

Wer heute DDR hört, denkt an viele Klischees: grauer Alltag, Engpässe bei Konsumgütern oder die Überwachung durch die Stasi. Die Reihe «DDR in 10 Minuten» gibt Einblick in den DDR-Alltag. Vom Geld über die Rolle der Frau bis hin zur rebellischen Jugend und dem Umweltschutz.

Der Staat legte Preise fest und bestimmte die Produktion: In der DDR herrschte Planwirtschaft. Die Betriebe gehörten dem Staat und die Bauern mussten ihr Land abgeben.

Die DDR: 4 Jahrzehnte geteiltes Deutschland

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Die Berliner Mauer am Brandenburger Tor in der Nacht, die Menschen treffen sich auf de Mauer und feiern, November 1989
Legende: Die Grenze ist offen: Berlin 9./10. November 1989 KEY / EPA LEHTUKUVA
  • 7. Oktober 1949Gründung der DDR :
    Die DDR entsteht aus der Sowjetischen Besatzungszone.
  • 13. August 1961Bau der Berliner Mauer :
    Die DDR-Regierung beginnt mit der Errichtung der Mauer, um die Massenflucht in den Westen zu stoppen.
  • 17. Juni 1953 Volksaufstand: Die Menschen wehren sich gegen die Unfreiheit. Ein Volksaufstand wird blutig niedergeschlagen.
  • 3. Mai 1971Honecker wird SED-Parteichef :
    Erich Honecker löst Walter Ulbricht als Generalsekretär der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED) ab.
  • 9. November 1989Fall der Berliner Mauer :
    Nach Protesten und einer unklaren Pressekonferenz öffnet die DDR die Grenzen.
  • 3. Oktober 1990Wiedervereinigung :
    Die DDR tritt offiziell der Bundesrepublik Deutschland bei.

Das Problem: Viele Produkte des täglichen Bedarfs wie Kaffee oder Bananen waren knapp, die Planwirtschaft ineffizient und bald eine Mangelwirtschaft. Beispielsweise warteten die Menschen in der DDR im Durchschnitt 12 Jahre auf ihr Auto – den Trabant, kurz Trabi genannt.

Allgegenwärtige Überwachung

Das Ministerium für Staatssicherheit (Stasi) überwachte im Geheimen verdächtige Personen. Dazu gehörten alle Gegnerinnen und Gegner der Diktatur. Die Mitarbeitenden und Spitzel der Stasi setzten für die Überwachung Wanzen und Kameras ein, kontrollierten Post und Telefon, befragten die Nachbarn oder durchsuchten Wohnungen. Mit Ende der Diktatur fanden die Bürgerinnen und Bürger Berge an gesammelten Informationen: über 30'000 Video- und Audiodokumente sowie rund 41 Millionen Karteikarten.

Bewaffnete Männer stehen hinter heruntergelassenen Jalousien und beobachten durch einen kleinen Spalt.
Legende: Augen überall: der Staatssicherheitsdienst LOOKSfilm

«DDR in 10 Minuten» bietet Einblicke in das Leben unter der Herrschaft der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED). Sie vermittelt ein Verständnis für den Alltag in der DDR. Die Folgen liefern nicht nur Antworten auf häufige Fragen und Klischees, sondern auch eine umfassende Betrachtung der Lebensrealitäten und sozialen Strukturen in der ehemaligen DDR.

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SRF 1, 5.10.2024, 11:50 Uhr;stal ; 

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