Die deutsche Heldin Ann-Katrin Berger hat ihre Parade in der Nachspielzeit des Bronze-Duells gegen Spanien dem scheidenden Bundestrainer Horst Hrubesch gewidmet. «Der war einfach für ihn», sagte die 33-jährige Torfrau.
In der neunten Minute der Nachspielzeit ahnte Berger die richtige Ecke gegen Weltfussballerin Alexia Putellas und hielt damit das 1:0 zum Gewinn der Bronzemedaille für die DFB-Frauen fest. «Ich war mir sicher, dass Ann ihn hält. Ich habe da überhaupt keine Bedenken gehabt. Ich war eigentlich ruhig», sagte Hrubesch nach der Partie.
Berger selbst beklagte nach dem Spiel ein Blackout, konnte sich nicht so recht an die spielentscheidende Szene erinnern: «Ich habe echt keine Ahnung, was ich da gemacht habe. Mein Kopf hat sich ausgeschaltet.»
Hrubesch fand den Schlüssel
Ihrem Trainer dankte sie, «dass er mir wirklich das Vertrauen gegeben hat, obwohl ich die letzten paar Jahre einfach sehr unter meinen Trainern gelitten habe und sie nicht das Beste aus mir rausholen konnten.» Der 73-Jährige habe ihr das nötige Selbstvertrauen gegeben.
Nach der erfolgreichen Olympia-Qualifikation im Februar hatte Hrubesch den Konkurrenzkampf im Tor ausgerufen. Berger, die beim US-Klub Gotham FC unter Vertrag steht, verdrängte die langjährige Stammtorhüterin Merle Frohms.
Zweimal schon dem Krebs den Kampf angesagt
Berger hat übrigens auch abseits des Rasens vor längerer Zeit schon weitaus wichtigere Siege gefeiert: Schliesslich erholte sich die Keeperin bereits zweimal (2017 und 2022) von einer Krebserkrankung an ihrer Schilddrüse. Das Wissen um die wirklich wichtigen Dinge im Leben verlieh der Schwäbin eine grosse Gelassenheit, die sie nun einmal mehr auch auf dem Platz ausstrahlen konnte.
